• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Aidan

Chaos: und wenn ihre beste Freundin die Chance, dass er ja "frei" ist nutzt, und ihn anbaggert, was zwischen den Freundinnen zu Spannungen führt, etwas ist, was sie beide betrifft und sogar indirekt in Verbindung hält?
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Robin

@Pintana: die müssen ja besonders langweilig gewesen sein. :rofl: Böse Protas nicht mitreißend genug? Auf welchem Planeten leben die? Haben die noch nicht die Nachricht bekommen, dass "Bad Boys" und "Bad Girls" absolute Kracher bei den Lesern sind? ;D
~Work in Progress~

Pintana

Zitat von: Robin White am 05. Januar 2014, 22:25:50
@Pintana: die müssen ja besonders langweilig gewesen sein. :rofl: Böse Protas nicht mitreißend genug? Auf welchem Planeten leben die? Haben die noch nicht die Nachricht bekommen, dass "Bad Boys" und "Bad Girls" absolute Kracher bei den Lesern sind? ;D

Das hab' ich mir auch gedacht und mir danach vorgenommen bei denen nichts mehr einzureichen. Zumal mein armer Prota bestimmt nicht der Typ ist in den man sich nicht einfühlen kann, aber gut, jeder so wie's gefällt, aber ich bleibe bei meinen Protas, Häschen und grenzenlos heldenhafte kommen mir trotzdem nicht in die Geschichten.  ;)

chaosqueen

Hallo ihr Lieben,

danke für all die tollen Ideen und Vorschläge! Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich wirklich eine ihrer Freundinnen benutzen will, um eine Eifersuchtsszene heraufzubeschwören, aber ich hab gestern kurz mit dem Winterkind gebrainstormt (;D) und bin mir jetzt ziemlich sicher, dass er sich was Neues fürs Bett suchen wird und sie es zufällig mitbekommt. Dann große böse Eifersuchtsszene, sie zieht wütend von dannen und er hinterher, gesteht ihr seine Liebe, sie lässt ihn ein bisschen zappeln und klettert dann doch wieder in sein Bett.
So grob jedenfalls. ;)

Ich hab so das Gefühl, dass meine beiden echte Drama Queens sind. Die haben sich bisher ja schon mehr als einmal getrennt, und bis sie ganz vielleicht ein Happy End bekommen, müssen noch freundliche sieben Jahre vergehen (die ich NICHT in aller Ausführlichkeit erwähnen werde, sondern immer nur in Phasen mal beim einen und mal beim anderen).




Hm, zu böse Protas? Böse dürfen sie in meinen Augen sein, vielschichtig auch, nur eins geht nicht: Wenn man sich nicht mit ihnen identifizieren kann. Das kann aber auch bei zu netten, positiven und total langweiligen Protagonisten passieren, insofern finde ich den Einwand "keine eindeutig positiven Protagonisten" ziemlich unsinnig.

Robin

Zitat von: Pintana am 05. Januar 2014, 22:42:26
Das hab' ich mir auch gedacht und mir danach vorgenommen bei denen nichts mehr einzureichen. Zumal mein armer Prota bestimmt nicht der Typ ist in den man sich nicht einfühlen kann, aber gut, jeder so wie's gefällt, aber ich bleibe bei meinen Protas, Häschen und grenzenlos heldenhafte kommen mir trotzdem nicht in die Geschichten.  ;)

Ich habe ja auch meist die Antihelden. Ich weiß nicht, irgendwie ist mir "gut" zu oft mit langweilig verbunden. Bei mir muss es einfach ein breites Spektrum an Grau sein, sonst ist mir das einfach zu unrealistisch. So ganz tiefschwarz geht auch nicht. Das ist mir dann auch zu oft mit "böse weil ist eben so" verbunden. ::)
~Work in Progress~

Drachenfeder

#14780
"Böse" Protas sind ein interessantes Thema oder wollen wir es untypische nennen?
Wenn ich mich so erinnere, habe ich bisher kaum eine Geschichte geschrieben, die einen typischen Helden als Prota hatte. Zumindest was meine Großprojekte angeht. Meine aktuelle Protagonistin ist zwar nicht böse, aber schwach und nicht besonders gutaussehend. Sie hat viele Markel. Ihr Bruder, der auch eine tragende Rolle spielt, wird von einem braven Bauersjunge zu einem Auftragsmörder, der nach und nach sogar Gefallen daran findet.
Ich schreibe das nicht nur gern, sondern lese auch liebend gern Romane in denen die Hauptpersonen nicht eindeutig nur gut sind.



