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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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Nikki

Asuuu, es geht hier ums Sprechen abseits der fiktiven Welt? Im Zweifelsfall immer fragen, ob das Du-Wort okay ist, bevor geduzt wird, vor allem, wenn es sich um ein längeres Gespräch handelt, ansonsten siezen. Ich habe es immer gehasst, wenn mich wesentlich Ältere einfach geduzt haben, ohne mich zu fragen. Es hat immer geheißen, es liegt an der älteren Person das Du-Wort anzubieten, was halt ein weiterer Ausdruck eines Machtverhältnisses ist, das es in Alltagsgesprächen abseits von Hierarchien in der Arbeit, Kund*in/Dienstleistung etc. nicht geben sollte.

Wobei ich finde, man kann das Alter nur sehr schwer abschätzen, insofern würde ich das Du-Wort nicht vom vermeintlichen Alter, sondern vom Kontext abhängig machen.

Ahneun

#1906
Das "Sie" ist absolut richtig. Duzen geht gar nicht! Und, ich bestehe auch auf das "Sie" wenn ich angesprochen werde. Bei Kollegen und Mittarbeitern gilt das nicht. Je nachdem wie ich angesprochen werde, so reflektiere ich.

Da Du @Zit, meine Arbeit erwähnst, folgender Sachverhalt;
-> eine junge Reisende verliert im Terminal ihr Ticket. Ich seh' es und eile ihr nach.  :engel:

Wie spreche ich nun die Person* an um ihr den Verlust mitzuteilen?

*"Junges Fräulein, sie haben ihr Ticket verloren?
*gnädiges Fräulein, - junge Dame, - Hallo, ihr Ticket, - Madame, -  :hmmm:

Ich hatte in diesen Situationen bisher immer "junges Fräulein", sie haben ihr Ticket verloren, - gesagt. Und ich hatte nicht das Gefühl, herablassend oder unanständig gewirkt zu haben. Mit einem Lächeln im Gesicht erntete ich ein nettes Dankeschön.  :wolke:

Im Roman/in der Kurzgeschichte schreibe ich sehr gern vom "jungen Fräulein". Das ist also in Zukunft nicht mehr rechtens. Ich stelle diesbezüglich bei mir leichte Schwierigkeiten, was die Umsetzung betrifft, fest.   :hmhm?:

*Ich hoffe hier nicht in den OT-Bereich abzudriften. Wir unterhalten uns ja hier über Wörter die es gibt - oder nicht gibt*
- Ein Diamant
ist

Nikki

#1907
Ich würde das ganz neutral formulieren: "Entschuldigen Sie, Sie haben haben Ihr Ticket verloren."
Oder noch neutraler: "Entschuldigung. Sie haben Ihr Ticket verloren."

[Editiert]

Mondfräulein

Wenn du es konkretisieren möchtest, kannst du auch so etwas wie "Sie mit der blauen Jacke, Sie haben Ihr Ticket verloren!" sagen, aber die Version von Nikki ist auch sehr angemessen. Das ist auch geschlechtsneutral.

Junges Fräulein würde ich auch als herabsetzend empfinden. Zum einen die doppelte Betonung des Alters, zum anderen finde ich, dass es einen großen Unterschied macht, ob man "Fräulein" oder "Fräulein Meyer" sagt. Für Romane, in denen man Menschen beschreiben möchte, kann man auch "junge Dame" verwenden.

Ahneun

#1909
Nun, - nur abschließend;
In einem Bereich/Terminal, wo sich mehrere Menschen aufhalten, (ca. 100) drehen sich auf meinen Ansprache hin, "Entschuldigen Sie, Sie haben haben Ihr Ticket verloren." genau diese Leute um, die ich nicht meine.  :snicker:

*reine Erfahrungswerte*
- Ein Diamant
ist

Mondfräulein

Ja, deshalb könntest du ja auch so etwas sagen wie "Sie da mit der blauen Jacke". "Junges Fräulein" ist auch nicht besonders spezifisch und ich würde mich da ehrlich gesagt aus Prinzip wahrscheinlich nicht umdrehen.

Nikki

#1911
Dann am besten den Namen, der auf dem Ticket draufsteht, laut vorlesen/rufen? :engel: Nachname reicht da völlig, ohne Zusatz oder anderes.

Wildfee

Kennt jemand das Verb "schwoiten"?

Ich habe das Wort grade in einem Roman gelesen und noch nie zuvor gehört oder anderswo gelesen  :hmmm:

Araluen

#1913
Keine Ahnung. Ich könnte nicht mal raten, was es bedeuten soll.
Hab den Duden gefragt: Kommt wohl aus der Seemanssprache, wenn ein Schiff um seinen Anker herumtreibt. Spannend... wieder was gelernt.

zDatze

Mir sagt das Wort auch nichts. Wobei ich mit Seefahrts-Fachjargon auch nicht wirklich bewandert bin.

@Araluen Danke für die Erklärung!

Nikki

Ist das Wort Stanniol gängig? Wenn ja, aus welchen Bereichen kennt ihr es?

Mia Nordstern

Das ist eine Art Papier/ Folie, oder? Für Verpackungen?

Ich hab das schon mal irgendwo gelesen, etwas war in Stanniol-Papier/ -Folie eingepackt, aber ich kann es nicht genau greifen. Also wenn überhaupt passiver Wortschatz.
So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past. (F. Scot Fitzgerald, The Great Gatsby)

Malinche

Ich kenne es, allerdings ziemlich sicher v.a. von meiner Wiener Verwandtschaft und aus explizit österreichischen Kontexten, kann daher nur schwer abschätzen, ob das z.B. hier in Berlin breit bekannt ist. Aktiv verwendet wird es hier zumindest nicht.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Dämmerungshexe

Ich habe es in meiner Kindheit (Süddeutschland/Baden/Schwaben) gehört, eben für Verpackungspapier/-folie, hab da etwas metallisches im Kopf, aber sehr unspezifisch. Also was genau es ist und wie genau es aussieht könnte ich nicht beschreiben.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Volker

Zitat von: Nikki am 16. Oktober 2021, 10:57:30
Ist das Wort Stanniol gängig? Wenn ja, aus welchen Bereichen kennt ihr es?
Vor allem als "Stanniolpapier" - sozusagen der Vorgänger der Alufolie: Zinnfolie.
Aber ich bin ja auch ein alter Knacker...