Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Fynja]

Auch wenn ich den Spaß am Schreiben wiedergefunden habe, hat mich beim Schreiben meines Romans etwas gestört, was ich nie benennen konnte. Jetzt habe ich Kritiken zu Kurzgeschichten wieder entdeckt, die ich zwar vor fünf Jahren geschrieben habe, mich aber auf das Problem, das wieder aufgetaucht ist, aufmerksam gemacht haben: "zusammenfassende, narrative Erzählweise, durch die die Handlung aufgesetzt wirkt", hat ein Kritiker (vollkommen zurecht) bemängelt - und das ist wohl auch bei meinen momentanen Geschichten der Fall. Irgendwie habe ich das Gefühl, Szenen nicht mehr wirklich ausbauen zu können, zu oft aktionslos und passiv beschreibe, was passiert ist, weil es mir nicht gelingt, das durch etwa spannende Dialoge zu tun.
Und, so fest ich mir auch vorgenommen habe, nicht mehr haufenweise Romananfänge rumliegen zu lassen - dieses Projekt liegt mir am Herzen und ich will es nicht so schlecht weiterschreiben, wie ich es zur Zeit tue.

Ich brauche Übung. Nun habe ich einen meiner anderen unzähligen Romananfänge wieder aufgenommen, auf den ich Lust habe, dessen Plot noch relativ offen steht, der eine eher "anspruchslose" Geschichte ist (nicht im negativen Sinne, sondern einfach eine Geschichte, bei der ich keine großen Anforderungen an mir selbst erhebe) ohne Fantasy, Jugendroman. Ein Roman, der ansonsten als Karteileiche untergehen würde, den ich versuche aufzupeppen und zum "Training" nutzen kann, damit ich meine Schwächen, die mir selbst zurzeit einfach zu sehr ins Auge stechen und mir den Spaß rauben, ausmergeln kann, um mich dann wieder an meine Herzensprojekte zu wagen.
Ich hoffe bloß, dass mein Plan klappt und ich nicht wieder alles in die Tonne trete. 

[Romy]

Gnaaaa ... Kennt ihr das? Da ist der Beginn einer Geschichte, und der Beginn ist gut. Er ist einfach so aufgetaucht, plopp, da war er. Und ihr würdet gerne eine Kurzgeschichte für eine Ausschreibung daraus machen, aber - ihr habt keine Ahnung, wo das Ganze hinführen soll! Ich brüte jetzt schon seit einer Stunde über einem Textfragment von einigen wenigen Sätzen und es will und will mir einfach nicht verraten, was geschehen ist, oder geschehen soll. Und sonst auch nichts. Meine Nerven ...

So geht es mir eigentlich immer, wenn ich versuche Kurzgeschichten zu schreiben  Ein netter Anfang ist schnell da, aber dann sitze ich da und weiß nicht weiter ... und dieses "einfach drauf los schreiben und laufen lassen" habe ich jetzt schon so häufig erfolglos probiert. Irgendwann versumpfe ich jedes Mal wieder so in der Bedeutungslosigkeit des "Bla", dass ich entnervt aufgebe ... Okay, Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben 2 Kurzgeschichten geschrieben, die mit dieser Taktik entstanden sind und die letztlich vorzeigbar waren/sind.
Aber trotzdem habe ich mir das Thema Kurzgeschichten vor einigen Monate verboten und bin bisher nicht unglücklich darüber. Das spart mir einfach jede Menge Nerven, die ich anderweitig brauchen kann. 

[Drachenfeder]

Wenn du mal viel Zeit hast, schicke ich dir gern meine ersten 10 oder 15 SF-Geschichten.  Bis ich meinen Stil und meine Richtung innerhalb der SF gefunden hatte, hat es einiges an Schreib- und Lesezeit gebraucht.

In der zwischenzeit läuft es recht gut. Diesmal arbeite ich doch mit einem richtigen, ordentlichen Plot. Was daran liegt, dass mein Mann nun Co Autor ist und die Story an länge gewonnen hat. Er hat tolle Ideen und hat die Story um einiges verbessert. Aber schicke sie dir trotzdem gerne (auch nur eine Leseprobe wenn du willst) wenn sie fertig ist. Ich denke, sollte ich erneut in das Genre einsteigen, dann wieder mit Co Autor. Hätte nicht gedacht, dass es so gut klappt.

[HauntingWitch]

Aaah, es ist eine Hassliebe. Ich und mein Lieblingsprotagonist und mein langjähriges jetzt-nicht-mehr-Erstprojekt... Jetzt bin ich seit Wochen nicht so recht weitergekommen, jetzt weiss ich wie und Zeit hätte ich auch gerade. Aber ich habe keine Motivation. Warum das denn? Schon vor dem Gedanken an die kommende Szene graust mir, dabei ist das so eine tolle Lösung. Ich habe sogar zwischendurch so ein komisches Gefühl, so ähnlich wie Liebeskummer. Das muss sich wieder einrenken. Kennt ihr so etwas auch?

Ich werde jetzt erst mal haushaltliche Dinge erledigen und dann mal schauen. Es muss doch irgendwie gehen. Wobei "müssen" natürlich schon wieder ein Zwang und somit ziemlich kontraproduktiv ist. 