Coppelia

Früher habe ich sehr oft aus der Sicht der "Bösen" erzählt, aber in den letzten Jahren hat sich das irgendwie gelegt. Inzwischen habe ich überhaupt keine "Guten" und "Bösen" mehr ("Flügel aus Asche" mal ausgenommen), sondern eher nur normale Leute. Die finde ich persönlich auch am interessantesten.

Ich finde auch nicht, dass "Böse" vielschichtiger sind. Und es besteht ein Unterschied zwischen denen, die in die Rolle des Bösen quasi gedrängt werden, und denen, die wirklich aus niederträchtigen Motiven handeln. Auch in letztere kann man sich einfühlen, aber es ist ein Drahtseilakt, und man kann sich als Autor schon die Frage stellen, ob man diese Perspektive so darstellen möchte, dass eine Identifikation möglich ist. Möchte ich Leser z. B. dazu bringen, sich mit jemandem zu identifizieren, der es genießt, anderen weh zu tun? Vielleicht. Vielleicht nicht. Und wie stark ist der abstoßende Teil der Persönlichkeit ausgeprägt?
Reizvoll finde ich persönlich die Perspektive eines "Bösen", der sich in positiver Weise ändert.

Fianna

Mit "Gute Menschen sind langweilig" meinte ich eher, dass ich "graue" Personen bevorzuge.

Bin eben der S&S-Schreiber und kann nicht aus meiner Haut. :D

Drachenfeder

@Coppelia, du schreibst "normale Menschen". Ich denke, das ist das Grau, was Fianna meint. Niemand ist nur Schwarz oder Weiß. Sowas sollte in Büchern viel öfter intensiver raus kommen.



Klecks

Ich verallgemeinere gute und böse Personen auch nicht. Das Zwischenspiel finde ich viel interessanter. Auch Menschen, die als gut gelten, können plötzlich etwas Böses tun, und andersherum. Gerade die habe ich gern in meinen Krimis.  :hmmm:

Simara

Zitat von: Fianna am 06. Januar 2014, 13:52:55
Mit "Gute Menschen sind langweilig" meinte ich eher, dass ich "graue" Personen bevorzuge.

Gute Menschen sind ja auch irgendwie langweilig zu schreiben- es sei den sie sind schon so übertrieben gut das du als Autor dauernd über sie schmunzeln musst, solche Kandidaten habe ich auch schon gehabt, die fallen bei mir jedoch meist hart auf die Klappe und überdenken ihre Standpunkte bald.  :engel:

Ach, und kann mir eigentlich mal jemand sagen, warum ich immer dann wahnsinnige Lust aufs schreiben, plotten und überarbeiten habe, wenn ich ganz dringend was für die Schule machen sollte?  :d'oh: Na ja, ich widme mich einfach noch ein wenig meinen "Raben" und mache dann brav meine Arbeitsaufträge. Vielleicht. Später. Sobald ich die Outline für diese neue Idee fertig habe. Und das Setting für diese andere tolle Idee. Und....  :pfanne:

HauntingWitch

Ich meinte, da hätten wir sogar einen Thread dazu, wenn mir nur wieder einfallen würde, wie der hiess...

