• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

[Studium] Studentenleben

Begonnen von Klecks, 22. Januar 2014, 18:33:37

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Klecks

Danke, Adam_Charvell und pyon, für diese Infos! Das ist wirklich gut zu wissen, dass viele Werke nicht ganz durchgelesen werden können. Mal schauen, was mein Prota lesen wird.  :hmmm:

Fianna

#61
Mir ist noch etwas eingefallen, nämlich die rüstigen Renter als Gaststudenten: ich kenne sie eher aus historischen/archäologischen Studienfächern sowie anverwandten Orchideenfächern. Bei den Kunsthistorikern waren sie auch verbreitet, bei Germanisten weiß ich es nicht, könnte es mir aber gut vorstellen.

Da gab es einiges an Konfliktpotential zwischen Gast-Studenten und normalen Studenten:

  • Blockierung erste Reihe: Die Gaststudenten, die die Studienveranstaltungen nur für ihr eigenes Vergnügen belegt haben, haben immer die ersten 3 Reihen blockiert. Die Vollzeit-Studenten dagegen, die die Veranstaltungen für ihre Prüfungen benötigen, mussten die Plätze weiter hinten nehmen. Natürlich funktioniert ein solches Konfliktpotenzial nur wenn die entsprechenden räumlichen Voraussetzungen suboptimal sind (kein Mikrofon etc).
  • Vorlesung als Diskussionsforum: Wie schon andernorts klargestellt, gibt es verschiedene Veranstaltungsformen und meist werden die auch so praktiziert. Die Rentner haben dann oft versucht, in den Vorlesungen eine Diskussion anzufangen (auch z.b. mittendrin).
  • Störung der vorherigen Veranstaltung: Hier muss ich kurz die Zeitenverteilung erklären. Traditionell dauern Veranstaltungen 1,5 Stunden und beginnen 15 Minuten nach der vollen Stunde. Das ist die "akademische Viertelstunde". Dann steht da z.B. "10 c.t. Einführung in die deutsche Literatur", das bedeutet "10 Uhr cum temporum" , also mit der Viertelstunde. 10.15 Uhr ist Seminarbeginn. Soll es dagegen pünktlich beginnen, steht dort "10 Uhr s.t." (Sine temporum).
    Jetzt zu meinem Beispiel: Die Veranstaltungen beginnen um viertel nach irgendwas und enden um viertel vor irgendwas. An meiner Uni wurde das fast ausnahmslos durchgehalten. Um Punkt viertel vor ging dann gerne die Tür des Hörsaales auf - unser Dozent hat noch gesprochen oder die Schlußworte gesprochen (gerade bei Veranstaltungen, die kein Monolog sind, fasst er ja gerne am Ende die Diskussionsbeiträge, Forschungsmeinungen etc zusammen und gibt ein statement dazu ab.) Die vor der Türe ungeduldig wartenden Studenten waren ausnahmslos grauhaarig oder glatzköpfig und hatten noch locker eine halbe Stunde Zeit bis zu Veranstaltungsbeginn. Aber nein, sie wollen jetzt sofort auf der Stelle rein und unterbrechen einfach den Vortrag des Professors. Dass einer aufsteht und die Türe zumacht (mehrfach), war normal, temperamtentvollere oder genervtere Dozenten oder Studenten haben dann auch mal kurz den Kopf auf den Gang gestreckt und klargestellt, dass das nicht nur unhöflich ist, sondern auch vollkommen unnötig (dauert ja noch eine halbe Stunde bis zum Beginn der nächsten Veranstaltung etc). Es soll auch mal ein Professor ausgeflippt sein, dass die Hobby-Studenten aus purer Langeweile das für seine Prüfungsanwärter kostbare Seminar stören, aber das war keiner meiner Professoren oder einer, bei dem ich einen Kurs hatte, ist nur Hören-Sagen gewesen und vllt war es nur eine urban legend meiner Uni. Hätte auf jeden Fall zur Situation gepasst.

EDIT:
Andererseits sollte man die Gaststudenten auch nicht nur negativ sehen, es gibt mehrere technischen Wissenschaftlern oder Architekten, die in ein archäologisches Studium reingerutscht sind und dann aufsehenerregende Arbeiten zu bestimmten mathematischen/ingenieurwissenschaftlichen/architektonischen Problemen verfasst haben.

