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Manuskript fertig: Kapitel zu lang!

Begonnen von Felix Fabulus, 05. Juni 2020, 23:23:12

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Felix Fabulus

Heyho liebe Zirkler! Ich erhoffe mir Hilfe zu einem Strukturproblem:

Genre: Low-Fantasy.
Zielgruppe: YA (ab 14)
Länge: 500 Normseiten

Mehrere Betaleser haben mir zurückgemeldet, die Kapitel meines YA-Romans seien zu lang. Nun weiss ich das eigentlich selbst, finde aber keine befriedigende Lösung, denn die Struktur des Romans ist gerade auf diese langen Abschnitte ausgelegt. Warum?

Jedes der zehn Kapitel (Prolog und Epilog ausgenommen)  beginnt mit einer Kurzgeschichte, also einer Geschichte in der Geschichte. Entweder ist es eine Geschichte, die vom Prota gelesen wird, oder jemand erzählt sie ihm. Dabei ist nicht immer von vornherein klar, wer der Erzähler ist - was zu schönen Cliffhangern führt. Die Geschichten sind ein Kernstück des Romans und absolut handlungsrelevant, denn sie bringen den Prota immer ein Stück weiter, beinflussen seine Handlung.

Die Titel der jeweiligen Kapitel sind so gewählt, dass sie gleichzeitig Titel der Kurzgeschichte und des Kapitels sind. Zwei Beispiele:

Kapitel 3: "Vom Jungen, der sich traute". In der Kurzgeschichte traut sich ein Junge endlich, seine Heimat zu verlassen. In der Hauptgeschichte überwindet der Prota seine Angst und schreibt sich für eine Prüfung ein, von der er zuvor nicht geglaubt hatte, sie schaffen zu können.

Kapitel 6: "Der Verräter". Die Kurzgeschichte handelt von einem Verräter. Im der Hauptgeschichte wird dann der Prota ebenfalls gezwungen, jemanden zu verraten.


Ihr seht das Problem: Der Roman hat 500 Seiten. Das ergibt ca. 50 Seiten pro Kapitel. Und dies ist für YA-Leser einfach zu lang. Ich möchte die Struktur auf keinen Fall ändern. Mehr Kurzgeschichten einbauen würde den Lesefluss stören. Eine Möglichkeit wären Unterkapitel, welche die Szenen unterteilen. Die wären dann aber wiederum sehr kurz, zwischen 2 und 10 Seiten.

Ich habe das Problem jetzt wochenlang mit mir herumgetragen, ohne eine Lösung zu finden. Hat jemand einen Vorschlag? Danke 1000 jetzt schon mal  :-*


Wortwebereien aus der Geschichtenmühle, gespeist vom Ideensee, der Fantasie und dem Bächlein Irrsinn.

Linda

#1
Also - mir fällt da eine Lösung ein, aber ob sie besser ist, als die langen Kapitel sei mal dahingestellt.
   Das einfachste:
Unterteile den Roman in 10 'Schritte/Blöcke' und diese dann in kürzere Kapitel. Zum Beispiel "Sonnenaufgang", Story, 3 Kapitel. "Morgenlicht", Story, 3 Kapitel  etc... 
Die Struktur kann komplett so bleiben, davon mal abgesehen.

Oder lass alle Kapitel weg, trenne nur die Szenen/Perspektiven und setze die Stories an die richtigen Stellen dazwischen.

Die anspruchsvollere Lösung (ob das praktikabel ist, musst du selbst entscheiden):
  Es wäre möglich, die Geschichten selbst aufzuteilen und häppchenweise in den jeweiligen kürzeren Kapiteln zu präsentieren, als Binnenhandlung, ähnlich den "Tales of the Black Freighter" aus  Watchmen - nur eben mit 10 Stories.
Die Geschichte um den Black Frighter wird im Comic immer mal wieder ein Stück weitererzählt, als Einleitung, wenn mich nicht alles täuscht, mal als Comic, den jemand am Straßenrand liest, mal eine Seite hier, mal eine da.

Viel Spaß ;-)  Kleine Warnung - Lektoren werden das vermutlich hassen, weil Leser zu komplexe Sachen gar nicht so furchtbar gern haben.

Antennenwels

#2
Gäbe es denn innerhalb deiner momentanen Kapitel keine Stelle, an der du diese noch weiter unterteilen könntest? Vielleicht nach dem Ende der Kurzgeschichte, oder falls dies nicht gut geht, dann sonst an einer, oder mehrerer Stellen. Dabei meine ich nicht, dass jede Szene ein eigenes "Unterkapitel" darstellen muss, sondern einfach zwei, oder drei "Unterkapitel" für jedes deiner jetzigen "Kapitel".
Du könntest dann ja deine jetzigen Kapitel als Akte oder Teile bezeichnen, die dann jeweils schlicht nummerierte Kapitel ohne Titel enthalten.
Beispielsweise Akt 3:  "Vom Jungen, der sich traute". Kapitel 3... Kapitel 4 und dann würde Akt 4 folgen mit Kapitel 5, 6 und 7 etc.

Edit: @Linda war schneller, mit einer ähnlichen Idee.
"You still prided yourself on three things: firstly, bloody-minded composure; secondly, an inhuman intellect for necromancy; thirdly, being very difficult to kill."

- Muir, Tamsyn. Harrow the Ninth

Alana

#3
Also zunächst mal: Diese Idee finde ich wirklich super kreativ und sehr spannend. Ist etwas, wo ich sagen würde, da lese ich auf jeden Fall rein, weil ich neuartige Erzählansätze immer interessant finde. Und ich kann mir das in Verbindung mit der Charakterentwicklung auch wirklich gut vorstellen.

Meine Frage dazu wäre: was haben die Betaleser genau gesagt? Sind die Kapitel zu lang, also fühlen sie sich beim Lesen auch lang an? Oder sind das einfach erfahrene Betaleser, die gesagt haben: ist zwar spannend so, aber Verlage werden das nicht mögen? (Womit sie prinzipiell recht haben, im Jugendbuch sind Kapitel mit ca. 10 Seiten üblich.)

Denn wenn es so, wie du es jetzt aufgeteilt hast, spannend erzählt ist, so, dass man es nicht weglegen kann, dann ist letztendlich egal, wie lang die Kapitel sind. und ja, es gibt dann im YA Bereich immer ein paar Leser, die lange Kapitel anstrengend finden, aber letztlich vertrete ich die Meinung: wenn es wirklich gut gemacht ist, kann man alles machen. Ich würde es schade finden, wenn du deinen kreativen Erzählansatz ohne Not (also ohne Verlag, der dir nur dann einen Vertrag gibt zum Beispiel) ändern würdest, wenn es so, wie es aktuell ist, super spannend und gut geschrieben ist.

Wenn die Betaleser kürzere Kapitel wollen, weil über 50 Seiten die Spannung nicht hochgehalten werden kann, würde ich erst mal nach einer Lösung für dieses Problem suchen, bevor ich die Geschichte in Kapitel quetsche, die es am Ende auch nicht spannender machen.

Die Ideen, die die anderen hier genannt haben, könntest du dann testen, um eben diese bessere Spannung zu erzeugen, denn diese Ideen finde ich sehr gut, gerade, die Kurzgeschichte immer aufzuteilen und Häppchenweise in der Handlung zu erzählen, oder auch, 10 Akte daraus zu machen, mit der KG als Einführung und danch so viele Kapitel wie eben nötig. Möglich wäre auch, immer nur einen Absatz der Kurzgeschichte einem Kapitel voranzustellen, so, wie es manchmal mit Zitaten gemacht wird, immer nur den Absatz, der für die folgenden ca. 10 Seiten relevant ist. Das könnte dann auch eine gute Spannung erzeugen.

Ich kann mir aber auch wirklich gut vorstellen, dass deine jetzige Lösung gut ist, wenn sie eben spannend ist. Andreas Eschbach schreibt übrigens teilweise auch so. Mitten in der Handlung fängt er an, eine komplett andere Geschichte zu erzählen, was ich eigentlich hassen müsste, aber er macht das so gut, dass ich diese neue Geschichte einfach auch sofort lesen will, und wenn dann am Ende alles ineinander fließt, ist der Effekt immer sehr cool. Das würde man so eigentlich auch nicht machen, aber er kann es eben und erzeugt gerade damit ein ganz besonderes Leseerlebnis.

