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Wiederbelebung und Auferstehung - Sinnvolles Plotelement oder Deus ex machina?

Begonnen von Khevira, 14. August 2016, 13:15:06

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Khevira

Ich spiele momentan mit dem Gedanken einen Charakter in meinem Romanprojekt sterben und anschließend wiederbeleben zu lassen. Ich bin mir selbst aber noch nicht wirklich sicher, ob das so eine gute Idee wäre. Deshalb meine Frage: Im Fantasy-Genre stößt man immer wieder auf Charaktere, die auf magische Weise wieder ins Leben gerufen werden. Nervt euch dieses Plotelement eher, da es die Finalität des Todes untergräbt oder seht ihr es als gutes Mittel an, um den Leser zu überraschen? Sollte diese Wiederbelebung, falls sie denn stattfindet, erklärt werden oder reicht die Begründung: "Es ist halt Magie" oder "Die Götter haben ihn/sie zurückgeholt"?
Im Grunde finde ich das Konzept der Wiederbelebung sehr interessant, wenn es gut eingesetzt wird, doch in letzter Zeit habe ich viele Fantasybücher gelesen, in denen der Tod quasi gar keine Bedeutung mehr hat. Deshalb bin ich ziemlich zwiegespalten.  :-\
Wie seht ihr das?

Dämmerungshexe

Eine "Erklärung" wie "ist halt Magie" darf man natürlich nicht einfach stehen lassen. Wie das Geschehen ist und warum es machbar ist und warum es unbedingt dieser Charakter ist, muss geklärt sein.

In so einem Fall finde ich es wichtig, dass die Wiederbelebung auch andere Auswirkungen hat, negative Nebeneffekte, sei es auf den Wiederbelebten oder etwas anderes, die ebenfalls die Handlung beeinflussen.

Mein generelles Rezept gegen Deus Ex ist, dass ein Element immer zwei Funktionen haben muss.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Sprotte

Der Methode *schnipps, da lebt er wieder* stehe ich kritisch gegenüber.

Ich habe selbst drei tote Helden in meinen Heroics verarbeitet. Nummer Eins bleibt tot, ist aber als Geist überaus präsent, Nummer Zwei stirbt am Ende und wird durch ein Opfer und Dämonenmagie zurückgeholt, und Nummer Drei ist mehrere Jahrhunderte vor Romanbeginn ermordet und zu einem Grabwächter gemacht worden. Der rennt als Mumie herum, und das Ritual, das ihm schließlich wieder zu einem echten Leben verhilft, ist von Anfang an in der Geschichte vorhanden und dementsprechend vorbereitet.

Sternsaphir

Ich finde, es hängt sehr viel vom Genre, von der Geschichte und der Rolle des Charakters ab.
Normalerweise finde ich Wiederbelebungen nur bedingt gut. Die meisten Wiederbelebungen, die ich gelesen habe, klangen für mich so, als ob der Autor sich von seinem Prota nicht trennen konnte.
Der Tod erschien dabei wie ein lästiger Zustand zu sein, den man beheben konnte.
Eine Wiederbelebung sollte kein "-schwupps- Er ist wieder da!" sein.
Sie muss sinnvoll sein, ein hartes Stück Arbeit und entbehrungsreich. Vielleicht hat der Char keine oder nur unvollständige Erinnerungen an sein früheres Leben, vielleicht lebt er in einem anderen Körper weiter oder ist zu bestimmten Handlungen gezwungen (kann nur noch an einem Ort existieren oder muss regelmäßig Medizin einnehmen etc.).
Wiederbelebungen sind etwas Besonderes, die auch als etwas Besonderes behandelt werden sollten. Man sollte schon im Laufe der Geschichte das Thema Wiederbelebung einbringen, damit der Leser nicht am Ende damit überrascht wird. Wiederbelebungen sollten auch nicht an der Tagesordnung sein, sondern nur unter ganz bestimmten Vorasussetzungen möglich sein.

Ich sehe das so ähnlich wie Charaktertode. Sie sollten wohlüberlegt sein und nicht sterben, weil noch der Quotentote fehlt.

Leon

Hallo Khevira,

zu erst heiße ich dich auf das herzlichste Willkommen.  :prost:

Zu deiner Frage:
Ich denke, sie ist nicht so einfach zu beantworten. Es kommt immer auf das "Wie" drauf an. Oder anders ausgedrückt: "Welche Voraussetzungen bringt der Protagonist/in mit, um sinnvoll "Wiederbelebt" werden zu können?" Sind diese Gründe plausibel dem Leser nahegebracht, wird er keine Schwierigkeiten haben, mit einer Auferstehung zurecht zu kommen. Kommt jedoch die Wiederbelebung im Stile einer Deus et machina daher, hat das Ganze nicht nur einen faden Beigeschmack, es kann der Spannungskiller schlechthin sein. Und im schlimmsten Fall nimmt es auch die Lust am weiterlesen.

Von daher ist gutes Abwägen ratsam. Ist eine Wiederbelebung für die Geschichte förderlich oder nicht.

Grüßle
Leon

Ary

Ich finde Wiederbelebungen immer kritisch, wenn sie nicht gut begründet sind oder sie als "ätsch, der/die ist doch nicht tot!" rübergebracht werden, da fühle ich mich als Leser immer schnell vergackeiert. So weh das auch tut, wenn man seine eigenen Protagonisten umbringt, für mich ist mit sehr wenigen Ausnahmen tot = tot, es sei denn, die Wiederbelebung wurde gut vorbereitet, es gibt gute Gründe dafür und es passiert selten und wenn, ist es mit bestimmten Opfern für den Wiederbelebten oder den Wiederbeleber verbunden.
Ich habe gerade noch mal "Bis ins Herz der Ewigkeit" von Alana gelesen, da ist Wiederbelebung am Ende auch ein Thema und wie ich finde wunderschön umgesetzt:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Tigermöhre

Ich finde, man soll mit einer Wiederbelebung sehr vorsichtig umgehen. Warum sollten die Götter z.B. jemanden wiederbeleben? Einfach so? Das wäre mir zu beliebig. Und wenn man jeden mit Magie wiederbeleben könnte, würde sich das immens auf die Gesellschaft auswirken. Wäre natürlich ein interesantes Gedankenspiel, muss aber gut in die Welt integriert werden.
.
Weshalb willst du denn deinen Charakter töten und zurückholen? Nur für den Überraschungseffekt? Das wäre mir zu platt. Wenn es sich aber gut in den Plot einfügt, und die Charaktere nicht einfach weitermachen wie vorher, warum nicht?

Antigone

Zitat von: Khevira am 14. August 2016, 13:15:06
Nervt euch dieses Plotelement eher, da es die Finalität des Todes untergräbt oder seht ihr es als gutes Mittel an, um den Leser zu überraschen? Sollte diese Wiederbelebung, falls sie denn stattfindet, erklärt werden oder reicht die Begründung: "Es ist halt Magie" oder "Die Götter haben ihn/sie zurückgeholt"?

Als ich mit Fantasy angefangen habe (also vor rund 30 Jahren), was es ein beliebter Dreh, alle sterben zu lassen, und zum Schluß entdeckt der Protagonist, dass das alles nur ein böser Traum war.... Ganz so schlecht finde ich Wiederbelebungen jetzt nicht, aber auch nicht allzu viel besser. Also: mich nervt dieses Plotelement enorm, und spätestens seit GoT ist es wohl auch kein Überraschungselement mehr.

Wenn man es freilich doch einsetzt, sollte es zumindest gut und passend erklärt werden und zum allgemeinen Setting passen. Aber besser finde ich es, die Toten ruhen zu lassen.

lg, A.

heroine

Wie die meisten Vorgänger schon gesagt haben, finde ich es kritisch einfach 'Schwups' jemanden wiederzubeleben, weil der Charakter halt so toll ist oder man ihn als Autor nicht gehen lassen will. Und auch wie mehrfach genannt, finde ich es sehr vorteilhaft, wenn davon bereits Andeutungen rumschwirren und der Leser nicht einfach die Seite umblättert: "Dann müssen wir ihn halt Wiederbeleben!" Und man gar nicht wusste, dass das in der Welt möglich ist.

Wichtig finde ich, dass folgende Fragen geklärt werden:

  • Wer belebt den Charakter wieder?
  • Warum? Was erhofft er sich davon? Was hat er für Vorteile durch die Wiederbelebung? Niemand belebt jemanden wieder, wenn er dadurch nicht drastische Vorteile erwartet. Dann ist es den Aufwand nicht wert. Wie sichert sich der Auftraggeber der Wiederbelebung ab? Er will, dass der Wiederbelebte etwas für ihn tut, was ist wenn die Person nicht will?
  • Was sind die Kosten der Wiederbelebung? Muss jemand anderes sterben? Leidet die Person, die die Wiederbelebung durchführt unter Nachteilen? Leidet der Wiederbelebte unter Nachwirkungen? Persönlich finde ich es gut, wenn jeder, der damit zu tun hat hohe Kosten hat und dem Leser das auch klar wird.
  • Wie reagiert die Umwelt? Was sind die Konsequenzen für die Story?
  • Das Ritual ist selten und schwierig. Was geht schief? Stirbt der Charakter dann doch?
  • Ist es wirklich nötig für die Geschichte? Kann die Geschichte nicht durch einen toten Charakter mehr profitieren?

Ich hatte eine ähnliche Situation, mit einem verstümmelten Charakter. Da ging die Frage darum, kann ich es veranworten, diesen Charakter mit Magie wieder mit einem 'funktionsfähigen' Körper auszustatten. Ich habe lange mit mir gerungen ob ich das machen will. Am Ende, hatte er zwar einen gesunden Körper, war aber nicht unbedingt in einer besseren Situation.

Mondfräulein

Ich arbeite auch damit, beziehungsweise habe es vor. Ich habe das entsprechende Projekt aber noch nicht genau geplant und recherchiert, aber grob geht es in dem Projekt um König Arthus und mich hat der Aspekt, den man in solchen Sagen manchmal findet, dass ein König stirbt und eigentlich schläft, um wieder zu kommen, wenn er gebraucht wird, irgendwie total fasziniert. Ich muss das wie gesagt noch genau recherchieren, aber wenn ich das so mache, dann hätte ich ja schon eine Vorlage aus der "echten" Mythenwelt und ich hoffe irgendwie, dass es dann nicht so aus dem Nichts kommt. In einem anderen Projekt geht es um den Tod und um Menschen, die ihm entgangen sind, aber das ist ein sehr ernstes Projekt, das sich mit dem Tod auseinander setzt.

Wenn es so einfach wäre, würde von meinen Figuren niemand mehr versuchen müssen, am Leben zu bleiben. Auf der anderen Seite fasziniert der Tod mit seiner Endgültigkeit und es wäre schade, keine Bücher drüber zu schreiben. Ganz so einfach sollte man es sich aber eben doch nicht machen, ein wenig Hokuspokus, ein Huhn geopfert und weiter gehts. Das wird dem Tod an sich nicht gerecht und vielleicht, weil der Tod so eine schaurig düstere und endgültige Angelegenheit ist, was jeder von uns weiß aber gerne verdrängt, wird Wiederbelebung in Romanen so oft negativ aufgefasst. Sie wird der Sache oft nicht gerecht.

Ich persönlich würde dabei beachten, dass es auf jeden Fall einen hohen Preis gibt, um die Figur zurück zu holen. Ich will auf keinen Fall den Tod entwerten oder so tun, als wäre er nichts Ernstes mehr, ich will die Ernsthaftigkeit eher ganz konkret thematisieren und die Wiederbelebung eben nicht so darstellen, als hätte sie keine Folgen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass mir das leichter fällt, weil das Besiegen des Todes bei mir nicht das ultimative Ziel ist. Mein Arthus muss wiederbelebt werden, weil ein großer Antagonist besiegt werden muss (und natürlich wollen ihn auch alle wieder haben), seine Wiederbelebung ist nicht das ultimative Ziel und damit geht es weniger darum, dass der Tod am Ende besiegt werden muss, sondern den Tod zu besiegen, ist etwas, das auf dem Weg zum Ziel nötig ist, für das aber ein hoher Preis gezahlt werden muss.

Fianna

Wiederbelebung oder Wiederherstellung muss immer mit einem Preis einhergehen, der bezahlt wird. Es darf nicht alles so sein wie früher oder (im Falle eines mechanischen/magischen Ersatzes) sogar besser.
Nicht ohne ein persönliches Opfer oder eine Einschränkung des Geheilten.

