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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Rigalad

Es wird auch nach einer Veröffentlichung nicht wirklich besser. Mittlerweile wünschte ich ja, ich hätte meine Kleinverlagveröffentlichung unter Pseudonym veröffentlicht.
Gerade bei Kollegen und Bekannten heißt es im Wochenrhythmus:
"Und, wie läuft dein Buch im Verkauf?" - Dann folgen immer wieder laaange Erklärungen darüber, dass ein Kleinverlag nicht Heyne ist.
"Und, wie weit biste mit dem nächsten?" - Leises Gemurmel.
"Ich hab dein Buch gar nicht in der Buchhandlung liegen sehen." - Jaja. Kleinverlag.
"Wann kommt ein neues Buch von dir raus?" - Leises Gezeter von Agentur und Vermittlung und lahme, schwierige Branche.

Snöblumma

Zitat von: Alana am 05. Dezember 2012, 10:56:14
Stimmt. Nur gut, dass sie nicht wissen, wie verdreht meine männlichen Protas oft sind und dass meine Nano-Protagonistin sich selbst schneidet.  ;D
:rofl:

Alana

@Christian: So böse nun auch wieder nicht. ;D Aber bei mir läuft da natürlich sofort wieder das Gehirn an: Autor kriegt die Fragen über und fängt an, alle zu ermorden, die seine Karriere in Frage stellen. Und über jeden Mord schreibt er dann ein schönes Buch, das er NICHT veröffentlicht. Die miesen Frager sollten ja nicht auch noch berühmt werden.  :rofl:

@Rigalad: Ja, das kann ich mir gut vorstellen, obwohl ich diese Fragen auch stelle,  :versteck: aber mehr, weil mich wirklich interessiert, wie das alles so läuft und nicht, weil ich ein Urteil fällen will.
Alhambrana

Alia

Der Witz ist ja auch, dass von allen kreativen Hobbys das mit der Veröffentlichung auch immer nur beim Schreiben kommt.
Hobby-Maler fragt doch auch keiner nach einer Ausstellung oder ob schon Bilder in einem Museum hängen.
Bei Leuten die Handarbeiten machen, erwartet wohl auch keiner, dass es zum Verkauf gemacht wird. Meist wird ja eher die eigene Verwandtschaft bestrickt, etc.
Oder bei jemandem der fotografiert. Fragt da jemand nach verkauften Fotos? Nö. Habe ich noch nie erlebt...

Mal was anderes: Ich schreibe gerade wieder ein kleines Zwischenkapitel aus Sicht meines bösen Wolfes. Warum macht das so verdammten Spaß mal die andere Seite einzunehmen? Geht euch das auch so? Ich liebe die dunkle Seite der Macht.  :darth: Zumindest ab und an mal  :engel:

Ludovica

Zitat von: Alia am 05. Dezember 2012, 11:16:40
Mal was anderes: Ich schreibe gerade wieder ein kleines Zwischenkapitel aus Sicht meines bösen Wolfes. Warum macht das so verdammten Spaß mal die andere Seite einzunehmen? Geht euch das auch so? Ich liebe die dunkle Seite der Macht.  :darth: Zumindest ab und an mal  :engel:

Kommt immer drauf an, was für ein Anta es bei mir ist  ;D Mit meiner psychpathischen Superschurkin hat es mir immer wahnsinnigen Spaß gemacht, aber bei meinem Nano-Anta ist es ein bisschen schwierig... Einfach deshalb, weil der Junge halt einfach nur deshalb böse Dinge tut, weil er keinen anderen Ausweg sieht :-X Da wird das ganze eher tragisch... (und bei dem ne Erzählstimme zu finden war sowieso furchtbar)

Bei mir kommt übrigens aus der Verwandtschaft und von den meisten Bekannten meiner Eltern + Großeltern (meine Oma hat jedem ihrer Bekannten die Kurzgeschichtensammlung gezeigt, die ich ihr mal geschenkt hab...) meistens sowas wie 'Ja, und dann schreibst du einen Bestseller und hast dein Leben lang ausgesorgt! Hat die Rowling ja auch geschafft!' (und traurigerweise scheinen die das ernst zu meinen :-X)

Alia

Zitatund traurigerweise scheinen die das ernst zu meinen :-X
Es gibt auch Leute die Lotto spielen, um ganz reich zu werden und für immer ausgesorgt zu haben. Mal ehrlich. Auf einen Bestseller zu hoffen dürfte vermutlich wahrscheinlicher sein...  ;)

Alana

#11931
@Alia: Mir ging es jetzt im Nano auch so. Ich hab es richtig genossen, die Stellen mit dem brutalen Bösewicht zu schreiben, auch wenn es nicht aus seiner Perspektive war. Ich glaube, die Bösewichter geben einfach so viel her. Viel Emotion, viel Action. Das schreibt sich einfach schön.  :darth:
Alhambrana

