Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[HauntingWitch]

Kati, du bist nicht allein. Ich habe das auch.  Der Vorteil an Literatur ist halt, dass man das jederzeit wieder aufklappen und nachschauen kann. Eine Doku muss man aufnehmen und dann zu der bestimmten Stelle spulen, die man gerade braucht, wenn man etwas vergisst.

Sorry, ich muss mich mal ganz kurz überschwänglich freuen: Woaaah!!  Ich liebe Kamelot, ich sage es euch, diese Band rettet mir immer wieder das Leben. Ich bin wieder drin, ich kann an meinem Lieblingsprojekt weiter schreiben. Ich habe diese CD ("Ghost Opera" für die Insider) gehört und plötzlich war ich in meinem beiden Hauptcharas drin und konnte ohne Weiteres dort anknüpfen, wo es seit Wochen nicht mehr weiter ging. Hach, ist das schön!

[Romy]

Geht es nur mir so, oder bringen solche Dokus einem als Autor irgendwie viel mehr, als richtige Fachliteratur?

Geht mir auch so. Einen Text zu lesen ist eine Sache, für geschichtliche Fakten reicht das sicherlich, aber wenn man Bilder dazu sieht, lernt man irgendwie mehr, kommt mir jedenfalls so vor.
Ich finde es ja toll, in einem Medienzentrum zu arbeiten, wo wir ganz viele Dokus über alles mögliche haben. Nur blöd, dass die eigentlich für Lehrer gedacht sind, die sie im Unterricht einsetzen sollen, was bedeutet, dass ich die nur übers Wochenende ausleihen kann und deshalb halt nur mitnehmen kann, wenn ich weiß, dass ich genug Zeit dafür haben werde ... Aber ich hab mir da schon einige tolle Sachen ausgeliehen.

Was ich auch super finde, allerdings kein Film, sondern eine Zeitschrift, ist die "Geo Epoche Panorama", die ein Ableger der "Geo Epoche" ist (die ich für geschichtliche Recherchen auch ohne Zweifel sehr nützlich finde) und erst dieses Jahr erstmals erschien, es gibt bisher erst zwei Ausgaben. In der "Panorama" sind nur wenige Texte enthalten, sondern vor allem Bilder, die sich mit dem jeweiligen Thema beschäftigen. Gleich die erste Ausgabe war über das Deutsche Kaiserreich, worüber ich jetzt schon seit einer ganzen Weile recherchiere. Um etwas über den Alltag damals zu lernen, ist diese Ausgabe wirklich gold wert, mehr als jede noch so detaillierte, geschichtliche Abhandlung. 

[Sprotte]

Romy, ich hab eben auf amazon nach den Geo Epoches Panorama gesucht. Demnach erscheint Nummer 2 erst im Februar. Kann das sein? Oder hab ich falsch gesucht? Band 1 wird auf jeden Fall geordert!

[Romy]

Ich weiß ganz sicher, dass es schon mindestens zwei Ausgaben geben muss, weil mein Vater die beide hat und ich erst heute Mittag beide in der Hand hatte. Das Deutsche Kaiserreich war Nummer 1 (und die hab ich ihm direkt abgeluchst  ) und Nummer 2 dreht sich um die Geschichte der USA 1898-2001.


EDIT: Seltsam, dass da bei Amazon Februar 2014 steht. Ich weiß jetzt nicht genau, wann die rauskam, aber wie gesagt, ich hatte sie heute in der Hand und meines Wissens verfügt mein Vater nicht über geheime Quellen da früher dran zu kommen. 

[Kati]

Gleich die erste Ausgabe war über das Deutsche Kaiserreich, worüber ich jetzt schon seit einer ganzen Weile recherchiere.

Oh ja, die will ich unbedingt haben, aber sie war mir zu teuer, als sie im Kiosk auslag. Aber, wenn sie so gut ist, werde ich das Geld wohl investieren. Geo Epoche finde ich auch super, auch, wenn mir für Recherche davon immer wieder abgeraten wird. Aber ich denke, man muss auch noch einen Unterschied zwischen wissenschaftlicher Recherche und der Recherche für einen Roman machen. Und für letztere sind diese Magazine schon ziemlich gut, weil sie einfach bildlich genug arbeiten, das man sich alles vorstellen kann. Fachliteratur ist oft kalt und sachlich, aber solche Magazine und Dokus peilen ja bewusst an, das man emotional darin versinkt und genau das will man im Roman ja auch erreichen.

[Sprotte]

Ich habe soeben bestellt. Der zweite Band ist laut amazon noch nicht erschienen. Egal, da kann ich am Ball bleiben. Auch die "einfachen" Epoches klingen thematisch interessant.

[Romy]

Ja, teuer sind sie leider wirklich, deshalb habe ich mir die Kaiserreich-Ausgabe auch erst Mal nicht gekauft, auch wenn ich sie schon nach dem Blättern im Laden sehr interessant fand ... aber ich habe drauf spekuliert, dass mein Vater sich die holt, genauso wie die normale "Epoche". Die Rechnung ging ja dann glücklicherweise auf.
Irgendwann bekommt er sie wieder. Ganz bestimmt. 

[HauntingWitch]

Panik. Ich dachte, ich hätte die Szene, die jetzt kommt auf dem USB-Stick. Aber da ist sie nicht! Und ich weiss, ich habe vor Kurzem einmal alles, was ich darauf für alt und unbrauchbar hielt, gelöscht. Da muss die mit dabei gewesen sein, denn ich habe sie im Büro über Mittag geschrieben. So blöd kann auch nur ich sein. Jetzt hoffe und bete ich einfach, dass ich sie am Arbeitsplatz im elektronischen Papierkorb noch habe, sonst... Das war eine Eingebung, ich kann das nicht mehr so rekonstruieren. 

[Kati]

So ein Mist passiert leider, Witch.  Ich hab doch auch erst vor ein paar Wochen wegen Blödheit zwei Kapitel verloren. Viel Glück, dass die Szene noch im Papierkorb ist. Ansonsten viel Glück beim Neuschreiben, das schaffst du bestimmt auch. Meist schreibt man Szenen, die man schon einmal geschrieben hat beim zweiten Mal fast genauso wie beim ersten Mal, selbst, wenn man das gar nicht vorhat. Oder geht das nur mir so? Ich wollte letztens einen neuen Anfang für meinen Roman tippen, war zufrieden mit mir und musste dann feststellen, dass ich bis auf ein paar Unterschiede fast genau denselben Anfang geschrieben hatte, den ich vor ein paar Monaten schon einmal verworfen hatte. 

[HauntingWitch]

Hm, ich weiss nicht. Ich weiss, was passiert, z.B., dass mein Prota eine Erinnerung hat - aber ich weiss nicht, was genau das für eine Erinnerung war. Und ich weiss, dass dann Prota 2 kommt und etwas total Schönes, Aufheiterndes sagt. Aber ich weiss nicht, was. Ja, mal schauen, wird schon noch da sein, denn hier ist es nicht und hier sind unter anderem Dinge, die ich schon vor Jahren loswerden wollte noch drin.

[Mondfräulein]

Ich bin gerade froh, dass ich nichts von meinem Geschriebenen lösche. Das kommt höchstens auf meine externe Festplatte, aber lösche bringe ich absolut nicht übers Herz. Ich bin da ein wenig sentimental.

Momentan bin ich nach 18 Stunden (!) Dokumentationsschau einfach der Meinung, dass ich mir das meiste eh werde ausdenken müssen. Ich sollte da weniger perfektionistisch sein und immerhin ist es ja durchaus kein historischer Roman sondern Steampunk, wenn irgendetwas nicht stimmt, sage ich einfach, das war bei mir halt anders. Ein paar Dampfmaschinen und schon geht das. Zumindest meiner Meinung nach. Aber wenn ich jedes Detail recherchieren wollen würde, würde ich ja ewig dran hängen. Das fiel mir nur gerade so auf, als ich Victorian Supersize me gesehen habe und daran dachte, dass meine Protagonistin ja durchaus auch mal in einer Suppenküche landen kann, müsste ich mal recherchieren. Und dann fiel mir auf, dass das ja eh nur eine winzig kleine Szene wäre, vielleicht eine Seite, dafür recherchieren... wenn ich das bei allem so mache, recherchiere ich für jede Seite erstmal eine halbe Stunde.

