Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Alaun]

Na, aber es geht ja um die Ideen, die aus deinem Kopf in die Welt wollen. Die verdienen dann schon auch ein passendes Ambiente, oder nicht? Jawohl.  Ich geh jetzt mal gucken, ob die Ideen in meinem Moleskine gut geschlafen haben.

[Thaliope]

Na, aber es geht ja um die Ideen, die aus deinem Kopf in die Welt wollen. Die verdienen dann schon auch ein passendes Ambiente, oder nicht? Jawohl.  Ich geh jetzt mal gucken, ob die Ideen in meinem Moleskine gut geschlafen haben.

Da hast du natürlich sowas von recht. Und ich sehe gerade vor mir, wie du zaghaft ein Eckchen des Deckblatts anhebst, drunterlugst und leise fragst: "Guten Morgen, ihr Lieben. Seid ihr schon wach?"

[Alaun]

  Sie haben bereits Kaffee gekocht und mir einen angeboten. Wohlerzogene Ideen. Liegt bestimmt an der fürstlichen Behausung. 

[Thaliope]

  Dann wünsch ich dir einen schönen Tag mit deinen Ideen! Mal sehen, ob ich mich heute noch um meine kümmern kann. Ich war so frech, mir das ganze Wochenende frei zu nehmen, und habe jetzt einiges an Arbeit auf dem Schreibtisch ...

[Alaun]

Danke, ich hab jetzt noch knapp 2 Stündchen Zeit für das Buch. Dann muss ich los. Dir einen wunderhübschen Tag mit viel Sonnenschein auf der Nase.

[Farean]

Hmpf. Da habe ich mich endlich durchgerungen, meine weniger fruchtbaren Projekte erst mal brachliegen zu lassen und mich auf eins zu konzentrieren, das etwas besser läuft... und plötzlich zupft mich eine neue Protagonistin am Ärmel und fängt an, mich mit ihrer Familiengeschichte zuzutexten. Und das jetzt vor einem langen Wochenend-Event, wo ich tagelang nicht zum Schreiben kommen werde. Warum hat die Muse immer ein so tolles Timing?!

[Thaliope]

Warum hat die Muse immer ein so tolles Timing?!

Weil sie sonst Schmuse hieße 

[Alana]

@Farean: Ich habe die Theorie, dass wenn das Hirn im Kreativ-Modus ist, es nur natürlich ist, dass die Ideen dann purzeln. Wohingegen wenn man sowieso Leerlauf hätte, nicht so viele Ideen kommen, weil man sich gar nicht in die Richtung beschäftigt. Aber vielleicht ist das auch Quatsch. 

So, jetzt hab ich mich so über mein Ende gefreut und tue es immer noch. Und jetzt hab ich den Ende Blues. Ich will weiter schreiben, meine Charas will ich zurück. *heul* Und das, wenn ich einmal keine Trilogie geplant habe. 

[Franziska]

Das kann ich  verstehen Alana, aber ist es nicht auch schön, fertig zu sein?
Ich bewundere all die Nano- Anzeigen in den Profilen. Wie viele Romane sind eigentlich aus dem TZ im letzten Monat entstanden?
Und wenn mans nicht geschafft hat, sind ja bald Winterferien.

Ich habe keine Lust mehr auf Überarbeitung. Ich will den Roman abschließen, wegpacken, vergessen. Was neues schreiben. Irgendwas komplett Neues. Aber ich weiß nicht was. Ich habe noch zwei halbfertige Romane, und ca. 10 Plotideen, aber keins davon reizt mich zu schreiben.

[Malinche]

@Farean: Ich habe die Theorie, dass wenn das Hirn im Kreativ-Modus ist, es nur natürlich ist, dass die Ideen dann purzeln. Wohingegen wenn man sowieso Leerlauf hätte, nicht so viele Ideen kommen, weil man sich gar nicht in die Richtung beschäftigt. Aber vielleicht ist das auch Quatsch. 

Ich habe die gleiche Theorie. Während meines Bachelorstudiums, als ich fast gar nichts geschrieben habe, waren auch die Ideen sehr rar gesät, und das hat mich extrem frustriert. Seit 2010 schreibe ich wieder regelmäßig, vor allem dank TZ, und es ist wirklich so: je mehr ich schreibe, desto mehr neue Ideen klopfen an. Das ist extrem faszinierend - und beruhigend, dass Kreativität sich nicht erschöpft, sondern munter weiterwuchert, wenn man ihr einen Schubs gibt.

[Alana]

@Franziska: Es ist bittersüß. Einerseits bin ich total froh, dass das Buch fertig ist. Andererseits sehne ich mich so danach, die beiden weiter zu schreiben. Das mit der Überarbeitung kenne ich. Ich würde auch lieber Plotten und Schreiben, aber ich muss leider Überarbeiten und Exposé schreiben. 

@Malinche: Das find eich auch. Ich hab früher immer gedacht: Wenn ich mal ein Buch schreibe, muss es ein Bestseller werden, denn mehr als eins schaffe ich nicht.  Aber jetzt mache ich mir gar keine Sorgen mehr. Irgendwas kommt immer nach und ich kann inziwschen gar nicht mehr verstehen, dass Leute nur ein Buch schreiben und dann nie wieder was. Margaret Mitchell zum Beispiel.