Romy

Lustigerweise läuft es bei meinem NaNo-Roman in der Antaperspektive auch ziemlich gut. Am Anfang habe ich zwar auch ein bißchen gebraucht, um in seine Perspektive richtig rein zu kommen, aber mittlerweile weiß ich genau, wie er tickt. Manchmal denke ich, ich verstehe ihn schon fast ein bißchen zu gut, das ist irgendwie seltsam ... ::)



zDatze

Dürfte ich mir die Rolle in einem Buch aussuchen, dann würde ich die des Antagonisten wählen. Da hat man einen viel weiteren Handlungsspielraum, als jemand, der auf seinen Ruf achten und die Welt retten muss/soll/kann/darf. Aber vielleicht liegt mir auch das Heldenhafte schlicht und einfach nicht. ::)

Farean

Zitat von: zDatze am 05. Dezember 2012, 15:49:52
Aber vielleicht liegt mir auch das Heldenhafte schlicht und einfach nicht. ::)
Kommt immer drauf an, was du unter einem "Helden" verstehst, nüch? ;) Den ethisch einwandfreien Superdupersaubermann - OK, geschenkt, der landet auch bei mir schnell in der Tonne. Trotzdem sehe ich mich viel eher auf der Seite der "Guten", und mit einem realistisch gezeichneten "Helden" fühle ich intensiv mit. Denn wenn du entgegen aller harten, ätzenden, zynischen Realität - und entgegen deinen eigenen finsteren Seiten - versuchst, am "Guten" in dir festzuhalten und so zu handeln, ist das eine weitaus größere Herausforderung, als dem "Bösen" in dir nachzugeben und einfach die Sau rauszulassen.

zDatze

Zitat von: Farean am 05. Dezember 2012, 16:25:34Denn wenn du entgegen aller harten, ätzenden, zynischen Realität - und entgegen deinen eigenen finsteren Seiten - versuchst, am "Guten" in dir festzuhalten und so zu handeln, ist das eine weitaus größere Herausforderung, als dem "Bösen" in dir nachzugeben und einfach die Sau rauszulassen.
Hach, du hast ja recht. Gegen derartige Helden hab ich auch gar nichts einzuwenden, trotzdem würde ich die Rolle des Antas haben wollen. ;D
Ich finde es irgendwie doof, dass die "Guten" oft von so vielen Seiten eingeengt werden, dass sie schlicht und einfach uninteressant für mich sind. Sie handeln so nach Schema.

Farean

Zitat von: zDatze am 05. Dezember 2012, 17:01:53
Ich finde es irgendwie doof, dass die "Guten" oft von so vielen Seiten eingeengt werden, dass sie schlicht und einfach uninteressant für mich sind. Sie handeln so nach Schema.
Klar, dann bleibt auch nichts Interessantes an ihnen dran. Was einen Charakter erst lebendig macht, sind seine Entscheidungen. Wenn ein "Guter" nie Entscheidungen fällt, sondern immer klar ist, was er jetzt richtigerweise tun muß (und folgerichtig auch tut), ist das ziemlich öde.

An meiner letzten Protagonistin mochte ich am meisten, daß ich ihr beim Schreiben alle paar Seiten zurufen wollte: "Nein, tu's nicht! Tu's nicht!" ;)

Shin

Zitat von: Alana am 05. Dezember 2012, 10:04:54
Mann, wenn einer sagt, dass er joggt, frage ich ja auch nicht, ob er schon mal bei Olympia war.

Das merke ich mir. Das ist ja fast zu schön!  ;D
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Erdbeere

Ist es normal, dass ich jetzt, 1 1/2 Kapitel vor Ende, Panik schiebe und Angst habe, den Roman zu beenden? :gähn:
Ich habe alles genau vor mir und ich weiss, wie ich die letzten Szenen schreiben will, aber ich starre seit Stunden mein Dokument an und kein einziges Wort will sich schreiben lassen. Ich habe versucht, mich abzulenken, hab ein paar Folgen meiner aktuellen Serie geguckt, auf tumblr prokrastiniert, aber die Panik ist sofort wieder da, wenn ich zurück zu Word switche.
Was ist nur los mit mir? :seufz:

Sin

Ach Erdbeere...  :knuddel:

So geht es mir aber auch immer. Irgendwie habe ich mich mit ihnen meist so gut verstanden, dass es für mich war, als müsste ich zu einem guten Freund auf Wiedersehen sagen, weil ich ihn nicht mehr treffen werde...
Dabei könnte man ja jederzeit wieder etwas über sie schreiben...

Aber leider kann ich dir keine Tipps geben, wie du etwas dagegen machen kannst.
Für mich habe ich noch keine Lösung gefunden.

Vielleicht hilft dir ja ein ermutigender  :knuddel: