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Welche Autoren haben euch beeinflusst?

Begonnen von Exilfranke, 04. April 2014, 17:24:16

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SemiFe

Mich haben einige Autorinnen und Autoren beeinflusst.
Als erstes wohl die Gebrüder Grimm, später dann Garth Nix. Seine Trilogie "Das alte Königreich" hat mich zu tiefst berührt und ist immer noch eines meiner Lieblingstrilogien. Er schafft es auch schwierige Themen, leicht und unbeschwert zu erzählen und einen dennoch zum nachdenken anzuregen.

Eine weitere Autorin, welche mich immer wieder aufs neue inspiriert, ist Jane Austen.
Sie schaffte es ihre Texte, trotz der ernsten Themen, leicht verdaulich zu schreiben und hinterlässt immer wieder ein warmes Gefühl.

Zuletzt inspiriert hat mich Alice Munro. Ihre Kurzgeschichten lesen sich wie Romane und ihr Schreibstil ist einfach wunderbar leicht und unbeschwert. Allerdings kann sich dies innerhalb eines Satzes wieder umschwenken und manchmal muss man ihre Geschichten 3 oder 4 Mal lesen bis man ihren versteckten Sinn erkennt. :)

Naudiz

Zur Fantasy gekommen bin ich über Hohlbein und Tamora Pierce. Die waren das Einzige, was mich damals (mit 8 oder 9) im lokalen Buchladen spontan angesprochen haben, und ich muss zugeben, dass ich zumindest Frau Pierce' Romane immer noch heiß und innig liebe. Die Emelan-Reihe, Alanna, Dhana ... :wolke: Von Hohlbein finde ich nach wie vor nur Drachenfeuer, Midgard und Märchenmond (nicht die Fortsetzungen!) erträglich.

Schlussendlich zum ernsthaften Schreiben (vorher nur kürzere Sachen und Gedichte) gebracht hat mich allerdings kein Buch gebracht, sondern ein Computerspiel, und zwar Age of Wonders - Shadow Magic. In das war ich richtig vernarrt, und aus einer kleinen Fanfiction dazu wurde schließlich eine eigenständige Geschichte und der Grundstein für meine eigene Welt Elasia, in der ich auch heute noch schreibe.

Aber gut, das bezieht sich jetzt alles nicht auf die eigentliche Frage.

Richtig beeinflusst im Sinne von "so will ich das auch können!" wurde ich von George R.R. Martin bei Charakterdesign, Plotentwicklung und politischen Spielchen, R. Scott Bakker beim Weltenbau und Joe Abercrombie, was die 'grittiness' angeht. Stilistisch hatte vermutlich Bernhard Hennen einen Einfluss, und Richard Schwartz. Vielleicht auch Gaiman und Sapkowski, zumindest ein wenig. In neuerer Zeit auch Jan Costin Wagner und unsere liebe Aquamarin / Yalda Lewin.

Der allerwichtigste Einfluss, den ich habe, ist aber tatsächlich negativer Natur. Denn manche Romanreihen waren so schlecht, dass sie mich dazu animiert haben, meinen Schreibstil so weit zu perfektionieren wie nur möglich. Dazu zählen u.a. Eragon und auch die Kryson-Reihe von unserem Solatar / Bernd Rümmelein (sorry! Aber du kennst meine Meinung zu deinen Werken.) Und ja, auch Hohlbein. Immer, wenn ich total down bin und meine Schreibe für absoluten Müll halte, schlage ich eines der Bücher dieser Autoren auf, und schon bin ich wieder hochmotiviert. Fies, aber wahr.

Gar nicht beeinflusst wurde ich übrigens von Tolkien, Rowling & Co. Deren Werke fand ich allenfalls ganz nett, mehr aber auch nicht. *Kopf einzieh und aus Thread flücht*

heroine

#32
Der erste Einfluss auf mich waren Bücher von Astrid Lindgren und Enid Blyton. Mein Vater hat mir fast alle dieser Bücher vorgelesen und ich habe es geliebt. Geschichten, Bücher waren also von Anfang an ganz wichtig.

Das erste Buch bei dem ich geweint habe war von Robert A. Heinlein: Stranger in a strange Land. Robert A. Heinlein hat mich auch sonst sehr geprägt, viele seiner Ansichten habe ich wohl verinnerlicht (wobei ich natürlich hoffe, dass es nicht die militaristischen und faschistoiden sind. Ich bin mir der Kritik an dem Autor bewusst, es ändert aber nichts daran, dass ich die Bücher in der Pubertät gelesen und geliebt habe). Ich war ganz überrascht, als ich neulich einen meiner Mottosprüche bei ihm entdeckt habe (nein, weder der über Nicht-Mathematiker noch der über Pazifisten). Das Buch habe ich mir auch erst letzte Woche bestellt (sogar ziemlich vorbildlich in einem kleinen Buchladen, auch wenn ich jetzt mehr als eine Woche drauf warten werde!) und ich freue mich sehr darauf es wieder zu lesen und zu schauen ob ich ihn immer noch so mag. Vor allem, da es zwischen damals und jetzt eine so große Veränderung gab.

Bücherreihen, die ich sonst verschlungen habe:
Ellis Peters mit Bruder Cadfael, Peter O'Donnells Modesty Blaise, die Bücher meines Lieblingsautors Desmond Bagley, ein Grund dafür, dass die "Ich"-Perspektive verdammt gerne mag, dann natürlich jede Menge Romane von Marion Zimmer Bradley. Herbert Kranz hat für mich ausgesprochen gute Kinderbücher geschrieben. Dort habe ich gelernt wie man mit Asche und Scherben Gefängnistätowierungen hinbekommt, ich müsste wirklich schauen ob er noch aufgelegt wird. Und auch die DSA-Romane haben mich immer wieder gefesselt, genau wie Hermann Hesse.
Dann gab es natürlich noch die Spionageromane und da habe ich fast alles verschlungen, von John le Carré über C:H: Guenther (Miser Dynamit) bis A. J. Quinnell. Ich mag also kleinere Intrigen, Menschen deren Interessen nicht sofort klar werden und mehr oder weniger spektakuläre Manöver und Wendungen.  :rofl:

Sachbücher habe ich ebenso gelesen. Da ist kein konkreter Autor, der hervorstechen würde aber ich denke auch das hat mich geprägt. Ich mag Fakten und ich mag fundiertes Wissen. Darunter fallen meine Meinung nach auch Bücher wie Niccolò Machiavellis Fürst.

So das waren nur die Bücher bis zu meinem sechzehnten Geburtstag. Ich denke danach war die Einflussnahme nicht mehr so groß.

Guddy

Direkt beeinflusst haben mich nur sehr, sehr wenige Bücher, richtige Vorbilder habe ich nicht. Ich bin nicht nur schwierig, was Love Interests angeht, sondern auch in Bezug auf Bücher ;)

Zum Schreiben gebracht hat mich kein Buch konkret, ich wollte einfach Geschichten erzählen und meine erste war eine Fanfiction zu einer Fernsehserie. Richtig beeindruckt hat mich dann Tara K. Harper mit ihrer Wolfwalker-Reihe und ich glaube, wenn mich etwas beeinflusst hat, dann diese Romane. Ansonsten noch David Gemmell und Abercrombie: "realistische" Fantasy eben.

Hohlbein hat mich zu Fantasybüchern gebracht, mein erstes war 13.
Oh und Ronja Räubertochter und Wolfsaga habe in mir zum ersten Mal  Welten entstehen lassen, Wolfsaga habe ich sogar mit 12 "umgeschrieben" ;D

Pandorah

#34
Tolkien, Weis/Hickman, Hohlbein, Terry Pratchett, David Eddings ... fand ich auch alle klasse. Viel früher motiviert haben mich aber eher Michael Ende (ich war als Kind unsterblich in Lukas, den Lokomotivführer verliebt) und Astrid Lindgren (Ronja Räubertochter! Mio mein Mio! Die Brüder Löwenherz!) und die Xanth-Reihe von Piers Anthony.

Und mein Bibliothekar in unserer Stadtteilbibi, der ein dermaßener Fantasy-Fan war, dass unsere Mini-Bibi unglaublich geprägt davon war. Wenn ich ein neues Buch wollte, hat er es durchaus mal für mich in den Bestand aufgenommen. ;D Hach.

Zitat von: Dahlia am 04. April 2014, 18:32:18
Ich hab immer viel und immer ziemlich kreuz und quer gelesen. Ich kann mich nicht wirklich erinnern, dass es ein bestimmtes Buch gab, dass mich zum Schreiben an sich gebracht hat (eher war es, weil meine beste Freundin Autorin werden wollte und ich mit 11/12 alles werden wollte, was sie auch werden wollte. :rofl: ), aber einige Autoren & Bücher haben mich sicher beeinflusst.
Scheint ein gutes Alter dafür zu sein. ;D Da haben meine beste Freundin und ich (sie 11, ich 12) auch unser großes Werk begonnen. :rofl:

Zitat von: Maria am 04. April 2014, 19:36:00
Käthe Recheis: Ihr weißer Wolf hat mich zur Fantasy gebracht, als ich 12 war.
Oh! Ja! Das Buch habe ich auch geliebt! :vibes: Könnte ich eigentlich mal wieder lesen.

Mithras

Nachdem einige unter euch ganze Listen von Autoren genannt haben, die sie inspiriert haben, war ich zunächst sehr beeindruckt von der Fülle der Vorbilder, die manche hier haben. Bei mir sieht es hingegen viel nüchterner aus - ich habe lange überlegt, welche Autoren mich wie beeinflusst haben könnten, doch einen wirklich einschneidenden Effekt hatten nur wenige. Ich schreibe, was ich selbst gerne lesen würde, und da mein Geschmack hinsichtlich meiner Lieblingsbücher wohl recht speziell ist, verhält es sich mit meinen Vorbildern wohl ähnlich. Umgekehrt schaffen es nur diejenigen Werke auf den Olymp meiner Lieblingsromane, die mich selbst stark inspiriert haben. Und das ist mir nur bei sehr wenigen Büchern bewusst.

Zitat von: Naudiz am 27. April 2014, 04:01:27
Richtig beeinflusst im Sinne von "so will ich das auch können!" wurde ich von George R.R. Martin bei Charakterdesign, Plotentwicklung und politischen Spielchen, R. Scott Bakker beim Weltenbau und Joe Abercrombie, was die 'grittiness' angeht. Stilistisch hatte vermutlich Bernhard Hennen einen Einfluss, und Richard Schwartz.
Bei mir sieht es ganz ähnlich aus, aber das ist vermutlich keine große Überraschung. Gut, Abercrombie zähle ich nicht zu meinen Vorbildern, obwohl mir seine Klingen-Trilogie gut gefallen hat, und Schwartz habe ich nicht gelesen, doch im Wesentlichen sieht's ähnlich aus.

Obwohl Bakker und Martin heute für mich die Giganten darstellen, an denen ich mich kaum zu messen wage (obwohl ich es natürlich gern täte), bin ich erst auf ihre Bücher gestoßen, als die Grundidee zu meiner Geschichte bereits feststand. Auf das grundlegende Setting hatten die beiden daher keinen Einfluss, wohl aber darauf, wie ich mit den feststehenden Elementen meiner Geschichte umgehe. Den größten Einfluss auf mich hatte wohl tatsächlich Bernhard Hennen, auf dessen Elfenromane ich vor fast zehn Jahren gestoßen bin und die meinen Geschmack vermutlich entscheidend geprägt haben. Das namensgebende Volk hatte dabei sogut wie keinen dauerhaften Einfluss auf meine Geschichte, sehr wohl jedoch die großen Konzepte, die den Büchern zugrunde liegen: Geschichtsfälschung, Instrumentalisierung von Religion, mythische Urvölker, die fast gänzlich aus der Welt verschwunden sind und deren Verschwinden Ereignisse in Gang gesetzt haben, die sich auch nach Jahrtausenden noch auf die gesamte Welt auswirken, vor allem aber das Damoklesschwert des Untergangs, auf die ganze Welten unaufhaltsam zusteuern, weil Agitatoren eine mörderische Maschinerie in Gang gesetzt haben, die sich stoppen ließe, wenn man versuchen würde, miteinander zu verhandeln - was natürlich nich passiert und der schlimmste Fall eintritt, den man sich vorstellen kann. Das Gefühl des Verlusts zieht sich durch all seine Bücher und hatte einen so starken Einfluss auf mich, dass ich es in meiner Geschichte unbedingt einfangen möchte. Noch stärker kommt das (sowie die meisten anderen Dinge, die mir bei Hennen gefallen) übrigens in den Gezeitenweltromanen zu tragen, die er mit drei weiteren deutschen Autoren und einem ganzen Stab wissenschaftlicher Berater geschrieben hat. Leider sieht es nach mittlerweile zehn Jahren des Tiefschlafs nicht mehr danach aus, als werde die Reihe irgendwann weitergefürt.

