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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Guddy

6 Seiten Reden ist zu viel? Verdammt! ;D

(ich muss mich hier immer so zusammenreissen, um nicht das unerwünschte "Scheiße" u.ä. zu schreiben *hüstel*)

Klecks

Was für ein Zufall, Robin, ich habe gestern auch über 7.000 Wörter geschrieben! Ich war auch total fertig und hatte total Rückenschmerzen, weil ich seit etwa zwölf Uhr mittags fast ununterbrochen dagesessen bin und getippt habe.  ;D

HauntingWitch

@Tinnue: Ja, das ist schon ein bisschen viel. Aber streichen geht immer noch.  ;)

Kati

Ich schreibe im Moment wieder an meinen Nixen. Der Roman basiert auf einer versunkenen Nordseestadt, von der ich mal zufällig etwas gelesen habe. Und immer, wenn ich den Roman wieder heraushole, kommt derselbe Bericht im Fernsehen über einen Mann, der durchs Watt läuft und Dinge aus der versunkenen Stadt einsammelt. Ehrlich, ich überlege mir, ich könnte die Nixen weiterschreiben, zwei oder drei Tage später spielt genau der Bericht im Fernsehen. Ich schreibe jetzt seit Mittwoch oder Donnerstag wieder an meinen Nixen. Jetzt ratet mal, was heute morgen im Fernsehen kam. Das ist das dritte Mal!  :rofl: Ich werte das als Bestimmung. "Schreib endlich deine Nixen, hier ist auch der Bericht wieder, damit du wieder auf dem neusten Stand bist." Oder so.

Christopher: Das ist der Hammer!  :prost: Ich bin schon stolz, dass ich in den letzten Tagen insgesamt 7 k geschafft habe.

Grummel

#15679
Kati, wir haben einen gemeinsamen Schreibvaforiten. Ich fang auch immer mal wieder damit an, meine "Ratten von Rungholt" weiter zu schreiben. Keine Nixen, aber die gleiche versunkene Welt. Wenn du mal Sekundärliteratur zu Rungholt brauchst, ich habe da genug.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Kati

Das ist ja cool.  ;D Ich lehne meine Geschichte allerdings nur dran an, weil mir das echte Rungholt zu weit oben ist und ich mit meinem Archäologenteam und den Nixen mehr Freiheiten habe, wenn ich einen Phantasieort nehme, der eben zufällig auch in der Nordsee versunken ist. Die Marcellusflut hat ja auch ein bisschen mehr verschluckt als Rungholt, wenn ich da noch einen Ort dazuschummle, dürfte das gehen. Man findet ja eh immer mal wieder neue Hinweise und Reste von Dorfbegrenzungen, die man auf die Flut zurückführt. Aber die Literatur würde mich trotzdem interessieren, man soll ja schon merken, an welche Stadt ich meinen Ort angelehnt habe.

HauntingWitch

Zitat von: Kati am 20. April 2014, 12:43:14
Ich werte das als Bestimmung. "Schreib endlich deine Nixen, hier ist auch der Bericht wieder, damit du wieder auf dem neusten Stand bist." Oder so.

Das würde ich auch so sehen.  ;D

Ich komme mir gerade ein bisschen wahnsinnig vor, ich überarbeite echt meinen Marv für diese books2read-Ausschreibung... Naja, ich rechne mir nicht viele Chancen aus, aber hey, wer nichts hat kann nichts verlieren.  ;D

Leute, mir fällt gerade etwas auf. Es ist Sonntag, es ist erst 14.00 Uhr und ich bin total produktiv und habe immer noch mehr als genug Zeit ein bisschen spazieren zu gehen und hinterher in die Nacht hinein zu arbeiten. Ich liebe Feiertage.  :vibes:

Robin

Wenn ich das nächste Kapitel fertig habe, dann habe ich endlich die Hälfte meines MADS-Manuskripts erreicht. :vibes: Das wird auch langsam Zeit.
~Work in Progress~

Assantora

Robin, Christopher, ihr seid schreibwütige Verrückte  ;D
Super Leistung, die ihr mal wieder abgeliefert habt  :jau:

