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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Zit

Nicht richtig, du machst es einfach großartig. ^^
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

HauntingWitch

Na, super. Meine neue Lieblingsnervensäge von KG-Protagonist möchte McCain mit Nachnamen heissen. Das geht nicht. Mein Prota Nr. 1 ist schon Brite, er kann keinen schottischen Namen wählen, einfach nicht. Vor allem, wie hört sich das denn an mit Jonas... Nein, nein, nein, das erlaube ich nicht.

Kati

Witch, außerdem klingt das doch so nach der Pommesfirma. Sag ihm das mal, das will er doch bestimmt nicht.  ;)

Ich habe gerade innerhalb von zwei Stunden mein Projekt rigoros neu geplottet. Es sind jetzt 12 hübsche Kapitel, auf knapp 360 Normseiten verteilt mit Spannungsbogen, ohne Plotlöcher und mit all diesen Sachen, die ein Projekt so braucht. Und jetzt frage ich mich doch: Wie habe ich das eigentlich gemacht? Seit Monaten sitz ich an dem Roman und weiß nicht, wie er zu Ende gehen soll und wie ich die Plotlöcher zukriegen soll, und dann einfach so aus dem Nichts kommt mir die Erleuchtung.

Ich möchte mich nicht beschweren, aber hätte das nicht passieren können, bevor ich knapp 300 Normseiten umsonst geschrieben habe?

HauntingWitch

Zitat von: Kati am 05. September 2013, 00:35:43
Witch, außerdem klingt das doch so nach der Pommesfirma. Sag ihm das mal, das will er doch bestimmt nicht.  ;)

Ach ja, stimmt, ein Argument!  ;D Naja, ich habe ihn jetzt erstmal beruhigen können, dass ich ihm nicht den Namen gebe, den ich ganz ursprünglich mal vorgesehen hatte. Ich finde schon noch was Schönes.

Zu deinem Projekt: Ist doch immer so. Man macht sich völlig verrückt über etwas, es geht und geht nicht und wie verrückter man sich macht umso weniger läuft es. Und kaum hat man aufgegeben, tataa! Jetzt behältst du die anderen 300 NS einfach gespeichert und wer weiss, vielleicht kannst du ja irgendetwas daraus später wieder verwenden.

Mondfräulein

YouTube schenkt mir ungefähr 100.000 Dokumentationen rund um die edwardianische und viktorianische Zeit (wenn ich das richtig übersetzt habe, ist nämlich alles auf Englisch). Ich liebe BBC. So kann ich immerhin so tun, als würde ich recherchieren, während ich mit meinem Projekt nicht so richtig weiter komme, aber man erfährt wirklich erstaunlich viel über diese Zeit, ich finde, das zählt also.

Sprotte

BBC-Dokus sind aber auch zu gut! Sehr empfehlen kann ich "Victorian Farm" und "Edwardian Farm" mit Ruth Goodman.

Mondfräulein

Zitat von: Sprotte am 07. September 2013, 19:06:09
BBC-Dokus sind aber auch zu gut! Sehr empfehlen kann ich "Victorian Farm" und "Edwardian Farm" mit Ruth Goodman.

Ich bin bei Folge 9 von Edwardian Farm ;D Die Serie ist wirklich toll, hätte ich nur Texte und Bücher gelesen, hätte ich niemals so viel Interessantes gelernt.

Franziska

Oh, ich suche auch gerade nach Recherchematerial über die edwardianische Zeit. Bücher habe ich kaum gefunden, dann muss ich mir die Dokus mal ansehen, sobald ich wieder eine schnelle Internetverbindung habe. Sofern die denn auch korrektes Wissen vermitteln.

Mondfräulein

Zitat von: Franziska am 07. September 2013, 19:09:40
Oh, ich suche auch gerade nach Recherchematerial über die edwardianische Zeit. Bücher habe ich kaum gefunden, dann muss ich mir die Dokus mal ansehen, sobald ich wieder eine schnelle Internetverbindung habe. Sofern die denn auch korrektes Wissen vermitteln.

Du kannst auf YouTube einfach nach "Edwardian Farm" suchen, die sehe ich mir gerade an und finde sie sehr informativ. Die Sendung begleitet eine Historikerin und zwei Archäologen, soweit ich das beurteilen kann wirkt es schon seriös, ich glaube nicht, dass sie einem da zu viel Schwachsinn erzählen. Es gibt auf YouTube von der BBC noch viele weitere Dokumentationen zur edwardianischen und viktorianischen Zeit, lohnt sich wirklich :)

Sprotte

Die Serien mit Ruth Goodman zeigen das Landleben und liefern Hintergründe, warum die Landwirte auf einmal alle Osterglocken und Erdbeeren anpflanzten. Arbeit mit Tieren, die ersten Traktoren, wie lagere ich Heu trocken, Kleidung, Volksfeste. Aber eben auf den ländlichen Raum konzentriert.

Auch die Dokus von Lucy Worsley kann ich sehr empfehlen. History of the Home zeigt die Entwicklung der uns vertrauten Räume (Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad, Küche) über verschiedene Epochen hinweg.

Franziska

Ich suche eher was über den Alltag, was man darf, was nicht, wie man miteinander umgeht etc. Vieles habe ich zwar aus Romanen aus der Zeit, aber genauer recherchieren sollte ich wohl trotzdem noch.

Mondfräulein

Zitat von: Franziska am 07. September 2013, 20:26:38
Ich suche eher was über den Alltag, was man darf, was nicht, wie man miteinander umgeht etc. Vieles habe ich zwar aus Romanen aus der Zeit, aber genauer recherchieren sollte ich wohl trotzdem noch.

Da würde ich Manor house empfehlen. Es geht um den Landsitz einer reichen, edwardianischen Familie, der von Freiwilligen Bevölkert wird, die nun dort leben wie vor über 100 Jahren. Sehr interessant, gerade wenn es um das damalige Ständedenken geht und so weiter. Das könnte wirklich etwas für dich sein. Turn back time: The family könnte auch hilfreich sein, es gibt eine Folge über die edwardianische Zeit, in der drei Familien leben wie damals, man lernt auch einiges über den damaligen Alltag.

Kati

Geht es nur mir so, oder bringen solche Dokus einem als Autor irgendwie viel mehr, als richtige Fachliteratur? Ich habe immer das Gefühl, dass mir angucken und mitfiebern ein besseres Gefühl für das Leben in dieser Zeit vermittelt, als bloß lesen.  :hmmm: Für die Uni und so ist natürlich Fachliteratur besser geeignet, keine Frage, aber ich habe immer wieder das Gefühl, dass es mir für´s Schreiben mehr hilft, wenn ich die Zeit sozusagen erleben kann, anstatt bloß darüber zu lesen. Ich habe jedes Mal, wenn ich Modemuseen besuche und mir die Kleidungsstücke ansehe (und anpatsche, wenn das erlaubt ist) viel mehr das Gefühl, ich nehme etwas für meine Schreiberei mit, als wenn ich Fachliteratur wälze. Darin steht vielleicht gut erklärt, warum etwas so ist und wie es dazu gekommen ist, aber das geht ganz oft ein bisschen an mir vorbei, ich kann es dann nicht lebendig widergeben.

Mondfräulein

Zitat von: Kati am 07. September 2013, 21:23:02
Geht es nur mir so, oder bringen solche Dokus einem als Autor irgendwie viel mehr, als richtige Fachliteratur?

Absolut nicht. Ich lese auch viel lieber Romane aus der damaligen Zeit oder sehe solche Dokumentationen oder Filme. Hätten sie aufgeschrieben, was in dieser Dokumentation alles vorkommt, hätte ich mir das niemals durchgelesen, das Leben auf einer Farm zur damaligen Zeit ist jetzt eigentlich auch nicht sonderlich spannend und es interessiert mich nicht sehr, wie damals Clotted cream gemacht wurde. Das alles lebendig vor mir zu sehen ist viel spannender und gibt einem auch ein gewisses Gefühl für die Epoche. Außerdem lernt es sich unterhaltsamer auch viel leichter. 

Naudiz

Du bist nicht allein, Kati, mir geht es genauso. Ich bin allerdings auch ein visueller Lerntyp, außerdem habe ich ein nahezu photographisches Gedächtnis - nur leider nicht für Text. Deswegen bin ich auch wahnsinnig gern in Museen oder schaue Dokus. Letzteres werde ich demnächst auch mal für mein 1920er-Projekt machen, in der Zeit kenne ich mich kaum aus.