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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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Fluide

Do I contradict myself?
Very well then I contradict myself,
(I am large, I contain multitudes.)
Walt Whitman

Maja

Mein Mann meint auch, dass ich wohl Riffeln meinen muss. Ich kenne das als zwei verschiedene Dinge. Riffeln sind für mich feinkörniger und schärfer, Ruffeln sind ein sanfteres, weicheres Muster.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Fluide

Ich kenne für den Begriff Waschbrett auch das Wort Riffelbrett oder Riffelblech ... darum war das mein Gedanke.

Unter Ruffeln stelle ich mir eine Tätigkeit vor. So liebevolles Herumtollen, aber gehört hab ich es noch nicht  ;D
Do I contradict myself?
Very well then I contradict myself,
(I am large, I contain multitudes.)
Walt Whitman

Barra

#2028
Ruffeln find ich nur bei DWDS.
Zitat(...) wobei sich unter dem Einfluß von nd. Ruffel 'Rauhhobel' zunächst der Sinn 'hobeln, glätten' entwickelt haben kann
Da du von einem Waschbrett sprichst, finde ich noch das Wort: Waschruppel/ Waschrumpel.
Beziehungsweise: Gewellte Rippen -> Rippel

Riffeln bezieht DWDS auf einen Flachskamm, verwandt mit engl. "to ripple"

Das würde erklären, wieso du bei "riffeln" an etwas Feinkörnigeres denkst.

Klingt jetzt aber alles nicht mehr sehr gebräuchig.

Badenlebt

#2029
@Maja
Es gibt noch das Wort (Wasch-)Ruffel im Plattdeutschen für Waschbrett:
https://plattmakers.de/de/8555/Ruffel

Vielleicht kennst du es daher oder hast die Bezeichnung für die Wellen im Brett übernommen?

Sparks

Zitat von: Maja am 14. Februar 2024, 17:03:38Mein Mann meint auch, dass ich wohl Riffeln meinen muss. Ich kenne das als zwei verschiedene Dinge. Riffeln sind für mich feinkörniger und schärfer, Ruffeln sind ein sanfteres, weicheres Muster.

Riffeln kenne ich von "Riffelblech", und da sind die Riffeln scharfkantig und erhaben, unabhängig vom Muster. Das klassische Riffelblech hatte ein rautenförmiges Muster, das aktuelle Blech, das für den gleichen Zweck eingesetzt wird (rutscharme Trittfläche) hat längliche Noppen und heisst darum auch "Noppenblech". Der Vorteil ist, das zwischen den Noppen das Wasser frei abfliessen kann, wärend es in den Rauten eines Riffelbleches gefangen bleibt.
Erhaben deshalb, weil es zur Erzeugung der Werkzeugs zur Herstellung einfacher ist, entsprechende Vertiefungen in eine Walze einzubringen, die dann beim Walzen auf dem Blech erhaben sind.

Riefen kenne ich auch, und das ist dass, was eine Feile oder Sandpapier oder etwas anderes "kratziges" hinterlässt, also auch eher fein strukturiert und scharfkantig.

Zitat von: Barra am 14. Februar 2024, 17:15:38Riffeln bezieht DWDS auf einen Flachskamm, verwandt mit engl. "to ripple"


Von daher kenne ich ein Rippelmuster oder Rppelmarken, was das Wellenmuster beschreibt, was z.B. strömendes Wasser auf einem sandigen Untergrund hinterlässt. Passt schon besser zum Waschbrett.

Zitat von: Maja am 14. Februar 2024, 16:51:28Ich verzweifle gerade über meinen Korrekturfahnen. Meine Lektorin kennt das Wort "Ruffeln" nicht. Der Thesaurus und der Duden kennen das Wort auch nicht und wollen das Verb "rüffeln" draus machen, was etwas völlig anderes ist. Ich würde die Stelle ändern, aber ich kenne kein anderes Wort für Ruffeln.

Habe ich mir da ein Wort ausgedacht, oder ist das ein echtes Wort? Es steht für die Wellen auf einer gewellten Oberfläche (ein Waschbrett, zB, hat Ruffeln). Hat jemand ein Synonym für mich?

Das Wort "Ruffeln" für Wellen kenne ich auch nicht. Aber das muss nichts heißen, es gibt vieles was ich nicht kenne und trotzdem existiert.

Allerdings könntest Du auch einfach "Wellen" schreiben. Das Blech, aus dem ein Waschbrett gemacht ist, heißt ja auch "Wellblech".

Die scharfkantige Version des Wellblechs heißt übrigens Trapezblech.