Tanrien

Zitat von: Mondfräulein am 14. August 2016, 14:06:21
Ich arbeite auch damit, beziehungsweise habe es vor. Ich habe das entsprechende Projekt aber noch nicht genau geplant und recherchiert, aber grob geht es in dem Projekt um König Arthus und mich hat der Aspekt, den man in solchen Sagen manchmal findet, dass ein König stirbt und eigentlich schläft, um wieder zu kommen, wenn er gebraucht wird, irgendwie total fasziniert. Ich muss das wie gesagt noch genau recherchieren, aber wenn ich das so mache, dann hätte ich ja schon eine Vorlage aus der "echten" Mythenwelt und ich hoffe irgendwie, dass es dann nicht so aus dem Nichts kommt.
In der Mythenwelt und in Märchen gelten ja generell andere Regeln, aber ich frage mich gerade, ob die Übertragung in eine reale Geschichte nicht auch funktionieren könnte, also wenn es als Begründung ausreicht, dass die Leute an die Mythen glauben? Ich habe auch ein Projekt mit einer "schlafenden" Königin und zuerst war geplant, sie am Ende zurückkehren zu lassen, weil die Menschen schlicht glauben, dass sie zurückkommen wird. Mittlerweile ist der Plot ganz anders, aber diese Idee an diese übermächtige Person, die eben Gott-artig zurückkehrt und ein großes Problem löst, fand ich da gerade am Anfang der Planungen sehr spannend.

Dann darf das "große Problem" aber nicht der Haupt- oder der Nebenplot sein, finde ich, zumindest nicht in "realistischen" Büchern. Oder es kommt besser rüber, wenn es nicht ein zentraler Plot ist. Aber wenn die Story sich um das Gerangel um ein Geschäft in einer untergehenden Stadt dreht und im letzten Teil des Plots kommt die verschwundene Königin wieder und verhindert das Untergehen der Stadt, weil alle daran geglaubt haben, dass sie wieder kommt, klingt das für meine Ohren erstmal in Ordnung.

Ich würde aber sagen, das hier gehört in den Workshop. :)

Kati

Im Endeffekt ist von Leser zu Leser verschieden, wie mit der Wiederbelebung einer Figur umgegangen wird. Wenn die geliebte Figur plötzlich wieder unter der Dusche steht, verdrehen die einen die Augen und ärgern sich und die anderen freuen sich darüber. Generell habe ich persönlich ein großes Problem mit positiv behafteten Wiederbelebungen. Also, wenn jemand wiederbelebt wird und das als etwas Gutes angesehen wird. Wiederbelebungen haben für mich immer einen sehr bitteren Beigeschmack, sind etwas Düsteres. Dass eine Wiederbelebung immer einen Preis fordern muss haben jetzt schon mehrere vor mir gesagt, aber ich würde für mich noch hinzufügen wollen, dass sie nicht als etwas rundum Positives gelten sollten. Jemand der gestorben ist und zurückkommt, wird wahrscheinlich hochgradig traumatisiert sein und während ich es interessant finde, damit zu arbeiten und das auch selbst mache, habe ich oft das Gefühl viele Autoren räumen so einer Wiederbelebung nicht genug Raum im Plot ein, um sie lesenswert zu machen. Das ist aber sehr viel persönlicher Geschmack. Es gibt viele Leser, die mit einem "Klasse, meine beste Freundin lebt wieder, dann kann sie ja doch zu meiner Party kommen!" (überspitzt gesagt) zufrieden sind.

Ein Problem ist natürlich auch, dass Wiederbelebung oft als eine Art easy way out funktioniert, was ich persönlich gar nicht mag. Wenn zum Happy End nur noch fehlt, dass die beste Freundin wieder lebt und dann taucht sie tatsächlich auf, ist das natürlich so gesehen ein gutes Ende, aber gefällt mir nicht. Ich habe mal ein Buch gelesen, in dem die Protagonistin am Ende ihre Hand verliert. Das fand ich so cool, weil es mutig ist in einem Jugendbuch, schon ziemlich krass, eine Überraschung und ein Preis, den die Prota zahlt, damit alles gut wird. Im zweiten Teil der Reihe kriegt sie die Hand durch Magie wieder. Ich war so enttäuscht, weil alles, was an der Szene in Buch Eins stark und ungewöhnlich war, zunichte gemacht wurde. So ähnlich sehe ich Wiederbelebungen an. Ein gut geschriebener Charaktertod ist oft eine starke, wichtige, nahegehende Szene. Wird die Figur dann einfach wiederbelebt, fällt das alles weg und die Szene verliert ihren Wert. Das ist denke ich mein persönliches Hauptproblem mit Wiederbelebungen, besonders bei Charaktertoden, die wichtig und eindringlich geschrieben sind. Sie machen einen großen Aspekt dessen, was man vorher gut fand oder was einen zumindest tief bewegt hat, zunichte.

