• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 7 Gäste betrachten dieses Thema.

Sorella

#9300
@Kati Ich kann dich so gut verstehen.  :knuddel: Wenn Du den ganzen Roman schon als Stichpunkte zusammengefasst hast, könntest Du versuchen die Punkte mit der Schneeflockenmethode Stück für auszuabeiten. Du musst dich nicht komplett an die vorgeschlagene Anleitung halten - benutze sie einfach um zumindest wieder vorwärts und damit wieder in den Schreibfluss zu kommen.

Kati

Ich überlege gerade, ob ich mir einen Plot von einer alten Legende leihe und dann einen Roman darauf basierend schreibe. Als Übung, um wieder reinzukommen. Und, weil ich sowas schon immer mal machen wollte. Wenn ich dann eine Grundhandlung habe und genau weiß, wie was passieren muss, vielleicht wäre das einfacher. Vielleicht aber auch nicht. Versuch macht schlau.  :-\

Grey

Ich find sowas immer gut, alte Legenden neu interpretiert. Ich wäre sofort dafür! :jau:

HauntingWitch

@Kati: Das hört sich jetzt doof an, aber vielleicht ist es einfach nicht der richtige Plot? Ich habe auch eine Zeit lang nur Anfänge geschrieben, bis eines Tages dieser eine Chara an meine Tür geklopft hat. Da wusste ich: Aus dem wird was, etwas Grösseres. Das ist es dann auch geworden. All die Sachen vorher, die haben mir zwar schon gefallen, nur fehlte denen dieses gewisse Etwas, das mich dranbleiben liess. Vielleicht ist es bei dir so ähnlich und du brauchst einfach wieder einmal eine neue Idee mit dem gewissen Etwas?  Manchmal ist es auch der Zeitpunkt: Ein Anfang ist mir ein halbes Jahr lang herumgelegen und ich hatte keine Ahnung, was das werden sollte. Dann kam eine ganz kleine Anregung von aussen und ich dachte: Das ist es. Also: Nur nicht aufgeben und auf keinen Fall irgendetwas löschen.  ;) Legenden finde ich übrigens auch immer gut. Da gibt es so unglaublich viele Möglichkeiten.

Etwas anderes, ich habe ein Zweifel-Problem, mal wieder.  ::) Und zwar wollte ich mein Skript auf Typos (nur Typos) prüfen und jetzt sehe ich hundert Sachen, die so einfach nicht bleiben können. Dazu kommt, dass ich das dauernd wie automatisch mit meinem neuen Lieblingsprojekt vergleiche, was absurd ist, da zwei völlig verschiedene Dinge. Eine Freundin hat mir gesagt, ihr Dozent hätte zur Masterarbeit gemeint, sie sollten vor dem Überarbeiten ein paar Wochen warten, sonst fänden sie alles schlecht. Jetzt frage ich mich, ob das so ein ähnlicher Effekt ist? Irgendwann muss ich doch einen definitiven Punkt setzen, aber ich kann nicht.  :brüll: Habt ihr das auch? Das ist der vierte Durchgang und man sieht immer wieder etwas. Ich werde es wohl danach länger als einen Monat liegen lassen und es mir erst wieder anschauen, wenn ich vom anderen nicht mehr so eingenommen bin.

Malinche

#9304
Zitat von: Kati am 27. November 2011, 20:12:55
Aber über ein Jahr?  :( Ich vermisse es richtig, mal den Mittelteil eines Romans zu schreiben und nicht immer nur verkorkste Anfänge, aber so weit bin ich das letzte Mal mit der ersten Version vom Rabenmädchen gekommen, und, wenn ich mich recht erinnere, habe ich das Buch im Mai 2010 beendet. Und dann kamen die ganzen Anfänge.

Kurzer Einwurf: Ja, auch über ein Jahr. Gut, ich hab mich vor meiner Tintenzirkelzeit eigentlich nie an Romane getraut, aber ich hatte - eben vor meiner Anmeldung hier - mehrere Jahre, in denen bei mir schreibtechnisch kaum etwas ging. Wenn ich zweimal im Jahr eine Kurzgeschichte geschrieben habe, dann war das viel. Dabei wollte ich schreiben, es ist auch nicht so, dass ich gar keine Ideen gehabt hätte. Und es hat mir schmerzhaft gefehlt, aber es ging halt nicht. Von daher kann ich sagen: Sowas kann kommen, es kann dauern, aber es geht vorbei, ehrlich. Und bei dir denke ich auch, dass du schon sehr bald wieder ins Schreiben kommst. :knuddel:

Probier das doch mal mit der Legende. Vor allem, weil sich Projekte der Kategorie "das wollte ich schon immer mal machen" einfach nur toll anfühlen, wenn man sie endlich angeht.

@Witch: Ja, liegenlassen wirkt oft Wunder. Mach dir da keinen Kopf, das ist total normal. :knuddel:
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Arcor

@HauntingWitch
Ja, das mit dem Punkt machen kenne ich. Mein Monsterprojekt hat auch schon mehrere Durchgänge hinter sich und vermutlich werden notgedrungen auch noch welche Folgen.