An meiner Uni gab es einen (Früh-)Rentner, der von einem Gaststudenten zu einem Vollzeit-Studenten, Promotionsstudenten und schließlich Dozenten wurde. Jedes Semester hält er einen Kurs über ein archäologisches Thema aus einer Region, das bei uns wenig behandelt wird (sowohl archäologische Seminare, da wir an dieser Uni eher eine philologische Wissenschaft sind, als auch die Region, die nur begrenzt und als Provinz zu dem Einzigskreis der von uns erforschten Kultur gehörte).

traumfängerin

Ja, die gibt es auch in der Germanistik. Wobei sich unter denen mit Pech auch noch irgendwelche Klugscheißer finden, die den gesamten Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe auswendig können, und diesen dann zu geeigneten und weniger geeigneten Momenten zitieren.  ;D

Fianna

Ja, das meinte ich z.B. mit Unterbrechungen/Diskussionsforum.

Ich kenne als Unterbrechungen nur Sensationstheorien à la "Tut-ench-Amuns mörder ist der und der gewesen weil..." von wissenschaftlichen Vorträgen, aber das habe ich nicht als Beispiele mitnotiert, weil es blöd klingt.
In manchen Bereichen ist es schwer, an Informationen zu kommen, das JEA, ZÄS oder PdÄ stehen nunmal in keiner Stadtbibliothek. Deswegen schreiben sich die Leute als Gasthörer ein, und dass sie dann das, was sie sich bisher angelesen haben, anbringen oder nachprüfen wollen, ist nachvollziehbar.

Klecks

Danke, Fianna, für deinen ausführlichen Beitrag, und auch an dich danke, traumfängerin!

So ein rüstiger Renter, der Probleme macht, würde perfekt in den Roman hineinpassen. Uh, ich sehe schon: Mein Prota ist nicht von ihm begeistert.  ;D

Adam_Charvelll

Bei euch geht es ja zu  :o

Die älteren Herr- und Frauschaften gibts bei uns auch, allerdings ist da kaum jemand böse, wenn sie die vorderen Reihen für sich beanspruchen. Die meisten Studierenden tendieren ja sowieso dazu, in den hinteren Reihen Platz zu nehmen.
Das große Wissen der Rentner kann natürlich Fluch und Segen sein. Natürlich ist es begrüßenswert, wenn gerade zu historischen Themen teilweise persönliche Erlebnisse eingebracht werden können oder jemand viel mehr weiß als die "unerfahrenen" Studenten und dieses Wissen konstruktiv einbringt. Andererseits gibt es eben auch oft diese übermotivierten und anstrengenden Leute, die wirklich immer ihre Anekdoten loswerden wollen und teilweise auch völlig nicht nachvollziehbare Bezüge herstellen. Das kann schon sehr nerven.
Ich finde es sehr gut, dass auch alte Menschen noch immer den Willen haben, sich weiter fortzubilden und ein Studium belegen. Das größte Problem bei uns ist aber, dass diese alten Studenten oftmals Plätze wegnehmen, die für die jungen Studenten enorm wichtig sind (Mindeststudienzeit, Stipendien, Familienbeihilfe, usw.). Gerade bei Seminaren mit beschränkten Teilnehmerzahlen kann das schon passieren.

Coppelia

Ich kann leider nicht anders als kurz zu verbessern:
ZitatDann steht da z.B. "10 c.t. Einführung in die deutsche Literatur", das bedeutet "10 Uhr cum tempore" , also mit der Viertelstunde. 10.15 Uhr ist Seminarbeginn. Soll es dagegen pünktlich beginnen, steht dort "10 Uhr s.t." (Sine tempore).
Entschuldigung, berufsbedingtes Verhalten. :versteck:

Fianna

Nicht schlimm. Immer wenn mir so ein doofer Fehler passiert (ich verwechsel inzwischen auch gerne o-/u-Deklination) bestärkt das in mir den Gedanken, sobald ich Zeit habe (ab Februar 2015) wieder mal Latein zu lernen.
Vielleicht gehe ich dann sogar zu den komischen Leuten, die sich nur auf Latein unterhalten. Hab vergessen wie man dieses Hobby nennt. Eine Bekannte von mir hatte das gemacht und leider nur 3 x so alte Herrschaften angetroffen.

Klecks

Danke euch allen!

Wie bitte?! Nur auf Latein? Wow, Respekt.  :o

Coppelia

#69
Man nennt das Latine loqui (sich auf Latein unterhalten). Mein Chef bietet in jedem Semester meist ein lateinisches "Kolloquium" und eine lateinische Vorlesung an. Es ist übrigens nicht schwer, jemanden, der Latein spricht, zu verstehen. Ich finde es viel einfacher als Englisch, weil halt der Muttersprachen-Aspekt nicht dazu kommt und jeder mit deutschem Akzent spricht und auch eher dazu tendiert, erstmal auf deutsch zu denken. Außerdem gibt es nicht so viele Vokabeln.
Selbst Latein zu sprechen, ist da schon schwieriger. Übungssache, vermute ich. Es gibt auch Vereine und Lateinsprech-Treffen, die mindestens einmal jährlich stattfinden. Eine Kollegin von mir ist da sehr engagiert, und ich wollte, ich wäre es auch. Bei mir bleibt das aber leider oft auf der Strecke. :(

Wirklich zum Studentenleben kann man das aber nicht zählen. Es ist auch bei Lateinleuten eher eine Ausnahmeerscheinung. Viele Latinisten glauben auch, dass Latein sprechen nichts bringt und nichts zur Wissenschaft beiträgt. Spaß macht es aber trotzdem!

Wenn du wieder Latein gemacht hast, Fianna, kannst du ja mal bei uns vorbeikommen! Mein Chef freut sich immer über alle, die Latein sprechen wollen.

Klecks

Ah, okay. Ich dachte, das ist vielleicht häufiger. Aber so eine lateinische Vorlesung oder ein Kolloquium würde ich auch gerne mal besuchen, einfach um zu hören, wie das so klingt.  :)

Fianna

Oh, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
Meine Freundin hat das nicht AN der Uni gemacht.

Sie hat sich lediglich so im Lateinunterricht (in der Schule) engagiert, dass sie zu einer dieser Lateinsprecher-Gruppen gegangen ist. Das waren jedoch fast ausschließlich pensionierte Studienräte etc, sie hat da den Altersdrurchschnitt enorm gesenkt.