Noch dazu habe ich häute eine grandiose neue Plotidee erträumt. Fing an mit Game of Thrones und Gestaltenwandlern im Kletterpark, aber irgendwie gefällt mir die Idee und ich würde zu gerne etwas draus machen. Erstmal auf meinem Handy alles notiert, wenn ich mit meiner Trilogie durch bin. Bis die nicht fertig ist, kriege ich eh nichts anderes mehr hin. Dafür stecke ich zu tief drin.

[HauntingWitch]

Ich bin gerade froh, dass ich nichts von meinem Geschriebenen lösche. Das kommt höchstens auf meine externe Festplatte, aber lösche bringe ich absolut nicht übers Herz. Ich bin da ein wenig sentimental.

Eigentlich speichere ich auch alles. Aber wenn ich im Büro etwas Schreibe, habe ich das auf dem USB, bis ich es zuhause ins richtige Dokument kopieren kann. Manchmal kommt es vor, dass ich da etwas vergesse und dann vergesse, dass ich es vergessen habe. 

Aufatmen, es ist noch da. Aber jetzt halte ich mich anderweitig für verrückt, die Szene ist gar keine ganze Szene, sondern nur ein Anfang. Der Rest müsste unmittelbar daran anknüpfen. Jetzt frage ich mich, ob ich das überhaupt tatsächlich geschrieben oder nur im Kopf abgespult habe. Dann müsste ich mich wiederum fragen, warum ich das nirgends notiert habe. Jedenfalls habe ich jetzt diesen Teil wieder und jetzt muss ich halt schauen.

[Kati]

Ich sollte da weniger perfektionistisch sein und immerhin ist es ja durchaus kein historischer Roman sondern Steampunk, wenn irgendetwas nicht stimmt, sage ich einfach, das war bei mir halt anders. Ein paar Dampfmaschinen und schon geht das. Zumindest meiner Meinung nach. Aber wenn ich jedes Detail recherchieren wollen würde, würde ich ja ewig dran hängen.

Ich hab drei Jahre recherchiert, ja, das dauert ewig.  Und ich finde immer noch neue Sachen, die ich noch nicht wusste, durchaus auch wichtige Sachen. Nochmal machen würde ich das nicht, ich bleibe schön bei meiner Epoche, die war lang genug, um auch mal etwas Abwechslung reinzubringen. Mich würde auch ein Projekt im Barock interessieren, aber ich weiß längst nicht genug über die Gepflogenheiten damals und ich habe zu hohe Ansprüche an mich selbst, um dann einfach drauf los zu schreiben.

Was ein paar Dampfmaschinen und schon geht das angeht, bin ich persönlich immer eher vorsichtig. Steampunk soll ja schon den Nerv der damaligen Zeit treffen. Mich würde das Projekt aber wirklich total interessieren, wie gesagt, sag Bescheid, wenn du einen Beta brauchst. Ich würde dir da gerne aushelfen.

[Cailyn]

Aber wenn ich im Büro etwas Schreibe...

I am totally shocked    Da freut sich ja der Chef über so motivierte Miterbeiterinnen 

[Franziska]

@Kati: hast du eigentlich schonmal überlegt ein Sachbuch über die Zeit zu schreiben? Scheint ja eine echte Marktlücke zu sein und mit der Popularität von Downton Abby etc., gibt es bestimmt auch genug Leser dafür. Unterhaltsam schreiben kannst du auch, wie man auf deinem Blog sieht. Ich würde jedenfalls zu gerne mal deine dreijährige Recherche anzapfen. 
Aus den Dokus, die ihr vorgeschlagen habt, konnte ich nicht soviel rausziehen, außer dass Leute heute die Sklavenarbeit von damals nicht durchhalten, was ich auch so hätte sagen können. Bei mir gehören die Protas eher zur Mittelschicht und haben kein riesen Haus mit tuasend Zimmern und zwanzig Angestellten. Naja, soviel habe ich mir aber auch noch nicht angesehen.