Fazit: Wenn das Buch, so wie es jetzt erzählt ist, spannend und mitreißend ist, dann würde ich es nicht um der Form willen ändern, sondern erst mal schauen, was ein Verlag oder eine Agentur überhaupt dazu sagt.
Alhambrana

Yamuri

Was ich in manchen Büchern gesehen habe und selbst auch in einem 500 Seiten Manuskript mache ist: Ich untergliedere ein Kapitel in kleinere Abschnitte, die dann mit 1,2,3 beziffert werden.

Zu lang kann aber natürlich vieles bedeuten. Ich persönlich lese gerne unterwegs und mag es gar nicht, wenn ich dann mitten im Kapitel aufhören muss. Daher bevorzuge ich auch kürzere Kapitel von ca. 3k Wörtern. 50 Seiten halte ich auch für zu viel, unabhängig davon ob spannend oder nicht. Ich finde es sogar noch schlimmer, wenn das Kapitel spannend ist, aber so lang, dass ich es unterwegs kaum auslesen kann und immer wieder zwischen drin unterbrechen muss.

Es wird ja eher nicht so sein, dass ein Kapitel nur eine Szene beinhaltet? Ich würde daher immer ein 1,2,3 usw. setzen, wenn eine neue Szene beginnt, die aber eben zum Kapitel gehört. Was ich zusätzlich mache, bei einem anderen Projekt ist auch die Kapitel noch einem größeren Rahmen zu untergliedern, also Oberkapitel, das z.B. Buch I heißt, dann benamste Kapitel, und innerhalb dieser benamsten Kapitel eben die 1,2,3 Kapitel. Gibt da viele Möglichkeiten das zu strukturieren ohne ellenlange Kapitel haben zu müssen. :)

"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

caity

Ich habe jetzt zwar keine neue Idee, die über die bisher Genannten hinausgeht, aber eine kurze Rückfrage:

Zitat von: Felix Fabulus am 05. Juni 2020, 23:23:12Eine Möglichkeit wären Unterkapitel, welche die Szenen unterteilen. Die wären dann aber wiederum sehr kurz, zwischen 2 und 10 Seiten.

Wie hast du denn diese Szenen bisher dargestellt? Also gibt es da irgendetwas (doppelter Absatz, Sternchen, ...) als Kapiteltrenner? Oder laufen die Szenen durch?
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Trippelschritt

Meine Kurzantwort ist ganz einfach: KÜRZEN

Für die Langantwort brauche ich ein paar Worte mehr.
Zunächst einmal gefällt mir Deine Strukturidee. Lukanienko arbeitet ähnlich in seiner Wächter-Reihe, liegt aber im Umfang im Bereich von 400+ Seiten.
Wenn Du wirklich meinst, dass Dein Buch genau so gut ist, dann lass es einfach, fange ein neues Buch an und warte bis Du bekannter bist. ABER ...

Was mich etwas wundert, ist, dass Du nach einer Strukturlösung suchst, wo doch noch lange nicht klar ist, dass es überhaupt ein Strukturproblem ist. Leider kenne ich Dein Buch nicht und habe leider auch keine Zeit, dass nebenbei zu lesen. Aber Fragen habe ich:
Es gibt hervorragende Kurzgeschichten im Bereich von 10K Zeichen. Das sind fünf Seiten und einer Vorlesezeit von ca. 15 Minuten. Aber offensichtlich sind Deine Kurzgeschichten viel länger. Warum muss das so sein? Sind es wirklich Kurzgeschichten oder Kurzromane?

Um mehr zu sagen, müsste ich den Plot und die mit ihm verbundene Struktur kennen. Und die Länge der Struktureinheiten in K-Zeichen. Damit bin ich vertrauter als mit Anzahl der Worte oder gar Normseiten, die möglicherweise dann gar keine Normseiten mehr sind.

Es könnte sein, dass Du an der falschen Stelle nach einer Lösung suchst.

Liebe Grüße
Trippelschritt


Sascha

Als alter Sack kann ich speziell zum YA-Bereich nichts mehr sagen, aber ich habe schon Bücher komplett ohne Kapitel gelesen. Unter anderem von Meister Pratchett. Ungewohnt, aber das geht auch. Also, ich würde, wie Alana schon sagt, erst mal abwarten, ob die Verlage unbedingt eine kleinteiligere Struktur wollen, bevor ich die schöne Idee in vorauseilendem Gehorsam gleich wieder kaputtmache.

