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[Studium] Studentenleben

Begonnen von Klecks, 22. Januar 2014, 18:33:37

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Churke

Der auch medial bekannte Professor Volker Rieble, geschäftsführender Direktor der "Arbeitsunrechtsfabrik ZAAR" http://arbeitsunrecht.de/zaar-arbeitsunrechtsfabrik/
machte seine Späße schon immer gerne auf Kosten anderer. Beispielsweise feierte er seine Antrittsparty mit einer unangemeldeten Klausur. Kam dann rein und hielt vorne einen Sektempfang ab: "Das beflügelt mich, wenn ich weiß, da sitzen ein paar arme Schweine und schwitzen."

Das war aber noch einer seiner harmloseren Gags. Der Mann ist selbst im notorisch psychopathischen Universitätsbetrieb angeeckt. Als dann mal Unbekannte sein Auto zerkratzt hatten, sagte er: "Da lach ich doch! Sie können gar nicht so schnell kratzen, wie ich mein Geld verdiene!"

Seine Lieblingsbeschäftigung war, in Vorlesungen Studentinnen dran zu nehmen und sie auszuquetschen, bis nichts mehr kam. ("Jetzt setze ich mich mal neben Sie, um Ihnen Mut zu machen.")
Auf Beschwerden: "Ich werde weiterhin Frauen dran nehmen und hart und ungerecht sein."

Klecks

@pyon:  Ich bin auch mal bei etwas Wichtigem im falschen Raum gelandet, aber zum Glück nicht bei einer Prüfung!  :rofl:

@Churke: Klingt nach einem ... interessanten Mensch.  :hmhm?:

Alaun

#47
Anekdote: Ich bin drei Semester lang ständig mit einem unserer Privatdozenten zusammengerempelt. Irgendwie haben wir es geschafft, immer zur gleichen Zeit um Ecken zu biegen, oder durch Türen zu wollen, oder Treppen rauf- bzw. runterzuhasten - und uns dabei sehr nah zu kommen. ;D Irgendwann haben wir beide dann schon schallend losgelacht, wenn wir uns nur gesehen haben.

Churke

Zitat von: Klecks am 23. Januar 2014, 11:43:50
@Churke: Klingt nach einem ... interessanten Mensch.  :hmhm?:

Der wissenschaftliche Lehrbetrieb ist eine Spielwiese für Psychopathen. Viele Professoren sind irgendwie komisch. Manche sind dabei brillant, andere.... na ja, lassen wir das.

Möchtegernautorin

Hihi, ich bin zwar keine Studentin mehr, aber an einer Uni arbeiten bringt auch so einige Erkenntnisse ;) Ich hatte nun nicht die Zeit, hier alles zu lesen, also bitte entschuldige, wenn ich hier was kundtue, das schon x-mal erwähnt wurde.

1.   Studentenleben kommt ganz auf den Typ an. Ich war damals einfach zu ordentlich und bin immer zu allen Veranstaltungen gegangen. Das war sehr viel. So gesehen muss man nicht alles besuchen.
Bei uns an der Uni gibt es mehrere Campi. Meistens sind die Fachbereiche auf einem Campus, aber es kommt auch vor, dass man durch die halbe Stadt fahren muss, weil man ein Seminar (das vielleicht zu einem anderen Interessengebiet gehört) am Campus an einem ganz anderen Eckchen hat.

2.   Die meisten Studenten besuchen auch die Bibliothek(en) – und treiben die dortige Belegschaft (mich also manchmal auch) in den Wahnsinn mit der Frage ,,Wo ist die Toilette?" oder ,,Wie komme ich denn von her da und dort hin?"
Wenn es zu der Zeit, in der deine Geschichte spielt noch keine oder nur wenig Internet-Dingens gab, dann ist das ein sehr wichtiger Anlaufpunkt (Hauptbibliothek oder eben die Bibliothek, die zum Fachbereich gehört). Denn: Informationen bekommt man da am besten. Und vorallem in den Naturwissenschaften ist es sehr teuer, sich die Bücher selbst zu kaufen. Dann lieber ausleihen.

3.   Hat wahrscheinlich schon jemand gesagt: Semesterferien decken sich nicht mit Schulferien. Aber in den Semesterferien ist es immer deutlich ruhiger an der Uni, als sonst. Viele Studenten nutzen die Gelegenheit sich hier in die Bibliothek zu setzten und zu lernen oder an irgendetwas zu arbeiten.
Während meines eigenen Studiums musste ich allerdings diverse Praktika einschieben, da hatte ich also damals nichts von.

