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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Faol

ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob meine Personen rechts oder Linkshänder sind. Aber beim Schwertkampf zeigt sich, sie sind alle Rechtshänder. Vielleicht sollte ich da mal etwas Abwechslung hineinbringen :hmmm:
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

Luna

#7081
Meine Prota ist Rechtshänderin, kann aber beidhändig recht gut mit Katanas umgehen. Komisch nur, wenn ich mir einzelne Szenen bildlich vorstelle, meinetwegen sie schreibt etwas, dann habe ich in meinem Kopfkino immer das Bild vor Augen, dass sie das mit der Linken tut.

Drachenfeder

Ah schon wieder solche in Thema ;)
Eigentlich dachte ich, dass ich mir beim Schreiben darüber überhaupt keine Gedanken mache. Doch erst vor Kurzem las ich eine Zeile aus meinen Engeln:
"Dastan nahm den Engelsdolch in seine rechte Hand".
Ja, warum denn gerade die Rechte? Ich habe keine Ahnung, aber wenn es so durch die Finger floss, muss es ja richtig sein.



Grey

#7083
Zitat von: Luna am 16. Mai 2011, 12:58:53
Meine Prota ist Rechtshänderin, kann aber beidhändig recht gut mit Katanas umgehen.

Na ja, aber auch bei der beidhändigen Führung eines Katanas haben rechte und linke Hand unterschiedliche Aufgaben. Oder meintest du, sie hat in jeder Hand eines? :hmhm?:

Drachenfeder

Wäre doch auch mal eine geniale Vorstellung. Der Chara muss dann aber ganz schöne Muskis haben. So ein Katana ist super schwer (finde ich).



Luna

Öhem, jetzt habt ihr mich *den rot werd Smiley such*. Ich meinte in jeder Hand eines, peinlich. Ok, dann sind doch eher Wakizashis. Verdammt, Katanas sind ja beidhändig :wums:.

Farean

Zitat von: Luna am 16. Mai 2011, 13:46:05
Verdammt, Katanas sind ja beidhändig
Nö. Im 17. Jahrhundert hat Musashi die Kampftechnik mit zwei Schwertern eingeführt, bei der das Katana mit rechts und das Wakizashi mit links geführt wurde. So'n Katana läßt sich also durchaus einhändig führen.

Grey

Zitat von: Farean am 16. Mai 2011, 13:48:55
Nö. Im 17. Jahrhundert hat Musashi die Kampftechnik mit zwei Schwertern eingeführt, bei der das Katana mit rechts und das Wakizashi mit links geführt wurde. So'n Katana läßt sich also durchaus einhändig führen.

Und doch sind Katanas beidhändige Waffen. Ja,  man kann es auch einhändig führen, und ja, es gab Kämpfer wie Musashi, die mit einem Lang- und einem Kurzschwert umgehen konnten. Aber das ist eine von zig Schulen gewesen, und ursprünglich war das Katana eben doch auf die beidhändige Verwendung ausgelegt - allein schon, weil die Schnittbahn sonst leicht instabil wird.

Verglichen mit "westlichen" Schwertern vergleichbarer Länge sind Katana schon recht leicht (ca. 1-1,5kg), vor allem die, die nach 1600 in Mode kamen. Im Pax Tokugawa wurden ja nicht mehr so schwere Rüstungen getragen, da reichte auch schon ein leichteres Schwert um jemanden zu zerschnitzeln. ;) Außerdem sind Katana richtige Schnittwaffen, will sagen, sie arbeiten nicht mit Wucht, sondern mit Geschwindigkeit und der superscharfen Klinge.

Aaaaber zwei richtige Katana gleichzeitig zu führen, wäre glaub ich allein wegen der Klingenlänge sehr kompliziert, weil man sich da selbst leicht ins Gehege käme. Mal davon abgesehen dass man immer beide Hände braucht, um ein Schwert zu ziehen. Was es wie gesagt schon gab, war ein Kampfstil mit einem Katana und einem Wakizashi, also einem Kurzschwert. Aber da musste man schon sehr cool sein um das hinzukriegen. ;)

Artemis

Die Kombination aus Schwert und Dolch im beidhändigen Kampf gibt es doch auch im europäischen Schwertkampf. Da dient der Dolch mal zum Blocken, mal zum schnellen Zustoßen, wenn das Schwert gerade kontert. Auch wenn ich mir das verflixt schwer vorstelle - ein Schwert beidhändig zu handhaben ist schon schwer genug. Die Dinger haben eine verdammte Eigendynamik, wenn sie mal in Fahrt sind. Und das geht so was von in die Unterarme  :seufz:

Farean

#7089
Zitat von: Artemis am 16. Mai 2011, 14:11:32
Die Kombination aus Schwert und Dolch im beidhändigen Kampf gibt es doch auch im europäischen Schwertkampf. Da dient der Dolch mal zum Blocken, mal zum schnellen Zustoßen, wenn das Schwert gerade kontert. Auch wenn ich mir das verflixt schwer vorstelle - ein Schwert beidhändig zu handhaben ist schon schwer genug. Die Dinger haben eine verdammte Eigendynamik, wenn sie mal in Fahrt sind. Und das geht so was von in die Unterarme  :seufz:
Kommt auf das Schwert an. Mit was für einem hast du denn da gekämpft?

Außerdem darf man nicht vergessen: mittelalterliche Menschen waren im allgemeinen besser durchtrainiert als wir heute, da sie sehr viel mehr körperlich arbeiten mußten. Und professionelle Kämpfer wie z.B. Ritter sind mit ihrer Waffe praktisch aufgewachsen. Die konnten stundenlang damit draufdreschen, ohne nennenswert zu ermüden. (Was sag' ich, ich habe ja sogar schon heutige Schaukämpfer kennengelernt, die das hinbekamen, und die haben das nur als Hobby betrieben.)

Diese Schwert-und-Dolch-Technik kenne ich bislang nur aus der Renaissance, und da sprechen wir eher von einem schlanken Rapier als von einem Breitschwert. (Letzteres ließe sich, zumindest nach meinem Kenntnisstand, mit einem Dolch auch kaum sinnvoll abwehren. Paradetechniken mit Parierdolch sind eher darauf ausgelegt, Stöße umzulenken, als Hiebe abzublocken.)

Artemis

Zitat von: Farean am 16. Mai 2011, 14:33:36
Kommt auf das Schwert an. Mit was für einem hast du denn da gekämpft?

Anderhalbhänder, beidhändig geführt. Wunderbar ausbalanciert, aber ich dachte nach einer Stunde Üben trotzdem, dass ich sterbe. Meine Informatiker-Pfoten sind einfach nichts gewöhnt *duck* Dann lieber Bogenschießen, das liegt mir deutlich besser. Im Schwertkampf bin ich hoffnungslos untalentiert.

Telas

#7091
Um nochmal auf die Linkshändersache zu sprechen zu kommen, das hat mich ein wenig erschreckt.  Geht ihr bei all euren Charas so sehr ins Detail, dass der Leser weiß, ob es sich um einen Links- oder Rechtshänder handelt, oder macht ihr das auch eher selten. Ich halte mich bei Charakterbeschreibungen immer kurz, da es nur wenige Dinge gibt, die mir weniger Spaß beim Schreiben machen. Oder vielleicht erwartet ihr ja auch, dass der Autor mehr oder weniger ins Detail geht?

Sven

Zitat von: Andoras am 16. Mai 2011, 16:35:45
Geht ihr bei all euren Charas so sehr ins Detail, dass der Leser weiß, ob es sich um einen Links- oder Rechtshänder handelt, oder macht ihr das auch eher selten.

Hm, also bisher habe ich so was noch nicht erwähnt. Ich würde es wohl auch nur machen, wenn es besonders wichtig ist, wenn die Figur durch ihre Linkshändigkeit einen Vorteil, wie zum Beispiel beim Fechten, hätte.
Ansonsten finde ich zu viele Beschreibungen nervig.
Elizabeth George ist eine hervorragende Erzählerin, aber sie beschreibt bei jeder Figur bis ins Detail, was sie für Kleidung trägt. Ich finde das zu viel.
Beste Grüße,
Sven

Sprotte

Ich denke, das hängt auch davon ab, was man schreibt.
Ich bin derzeit bei Heroic Romantasy, und da sieht die Heldin alles, wenn sie den Kerl anschmachtet. Da wird so viel wie möglich beschrieben, auch die Händigkeit.
Und wenn es in einem Kampf dem Helden einen Vorteil verschafft (und sei es auch nur der Vorteil der Überraschung), daß er Linkshänder ist, dann wird das erwähnt, japp.

Antonia Assmann

Habe ich überhaupt schon mal geschrieben, dass meine Heldin Hände hat ??? Ich glaube nicht, aber dann hat sie ja auch keine Füße ... Ohoh... ;D