Genau diese Motive finde ich vor allem bei Bakker, allerdings in einer noch viel ausgefeilteren Form, die jeglichen Rahmen sprengt. Hennen ist eher ein Aus-dem-Bauch-Schreiber, seine Welt ist also mit jedem Roman gewachsen, während Bakker uns Bakker seine Geschichte, die untrennbar mit seine gesamten Welt verbunden ist, in einem Guss serviert. Es gibt wohl auch das eine oder andere Motiv, das isch unbeabsichtigt von Bakker übernommen habe, zum Beispiel die Reise eines verbitterten Vaters mit seiner ihm unbekannten Tochter in das Herz einer alten Zivilisation, deren Untergang ihn bis heute im Schlaf verfolgt, wo er nach der letzten Zuflucht eines geheimen Ordens sucht. Dabei muss ich gestehen, dass mich hierbei im Wesentlichen die Computerspiele und die Comics zu Star Wars - Knights of the Old Republic (KOTOR) inspiriert haben und sich die Parallele zu Bakker erst später aufgedrängt hat.

KOTOR hatte im Übrigen auch einen sehr großen Einfluss auf mich: Die Vernichtung eines mächtigen Ordens durch einen Abtrünnigen aus den Eigenen Reihen, der in einen Krieg eingreift, dessen Kontrolle ihm schließlich entgleitet und schließlich ihn und seinen Orden fast vernichtet, während im Hintergrund eine Suche nach den Geheimnissen der Vergangenheit in Gang ist. Das Gefühl des Verlusts und die düstere Stimmung, die ich so schätze, ist hier übrigens auch sehr stark.
Ein weiteres Spiel, das mich - wenn auch nicht in Bezug auf die eigentliche Handlung - inspiriert hat, ist Morrowind. Hier haben es mir eher die Atmosphäre und die Faszination für diese völlig eigenständige Kultur sehr angetan.

Doch zurück zu meinen literarischen Vorbildern. Hier muss ich noch etwas auf Martin eingehen, denn obwohl sich seine Welt hinsichtlich Geschichte, Kulturentwicklung und Liebe zum Detail in der Ausarbeitung mit der von Bakker nicht messen kann (zumindest empfinde ich es so), schafft es kein Autor, den ich kenne, so gut, seine Welt zum Leben zu erwecken, indem er sie mit einer überwältigenden Fülle an Personen bevölkert, die trotz ihrer schieren Masse lebendig und authentisch wirken. Besonders beeindruckend sind neben der Charakterisierung vor allem die unzähligen persönlichen und politischen Verstrickungen zwichen Personen und Parteien - und die Tatsache, dass Martin jedes große Ereignis in seiner Geschichte mit persönlichen Schicksalen verknüpft. Bisher hat kein Autor in mir Betroffenheit angesichts des Schicksals von Personen wecken können, die schon vor Beginn der Handlung lange tot waren - ich denke da nur an das Schicksal von Rhaegar und seiner Familie im Zuge von Roberts Rebellion. Nichts davon hat der Leser aktiv miterlebt, doch allein die Erinnerung daran schmerzt. Das rechne ich Martin ganz hoch an.
Daneben ist er verdammt gut darin, eine weitere, viel subtilere Handlungsebene zu eröffnen, indem er durch zahlreiche kleine, gut versteckte und zugleich oft widersprüchliche Hinweise viel Raum für Spekulationen um die Vergangenheit und Zukunft der Hauptcharaktere lässt. Man versteht die Geschichte auch, wenn man nicht auf diese Hinweise achtet, doch wer sich über sie Gedanken macht, dem eröffnet sich völlig neue Dimensionen.

Das letzte Vorbild, das mich bis heute prägt, ist nur bedingt literarischer Natur, da es sich dabei um einen Manga handelt (genau genommen um den einzigen Manga, den ich je gelesen habe): Detektiv Conan. Im Zentrum steht eine mysteriöse Verbrecherorganisation, die den Titelhelden ein Gift verabreicht, das ihn töten soll, tatsächlich aber in einen Grundschüler zurückverwandelt. Niemand weiß, was diese Organisation will, und lediglich die Geheimdienste und einige wenige Einzelpersonen wissen überhaupt um ihre Existenz; klar scheint nur zu sein, dass die Arbeit an verjüngenden oder lebensverlängernden Mitteln eine zentrale Rolle einnimmt, aber niemand weiß so genau, wie viel davon beabsichtigt ist, was das endgültige Ziel dahinter ist und wie utopisch die Vorstellungen des bislang gänzlich unbekannten Oberhaupts und der wenigen Eingeweihten sind, die um die wahren Pläne zu wissen scheinen. Alles ist sehr widersprüchlich, was (ähnlich, aber doch anders als bei Martin) sehr viel Raum für Spekulationen lässt. Vor allem die Verflechtungen zwischen der Organisation und den Hauptcharakteren haben es mir besonders angetan.

Ebenfalls beeinflusst, wenn auch auf ganz andere Weise, hat mich Steven Erikson. Sein Hauptwerk ist groß, komplex und sprengt alle Dimensionen, theoretisch eine wahre Goldgrube an Ideen - wäre es nicht derart überladen mit unfertigen Ideen, maßlosen Übertreibungen und Charakteren, die hart an der Grenze zur Lächerlichkeit rangieren. Viel Lärm um nichts - oder zumindest um viele unzureichend ausgearbeitete Ideen, die er dem Leser ohne erzählerisches Feingefühl vor die Füße knallt. Allerdings muss ich hier selbst bremsen, denn trotz aller Kritik rechne ich Erikson die Erschaffung einer völlig eigenen, komplexen Welt, in der eine nicht minder komplexe Geschichte angesiedelt ist, hoch an. Nur an der Umsetzung hapert's - und genau aus diesem Grunde zähle ich ihn zu meinen negativen Vorbildern, denn auch, wenn meine Geschichte sicher nicht so ausfernd sein wird wie seine, kommen ihr doch einige Grundideen vor, die ich auch bei Erikson entdeckt habe und die ich zu einen besser ausgearbeitet, zum anderen stilistisch geschickter dem Leser präsentieren will.

Schattenlicht

#36
Ich muss sagen, dass es mir so ähnlich wie Mithras geht. Mich haben bisher eher wenige Autoren inspiriert und wenn dann im negativen Sinn. Vielleicht liegt es daran, dass ich eine sehr anspruchsvolle Leserin bin, die bei einem Großteil der Fantasybücher in der Mitte des Buches aus Langeweile das Interesse verliert oder nach jedem zweiten Satz die innere Kritikerin einen kleinen Aufstand verursacht. So geht es mir zumindest bei zahlreichen Jugendbüchern, auch solchen, die regelrecht gehypt werden. Zugegebenermaßen kann ich mit den meisten deutschen und ausländischen Fantasygrößen nichts anfangen, ich habe keine Ahnung wer Hohlbein und die anderen sind, über die hier geredet werden. Aber ich lese einfach das, was für mich interessant erscheint.

G.R.R. Martin bewundere ich allerdings auch für die großartige und düstere Welt, die er erschaffen hat und den Facettenreichtum seiner Charaktere. Da kann ich wirklich sagen, dass ich die Charaktere wunderbar tiefgehend und realistisch empfinde, was bei den wenigsten Büchern der Fall ist. Ich denke aus diesem Grund könnte "Das Lied von Eis und Feuer" eine Inspiration für mich sein. Ich finde es auch toll, dass er so rigoros Publikumslieblinge und Hauptcharaktere unvermutet abschlachtet, diesen Mut hat nicht jeder Autor und gerade solche Sachen fesseln mich an einem Buch. Weder "Harry Potter" noch "Die Tribute von Panem" konnten mich auf diese Weise fesseln, wobei ich bei J.K. Rowling die Charaktere auch sehr gelungen finde.

Ein Buch aus meiner Jugendzeit ist Zwischen den Nebeln, ein Roman über Elfen und Feen, der mich mit 12 Jahren derartig beeindruckt hat, dass ich angefangen habe meine eigenen Geschichten über Elfen und Feen zu schreiben, ziemlich stark an die Welt im Buch angelehnt. Ich denke dieses Werk hat mich nachhaltig inspiriert, was Fabelwesen und Elfen betrifft, da die Idee der Elfenwelt in diesem Roman einfach einzigartig für mich ist. Bei Christopher Paolini kam bei mir das "Challenge Accepted" - Denken auf, nach dem Motto: "Wenn ein 15-Jähriger aus einem Haufen von Klischees und abgekupferten Ideen einen Bestseller schreiben kann, dann schaffe ich das auch!"

Havel

Meine ersten Einflüsse waren die Märchenbücher, aus denen mir meine (Groß-)Eltern vorgelesen haben. Auf diese Zeit vergisst man leicht, aber ich denke, dass hier ein wichtiger Grundstein für das weitere Schaffen geschaffen wird.
In die Selbstständigkeit gings dann mit Thomas Brezina und seiner Knickerbocker-Bande und den vielen Büchern, die ich in der Schule lesen musste.

Irgendwann kamen dann - fast schon klischeehaft - Bücher von Stephen King und begleitend zu den HdR-Filmen Tolkien. Weiter in der Fantasy gings vor allem mit Terry Pratchett und kürzlich mit David Eddings, der die klassische Quest mit einigen Besonderheiten verbindet.

Und um auch einen ganz großen heimischen Autor zu nennen: Wolf Haas. Sein Stil hat mich zwar nicht direkt inspiriert (dazu ist er auch viel zu eigenwillig), doch seine griesgrämigen Charaktere und der teils bitterböse Humor sind einfach nur herrlich :)

An Frank Schätzing mag ich die wissenschaftliche und zugleich spannende Herangehensweise.
An Wolfgang Hohlbein fasziniert mich die Fähigkeit, Bücher spätestens bei Halbzeit gegen die Wand zu fahren (Ausnahme: Druidentor)  :wums:

Zitat
Der allerwichtigste Einfluss, den ich habe, ist aber tatsächlich negativer Natur. Denn manche Romanreihen waren so schlecht, dass sie mich dazu animiert haben, meinen Schreibstil so weit zu perfektionieren wie nur möglich.

Ich bin da ganz bei Naudiz. Manche Bücher sind einfach so schlecht und einfallslos, dass mich das antreibt. Damit meine ich, ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, vor allem jene in der Art: "Ich zock mal ne Runde WOW und schreib dann einen Fantasy-Dreiteiler dazu."

Kürzlich sehr beeinflusst hat mich Michael Cunningham mit The Hours. Thema und Stil waren vollkommenes Neuland für mich. Irritiert haben mich jedoch die fließenden Perspektivwechsel (manchmal mehrere pro Seite). Da bekommt man jahrelang Regeln über Perspektiven eingetrichtert und beschäftigt sich eingehend mit der Theorie und dann sowas :) Dennoch haben mich seine bildhaften und gefühlsbetonten Beschreibungen kurzfristig sehr beeinflusst und vielleicht sogar nachhaltig geprägt.
Apropos Perspektivwechsel: Wenn ich mich recht erinnere hatte Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson einen ziemlich heftigen drinnen, der mich damals ein wenig überforderte.

Ein Gedicht gibt's auch, nämlich "Childe Roland to the Dark Tower Came" von Robert Browning, das mich dazu inspirierte, die Handlung eines geplanten Romans in ein Gedicht zu packen - mit mäßigem Erfolg  ;D


Und G.R.R. Martin? Man wird sehen ... aber seine Charaktere und der Tiefgang seiner Welt sind schon mal spitze!

Um noch ein paar Autoren aus den höheren Sphären zu nennen: Eichendorff, Goethe, Poe, Hauff und Zweig.

Exilfranke

Hallo Guddy,


ZitatDirekt beeinflusst haben mich nur sehr, sehr wenige Bücher, richtige Vorbilder habe ich nicht. Ich bin nicht nur schwierig, was Love Interests angeht, sondern auch in Bezug auf Bücher ;)

Was ist ein Love Interest? Ich hab das jetzt schon ein paar Mal hier gehört, kann mir allerdings nichts darunter vorstellen? Ist das ein Charakter, auf den der Protagonist abfährt und der benutzt wird, um einen romantischen Side-Plot zu etablieren=

ZitatZum Schreiben gebracht hat mich kein Buch konkret, ich wollte einfach Geschichten erzählen und meine erste war eine Fanfiction zu einer Fernsehserie. Richtig beeindruckt hat mich dann Tara K. Harper mit ihrer Wolfwalker-Reihe und ich glaube, wenn mich etwas beeinflusst hat, dann diese Romane. Ansonsten noch David Gemmell und Abercrombie: "realistische" Fantasy eben.

David Gemmell <3 Zeit, Legend wieder rauszukramen. So sollt Fantasy heute sein. Genau so!