@ Coppi
Du bist wohl auch jemand von der Sorte, der sich fragt, wann der Plot vorbei kommt, was? Ich kann dir sagen: Du bist nicht allein.
Andere schwärmen von ihren Plotbunnys und dass sie eigentlich ein Wartezimmer brauchen und so. Bei mir gibt es derzeit eigentlich nur vier, oder fünf Projekte, die in Arbeit sind. Aber schreiben tue ich an keinem sondern mach ein Spaßprojekt, vollkommen plotlos und manchmal auch ein wenig planlos. Vielleicht ist das auch ein Weg, aus dem Loch heraus zu kommen?
Wie ist es denn Atanis ergangen? Hast du ihm sein hübsches Näschen wirklich gebrochen?

Tinnue

ZitatDu bist wohl auch jemand von der Sorte, der sich fragt, wann der Plot vorbei kommt, was? Ich kann dir sagen: Du bist nicht allein.
Andere schwärmen von ihren Plotbunnys und dass sie eigentlich ein Wartezimmer brauchen und so. Bei mir gibt es derzeit eigentlich nur vier, oder fünf Projekte, die in Arbeit sind. Aber schreiben tue ich an keinem sondern mach ein Spaßprojekt, vollkommen plotlos und manchmal auch ein wenig planlos. Vielleicht ist das auch ein Weg, aus dem Loch heraus zu kommen?

Und ich dachte, ich bin allein. Manchmal denk ich, die Plotbunnys haben Angst, weil hier zwei Katzen wohnen.  ::)

Ich will nicht mehr. Gestern auf Kaffee hat sich das so gut angefühlt. Heute kommt mir die Szene vor wie Mist. Ich weiß nicht, aber ich hab eher das Gefühl gute und besch... eidene Bruchstücke aneinander zu reihen, statt einen Roman zu schreiben.  :wums:
Und in solchen Momenten am besten noch Romane anschauen, die neutral betrachtet echt schlecht sind und es genau so zwischen zwei Buchdeckel schaffen. Irgendwas mach ich falsch.

Christopher

"Die Legende vom Eisernen Turm" steht bei mir als ewige Motivation im Regal. Wenn DAS veröffentlicht UND übersetzt wird, kann ich das erst recht :P

@Assa
Ja, gestern knapp 10k war krank. Aber ich hatte ja auch das Ziel vor Augen. Endspurt, sozusagen.
Be brave, dont tryhard.

Coppelia

#15686
@ Christopher
Wow, Wahnsinn! Ich gratuliere dir zum Entspurt! :pompom: Und halte dich vom Blues-Thread fern!

Zitat@ Coppi
Du bist wohl auch jemand von der Sorte, der sich fragt, wann der Plot vorbei kommt, was?
Ja, allerdings. Das frage ich mich ständig. Mir fallen sehr leicht Settings und Figuren ein, aber ein Plot ... nur sehr selten, und wenn, dann meist nicht vollständig und meist nicht so, dass er mir wirklich gefällt und ich noch jahrelang (ist nicht übertrieben) dran rumbasteln muss. Eigentlich wundere ich mich manchmal, dass ich überhaupt ab und zu genug Plot finde, um einen Roman fertig zu schreiben. Und selbst dann ist der Plot nicht so super, habe ich oft das Gefühl. Bei "Blutgeister" bin ich durch den Plot geholpert wie über eine Straße voller Schlaglöcher, und es wundert mich wirklich, dass man das beim Lesen nicht deutlicher merkt.

ZitatWie ist es denn Atanis ergangen? Hast du ihm sein hübsches Näschen wirklich gebrochen?
Und ob. Und er hat sich ziemlich angestellt, als die Ärztin sein Nasenbein gerichtet hat. Na ja, ist sicher auch nicht angenehm. :P Zumindest muss er sich jetzt keine Sorgen mehr machen, dass er die Nase seines Vaters geerbt haben könnte, meint sein Mentor.

Ansonsten ... ich wage ja kaum es zu flüstern, aber es scheint fast, ich hätte bei der Vhaskalia ein großes Plotproblem gelöst, nämlich die Motivation der Antagonistin. Ich bin auf die Idee gekommen, dass das Kessler Volk findet, es könnte ja mal am politischen Geschehen teilnehmen und ein gewisses Mitspracherecht erhalten. Wie es auf diesen seltsamen Gedanken kommt, nachdem es jahrhundertelang genau null Rechte hatte, muss ich mir allerdings noch überlegen. In diesem Trubel ist es recht wahrscheinlich, dass eine erfahrene Feldherrin damit betraut wird, für Ordnung zu sorgen, und auch, dass ihr jemand diesen aussichtsreichen Job wegschnappt und sie daraufhin gekränkt ist und sich denkt "Na wartet, ich werde für Ordnung sorgen, aber jetzt auf meine Art". Womöglich löst das gleich noch einige andere Plotprobleme mit, es schafft aber auch neue und ändert die Lage ziemlich. Beispielsweise für Silial, der schon immer ein Mann des Volkes und ein Unterstützer demokratischer Bestrebungen war. Ich glaube, er wird bald Probleme kriegen. Große, große Probleme. :hmhm?:
Außerdem sind mir einige interessante neue Figuren eingefallen. Nicht dass es nicht schon genügend gäbe. :P

chaosqueen

Coppi, das klingt sehr spannend! :jau:

Ich bin ja gerade an einem Punkt, an dem ich das Gefühl habe, keine längeren zusammenhängenden Texte schreiben zu können. Also, schreiben kann ich sie schon, sie fallen nur gnadenlos durch mein eigenes Lektorat.

Ich schwafle, habe kein Ziel, wohin die Reise gehen soll, bastle tausend Nebenschuplätze, bleibe aber in allen Bereichen extrem oberflächlich, ich weiß nie, wer meine Figuren sind, wie sie aussehen, was sie in ihrem bisherigen Leben erlebt haben, was sie geprägt hat - kurz: Ich habe eindimensionale Figuren in maximal zweidimensionalen Welten.

Bevor jetzt jemand mich trösten will (das ist schon mal vor Kurzem schiefgegangen): Ich will keinen Trost und ich will auch nicht jammern, ich analysiere gerade die Situation und versuche herauszufinden, ob ich überhaupt Autorin bin (oder sein kann / will), oder ob ich nicht vielmehr auf die andere Seite gehöre, nämlich ins Lektorat / Korrektorat. Denn: Ich kann Manuskripte gnadenlos sezieren. Auch meine eigenen. Nur Umschreiben kann ich halt nicht.

Zum Schreiben gehört Phantasie, und die meisten von euch beschreiben hier immer mal wieder, dass sie ganze Welten im Kopf haben, sie haben konkrete Vorstellungen, wie ihre Figuren sind, reden sogar mit diesen (oder diese mit ihnen) und lassen die Geschichte einfach passieren.

Ich: Hier und da ein Fragment einer Figur, einer Szene, eines Settings, einer Geschichte. Reicht meist nicht mal für eine Kurzgeschichte. Ich bekomme einzelne Szenen hin, die tatsächlich ansatzweise die dichte vorweisen, die ich in Texten haben will, aber ich schaffe die Balance nicht zwischen dichten Szenen und Dialogen, zwischen der detaillierten Beschreibung einer Handlung und dem Überspringen ganzer Wochen, ohne diese einfach komplett auszulassen und damit nur einzelne Szenen aneinanderzureihen, was keine Handlung ergibt.

Schreibratgeber helfen mir nur bedingt, weil die Fülle an Informationen mich erschlägt und ich am Ende nicht mehr weiß, was ich wo worüber gelesen habe und wie man es nun geschickterweise umsetzt. Nicht, dass ich sie nicht gelesen hätte, Sol Steins "Über das Schreiben", James N. Freys "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" und noch ein paar weitere. Nur: Die Geschichten entwickeln sich nicht. Ich habe eine Idee, aber ich kann sie nicht mit Leben füllen. Ich habe einen "fertigen" und drei halbfertige Romane auf dem Rechner, und kritisch betrachtet könnte ich sie alle auf wenige Szenen zusammenschrumpfen, die gelungen sind.

Wie macht ihr das, dass ihr spannend schreibt, ohne durchzuhetzen, die Umwelt beschreibt, ohne seitenlang zu langweilen, die kleinen, zwischenmenschlichen Aspekte beleuchtet, ohne albern, oberflächlich oder kitschig zu werden?

