Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Dogtales]

Vielleicht ist das ja auch eine Ablenkungsstrategie von unserem Hirn? Um zu testen, wie ernst wir es mit unserer aktuellen Sache meinen oder ob wir uns von Kleinigkeiten ablenken lassen? 

Ich für meinen Teil, obwohl ich immer noch fleißig am plotten bin, durfte heut morgen Bekanntschaft mit Emma machen. Emma ist ein Teenagermädchen, lebt in einer Patchwork-Familie und möchte gern eine Hexe werden. Und sie hat rein gar nichts mit meinem aktuellen Projekt zu tun 

[Grey]

Vielleicht ist das ja auch eine Ablenkungsstrategie von unserem Hirn? Um zu testen, wie ernst wir es mit unserer aktuellen Sache meinen oder ob wir uns von Kleinigkeiten ablenken lassen? 

Nein, ich glaube eher, es ist wie Mogy und chaosqueen sagen: Wenn wir viel schreiben und unser Gehirn deswegen sehr aktiv ist, fallen eben auch gedankliche "Abfallprodukte" ab. Eine Überproduktion quasi, auf dem Weg zu der passenden Idee für die aktuelle Geschichte. Ich für meinen Teil bin in ein sehr fleißiger Müllsammler.

[HauntingWitch]

Habt ihr das eigentlich auch, dass euch immer mehr einfällt, je mehr ihr schreibt?

Auf jeden Fall. Aber ich geniesse das, ich schreibe dann einfach wirklich alles stichwortartig auf und lasse es dann sein. Dann pendelt es sich normalerweise von selbst ein: Entweder, es lässt mich nicht mehr los und es entsteht ein Riesenplot mit einem Haufen angerissener Szenen oder es kommt nichts mehr und dann ruht es erst einmal. Mein Problem besteht mehr darin, dass ich ja Chaos-Schreiberin bin, sprich nicht chronologisch. Da kommen mir dann teilweise mehrere Szenen für verschiedene Projekte gleichzeitig in den Sinn, die natürlich sofort aufgeschrieben werden wollen. Und ja, selbst wenn ich drei PCs hätte, habe ich immer noch nur zwei Hände und einen Kopf.

Was ich bei meinem ersten Roman zusätzlich noch hatte, war, dass mir wie weiter der Plot voranschritt umso mehr dazu in den Sinn gekommen ist. Man konnte noch dieses und jenes und da noch was und dort noch das, was dann natürlich immer einen Rattenschwanz nach sich zog. Aber da hatte ich auch nicht von vorneherein einen Plot, vielleicht deswegen.

Ich würde da auch Mogy zustimmen. Unser Gehirn ist ja dann auch ständig in Bewegung, ich kann mir gut vorstellen, dass es dann automatisch mehr arbeitet. Bei mir ist das auch beim Brotjob so: Habe ich Stress, vergesse ich gar nichts, läuft nichts, misslingen mir die einfachsten Dinge. Ich denke das ist vergleichbar.

[Alana]

@Witch: das erlebe ich jetzt auch gerade. Am Anfang war es so mühsam, einen logischen Plot zu entwickeln, eine richtige Qäulerei und jetzt geht es einfach so dahin, mir fallen immer mehr Puzzleteile dazu ein, die sich super einfügen. Ich finde das so toll, ich hab sowas noch nie erlebt und dachte nicht, dass ich das kann.

@Chaosqueen: Das geht mir definitiv auch so! Ich denke, es liegt bei mir wohl daran, dass ich viel, viel schneller dabei bin, mit einer Idee herumzuspielen und wirklich ausgibig darüber nachzudenken, als früher. Wobei das mit der Gehirnaktivität sicher auch eine Rolle spielt.

[chaosqueen]

Ja, ich glaube, das ist es: ein benutztes Gehirn ist einfach aktiver, und dann passiert da auch mehr!

Na dann: Auf auf, den aktuellen Roman fertig schreiben, damit ich den nächsten anfangen kann  - und den kann ich ja zumindest schon mal ein wenig plotten.

[Kati]

Ich kenne das auch. Immer, wenn ich gerade richtig in einem Projekt drin bin, tauchen hundert andere auf. Ich mache es so, dass ich alle neuen Ideen erstmal aufschreibe und die, die ich nach ein paar Wochen noch gut finde, weiterplotte. 

Ich sollte ja auch eigentlich meinen Thriller mal weiterschreiben, aber in meinem Kopf tauchen immer mehr Figuren für die anderen beiden Geschichten, die ich gerade plotte, auf und ich komme gar nicht hinterher mit aufschreiben. 

[HauntingWitch]

Na dann: Auf auf, den aktuellen Roman fertig schreiben, damit ich den nächsten anfangen kann  - und den kann ich ja zumindest schon mal ein wenig plotten.