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Araluen

#2031
Ausgedacht hast du dir das Wort anscheinend nicht. Ich hab grad Google nach Waschbrett gefragt und Wikipedia eröffnet mit "Das Waschbrett, Wäscheruffel, Wäscheruppel oder Rumpel ist ein Hilfsmittel zum Waschen von Kleidungsstücken bei der Handwäsche".
Gekannt habe ich Ruffel zuvor aber auch nicht.
Liest die Beschreibung zum Aufbau weiter, wird von Querrillen gesprochen oder gewelltem Blech (doppelt gewellte Platten). Technisch korrekt nennt man die Dinger wohl Rippel  :ätsch:
Tatsächlich liefert google zu Rippel genau die Struktur, die du meinst.

Zit

Rille/-n ist für mich ein gängiges Wort – alles andere kenne ich nicht. :hmmm: Ein Waschbrett hätte ich mit Wellen beschrieben. (Auch Stoff wirft Wellen. Wobei es da noch "gerafften Stoff" gibt, also solchen, der zusammengeschoben und festgenäht wird, um bspw. Rüschen zu machen. Aber das ist wirklich nur auf Stoff bezogen. Für ein Wäschebrett würde ich das nicht verwenden.)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Dämmerungshexe

Ruffeln kam mir bekannt vor, gerade in dem Sinne wie beschrieben, also "gewellt". Allerdings habe ich dann festgestellt, dass es einfach ein englisches Wort ist - "ruffle" was soviel heißt wie "Rüschen". Mir passiert es in letzter Zeit öfters, dass ich Englisch und Deutsch durcheinander werfe, gerade bei Sachen, wo sich die beiden durchaus überschneiden und offenbar gemeinsame Wortstämme haben.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Valentina

Mir ist auch alles bekannt, bis auf ruffeln - aber da hab ich auch direkt die Verbindung zum Englisch "ruffle" geschlossen. Ich kann mir gut vorstellen, dass manche Lesende sich einfach freuen, ein süßes neues Wort zu sehen, selbst wenn es nicht so bekannt ist. Solange es existiert ... oder du schaffst coole Neologismen wie Terry Pratchett  ;D
"Selbst die Dunkelheit muss vergehen. Ein neuer Tag wird kommen. Und wenn die Sonne wieder scheint, wird sie umso heller strahlen." - J.R.R. Tolkien

Sparks

#2035
Nur so zur Unterhaltung:
https://www.tagesanzeiger.ch/dialekt-test-wir-wissen-woher-sie-stammen-jetzt-noch-genauer-205060715129?


Bei mir kam als Ergebnis übrigens "Lennestadt" heraus. Präziese richtig wäre aber "Duisburg" gewesen.
Ok, meine Eltern kamen aus dem Raum Leverkusen und dem Bergischen Land. Das mag eine gewisse Verzerrung gegeben haben. ;O)


Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Mindi

#2036
Oh, der Test ist lustig. Bei mir kam Ebeleben raus ... Was recht akkurat ist. Die nächst größere Stadt ist zwar Mühlhausen, aber mein Dorf liegt quasi mittig zwischen den beiden Orten.

Auch wenn ich oft nachdenken musste, was wirklich bei uns gesagt wird und was ich über die Jahre "übernommen" habe. Immerhin bin ich verheiratet mit einem Chemnitzer-Sachsen und lebe seit 10 Jahren in Kassel. Da geht man schon Mal drei Wörter für ein und das selbe durch, bis man verstanden wird.
"When we are asleep in this world, we are awake in another." - Salvador Dalí

Dämmerungshexe

#2037
"Stuttgart" - fast ... (wobei ich den Unterschied zwischen meiner Heimatstadt und echten Stuttgartern hören würde)

Hab den Test denn wiederholt und Worte gewählt, die ich von hier, wo ich jetzt lebe, kenne - da war die Prozentangabe zwar niedriger, dafür der Ort punktgenau.  :rofl:
(Wobei einige Dialektwörter, die hier verwendet werden, gar nicht bei dem Test vorkommen - also Reiszwecke und Kartoffelbrei hätte noch genauer sein können.)

Edit: Und mein Mann selber haben sie ein paar Kilometer weiter verortet ...
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Dino

Ach krass :D bei mir ist es der etwas größere Nachbarort (15 Minuten mit dem Auto) geworden. Das finde ich schon recht akkurat.
Der Dino wurde von der Realität gefressen. Die Antwort kann daher etwas später erfolgen.

Anj

#2039
Interessant bei mir haut es um ca 100km daneben in eine Ecke von Deutschland von der ich so gar keine Prägung habe :rofl:
Aber das überrascht mich bei den verschiedenen Einflüssen in der Familie und den Orten an denen ich schon gelebt hab nicht so sehr. Immerhin lag der Ort recht mittig zwischen diesen Gegenden.
Als ich dann versucht hab die Worte der Heimat zu nehmen (wobei da oft mehrere Varianten möglich gewesen wären - je nachdem wieviel platt ich berücksichtige) hats mich 100 km in die andere Richtung verschlagen.  :rofl:
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.