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Sammelthread für gelungene Textstellen

Begonnen von Warlock, 29. Juni 2007, 15:08:38

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Lichtblick

#75
Hier etwas von mir:

Leise murmelnd begann er seinen Zauber, der die fremde Magie binden würde. Seine Sicht veränderte sich, anstatt der grünen Hügel, sah er nun allerlei Farben, die für einen Unwissenden keinen Sinn ergeben würden, doch für ihn hatte alles seine Ordnung. Er sah die kleinen weißen Farbpunkte, des Grases, dass zwar lebte aber weder Gefühle, Gedanken noch Macht hatte. Doch seine Sicht wurde von etwas anderem angezogen, vor sich sah er sie, die Magie Meridias, sie war noch gewaltiger als er sie sich je erträumt hatte und er war ein guter Träumer. In hellem Gelb, dass fast schon Weiß aussah, erstreckte sie sich so weit das Auge reichte in den Himmel, was erklärte, warum man sie nicht im ganzen Hochland hatte spüren können. Plötzlich, als der Zauber fast beendet gewesen wäre, färbte sich die Magie rot, bäumte sich auf und schoss auf Myrôn zu, der im letzten Moment seinen Zauber abgebrochen  und einen Schutzschild gewirkt hatte. Doch die Magie spülte seinen im Vergleich lächerlichen Schutz einfach davon. Der Schamane sah das Rote an sich vorbeigleiten und spürte etwas, das er noch mehr hasste als Wasser - Angst!

LG

Lichtblick

felis

@Lichtblick, Deine Fußnote ist cool. Überraschenderweise, beweist sie, was sie behauptet, denn sie lässt isch tatsächlich fast mühelos entziffern!
Trotzdem plädiere ich im Zweifelsfall doch eher für eine normale Rechtschrebung...

Manja_Bindig

Eben gefunden, auch, wenn der beste Punkt der letzte Satz ist:

Der Haken an der Sache war, dass die Hauptbibliothek von Central City nicht gerade dafür bekannt war, ein sonniger Ort zu sein; eher dafür, dass sich in den hohen, dunklen Regalen Unmengen von Büchern türmten, die man sonst nirgendwo mehr fand und dafür, dass dort eigentlich immer ein Licht brannte, weil einer der Angestellten nachts Wache hielt. Und sie war noch bekannt dafür, ein moderner Bau zu sein, eine glatte Form von außen, keine Verschnörkelungen und auf Funktion ausgelegt. Mit anderen Worten, die Bibliothek war, wenn man die Bücher wegnahm, ungefähr so charmant wie eine Leichenhalle.


saraneth

@ Manja: Ja, der letzte Satz ist wirklich klasse. ;D Bei manchen Bibliotheken habe ich allerdings tatsächlich genau diesen Eindruck. *brr*

Ary

@zDatze: Nö, noch nicht, und ich glaube, meinem Protagonisten reicht auch das Bisschen schon.

@Rabenlied: Wegen der Reimerei muss ich noch mal schauen, eigentlich soll s sich NICHT reimen, aber ich habe noch keine besseren Worte gefunden. Es soll sich nach kryptischem Blödsinn anhören und den Protagonisten verwirren. :)Zumindest letzteres klappt ganz gut.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Grey

Haha! Al is back! :vibes:
Nach langer Schreibabstinenz und diversen Verzweiflungstaten habe ich tatsächlich mal wieder einen Absatz geschrieben der mir gefällt!

Es ist schon faszinierend, in wie kurzer Zeit man so kaputtgehen kann. Drei Wochen. Drei verdammte Wochen, und ich kann mich weder vernünftig bewegen noch sehen, meine Gedanken sind verrostet, und mir bleiben die Reflexe einer Wanderdüne.
Zumindest das Angepisstsein klappt aber schon wieder ganz gut.


Es ist doch eine willkommene Abwechslung, wenn man mal wieder zufrieden ist, und wenn es nur um ein paar Zeilen geht ... 8)

Ary

*lol*
Ohje - muss man Deinen Protagonisten bedauern, Grey?
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Grey

Hm, ich weiß nicht ... ein bisschen hat sie (eine Protagonistin, macht aber nichts ;) ) es sich auch selbst zuzuschreiben ... :innocent:

caity

Leider passt es erstens überhaupt nicht zu meiner Protagonistin, ist zweitens wohl eher auktorial als personal und drittens super kitschig, aber ich finde es trotzdem irgendwo schön und muss es jetzt hier mal festhalten:

Tatsächlich flog sie keine zehn Galoppsprünge, da erspähten ihre Adleraugen das Gebilde. Zuversicht übermannte jeden einzelnen ihrer Nerven, schenkte ihr neue Kraft. Und als die ersten Strahlen der Morgensonne ihre Fühler über die Kronen der Bäume streckten, berührte ihr Schnabel die grauen Schwaden.
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Nagi Naoe


Es klingt irgendwie ... schlicht.
Aber passend für diese Szene.

Die zuvor seltsam vertraute Stimmung war verschwunden, zerbrochen. Es hätte eine sehr feine Lupe gebraucht, um die Splitter aufzulesen.

Dreamcatcher

Gefällt mir sehr gut, Nagi! ;)


Ich habe einen Anfang einer Geschichte, der sehr, sehr schlicht gehalten ist, mir aber doch gefällt, da er trotz seiner Einfachheit genau das ausdrückt, was ich ausdrücken wollte. *g*

Die Stelle kommt ziemlich am Anfang, nachdem der Bruder meiner Protagonistin beim Holzfällen tödlich verunglückt.


Ma hat den ganzen Abend und die Nacht über geweint. Erst habe ich auch geweint. Aber dann saß ich ganz still auf der Bank vor dem Kamin und beschloss, dass es keinen Gott gab. Es konnte keinen allmächtigen, gütigen Gott geben, der mir meinen Bruder nahm, der gerade erst vierzehn geworden war und in seinem ganzen Leben nichts Schlechtes getan hatte.



Artemis

#86
Mal wieder was von mir  :D


Thema: Freunde aus den Fängen der Feinde zu befreien ist gut - sich zuvor zu vergewissern, dass die Luft rein ist, ist besser ^^°

Es war nicht seine Schuld, dass er unaufmerksam geworden war. Ebenso wenig konnte er diesen Jungen dafür verantwortlich machen, dass er sich mehr um den vermaledeiten Knoten kümmerte als um das, was um ihn herum geschah. Eine Maus sieht die Falle und kann sich doch nur für den Käse interessieren – aber wie lange dauert es, bis sie erkennt, dass ihr kleines Leben schon bald ein abruptes Ende finden wird? Gael hingegen wusste, dass seine Tat in etwa so riskant war wie einem Drachen eine Fackel in den Rachen zu halten. Und wie Falle und Drache immer erst dann zuschnappen, wenn sich das Opfer bereits als Sieger fühlt, erkannte auch Gael seinen begangenen Fehler erst, als ihm ein dumpfer Schmerz am Hinterkopf die Sinne nahm.


Autsch ... so was ist wohl PP - Persönliches Pech  ::)

saraneth

@ Artemis: Der Textausschnitt gefällt mir. Die Metaphern sind dir gut gelungen.

Grey

Ar-te-MIS!!!

Sowas kannst du doch hier nicht reinstellen!!! Ich will sowas über Gael nicht lesen!  :happs:

Möchtegernautorin

So, da mein Urlaub es wirklich zulässt, dass ich endlich zu den ersten Schritten der "langersehnten" Überarbeitung komme, hier ein kleiner Ausschnitt, der mir schon gefallen hat, als ich ihn vor Monaten geschrieben habe. Das Einzige, das man dazu wissen muss ist: Die Protagonistin ist betrunken ;)

Ein liebreizendes Lächeln zeichnete sich auf ihren Zügen ab, während sie eine Hand auf der Ronolandons platzierte. Das verlockende Gurren, dass für gewöhnlich in solchen Situationen kam, klang jedoch eher nach einer ertrunkenen Wachtel, als nach einer betörenden Taube.

Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"