Und wie wird aus einer Idee wie zum Beispiel "Mann und Frau verlieben sich, trennen sich aus Gründen, sie wird schwanger, er ist gekränkt, sie zieht weg, baut sich ein neues Leben auf, er versinkt im Selbstmitleid und nach Jahren treffen sie sich wieder und haben eine zweite Chance" mehr wird als eben genau diese Zusammenfassung?

Man sagt ja, dass man für alles Übung braucht, auch fürs Schreiben. Das unterschreibe ich so, allerdings weiß ich noch immer nicht, wie ich tatsächlich aus dem, was ich ja an meinen Texten sehe, lerne, wie ich es besser, anders und ansprechender gestalten kann.

So viele von euch schreiben so unglaublich tolle, dichte, atmosphärische und witzige Texte, und ich sitze immer hier und staune. Nicht, dass ich nicht genau wüsste, welche Stimmung meine Texte verbreiten sollen, nur habe ich so überhaupt keinen Plan, wie ich das hinbekomme.

Danke fürs Lesen. Ich gehe mal arbeiten und schaue heute Abend wieder hier rein. Vermutlich nehme ich einen Schreibratgeber mit auf den Markt. ;)

traumfängerin

@chaosqueen: Bei mir war es beim letzten Mal auch so, dass mein Manuskript an vielen Punkten, die du aufgeführt hast, noch stark überarbeitungswürdig war. Und genau das habe ich dann auch gemacht. Ich hatte verschiedene Überarbeitungsstufen, z.B. 1. Charaktere, 2. Beschreibungen, 3. Konflikte usw., wo ich das Manuskript genau auf diese Stellen hin überarbeitet, bzw. Abschnitte und Szenen eingefügt, herausgestrichen oder verdichtet habe.

Zu erkennen, was falsch ist, oder besser gemacht werden kann, ist schon einmal ein sehr wesentlicher Schritt dafür richtig gut zu schreiben. In irgendeinem der Schreibratgeber habe ich von einer Bestseller-Autorin gehört, die als erste Fassung nur ein sehr grobes Konzept geschrieben hat, mit Anmerkungen wie: "Hier längere Beschreibungsszene einfügen", usw. Vielleicht gehörst du ja auch zu den Schreibern, bei denen die 1. Version nur der Anfang eines langen Überarbeitungsprozesses ist, an dem erst am Schluss ein unglaublich gutes Werk steht. Nicht bei jedem passiert die Geschichte von ganz alleine. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir ein Kapitel deiner unvollkommenen Werke mal vornimmst, dir die Hinweise der Schreibratgeber in eine für dich sinnvolle Reihenfolge ordnest und dich dann intensiv an die Überarbeitung machst. Und wenn das nicht funktioniert, kannst du ja mal ausprobieren, wie es ist, wenn du vor dem Schreiben exzessiv plotest, dir zu jeder Figur überlegst, wie sie aussieht, dir eine Hintergrundgeschichte überlegst usw., einen genauen Szenenplan anlegst, dir überlegst, wozu du diese Szene brauchst usw.

Vielleicht kannst du dich auch mit zwei, drei wohlmeinenden Leuten aus dem Tintenzirkel zusammensetzen, die das mit dir gemeinsam machen, die mit dir gemeinsam Ideen entwickeln, die den Finger mit auf die Wunde legen, und mit dir überlegen, wie man das besser machen kann. Wir als Tintenzirkel müssten doch eigentlich einen persönlichen Workshop für dich hinbekommen!  :D Danach kannst du dann immer noch entscheiden, ob du Autorin oder Lektorin werden willst.

Coppelia

Tja, chaos, wenn wir dich schon nicht trösten sollen ... ;)
Stell dir vor, du würdest nicht mehr schreiben. Würdest du das Schreiben dann vermissen? Oder eher nicht?
Die Antwort auf diese Frage ist das Wichtigste, finde ich. Eventuelle Qualität, Leistung, Verbesserungsmöglichkeiten u. ä. sind dann völlig zweitrangig. Selbst wenn du nie professionell schreiben solltest - es gibt ja auch genug Leute, die zum Spaß Sport treiben, ohne bei Wettkämpfen Geld zu verdienen.