4.   Hier gibt es ein Studierendenbüro, die fangen alle Anfragen ab. Außerdem ist das HRZ (Hochschulrechenzetrum) ein beliebter Anlaufplatz, wenn irgendwas nicht funktioniert.

5.   Vorlesungen sind unterschiedlich. Aber da sind die derzeitigen Studenten wohl besser quellen. Vor zehn Jahren gab es noch keine Webseminare, verpasste Vorlesungen auf YouTube anschauen und so was. Mittlerweile ist das meiste wohl möglich – und eventuell auch schon Standard?

6.   Hausaufgaben, so gesehen ja. Sind halt Seminararbeiten, bevorzugt in Gruppen, Referate und so weiter. Praktika auch. Wobei ich da zwei verschiedene erlebt habe. In den Bibliothekswissenschaften war ein Praktikum ein Praktikum. Also: Bibliotheks suchen, die einen nimmt, Thema besprechen und dort für sechs Wochen ,,arbeiten". Im Medizinstudium hieß Praktika ,,Wir machen zwei Wochenlang den ganzen Tag Chemie im Labor, werten den Kram aus und führen ein dickes Büchlein über die Ergebnisse, die wir dem Dozenten nach abschluss zur Bewertung geben".

7.   Klausuren gab es immer nur am Semesterende. Wird wohl auch noch so sein. Da kommt dann allerdings alles rein, was man das halbe Jahr so durchgenommen hat. Da musste also ganz schnell ganz viel in den Kopf hinein, was sich – aus Mangel an Benutzung hinterher – zumindest bei mir kaum gehalten hat.
Benotung weiß ich nicht mehr. Es gab eine, klar, aber wie?

8.   Zwei Stunden? Wissen andere wohl besser ;)

9.   Die Abschlussarbeit ist heute wahrscheinlich dann Batchelor, Master oder Doktorarbeit. Je nachdem, was du machst, steigt der Anspruch. Für meine Diplomarbeit hatte ich mein Semesterpraktikumsprojekt herangezogen. War keine so gute Idee. Andere haben sich speziellere Themen ausgesucht. Dafür hatten wir ein Semester Zeit, hätten aber natürlich verlängern können. Ich musste mir dafüe auch einen Betreuer suchen, den ich auch hätte um Rat fragen können, sowie einen weiteren Professor oder Dozenten, der die Arbeit auch noch beurteilt.
Gestern habe ich eine Batchelor-Arbeit überflogen, die sich mit einem unserer vom DFG (Deutschem Forschungsinstitut) geförderten Projekte meiner Abteilung beschäftigt. Mein kleiner Bruder hat für seine Batchelorarbeit seinen Lieblingsdozenten nach einem Thema gefragt, wollte seine Masterarbeit dann nach einem interessanten Thema aussuchen (daran saß er ca. ein Jahr) und ist nun für seine Doktorarbeit wegen des Themas ans nördliche Ende Deutschlands gezogen, was voraussichtlich noch mal etwas länger dauert. Eine Freundin (Ärztin) arbeitet nun schon seit gut zwei Jahren und hat ihre Doktorarbeit noch nicht fertig. Das scheint also eher zeitunabhängiger zu sein.

10.   Kommt wahrscheinlich auch auf den Studiengang.

11.   Fällt mir spontan nichts ein ;)


Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

pyon

Zitat von: Klecks am 23. Januar 2014, 11:43:50
@pyon:  Ich bin auch mal bei etwas Wichtigem im falschen Raum gelandet, aber zum Glück nicht bei einer Prüfung!  :rofl:

Ich hab immer Panik davor im falschen Raum zu laden, weshalb ich mir in meinem Terminplan, neben der Raumnummer auch noch einen kleinen, sehr groben, Gebäudeumriss zeichne und dann ein Kreuz in den Raum mache, in den mein Seminar stattfinden sollte.    ;D

Klecks

@Aquamarin: Die Anziehungskraft zwischen euch beiden war wohl einfach riesig!  :rofl:

@Churke: Psychopathen ... das klingt ... nicht gut.  :versteck:

@Drachenelfe: Danke für deine Antworten und dass du dir dafür Zeit genommen hast.  :D

@pyon: Das klingt nach etwas, das der verpeilte Klecks auch tun würde.  :psssst:

Merlinda

So, ich hätte auch noch ein paar Antworten, wenn du sie noch gebrauchen kannst. :)
Ich bin im ersten Semester einer FH und studiere Soziale Arbeit.

1. Wie sieht eine typische Woche im Leben eines Studenten aus? (Aufsteh-Zeiten, typische Vorlesungszeiten, Mittagspause in der Mensa, Heimkomm-Zeiten, der allgemeine Tagesablauf)
Okay, also eine typische Woche in dem Sinn gibt es nicht. Aufstehzeiten ... ähm ... eigentlich immer unterschiedlich, je nachdem, wann die Vorlesungen beginnen. ;D Also offiziell beginnen bei mir die Vorlesungen um 8:00 und die letzten finden um 20:00 statt.
Bei mir ist es so, das ich meine Vorlesungen mit viel schieben und umbuchen meistens bis 15/16:00 legen konnte, und um 18:00 dann daheim bin.
Mensa ... ja ... das ist bei mir so eine Sache. Ich bin irgendwie viel zu geizig um in die Mensa zu gehen. Ich gehöre zu den Mamakindstudies, die immer ihre Brotzeit mitnehmen.  :versteck:


3. Wie viel Zeit verbringt ihr an der Uni?
Uff, ... das ist schwer zu sagen. Je nachdem, wie motiviert ich bin. ;D Teilweise hatte ich auch schon Elfstundentage, bei denen ich zwischen den Vorleseräumen und der Bibliothek hin und hergependelt bin. Und dann gibt es wieder Tage (besonders gerne Donnerstage, an denen ich nur eineinhalb Stunden Vorlesung hätte :engel:) an denen mir doch glatt etwas wichtiges dazwischen kommt, oder es viiiieeel logischer erscheint, sich den Stoff der Vorlesung daheim anzueignen, eingekuschelt in eine schöne warme Decke auf dem Sofa, mit viel Schoki und einem Tee und dem Fernseher, bzw. Dokument im Hintergrund. ;D

5. Wie läuft eine typische Vorlesung, ein typisches Seminar ab?
Also eine Vorlesung ist bei uns eigentlich so geregelt, dass der Dozent vorne seinen Stoff erklärt und ab und zu ein Fallbeispiel einbringt.
Die Seminare dienen bei uns zur Vertiefung des Stoffes und zur Klärung der Fragen, die nach der Ringvorlesung übrig geblieben sind.

6. Muss man Hausaufgaben und Praktikas machen, Vorträge halten, wird man vom Dozenten aufgerufen?
Hausarbeiten, Praktikas und Vorträge müssen wir je nach dem Belieben der Professoren abhalte. Aber ausgefragt und benotet im Sinne von Leistungsabfragen wie in der Schule werden wir nicht. (Was teilweise mein Glück ist.  :engel:)

7. Wie oft und in welchen Monaten schreibt man Klausuren? Wer bewertet sie? Gibt es wie in der Schule Noten von 1 bis 6?
Also ich habe dieses Semester 6 Klausuren zu meistern. Begonnen hat diese "heiße Phase" am 17.1 und enden wird sie am 4.2.
Bewertet werden sie von den jeweiligen Professoren, die die Klausur auch erstellt haben.
Bsp. Soziologie:
Unsere FH hat drei Soziologieprofessoren.
Unser Soziologiekurs teil sich einmal in die Ringvorlesung (RV) und das Seminar.
Die RV wird von allen drei Profs zusammengestellt und je nach Themengebiet von ihnen behandelt.
z.B. Prof 1: Vorlesung über Soziale Ungleichheit
       Prof 2: Vorlesung über Merkmale moderner Gesellschaften
       Prof 3: Vorlesung über Sozialisation
In der Klausur läuft es dann so ab, dass jeder Prof zu seinem Themengebiet Fragen vorbereitet, die bearbeitet werden müssen.
Die Seminare teilen sich die Professoren ebenfalls auf. Jeder Student muss sich für einen Professor in ein Seminar einschreiben.
Das ist dann ein bisschen wie ein Klassenlehrer zu sehen, der unsere ungeklärten Fragen aus der RV beantwortet und praktische Übungen mit uns durchgeht. "Fallbeispiele bearbeitet und den Stoff aus der RV dabei anwendet)
In der Klausur gibt es dann Zusatzfragen zu den jeweiligen Seminaren, bei denen man diejenigen beantworten muss, die der "Klassenleiterprofessor" (was für ein Wort ;D) erstellt hat.

8. Wie lange dauert eine durchschnittliche Vorlesung?
also bei uns ca eineinhalb Stunden. Allerdings hab ich nächstes Semester Psychologie von 8:00 bis 13:00 also es kommt ganz auf die Fächerverteiliung an.

9. Wann finden die Prüfungen statt und wie laufen sie ab?
Also bei uns ist es so, dass wir eine halbe h vor Prüfungsbeginn uns in einem vorher bekanntgegeben Stockwerk einfinden müssen. Dort wird der Perso und der Studentenausweis vorgelegt und wir werden auf die Räume, in denen wir die Prüfung schreiben, verteilt.
Wichtig ist eigentlich nur, dass man auf die Prüfungsbögen IMMER seine Matrikelnummer zusätzlich zum Namen angibt, da sonst die Gefahr besteht, dass die Prüfung nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Mit viel Pech, gilt sie dann als nicht bestanden bzw als nicht angetreten.

10. Gibt es soziale Projekte, die von der Uni ausgehen und/oder verpflichtend sind, wie die Projektwochen in der Schule?
Uff, gute Frage. Ich weiß so spontan von einem Projekt für mehr Gleichheit zwischen Männern und Frauen aber sonst ... ich kann mich aber gerne noch einmal schlau machen, wenn du möchtest. :)

11. Was ist am Studieren und am Studentenleben noch besonders, nach dem ich nicht gefragt habe?
Meinst du damit auch die Schattenseiten, hinter dem Campus - und Partyleben? Wenn ja, dann kann ich dir gerne eine PN mit meinen ganz persönlichen Problemen schicken.

Klecks

@Merlinda: Danke für deine Antwort! Ich kann sie alle gebrauchen - je vielfältiger, desto besser.  :vibes:

Im Moment muss ich bei diesem Projekt noch nicht so sehr auf die studentischen Schattenseiten achten, da der Prota bereits einige private Probleme hat *räusper*, aber falls das für dich okay ist, würde ich mich gern an dich wenden, sobald ich an diesem Punkt angelangt bin. Danke für dein Angebot.  :knuddel:

Coehoorn


Montags frei (Studenplan und Mehrfachangebote sei dank). Dienstag, Mittwoch und Freitag stehe ich um 6:00 Uhr auf, fahr um 7:00 los und bin dann gegen 8:00 in der FH. Donnerstag hab ich erst um 10:00 meine erste Vorlesung. Abgesehen von Dienstag, wo ich bin 18:00 Vorlesungen habe (zwischendurch zwei Stunden frei, weil ich nicht zur Matheübung gehe), bin ich bis 16:00 in den Vorlesungen.
In die Mensa geh ich nicht gerne, denn wenn es da mal was anderes als matschigen Fisch gibt, dann ist das entweder völlig ungenießbare Pizza (ja sowas gibt es wirklich) oder etwas was ich persönlich als UFOs bezeichne (Unbekannte Fleischähnliche Objekte). Von dem vegetarischen Fraß lass ich generell die Finger. Allerdings gibt es noch einen Kiosk wo man sich Brötchen mit Putenschnitzel und jede Woche ein anderes Fastfoodgericht kaufen kann. Brötchen, Joghurt, Obst und Süßkram und eine breite Getränkewahl gibts natürlich auch. In der Mensa wird sogar alkoholfreies Bier verkauft.

Bei den Vorlesungen, vor denen wir uns natürlich mit den Büchern und Skripten unserer Dozenten eingedeckt haben, rattern die Dozenten ihre Texte in einem höllen Tempo runter während wir mitschreiben und zwischendurch mal eine Frage stellen. Wir haben eine Dozentin die laut einer Strichliste über 200 mal "sozusagen" innerhalb von 90 Minuten sagt ("Wenn sie dann also sozusagen auf diese Grafik schauen, die sozusagen die verschiedenen Marketingstrategien abbildet, dann sehen sie sozusagen die unterschiedlichen Wirkungsgrade") Versuch mal, dass 90 Minuten durchzustehen.  :wums:
Wesentlich amüsanter ist da mein Betriebswirtschaftsprof, der von anderen Studiengängen generell keine gute Meinung hat. Am liebsten haut er auf die Informatiker, Elektrotechniker und Erziehungswissenschaftler(die besonders gern!) drauf und bringt Sprüche, die jedes mal für allgemeine Heiterkeit sorgen. Insbesondere, da er alles genauso meint wie er es sagt.  ;D
("Sie erkennen also, dass es in einer Gesellschaft notwendig ist, dass auch ungelernte Kräfte existieren, damit es immer noch Menschen gibt, die bei Aldi an der Kasse arbeiten. Erziehungswissenschaftler zum Beispiel")
Während unser VWL-Dozent zwecks Diskrimienierungsvermeidung für seine volkswirtschaftlichen Beispiele jedes mal sein Lieblingsland Absurdistan anführt.