[HauntingWitch]

@Farean: Ich habe die Theorie, dass wenn das Hirn im Kreativ-Modus ist, es nur natürlich ist, dass die Ideen dann purzeln. Wohingegen wenn man sowieso Leerlauf hätte, nicht so viele Ideen kommen, weil man sich gar nicht in die Richtung beschäftigt. Aber vielleicht ist das auch Quatsch. 

Das ist nicht nur eine Theorie.  Wusstet ihr, dass die Gehirnforschung bewiesen hat, dass das Gehirn automatisch beginnt, nach Lösungen zu suchen, sobald man ihm eine Aufgabestellung gibt? Sprich, wenn du im Kreativ-Modus bist, gibst du deinem Gehirn gewissermassen die Aufgabe, möglichst viel Output zu produzieren und findest demzufolge auch mehr Inpiration in deiner Umgebung. Ich finde das total spannend, das kann man nutzen. Seit ich das weiss, habe ich angefangen so mit Problemen umzugehen: Ich sage mir "okay, ich suche eine Lösung für genau dieses Problem, Augen offen halten" - es dauert nicht lange und ich stolpere im RL über Dinge, die mich auf Ideen bringen, die mir die Lösung bringen.  Klingt ein bisschen verrückt, ist aber spassig.

Und jetzt setze ich mich an mein Lieblingsprojekt, hoffentlich geht was.

[Abakus]

@HauntingWitch: Eine gute Einstellung. So ähnlich gehe ich auch an Problemstellungen heran und suche solange, bis ich einen Ansatz gefunden habe, der zur Lösung führt. 

Zurzeit komme ich nur ein bis zwei Mal in der Woche zum Schreiben. So kurz vor Weihnachten ist das bei mir immer schwierig. Sehr viele Termine prasseln auf mich ein. In diesem Jahr bin ich unter anderem in das Weihnachtskrippenspiel in unserer Gemeinde involviert. Und die Arbeit mit den Kindern macht richtig viel Spaß. 

[chaosqueen]

Alana, das hat mir gerade keine Ruhe gelassen mit Margaret Mitchell und ich hab mal bei Wiki geschaut. Veröffentlicht hat sie tatsächlich nur "Gone with the Wind", aber geschrieben hat sie mehr, vor allem Kurzgeschichten. 1996 hat man einen Roman, der sich in ihrem Nachlass befand, veröffentlicht ("Insel der verlorenen Träume") und 2000 ihre frühen Kurzgeschichten sowie die Briefe an ihren Jugendfreund. Sie war wohl auch kreativer, als man zunächst vermuten mag.

Ich kenne das Phänomen der ansteckenden Muse aber auch. Als ich mich vor anderthalb Jahren hier angemeldet habe, dachte ich, ich habe keine Ideen mehr. Tja, dann habe ich ein Mammut angepackt, das wieder brach liegt, weil ich es plotten muss, bevor ich es schreibe, aber das war der Stein, der alles ins Rollen gebracht hat. Im NaNo 2011 habe ich "Auf der anderen Seite" angefangen und im März die Rohfassung beendet, die ich wohl neu schreiben muss, aber immerhin kann ich mich am ersten Entwurf entlanghangeln. In diesem Jahr habe ich drei Ideen für weitere Romane bekommen, einen Kurzroman verfasst, der nun bis zum Jahresende überarbeitet werden soll und im NaNo ungefähr die Hälfte eines weiteren langen Romans geschrieben.
Ein Roman ohne jede Fantasy wächst und gedeiht in meinem Kopf und meinem Moleskine, und ich bin sicher, dass es weitergehen wird mit den Ideen.

Was Notizbücher angeht, bin ich auch schlimm. Ich hab ganz viele ... Früher hab ich die A6-Moleskines benutzt und alles skizziert, was mir einfiel, aber irgendwie war das immer sehr unübersichtlich und ich blättere später zu wenig drin. Trotzdem hab ich noch immer eines liegen, in das ich spontane Ideen schreibe.
Für den Romane, der gerade in mir gärt, habe ich eines in A5 gekauft. Mir geht es wie Thali: Das cremefarbene Papier, die runden Ecken, die Haptik und Optik der Moleskines gefällt mir einfach sehr, sehr gut. Am besten finde ich aber den Zeilenabstand, den sie glücklicherweise bei dem größeren Formaten nicht vergrößert haben - er passt perfekt zu meiner Schrift!
Was bei mir gar nicht geht: Durchstreichen und rumschmieren. Natürlich streiche ich durch, wenn ich mich verschrieben habe, aber ich mache selten später noch mal Randnotizen zu bereits Geschriebenem, sondern eher einen Stern dran und dann dort, wo Platz ist, die Anmerkung. Ich bin zwar das chaos, aber mit einem Hang zur Ästhetik.

[Alana]

@chaos: Ach, das ist ja interessant. Ich hatte nämlich mal eine Dokumentation gesehen und da hieß es, dass Maragaret Mitchell das Schreiben gar nicht besonders mochte und deswegen nie wieder etwas veröffentlicht hat. Dann war die Info wohl falsch. Oder sie hat trotzdem versucht, an ihren Erfolg anzunüpfen ... So oder so ist es traurig.