Felix Fabulus

Herzlichen Dank für die tollen Ratschläge!

Zuerst einmal eine Präzisierung: Nicht alle Betaleser haben die Kapitellänge kritisiert oder auf Nachfrage gefunden, dies habe sie gestört. Jene, die es taten, haben sich kürzere Kapitel als Atempause gewünscht, weil sie wie @Yamuri nicht gerne mitten im Kapitel ihre Lektüre unterbrechen. Spannungsabfälle hat niemand kritisiert, ausser im ersten Kapitel, das noch zu viel Exposition enthält.
Zwischen den Szenen stehen im aktuellen Manuskript jeweils die drei Sternchen.

@Linda: Die Kurzgeschichten unterteilen ist eine gute Idee, funktioniert für meinen Plot aber nicht.

Die Lösung, die Kapitel als Akte oder Teile zu bezeichnen, finde ich eine gute Idee.
Ebenfalls möglich: Alles so lassen, wie es ist. Fragt sich nur, ob dies ein Ablehnungsgrund ist. Falls es Lektor*in nicht passt, kann es ja immer noch ergänzt werden.

@Trippelschritt: Kürzen kann man immer :-D Aber selbst wenn ich 20% wegkürze, sind die Kapitel dann immer noch 40 statt fünfzig Seiten lang.
Die Länge der Kurzgeschichten variiert stark: 30/22/15/2/9/6/15/15/3K, die Hauptgeschichte ist dann pro Kapitel zwischen 50 und 80K.



Wortwebereien aus der Geschichtenmühle, gespeist vom Ideensee, der Fantasie und dem Bächlein Irrsinn.

Alana

#9
ZitatJene, die es taten, haben sich kürzere Kapitel als Atempause gewünscht, weil sie wie @Yamuri nicht gerne mitten im Kapitel ihre Lektüre unterbrechen.

Es mag sein, dass es ein paar Leute gibt, die das so empfinden, aber ich versuche eigentlich, gerade am Kapitelende meinen Lesern keine Chance zu geben, das Lesen zu unterbrechen.  ;D Ich verstehe das Kapitelende nicht als mögliche Atempause, sondern als Spannungswerkzeug und gerade am Kapitelende bemühe ich mich, alles dafür zu tun, dass die Leser weiterlesen müssen, deswegen verstehe ich zwar Leser, die sich das so wünschen, aber als Autor darf man diesem Wunsch sowieso nicht nachgeben. Eine Pause von Aufregung oder Action oder emotionalem Druck oder dergleichen, das ist etwas, was man berücksichtigen muss, weil es den Lesern sonst zu viel wird und sie das Buch weglegen, aber das erreicht man mit anderen Mitteln als einer künstlichen Unterbrechung des Textes. Ansonsten tut man ja als Autor gerade alles dafür, damit das Buch nach Möglichkeit in einem Rutsch durchgelesen wird und ich würde den Teufel tun und es auch noch einfacher machen, es wegzulegen.  ;D

Allerdings musst du dir definitiv bewusst sein, dass Verlage dieses Konzept sehr genau unter die Lupe nehmen werden und dass der Text und die Spannung wirklich auf höchstem Niveau gelungen sein müssen, um zu überzeugen. Die Wirkung, die du mit dieser Erzählstruktur erreichen möchtest, muss entstehen und einen unheimlichen Sog entwickeln. An dieser Wirkung, an dem Effekt, den du damit erzielen willst, würde ich an deiner Stelle jetzt wie besessen arbeiten, so dass ein Lektor, der das Manuskript vorliegen hat, gar nicht daran denkt, dass die Kapitel zu lang sind, sondern einfach nur weiterlesen will.
Alhambrana

Nikki

Ich würde auch zuerst unterscheiden, ob die Kapitel zu lang sind oder gewisse Längen haben. Wenn du auf Teufel komm raus Zäsuren reinschiebst, nur um einer vermeintlichen Norm zu dienen, dabei aber deiner eigenen Geschichte schadest, ist niemandem geholfen.