Wenn du was anderes hast und es guten Gefühls liegen lassen kannst, dann mach das ruhig. Nach Beschäftigung mit was anderem sieht man manchmal klarer, man hat etwas Abstand, einen anderen Blickwinkel. Es hat nur Vorteile.  ;D
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Tanrien

#9306
Zitat von: HauntingWitch am 28. November 2011, 18:58:56
Das ist der vierte Durchgang und man sieht immer wieder etwas. Ich werde es wohl danach länger als einen Monat liegen lassen und es mir erst wieder anschauen, wenn ich vom anderen nicht mehr so eingenommen bin.

Stimme da Malinche (und Arcor, der sich vor dem Abschicken eingeschlichen hat) zu - vollkommen normal. Lass es liegen und warte, bis du es halbwegs mit den Augen eines Lesers sehen kannst. Das bewirkt oft Wunder. Ich zum Beispiel vergesse dann auch schlicht ganz einfach Sachen, die ich geschrieben habe, und als Leser mag ich sie, wenn ich sie als Autor sofort gekürzt hätte. Es gibt da natürlich keine feste Zeitspanne, die eingehalten werden muss. (Wobei ich finde, zu lange warten kann man nicht; man wird nur irgendwann automatisch gar nicht mehr als Autor zum Text zurückkommen, sondern Betaleser bleiben. Das kann dann positiv oder negativ sein... Wobei, "zu lange" ist dann, wenn man von der Qualität eine Stufe weiter ist und den Text ganz komplett neuschreiben müsste mit neuer Idee und allem, um zufrieden zu sein. Das war dann nicht Sinn der Sache.)

Probier einfach ein bisschen rum. Aber jetzt erstmal: Finger weg! Keine fünfte Überarbeitung jetzt anfangen!  :d'oh:

HauntingWitch

Da bin ich beruhigt, danke.  :)

@Tanrien: Naja, also die vierte mache ich jetzt noch fertig, ich habe das ja alles gespeichert und speichere dann neu, wenn ich was ändere. Damit mir auch nichts verloren geht.  :wache!: Und dann lasse ich es vorerst sein.

Romy

Zitat von: Kati am 28. November 2011, 15:21:11
Ich überlege gerade, ob ich mir einen Plot von einer alten Legende leihe und dann einen Roman darauf basierend schreibe. Als Übung, um wieder reinzukommen. Und, weil ich sowas schon immer mal machen wollte. Wenn ich dann eine Grundhandlung habe und genau weiß, wie was passieren muss, vielleicht wäre das einfacher. Vielleicht aber auch nicht. Versuch macht schlau.  :-\
Oh ja, mach das mit der Legende. :D So was ähnliches mache ich ja auch gerade anhand eines Märchens und stricke einen Kurzroman drauß. Vieles ist anders, auch das Ende habe ich abgewandelt, aber die Grundstruktur in Handlung und Figuren bleibt. Richtig geplottet habe ich vorher aber nicht, sondern halt nur ein wenig über die Figuren und das Setting nachgedacht und dann erst Mal angefangen. Anfangs wollte ich mich auch an das Ende vom Original halten, habe mich dann aber doch entschieden, es zu ändern.
Aber das Schöne, wenn man mit so einer Vorlage arbeitet, ist wirklich, dass man nicht viel plotten braucht, beim Schreiben kommen dann eventuell noch Ideen, aber trotzdem kann man sich kaum verzetteln. - Und auch, wenn ich das mit einem Wettbewerb im Hintergrund mache, macht es einfach sehr viel Spaß. ;)

Schreibblockaden und dieses nie-zufrieden-sein und alles-abbrechen und endlich-plotten-und-am-liebsten-alles-auf-einmal-plotten-UND-schreiben-WOLLEN-und-am-Ende-gar-nichts-tun, kenne ich auch nur zu gut. Ich schreibe ja auch schon seit über einem Jahr eher Mini-Zahlen und viel fertig bekommen habe ich in der Zwischenzeit auch nicht ... außer dem NaNo-Roman von 2010, aber der NaNo ist halt immer eine Ausnahmesituation. Dieses Jahr hat es ja bekanntlich auch nicht geklappt, da konnte mir nicht einmal die Magie des NaNo helfen.
Also ja, so ein Tief kann ewig dauern, meins dürfte auch gerne bald mal wieder verschwinden ::) Aber ich bin überzeugt, dass es das auch irgendwann tun wird. Irgendwann ist es einfach wieder weg, so schnell wie es gekommen ist. Bestimmt. *nurfestdranglauben* :knuddel:


Zitat von: Haunting Witch
Habt ihr das auch? Das ist der vierte Durchgang und man sieht immer wieder etwas.
Sagen nicht sogar einige gestandene Bestsellerautoren, dass sie an ihren bereits veröffentlichten Bestsellern gerne noch was ändern würden? Ich glaube, das sagt alles. ;D
Also ja, ich habe das auch. Ich habe auch mindestens zwei schon ältere Romane rumliegen, die ich schon längst tot-überarbeitet habe. Aber ich glaube, da ist auch schon das eingetreten, was Tanrien gerade erwähnte. Die sind halt schon älter und ich glaube, meine Schreibe ist mittlerweile doch ein gutes Stück weiter. Da hilft also im Prinzip nur neu schreiben. Was ich theoretisch auch irgendwann noch mal tun wollen würde ... Aber andererseits, dadurch, dass ich damals teils exzessiv daran gearbeitet habe, kann ich das alles nicht mehr sehen. Obwohl ich die Protas mag und auch gerne weiter daran arbeiten würde ... Aber ich habe mir das jetzt verboten. Bis in 10 Jahren oder so. ;D  :d'oh: Bis dahin mache ich jetzt einfach ganz andere Sachen.
Ähm ja. Also besser irgendwann aufhören mit überarbeiten, oder halt zwischen den Überarbeitungen größere Pausen einlegen, ehe man den Text tot-überarbeitet und dann gar nicht mehr leiden kann. Man verliert ja eh irgendwann seine Objektivität und kann gar nicht mehr beurteilen, was gut oder schlecht ist ...

Arcor

Zitat von: Romy am 29. November 2011, 00:26:58Sagen nicht sogar einige gestandene Bestsellerautoren, dass sie an ihren bereits veröffentlichten Bestsellern gerne noch was ändern würden? Ich glaube, das sagt alles. ;D

Kann ich mir gut vorstellen, dass das einige sagen. Man ist mit seiner eigenen Arbeit wohl nie zu 100% zufrieden. Es gibt ja auch genug Schauspieler, die sich ihre eigenen Filme (angeblich jedenfalls) nicht ansehen, Al Pacino z.B.
Und die vielen Korrekturgänge sind auch bei Topautoren nicht ungewöhnlich. Ich habe mal ein Interview mit Frank Schätzing gesehen, als er "Limit" vorgestellt hat, und da hat er gesagt, dass er 16 oder 18 mal den Roman durchgelesen und -gearbeitet hat.

Also ist man mit 4x noch ganz gut im Rahmen  ;D
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Nirathina

Von dem Überarbeitungs-Marathon kann ich auch ein Lied singen...   ::)

Ich würde einfach mal behaupten, dass so etwas am ehesten ausdrückt, wie sehr man sich mit seinen eigenen Arbeiten identifiziert. Man selbst entwickelt sich eigentlich tagtäglich weiter und das schlägt sich dann auch im Projekt nieder (bei mir insbesondere bei der Entwicklung meines Hauptcharakters).
Mir ist es passiert, dass ich meistens den ersten Teil fertig und den zweiten bis über die Hälfte geschrieben hatte - und dann habe ich alles in die Tonne gekickt und neu angefangen.  :pfanne:
Ein bisschen Wahnsinn ist normal, Witch. Also keine Panik  ;D

Thaliope

Ich habe gerade eine ganz verrückte Idee. Ich, die ich in diesem Jahr schreibtechnisch so gut wie nichts auf die Reihe gekriegt habe (gut, das hatte Gründe, aber trotzdem), überlege, im nächsten Jahr wieder am T12 teilzunehmen.

Inzwischen haben ein paar Konzepte in meinem Kopf Gestalt angenommen, und ich könnte einen Drill-Instructor brauchen, um sie auch mal in die Tat umzusetzen. Nachdem ich aber in letzter Zeit sogar an den kleineren TiNos gescheitert bin, habe ich mir überlegt, mir eine Hürde zu setzen: Wenn ich im Dezember die 30k schaffe und es dann immer noch will, dann würde ich es mit dem T12 nochmal versuchen.

Oder ist das völliger Schwachsinn?
LG
Thali

Malinche

Ich finde, das ist sogar ein guter Plan, Thali. Das mit der Überlegungshürde klingt doch sinnvoll, und wenn es sich für dich auch gut anfühlt, den Druck des T12 zu haben (und nicht etwa hemmend), dann solltest du es auch machen!
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Alaun

#9313
Hey,
ich glaube nicht, dass das Schwachsinn ist. Es kann schließlich sehr motivierend sein, in diesem "Wahnsinn" mitzumachen. Meinst Du, dass die Menge an Text, die Du dann im T12 produzieren musst, dann auch qualitativ gut sein kann? Das frage ich mich immer, und deshalb scheue ich mich ja auch immer, da mitzumachen. Ich weiß nämlich, dass ich dann wahrscheinlich sehr viel Grütze produzieren würde, und davor hätte ich Angst. Dann lieber etwas weniger, und dafür nicht so viel überarbeiten müssen ;)

Aber das ist sicher bei jedem anders. Und wenn Du Konzepte hast, die umgesetzt werden wollen, dann würde ich mich an Deiner Stelle nicht scheuen, es zu wagen. Ich geb Dir auch gelegentlich die Pfanne, auf Wunsch  :knuddel:

Sprotte

Ich grübel auch noch immer, ob der T12 etwas für mich ist. Romanhelden hocken im Wartezimmer und starren verwirrt ihre Wartemarken an. Mein Tempo ist generell hoch, das ist nicht das Problem. Hmm, nur was für ein Ziel setzen, das nicht größenwahnsinnig aber doch anspruchsvoll ist?  :hmmm: