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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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chaosqueen

Assantora, da muss ich Dir zustimmen! Ich hab ungefähr vier Jahre so gut wie gar nichts geschrieben, bin seit Anfang Juli im TZ und habe seitdem knapp 80k geschrieben ... Und ich bin gerade dabei, einen Roman NICHT gegen die Wand zu fahren, obwohl tausend Logikbrüche und Schnarch-Stellen drin sind, aber ich sage mir jeden Tag wieder "egal, das wird alles beim Editieren fliegen!" und dann mache ich weiter. Ohne den TZ hätte ich das Ding nach 10k an die Wand geworfen. ;)

Übrigens schleichen sich ständig neue Charaktere in mein Buch, ich bedaure jetzt schon meine (Test)Leser! Aber es ist cool, meine Prota will alleine sein, ich schicke sie mitten in der Nacht an die Promenade - und *schwupps* gabelt sie jemanden auf, der noch verlorener ist als sie selber. Ts! ;)

Rynn, das klingt doch super! Mach weiter, bitte! Ich hab auch seit Anfang Januar meinen NaNo-Unfall-Roman wieder am Wickel und es wird immer besser statt schlimmer (siehe oben). :vibes:

Zit

#9856
Oh, das ist toll, für euch beide drei.

Als ich vor ein paar Tagen in mein NaNo-Projekt geguckt habe, überfiel mich Kälte. Nein, schlecht geschrieben ist es sicher nicht, aber anders als das, was ich bisher sonst in veröffentlichten Büchern gesehen habe an Stil und das ... verunsichert etwas. Jedenfalls war ich so nieder geschlagen von der Erkenntnis, dass ich die Datei erstmal wieder zugemacht habe. Ich glaube, ich brauch noch ein Stück. Oder ich drücke mich einfach davor, weil ich weiß, was ich jetzt schon nach nicht mal 1/4 Plot alles überarbeiten/nachbessern muss ... :d'oh:

Daher habe ich mich mal wieder Claudine und den Werwölfen zugewandt. Mal sehen, ob es sich jetzt entwickeln kann, wo ich erstmal das Verwandlungsproblem von Werölfen mal galant ignoriere.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

chaosqueen

Och Zit, wenn ich mein Geschreibsel mit veröffentlichten Büchern vergleiche, dann ist es auch gruselig - aber das soll man ja auch nicht! Niemand veröffentlich das, was er im ersten Durchlauf geschrieben hat (naja, bis auf Herrn Hohlbein vielleicht *hust*), so gut wie jeder Autor muss noch korrigieren, editieren, umarbeiten, und ich denke, dass das kein geringer Anteil am Gesamtwerk ist. Und genau, seit ich mir das sage, hat mein innerer Editor Urlaub. Und zwar genau bis zu dem Tag, an dem ich "ENDE" unter das Manuskript geschrieben habe und mich an die Nacharbeit mache. :)

Zit

Nu, es sind ja zwei Sachen: Einmal der Editor, vor dem ich mich drücke, und dann der Stil. Wenn ich mein eigenes Geschreibsel lese, werde ich gerade eben mit Letzterem irgendwie nicht warm. Es liest sich, aber es ist anders als das, was ich sonst an veröffentlichten Sachen lese. Aber vll. auch, weil ich keine High Fantasy gelesen habe in letzter Zeit, aber nun mal in dem Genre zu Hause bin und mein Stil entsprechend gefärbt ist. Überlege sogar schon, mal Tolkien zu lesen, um mich zu beruhigen. :pfanne:
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Unbekannt

chaosqueen

Hm, das verstehe ich. Wobei mein Stil auch so lala ist, nicht gerade das, was ich von einem Buch erwarte. :d'oh: Aber ich finde immer wieder Stellen, wo er mir gefällt, und die werden eher mehr als weniger, also sehe ich das Buch durchaus auch einfach als Schreibübung, um mich selber zu verbessern.

Zit

 :hmmm: Blöder Selbstdruck. ;D Aber jetzt bin ich seit Laaaangem mal wieder soweit, dass ich selbst a) Bock habe, b) soetwas wie Plot, c) 50k Worte an einem Projekt geschrieben habe und d) meine Charaktere wirklich zu Personen werden in meinem Kopf. Und dann verkack ichs beim Stil. Gnah. Zumal ein dozent mal zu mir meinte, ich hätte einen ausgeprägten, starken Stil -- aber das war auch eine Hausarbeit und keine Prosa.
Und sowieso sind die Geschichten der anderen immer viel besser und interessanter als die eigenen ...
:lehrer: Wen wunderts, warum ich da mal wieder im Kreis spring und mich ärger. ;D

Ich beneide dich, dass du es als Übung ansehen kannst. Mir gelingt soetwas nur in seltenen Momenten. Ich geh jede Geschichte immer viel zu ernst an, dass die absolut perfekt sein muss. (Auch wenn das wohl unmöglich ist.)

Und dich ruft dein Editor nicht aus dem Urlaub an, um sich zu erkundigen, ob alles seinen rechten Gang geht?
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Unbekannt

Alana

Mir gehts auch so, dass mich der TiZi total bei der Stange hält. Ich habe durch euch erst den versteckten Schreiberling in mit entdeckt. Ich hätte nie gedacht, dass schreiben so ein Lebensinhalt sein kann, etwas, das man immer tun will und dass man Ideen haben kann, die unbedingt raus wollen. Dass man lernen kann, Ideen zu entwickeln, dass man sich selbst entwickeln kann. Ich könnte noch weiter machen, aber ich lass es. ;D
Ein dickes Danke mal an euch alle.  :knuddel:
Alhambrana

Tanrien

Uhh, ich glaube, ich muss mir mal wieder ein paar Autorenlesungen anhören, oder Hörbücher meinetwegen. Aber ich lese gerade einen Text Korrektur und weil ich etwas müde bin, dachte ich, ich lese ihn laut, dann ist es einfacher zu korrigieren. Ich beginne also zu lesen und-- klinge, als würde ich in der Messe in der Kirche lesen?! Diese schwerfällige langsame Leseart, mit der Stellen aus der Bibel vorgelesen werden und bei der jedes einzelne Wort und jeder Satzteil betont wird. ("weil -- in der Herberge -- kein Platz -- gewesen war." etc. pp.)

Jetzt ist natürlich die Frage...
a.) Liest man als Autor eigentlich immer so vor und ich hab das nur nie bemerkt?
b.) Bin ich zu müde und verfalle automatisch in dieses Vorleseschema?
c.) Liest sich mein Text wie eine Bibelstelle?
Ich weiß allerdings nicht, welche Möglichkeit ich freiwillig wählen würde.  :hmhm?:

Zit

Ich würds einfach nur auf fehlende Übung schieben. Vorallem geht Vorlesen meist in die Hose, wenn man den Text vorher nicht im Stillen gelesen hat, weil man ja erstmal filtern müsste, wo Betonungen hinkommen und wo nicht. Hörbücher wären sicher ein Anfang. Ansonsten fällt mir spontan nur die Federwelt ein, in der es Reihe übers Vorlesen geht. Oder du fragst mal unsere lesungswütigen Freunde im Forum. ;D (Aber auf alle Fälle keine Tagesschau oder sonstige Nachrichtensener gucken, weil die zumeist die falschen Worte betonen ...)
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Unbekannt

Mogylein

Ach du jemineh, wenigstens habe ich heute mal wieder was auf die Reihe bekommen!  :d'oh:
   "Weeks of Writing can save you hours of plotting."
- abgewandeltes Programmiersprichwort

chaosqueen

Prima. Da hab ich seit ein, zwei Wochen im Kopf, dass ich nach meinem aktuellen Projekt etwas "Düsteres, Böses" schreiben will - und dann springt mich gestern Abend ein Plot mit aller Macht an, der irgendwo zwischen The Timetraveller's Wife, esoterischer Seelenwanderung und Hancock liegt ... Naja, sehr entfernt. Auf jeden Fall hab ich einen groben Plot, meine beiden Hauptfiguren und weiß jetzt schon, dass ich extrem viel Recherche betreiben muss ... Gnagnagna - und ich will das Teil schreiben! Jetzt sofort! :brüll: Aber nein, ich bin artig, schreibe erst "Auf der anderen Seite" fertgi und freue mich einfach jetzt schon auf den andern Text. Wobei ich den ersten Satz gestern schon mal festhalten musste ... *pfeif*

Habt ihr das eigentlich auch, dass euch immer mehr einfällt, je mehr ihr schreibt? Wo soll denn das bitte enden?!

@Zit: Das mit dem Stil kenne ich - in Kurzgeschichten habe ich auch einen sehr einprägsamen, dichten Stil, aber in Romanen geht der irgendwie immer verloren und ich drohe, in Geschwafel abzudriften. *gnarf*
Mein Editor hat Telefonverbot. Er versucht es hin und wieder, aber ich hab ihm die falsche Nummer gegeben. :darth:

Was das Vorlesen angeht: Das kann und sollte man üben! Ich hab früher einige Lesungen bestritten und war am Anfang nicht nur immer extrem nervös, sondenr fand mich beim Vorlesen auch ganz gruselig. Inzwischen wäre ich das wieder, aber als ich häufiger auf Lesungen war, wurde es deutlich besser.
Ich hab ggf. meine Texte vorher meinem Freund vorgelesen, der konnte dann sagen, wo ich mehr Dramatik brauche. ;)

Mogylein

Zitat von: chaosqueen am 12. Januar 2012, 10:15:09
Habt ihr das eigentlich auch, dass euch immer mehr einfällt, je mehr ihr schreibt? Wo soll denn das bitte enden?!

Ja, aber ehrlich gesagt liebe ich das. Ich liebe all die Ideen in meinem Kopf und möchte sie nicht missen, auch, wenn es manchmal zu Rivalitäten zwischen ihnen kommt..
Viel schlimmer ist, wenn man eine Weile nicht geschrieben hat und eigentlich möchte, aber nicht kann, weil man keine Ideen mehr hat. Wenn ich nicht schreibe, kriege ich auch keine Ideen.
   "Weeks of Writing can save you hours of plotting."
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Jara

ZitatHabt ihr das eigentlich auch, dass euch immer mehr einfällt, je mehr ihr schreibt? Wo soll denn das bitte enden?!
Ja, es kommt immer mer und mehr und mehr . . .
Wenn mal mehr Plot zu schon bestehenden Projekten kommen würde . . .aber nein immer was Neues . . .

Heute morgen beimn Frühstück hat an meine geistige Tür auch ein Mann geklopft. Nein, eigentlich hat er nicht geklopft sondern kam einfach so. Sein Naame ist Leander Meier und nach eigener Angabe gehört er wohl zu den schöneren Bewohnern dieses Planeten ( naja, er schaut schon ganz ordentlich aus). Das hat er seiner Mutter zu verdanken, die in ihren Teenagerjahren ein verkorkster Anhänger des New Age- Trends, sprich eine Möchtegernhexe war und sich bei seiner Geburt gedacht hat, macht sie doch mal ein Ritual, das ihren Sohn außergewöhnlich hübsch macht und ihm auch sonst ein ansehnliches Leben bescherrt. Irgendwie backfired dieser Zauber jetzt zur Mitte seines Lebens aber etwas und er möchte, dass ich ihm zuhöre und seine Geschichte aufschreibe. Begleitet wird er von seinem eigenen kleinen Dämon, einer Frau namens Julia, die urplötzlich in sein Leben tritt und ihn dazu antreibt, den Zauber zu brechen. Sein Gesicht, dessen Haut immer mehr aufplatzt und das durch ein paar "Nebenwirkungen" des Zaubers zu einer schwammigen Masse verkommt, wären Leander aber eigentlich ansporn genug.
Wie hört sich das an?
Auf jeden Fall so, als würde ich es gerne schreiben. Aber ich muss so viel für die Uni machen, dass ich nicht mal meine anderen Sachen weiterschreiben kann *grummel* :wums:

Lomax

Zitat von: chaosqueen am 12. Januar 2012, 10:15:09Habt ihr das eigentlich auch, dass euch immer mehr einfällt, je mehr ihr schreibt?
Ich kenn das nur, dass mir immer mehr einfällt, je weniger Zeit ich gerade habe, um mich den neuen Ideen zu widmen. Die meisten Ideen für Romane und Geschichten, die unbedingt jetzt sofort geschrieben werden wollen, habe ich regelmäßig, während ich bis über die Ohren in Arbeit stecke. Insbesondere dann, wenn ich gerade einen Roman auf dem Schreibtisch liegen habe, der tatsächlich unbedingt jetzt überarbeitet werden muss.

Tanrien

Zitat von: Zitkalasa am 11. Januar 2012, 17:58:37
Ich würds einfach nur auf fehlende Übung schieben.
Ja, das ist es vermutlich. :) Ich will ja noch nichtmal für andere Vorlesen, sondern nur für mich um die Fehler zu entdecken, aber dass es wie aus der Bibel klang war dann doch überraschend.

Zitat von: Mogylein am 12. Januar 2012, 10:36:52
Wenn ich nicht schreibe, kriege ich auch keine Ideen.
Hm, jetzt, wo ich drüber nachdenke... Wenn ich nicht schreibe, merke ich mir die Ideen einfach nicht? Also, wo ich normalerweise konkret denken würde, "Hey, darüber könnte ich doch schreiben/das könnte ich verwenden", der Schritt fehlt dann einfach, obwohl die Idee potentiell da ist.