Ich verstehe die Ansicht, kürzere Kapitel zu generieren, um Leser*innen eine Atempause zu gönnen. Dazu muss ich aber sagen, dass die Spannung Vorrang hat und man ggf ja auch eine Pause nach einem Absatz oder einer sauber abgeschlossenen Seite machen kann. Wenn man dennoch nicht mit dem Lesen aufhören kann, bleibt doch nur eins zu sagen: Die*der Autor*in hat ganze Arbeit geleistet.  ;D

Trippelschritt

Ich schreibe ja für All Ages und nicht explizit ganz junge Leute. Deshalb mit Vorbehalt: Ich würde nix ändern und es dem Agenten oder Verlag überlassen bevor ich in voreilendem Gehorsam tätig werde.

Viel Erfolg
wünscht Dir der Trippelschritt

Yamuri

Was Alana sagt über die Spannung, das stimmt natürlich, man muss aufpassen, dass man nicht die Spannung raus nimmt. Es kommt wohl auch immer auf das Projekt an, wie die Kapitel am besten gesetzt werden. Vermutlich würde ich auch ein Buch, bei dem ich vorab sehe, die Kapitel sind sehr lang, einfach nicht für unterwegs mitnehmen und es stattdessen ausschließĺich in den Abendstunden lesen, damit ich ein Kapitel am Stück lesen kann. Also mich würden lange Kapitel nicht daran hindern das Buch trotzdem zukaufen und zu lesen. :)

Ich habe bisher aber noch nie ein Buch in der Hand gehabt, das ausschließlich sehr lange Kapitel hatte. Es ist schon ungewöhnlich, wenn ein Kapitel durchgehend 50 Seiten lange Kapitel hat. Das muss nicht schlecht sein, hat ein wenig was von einer Art Symmetrie (mir fällt gerade kein besserer Begriff dafür ein, weshalb ich diesen zweckentfremde), aber ungewöhnlich ist es. Aus den Büchern, die ich so lese, kenne ich es eher, dass manche Kapitel kürzer sind, andere wieder länger. Nur von Web Stories kenne ich es, dass versucht wird gleich lange Kapitel zu haben. Anfangs hatte ich ein wenig den Zwang auch meinen Manuskripte so aufzubauen, weil ich from Fanfiction schreiben früher einfach gewohnt war etwa 3k lange Kapitel zu schreiben, aber spätestens beim Überarbeiten hat sich gezeigt, dass hier und dort etwas raus musste und anderorts etwas rein, weshalb auch in meinen Manuskripten die Länge stark variiert. Wenn ich mir das jetzt so anschaue gibt es einfach solche und solche Kapitellängen, so wie es halt inhaltlich auch passt.

Gut gelungen finde ich es, wenn am Ende eines Kapitels noch Fragen offen bleiben. Wobei ich bei besonders langen Kapitel teilweise tatsächlich eher den Eindruck habe, sie enden mit einem runden Abschluss und gerade nicht mit offenen Fragen. Bei kurzen Kapiteln, wenn ich auf sie stoße, habe ich sehr viel häufiger den Eindruck, dass da Fragen offen bleiben und es spannend bleibt.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

FeeamPC

#13
Zu lang sind die Geschichten bzw. Kapitel nur, wenn sie nicht spannend genug sind. Sind sie spannend genug, ist die Länge irrelevant, egal, wie alt die Leser sind (außer, es sind Grundschüler).

P.S.: Wer mitten drin unterbrechen muss, kann immer noch das gute, alte Lesezeichen benutzen. Und der Ebook-Reader bringt einen sowieso auf den Punkt genau an die gelesene Stelle zurück.

Gilwen

Für die Einteilung fällt mir nichts anderes ein, als die Ideen, die schon genannt wurden.

Ich wollte nur mal meine Sicht als Leser wiedergeben: Mich würde es nicht stören, dass die Kapitel so lang sind, wenn es gut zum Buch passt. Und ich habe auch nicht den Drang, ein angefangenes Kapitel unbedingt fertig lesen zu müssen - außer natürlich, es ist superspannend und ich muss weiterlesen! Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus. Was ich eigentlich sagen wollte: Ich teile mir nicht nach Kapiteln ein, wieviel ich auf einmal lese, sondern mache es abhängig nach Zeit und Lust. Und wenn es dann eben nicht für ein komplettes Kapitel reicht, dann ist das eben so!
Vielleicht hilft dir das weiter :)
,,Ist schon gut", sagte das Feuer. ,,Du musst das sicher erstmal alles sacken lassen."