Klecks

@Coehoorn: Danke für diesen lustigen Einblick in dein Studentenleben! Das war köstlich! Na ja, alles außer die UFOs war köstlich. :rofl:

Fianna

#56
Mr. "Wenn mich jemand was fragt und ich weiß es nicht, lüg ich einfach" ist vermutlich Industriehistoriker geworden. Urks.
Es gibt mehrere dieses Namens (Doppel-Vorname, ich kannte nur einen Vornamen), aber es würde auch zu dem Seminar passen, in dem wir uns trafen.

Generell lässt sich leider sehr schwer herausfinden, was meine Ex-Studienkollegen nun machen, besonders bei Frauen, die haben ja nach der Heirat einen anderen Namen.
Aber grundsätzlich sind fast alle, die nicht gerade in einem Promotionsverfahren hängen, fachfremd tätig. Unternehmensberatung etc.

Das könnte Deinem Germanisten auch blühen, sofern er nicht Lehrer oder Uni-Dozent wird ;) Geisteswissenschaftler landen überall. Einer der genialsten Ägyptologie-Studenten, die ich kannte (mit Abstand der Beste) ist nun im Controlling einer Firma, und soweit ich weiß, hatte er keine Nebenjobs neben dem Studium. Nur ein crazy Studiengang, der nachweist, dass er sehr abstrakt denken kann.

Klecks

Danke für die Info, Fianna. Im Controlling einer Firma ... was für ein Wandel!  ;D

Adam_Charvelll

#58
Also das Wichtigste ist nun wohl schon bereits gesagt worden, da kann ich kaum etwas ergänzen.

Wenn du über Germanistik schreibst, ist es vielleicht ganz interessant, dass Germanistik auch oft als die Lehre bezeichnet wird, über Bücher reden zu können, die man selbst nie gelesen hat.  ;)
Ich persönlich stehe kurz vor Abschluss meines Germanistik und Geschichte Lehramtstudiums und habe die meisten der Bücher, über die ich geprüft wurde, nie zur Gänze gelesen. Das ginge sich auch nur aus, wenn man nebenbei keine Hobbies oder Beschäftigungen hat und dafür auf andere Literatur verzichtet, die man eventuell lieber hat.

Die Themen der Lehrveranstaltungen sind unterschiedlich, aber meistens sehr speziell. Was mich als Lehramtsstudent etwas ärgert, weil 80% des Studierten dann in der Schule nur mehr schwer zu verwenden sind. Da gehts dann z.B um einzelne Schriftsteller, wie etwa Wolkenstein oder noch unbekanntere ma. Lyriker, Identitätsprobleme in der Heimatliteratur, Sprachwandel usw.

pyon

Zitat von: Adam_Charvelll am 27. Januar 2014, 11:35:19
Ich persönlich stehe kurz vor Abschluss meines Germanistik und Geschichte Lehramtstudiums und habe die meisten der Bücher, über die ich geprüft wurde, nie zur Gänze gelesen. Das ginge sich auch nur aus, wenn man nebenbei keine Hobbies oder Beschäftigungen hat und dafür auf andere Literatur verzichtet, die man eventuell lieber hat.

Die Themen der Lehrveranstaltungen sind unterschiedlich, aber meistens sehr speziell. Was mich als Lehramtsstudent etwas ärgert, weil 80% des Studierten dann in der Schule nur mehr schwer zu verwenden sind.

Ich schließe mich, ebenfalls als Student der Germanistik und Geschichte auf Lehramt, dem an!
Genauso wie es da steht.  ;D

Vor allem als Lehramtstudent ist es auf meiner Uni nahezu unmöglich alle Werke zu lesen, die einen die Professoren ans Herz legen. Man studiert ja nicht nur Germanistik, sondern noch zusätzliche ein zweites Fach! Wobei ich dieses Semester einen Professor hatte, der extra kurze Literatur ausgewählt hat, nur ein längeres Werk, über 300 Seiten und dabei ebenfalls angegeben hat, dass wir ruhig die gekürzte Version lesen können.  :jau:
Aber generell ist es nicht möglich alles zu lesen. Da wird gerne auf Inhaltsangaben aus dem Internet zurückgegriffen.  ::)

Wobei es bei mir an der Uni auch einige Studenten gibt, die nur den Bachelor Germanistik studieren und da doch relativ mehr Freizeit haben als andere Studenten, die zwei Bachelorstudien absolvieren, bzw. auf Lehramt studieren. Ich glaube bei denen dürfte es möglich sein, dass sie den Großteil der Bücher doch lesen könnten - in Wirklichkeit tun das aber nur die Wenigsten.