[AehmSo]

*seufz* Jetzt schleiche ich seit Tagen (oder sind es schon Wochen?) um das Romane Board herum und frage mich, ob ich ein neues Thema eröffnen soll oder nicht. Einerseits bräuchte ich dringend ein paar Leute, die sich für mein momentanes Projekt interessieren, andererseits besteht es bisher gerade mal aus einem Prolog, einer Grundidee und ein paar halbfertigen Charakteren.
Ich möchte nur endlich mal einen Roman fertig schreiben und alleine scheine ich das nicht zu schaffen. Allerdings habe ich schon mehrmals erfahren dürfen, dass ich mit meiner chaotischen Arbeitsweise (wenn ich nach der Hälfte ungefähr ein Viertel der Kapitel neu schreibe und den gesamten Plot nochmal umändere, etc.) so manchen frühzeitig in die Flucht schlage...
Außerdem weiß ich gar nicht, wieviel Zeit ich dann überhaupt habe, um wirklich daran zu arbeiten undundund...

Oh je, das trieft vor Selbstmitleid... 

[HauntingWitch]

Sophie, mach diesen Thread auf. Gerade weil alles so unfertig ist, gerade weil du ein Chaot bist, gerade weil es dir so schwer fällt. Besonders dann kann jeder noch so kleine Input von aussen Gold wert sein. 

[Ryadne]

Sophie, ich schließe mich HauntingWitch an. Vielleicht motiviert dich der Fremdinput ja besonders.
Ich hab festgestellt, dass bei mir irgendwie die Schreiblust flöten geht, wenn ich zu früh mit anderen über mein Projekt rede. Aber ich glaube, das ist nicht die Regel.

[AehmSo]

Danke euch beiden!  Ich denke, ich werde es wirklich versuchen.
Bisher ging es mir wie dir, Ryadne. Irgendwie haben die Projekte ihren Zauber verloren, sobald ich mit irgendjemandem darüber gesprochen habe. Vor allem, weil bei mir am Anfang eben immer alles so unausgereift ist und sich oft noch während des Schreibens entwickelt.
Andererseits geht es eben so wie es jetzt ist auch nicht vorwärts und ich möchte endlich raus aus der Schreibkrise in der ich spätestens seit dem letzten NaNo stecke... 

[Sprotte]

Ach, Sophie! Du bist zu weit weg, ich will Dich knuddeln.
Die Schreibkrise nach dem letzten NaNo hatte ich auch (im Gefolge des T12, der für mich nicht das Richtige war). Und sie hielt sich beharrlich, bis ich mich systematisch daran machte, meine Altlasten aufzuräumen. Momentan schreibe ich - zwar immer noch viel weniger als vor ein, zwei Jahren, aber ich komme wieder in Gange und sehe dem NaNo 2013 nicht mehr mit Grauen entgegen, sondern ein wenig hoffnungsvoll, daß er mich zurück zu meinen Hochzeiten tragen kann. Oder daß er zumindest die Krise wegwischt und mit ihr irgendwelche Unterwelten feudelt.

[AehmSo]

Ach, Sprottchen! 

Vor dem NaNo dieses Jahr habe ich auch noch ein bisschen Angst, deswegen denke ich, dass es höchste Zeit wird, sich wieder warm zu schreiben... Ich hatte dieses Jahr wahrscheinlich auch einfach so viel anderen Krams um die Ohren (Hochzeit, Umzug, etc.), dass ich weder Zeit zum Schreiben hatte, noch den Kopf dafür frei gekriegt habe. Und dann habe ich mich da in eine solche Blockade reingesteigert, dass ich das Gefühl hatte (bzw. teilweise immer noch habe), nie mehr herauszukommen.

Altlasten aufräumen ist tatsächlich eine sehr gute Idee! Schön, dass es bei dir wieder aufwärts geht!

[Sprotte]

Hochzeit? QUIETSCH! *umknuddel*

Genau das sage ich mir auch. Langsam warmschreiben, auf den NaNo freuen und dann auf die Sogwirkung hoffen, die uns in Schreibirre verwandelt.

[HauntingWitch]

Wieder ein Block von sage und schreibe 557 Wörtern, juhui. Angesichts meines momentanen Zustandes ist das so:  Ganzehitlich betrachtet ist es:    Aber okay. Vielleicht muss man manchmal einfach akzeptieren, dass es etwas langsamer geht als sonst.

[Ryadne]

@HauntingWitch
Das ist mehr, als ich in der ganzen letzten Woche geschafft habe!

Gnarf, ich hab's einfach drauf. Auf meine Lesungsanfrage an meine alte Schule hat sich meine ehemalige Geschichtslehrerin gemeldet, ob ich vor ihren Zehntklässlern lesen mag. Meine Antwort war etwas zu enthusiastisch - im letzten Moment hab ich noch einen Halbsatz eingefügt, der grammatikalisch dezent falsch war. Hab ich aber erst nach dem Abschicken gemerkt. Peinlich. Aber sowas von. 

[HauntingWitch]

@HauntingWitch
Das ist mehr, als ich in der ganzen letzten Woche geschafft habe!

Das ist wirklich ein Missgeschick. Aber die Lehrerin wird wahrscheinlich vermuten, dass du im Stress warst, als du die E-Mail geschrieben hast. Dass du es besser kannst, weiss sie ja. 

[Erdbeere]

Wenn es mit dem Schreiben der Leseprobe nur so flutscht, mache ich etwas richtig, oder? Ich mag mein neues Projekt.