ZitatHohlbein hat mich zu Fantasybüchern gebracht, mein erstes war 13.
Oh und Ronja Räubertochter und Wolfsaga habe in mir zum ersten Mal  Welten entstehen lassen, Wolfsaga habe ich sogar mit 12 "umgeschrieben

Ich habe in Michaels Ende Jim Knopf umgeschrieben und den Drachen gewinnen lassen. :psssst:

Kampfmops

Warum ich angefangen habe, kann ich eigentlich gar nicht sagen,es fing einfach an. Aber ich weiß eindeutig welcher Autor dazu geführt hat das ich regelmäßiger schrieb: Derek Landy, ich liebe seine Bücher und seine Art zu schreiben. Neben ihm natürlich auch J.K.Rowling,doch dann gibt es wieder so viele Autoren von denen ich liebend gerne noch die Bücher lesen würde. Ich muss ehrlich sagen, die Werke von Tolkien hab ich leider noch nicht gelesen, aber sie stehen momentan auf jeden Fall ganz oben auf der Liste der Bücher die ich lesen will.  :buch:
Nun ja und nachdem ich dann schon eine weile geschrieben habe, habe ich begonnen mich immer wieder selber anzuspornen doch endlich mal wieder den Stift in die Hand zu nehmen und weiter zu schreiben. Ich muss vor allem sagen ich bewundere sie für ihren Stil, ihre kreativen Geschichten und auch alleine dafür, das sie eine gesamte Geschichte fertig bekommen haben.

Klecks

@Exilfranke: Japp, der Love Interest ist die Person, auf die deine Figur steht und/oder in die er verliebt ist.  :)  "Interest" signalisiert übrigens, dass bisher lediglich Interesse und noch keine Beziehung besteht, denn selbst wenn es einen Love Interest gibt, muss das nicht heißen, dass aus den beiden etwas wird.

Kadeius

Hey, Leute. :)

Zum Schreiben hat mich Clive Staples Lewis gebracht, gefolgt von Tolkien und Stephen King. Den Stil habe ich nie nachzuahmen versucht, stilistisch haben mich eher GRRM, Joe Abercrombie und Terry Pratchett geprägt - old but gold, was die neuere Fantasy-Literatur betrifft, aber eben genau das, worauf ich abfahre. Mir gefällt die Synthese aus allen und die verschiedenen Einflüsse, die zu einem Strom zusammenfließen, das prägt dann irgendwann einen ganz eigenen Stil, ein individuelleres Merkmal als jede Unterschrift.

Was den Stoff und die Strukturierung betrifft, habe ich mich auch von Homer, Vergil und Ovid inspirieren lassen, vor allem bezüglich des Menschenbildes und anderen antiken Auffassungen von Ehre, Freund- und Bundesgenossenschaft sowie Feindschaft und Konfliktmotive.

Ich denke, es ist das Zusammenspiel aus "Neu und Alt", das mich nicht nur dazu gebracht hat, zu schreiben, sondern vor allem bei der Stange gehalten hat und hält.  :D

Demm Helder

Hallo zusammen,

Zitat von: Pandorah am 27. April 2014, 18:15:45
Tolkien, Weis/Hickman, Hohlbein, Terry Pratchett, David Eddings ... fand ich auch alle klasse. Viel früher motiviert haben mich aber eher Michael Ende (ich war als Kind unsterblich in Lukas, den Lokomotivführer verliebt) und Astrid Lindgren (Ronja Räubertochter! Mio mein Mio! Die Brüder Löwenherz!) und die Xanth-Reihe von Piers Anthony.

Ich kann mich dir nur anschließen Pandorah, gerade die Kinderbücher von Astrid Lindgren, und auch Michael Ende haben mein Interesse für phantastische Geschichten, und andere Welten geweckt- später kamen dann Tolkien, und Stephen R. Donaldson dazu.

Aber getreu dem Motto " DU BIST WAS DU LIEST"  :snicker: bin ich ein Allesfresser. Und bin über Carlos Castaneda, dessen Bild der inneren Sicht ich interessant finde, Tad Williams Otherland Reihe, Lukianenkos Spiegel, bei der Erzählkunst von Murakami gelandet. Und er hat mich wirklich beeindruckt. So subtil, mit solch einer scheinbaren Leichtigkeit, IQ 84, nur zu empfehlen.

Ich wünschte mir ein klitze-klitze-klitze..... kleines Stückchen von seinem Können.

Die Entscheidung meinen Traum zu schreiben zu verwirklichen, hat mir dann, wie in meiner Vorstellung schon angesprochen, meine Tochter abgenommen.

Meine Inspiration....

Grüsse Demm