Ja, auf in den Kampf!

Boah, ich habe schon wieder ein Writer's High. Ich habe den ersten Teilabschnitt meines Lieblingsprojektes vor ein paar Tagen zu Ende gebracht und dachte, dass es jetzt ein Weilchen ruhen muss, damit ich den Übergang zum zweiten Teil finden kann. Von wegen, das schreit mich nur so an, wie es weitergehen soll. Jaja, ich denke, ich geniesse es, bis ich an den Punkt komme, an dem ich aus Recherche-Gründen eine Zwangspause haben werde.

[Alana]

Das ist toll, Witch! Mir geht es zur Zeit auch so, dass ich nur schreiben will, weil es so Spaß macht.

[Assantora]

@ Alana @ Witch

Dann sind wir ja schon zu dritt 
Ich freu mich. Mein aktuelles Projekt läuft mehr als rund. Im Hinterkopf hatte ich immer den bösen Gedanken "Was wenn es nicht genug ist für ein ganzes Buch?"
Ich fürchte und hoffe zugleich, dass ich ein ganz anderes Problem habe: Meine Charaktere. Die machen sich einfach selbstständig!
Ich habe einen vorgegebenen Plot und da denkt sich dieser Typ, der eigentlich nur Däumchen drehen sollte, dass er was tun müsse. Ohne meine Erlaubnis rennt der los und handelt... Alleine!!!
Ich habe langsam das Gefühl ich bin ihr nicht mehr der Autor, sondern Journalist. Ich berichte nur noch über das, was passiert ist, nicht über das, was passieren soll.
So habe ich innerhalb von 24 Stunden zwei neue Charas entdeckt, und ein möglicherweise vollkommen anderes Ende des Buches geistert mir im Kopf.
Ja, nicht der Geschichte, sondern nur des Buches. Scheinbar kann ich vom ersten Versuch noch mehr verwursten, als mir lieb ist. Da bekommt man langsam Angst. Da geht doch etwas nicht mit rechten Dingen zu.

[HauntingWitch]

@Assantora: Ooh, das kommt mir auch irgendwie bekannt vor.  Hm, also ich bin ja dann immer ein bisschen gemein und plotte fiese Sachen, wenn sie nicht so wollen, wie ich gern will. Manche muss man aber auch streicheln oder beides. Aber diese komischen Zustände, in denen man etwas schreibt, wo man dann danach denkt: Was?? Das habe ich da reingetippt? Das ist doch mein Prota, oder? Das sind glaube ich mitunter die besten Szenen.  Nur ganz die Übersicht verlieren sollte man vielleicht weniger, sonst wird es wirr. Überarbeiten ist dann weniger lustig.

[Assantora]

@ witch
Na, ich bin ja eigentlich froh drum. Die erste Version einer Geschichte zu schreiben macht ja meiner Meinung sowieso am meisten Spaß, da hin und wieder genau diese Sachen passieren. Das macht die Geschichte auch für mich, obwohl ich sie schon kenne, noch einen Tick lebendiger. Und das ist auch der Punkt, an dem meine Fähigkeiten noch ordentlich hinterher hinken, aber ich übe schon fleißig.

[Kayla]

Ja, ich habe endlich mal wieder das Gefühl, schreiben zu können. Habe mich gestern mit meiner besten Freundin ausgetauscht und nun juckt es mich regelrecht unter den Fingern! 

[Alana]

@Assantora: Ja das passiert mir auch oft, manchmal muss ich die Charas bremsen, aber oft haben sie auch gute Ideen und ich lasse sie machen.

[HauntingWitch]

@Kayla: Das freut mich, zu hören. 

@Assantora: Also bei meinem ersten Roman hatte ich das auch bei der Überarbeitung noch, aber vermutlich nur, weil ich da nicht von Anfang an einen Plot hatte. Das Gefühl ist schon toll.

[Kati]

Ich wollte heute schreiben. Ich habe auch geschrieben. Aber nicht in meinem Manuskript, sondern in meinem Blog!  Ich schreib jetzt noch ein Stündchen, muss ja morgen erst um acht aufstehen.

Ich habe langsam das Gefühl ich bin ihr nicht mehr der Autor, sondern Journalist. Ich berichte nur noch über das, was passiert ist, nicht über das, was passieren soll.

Kennt ihr das, wenn ihr was schreibt und die Charaktere machen, was sie wollen und etwas total gutes dabei rauskommt, was aber leider den ganzen Plot über den Haufen wirft? Ich sitze dann immer so da und überlege, ob ich es löschen und so schreiben soll, wie ich eigentlich wollte, oder ob ich es so lasse und neu plotte.