Ich finde auch, man sollte die Figuren nicht kategorisch in "gut" oder "böse" unterteilen. Ich habe zwar eine Tendenz dazu, bei jeder Figur die eine oder andere Seite stärker hervortreten zu lassen, aber ich bin immer auch für Ausgleich. Die eher "guten" Figuren haben bei mir immer garantiert sonst irgendeine Macke, mindestens eine. Die eher "bösen" haben auch ihre traurigen/positiven/humanen oder was auch immer Seiten. Meistens traurig, merke ich gerade. Da muss ich wohl noch etwas an mir arbeiten.  ;D Aber auch als Leser sind mir die Figuren am liebsten, die nicht einfach nur glatt schwarz oder weiss sind. Ich sage was Menschen betrifft immer die Perfektion liegt in der Unperfektheit. Das gilt auch für erfundene.

@Coppelia: "Normale Menschen"? Hm, ich hoffe doch, meine Charaktere sind nicht "normal", denn dann wären sie ja nicht interessant. Wobei das natürlich davon abhängt, wie man "normal" definiert.  ;D

Drachenfeder

Zitat von: Simara am 06. Januar 2014, 14:34:24
Ach, und kann mir eigentlich mal jemand sagen, warum ich immer dann wahnsinnige Lust aufs schreiben, plotten und überarbeiten habe, wenn ich ganz dringend was für die Schule machen sollte?  :d'oh:

Tja, leider normal ;) Ich habe meist Lust zu schreiben, wenns irgendwie gerade nicht so geht. Vorallem in der Prüfungsphase der Weiterbildung 2012 war das gaaanz schlimm.

Ich werde mich jetzt den ersten 20 Seiten meines neuen Projekts zuwenden. Die muss ich noch mal durchgehen. Dabei würde ich lieber weiterschreiben.



Simara

Zitat von: HauntingWitch am 06. Januar 2014, 14:36:58
Die eher "bösen" haben auch ihre traurigen/positiven/humanen oder was auch immer Seiten. Meistens traurig, merke ich gerade. Da muss ich wohl noch etwas an mir arbeiten.  ;D

Ich hatte auch immer eine Neigung zu "menschlicher durch traurige Hintergrundinfo", aber seit meinem NaNo Projekt von 2012 habe ich das ganz gut in den Griff bekommen. Da waren meine "Bösen" so seltsam zusammengebastelt (Der massenmordende, kurzsichtige Magier, dessen liebstes Hobby kochen ist und der eigentlich nichts lieber will als sich zur Ruhe setzen ist nur ein Beispiel von vielen.), dass ich allein durch den Spaß am Extrem herausgefunden habe, wo ich für mich die Mitte zwischen "Schweres Kindheitstrauma" und "In seiner Freizeit strickt er pinke Flauschesocken" finden und setzen kann. ;)

Coppelia

#14789
Möp, es braucht bei mir irgendwie nur eine einzige schlechte Kritik, damit mein Selbstbewusstsein wieder im Eimer ist ... ob ich das jemals in den Griff bekomme? 20 gute Kritiken wiegen nicht das Gewicht auf, mit der mich eine schlechte runterzieht. :-X Dabei wäre das ja an sich ja gar nicht nötig.

Ich finde eigentlich nicht, dass man normale Menschen als "grau" bezeichnen kann. "Grau" legt ja nahe, dass es "schwarz" und "weiß" gibt. Das sind aber meiner Meinung nach keine Kriterien, die man bei normalen Menschen anlegt oder sinnvoll anlegen kann. Das ist eher typisch Fantasy, wo es quasi überlebensgroße Charaktere gibt.

Realistisch betrachtet finde ich übrigens auch die "Guten" interessant. In klassischer Fantasy kommen sie vielleicht manchmal etwas langweilig rüber, weil die Fronten unrealistischerweise klar verteilt sind, die Personen eventuell sogar in einer "guten" Welt leben oder zumindest für eine "gute" Gesellschaft arbeiten. Aber normalerweise ist es ja überhaupt nicht selbstverständlich, dass sich jemand für positive Dinge engagiert und Werte unterstützt, die man als "gut" bezeichnen würde. Solche Personen haben leider mit viel Widerstand zu rechnen und können schnell desillusioniert werden. Ihre Visionen, ihr Mut und ihre Beharrlichkeit sind spannende Eigenschaften, die die Person von der Masse absetzen.