Eine andere Sache sind dann natürlich Plots, die sich voll und ganz um Wiederbelebung drehen, das kann interessant sein, aber da ist dann ja auch genug Beschäftigung mit Tod, Wiederbelebung und dem Leben danach möglich.  :) Eine auf Mythen beruhende schlafende Königin, die erwacht, als sie gebraucht wird, zum Beispiel ist einfach etwas komplett anderes als eine Figur, die während einer Schlacht so heroisch stirbt, dass der Leser weint, und am Ende dann einfach wiedererweckt wird.

Araluen

Wenn es ein tragendes Element ist (ein Sinn außerhalb des Rosa-Zuckerwatte-Happy-Ends) und sinnhaft erklärt wird, finde ich es nicht schlimm, wenn ein Charakter wie auch immer geartet wiederkehrt.
Ein Negativbeispiel hatte ich allerdings in den vergessenen Reichen, genauer die "Büßerin"- Reihe. Da haben sich die Priesterinnen so oft wiederbelebt, dass ich wahrlich gefeiert hatte, als eine von ihnen von Säure zersetzt worden war und nicht genug für den Zauber übrig blieb. Man sollte es also wirklich nicht übertreiben.

Mondfräulein

@Tanrien: Das kommt glaube ich auch darauf an, was für ein Buch man generell schreibt. Carrie Hope Fletcher hat das in ihrem Buch magical realism genannt und ich weiß nicht, ob das beschreibt, was ich meine, aber sie hat in die normale Welt Elemente integriert, die wirken, als würden sie absolut in eine Märchenwelt gehören und niemals in unsere, aber ich fand das ganz charmant und habe das Buch gerne gelesen. Ich glaube, wenn in einer Geschichte etabliert ist, dass solche Elemente vorkommen können, die erstmal absurd wirken, würde ich dir absolut abkaufen, dass die Königin deshalb wieder kommt, auch wenn das nicht explizit eine Märchenwelt ist. In meinem Buch geht es ja zum Beispiel explizit darum, was passiert, wenn man diese Mythenwelt in die Moderne verpflanzt und die Wiederbelebung ist am Ende nicht das erste magische Element, das vorkommt. Deshalb hoffe ich, dass die Leute es mir abkaufen, den Mythos benutze ich dann als Begründung, warum das überhaupt möglich ist. Es ist ein wenig wie bei Game of Thrones:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


Mein Problem damit, dass die Wiederbelebung Hauptplot wäre, wäre glaube ich eher, dass es sich anfühlen würde, als müsste am Ende der Tod besiegt werden, das klappt, alles ist gut, Problem gelöst. So einfach darf das aber meiner Meinung nach nicht sein. Deshalb gehe ich in meinem Arthusbuch den Weg, dass die Wiederbelebung gelingen muss, um am Ende jemanden zu besiegen, aber das hat natürlich einen Preis, und in meinem anderen Buch (auf Tumblr hat das den Hashtag dead novel und das ist der einzige Arbeitstitel, den ich habe) geht es im ganzen Buch nur darum, welche Auswirkungen es hat, wenn man dem Tod entkommen ist, da ist das also durchaus Hauptplot, aber nicht Auflösung sondern auslösendes Ereignis. Deine Version klingt für mich aber auch in Ordnung.

Zitat von: Charlotte am 14. August 2016, 15:29:33
Jemand der gestorben ist und zurückkommt, wird wahrscheinlich hochgradig traumatisiert sein und während ich es interessant finde, damit zu arbeiten und das auch selbst mache, habe ich oft das Gefühl viele Autoren räumen so einer Wiederbelebung nicht genug Raum im Plot ein, um sie lesenswert zu machen.

Das ist finde ich ein sehr wichtiger Punkt. Ich hätte das Gefühl, wenn meine Wiederbelebung ein Ziel ist, das am Ende erreicht werden muss, habe ich am Ende gar keine Zeit mehr, mich mit den Folgen zu beschäftigen.