Fianna

#72
Manche Studenten sind auch schon einen großten Teil ihrer Zeit mit Uni-Verwaltung beschäftigt. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Fachschaft: Die Studierenden-Vertretung. Die genauen Ausmasse von der Arbeit und den Kompetenzen hängen von der Uni ab. Mein Fach war so klein, dass wir es nicht hatten, weil sich alles Wichtige durch Hiwis oder so regelte. Erst im Zuge der Studiengangsumstellung und der Einführung der Studiengebühren wurde es bei uns ins Leben gerufen. Daher kann ich Dir über die Arbeit einer Fachschaft keine genaue Auskunft geben (wie gesagt, differiert von Uni zu uni bzw. auch innerhalb der Uni, je nachdem in welchem Fach es ist.) Nach der Studiengangsumstellung gab es den Fachausschuss (für das Fach, in Deinem Fall Germanistik) und dann die eigentliche Fachschaft - das waren die Studierende des Instituts. In einem Institut sind mehrere (artverwandte) Fächer verwaltungstechnisch zusammen gefasst. Je nach Größe des Faches ist eine oder auch mehrere Personen des Fachausschusses dann in der Fachschaft des Instituts. Bei uns gab es in der Fachschaft immer einen, der zu den Sitzungen von Ausschüssen oder Senat gingen. Da haben Studenten eigentlich nichts zu sagen (es gibt teilweise wenige - 2 oder so - gewählte Vertreter), aber sie dürfen zusehen und können später den anderen Studierenden berichten.
  • Hiwis: Hilfswissenschaftler. Das sind Studenten, die auf 400 € Basis in der Uni arbeiten (je nach Anzahl ihrer Stunden - kann auch nur 200 € sein). Teilweise jedoch sind sie effektiv viel länger damit beschäftigt, als ihre Arbeitsverträge sagen, da nutzen manche Fächer aus, dass Hiwi-Jobs begehrt sind.
    Oder sie werden einfach (weil sie ja auch Hausaufgaben/Referate/Prüfungen vorbereiten müssen und in der Uni sind) immer angesprochen, auch wenn sie keine Arbeitszeit haben, und kümmern sich auch außerhalb ihrer Arbeitszeit um Sachen (besonders bei Bibliotheks-/Computer-Hiwis).
    Warum wird man also trotz schlechter Bezahlung und unklar definierten Arbeitszeiten Hiwi? Es sieht gut aus im Lebenslauf, man kann manchmal auch nützliche Kontakte knüpfen oder interessante Sachen machen. Oft/meist (?) sind es aber nur langweilige Routine-Sachen.
    Aber man bekommt maximal 400 €, oft auch weniger weil das Fach lieber 2 Hiwis zu je 200 € haben will. Wer nicht gerade noch Bafög und Kindergeld bekommt, kann oft nicht davon leben. Viele Studenten bewerben sich gar nicht erst für einen derartigen Job, den weil sie einfach mehr Geld brauchen und nicht von dem Staat oder ihren Eltern bezuschusst werden und da sie bei gleicher Stundenanzahl in etwas Fachfremdem 600-800 € verdienen können (grade wenn das Fach das ausnutzt, dass kein Arbeitsstundenverständnis herrscht und die Studis 10 Stunden angestellt sind aber viel länger pro Woche arbeiten).
    Hiwis sind meist einem Bereich oder Projekt zugeteilt. Sie pflegen die Bibliothek oder Diathek, arbeiten im Museum (falls vorhanden), kümmern sich um die Computer, oder sie sind einem Wissenschaftler/wissenschaftlichen Projekt zugeteilt. Das kann sehr langweilig sein (kopieren, einscannen, Korrektur lesen), man kann da teilweise auch interessante Sachen machen, wo man sein gelerntes Wissen anwendet. Das sind die begehrtesten Hiwi-Jobs, wo man eben auch Kontakte knüpfen kann. Aber das machen nur Hauptstudiums-Studenten und das ist teilweise selten (kommt auf die Uni an, eben nur wenn so ein Projekt läuft).
    Man kann auch ganz fachfremd, zum Beispiel im Rechenzentrum oder der Universitätsbibliothek, als Hiwi unterkommen.
  • Senat: Tja, frag mich nicht was die da genau machen. Es ist ein Universitätsgremium, das Dinge beschließt, Studenten dürfen nur zuhören, und auch nur wenn sie aus einer Fachschaft sind. Ich glaube sie beschließen über Studiengebühren, verteilen die Gelder nach einem Schlüssel etc. Es gehen aber nur wenige Studenten hin, die dieses Zuhören-Privileg wahrnehmen/dürfen, und die machen das meist auch nicht einmal, sondern regelmäßig. Sie haben also kein Amt, aber sie sind da immer gut informiert und nehmen daher innerhalb ihrer Fachschaft (die sind i.d.R. auch in der Fachschaft) und teilweise auch innerhalb der Studentenschaft eine Sonderstellung ein. Unser Zuhörer wurde auch in der Woche nach einer solchen Sitzung ständig von Studenten anderer Fächer angesprochen und hat mit ihnen drüber diskutiert, was die Uni (vermutlich) demnächst beschließen wird etc.
  • Asta: Der Allgemeine STudierenden Ausschuss kümmert sich um viele Dinge. Es gibt deswegen verschiedene Unterabteilungen, und wer mitmachen möchte, muss sich für eine der Abteilungen entscheiden. Z.B. Gleichstellungsbeauftragte, Schwulen-/Lesbenreferat, Wohnungreferat, Bafögberatung, psychologische Beratung usw. Sie betreiben im Hauptgebäc.ude oder in dem Mensagebäude kleine Shops, wo man Schreibmaterialien kaufen kann, verhandeln über Preis und Leistungen des Studierenden-Tickets usw.
  • Studierendenparlament: Die wählen die Asta. Außerdem beschließen sie über den Haushalt der Studierenden, haben also mit Finanzen und Orga recht viel zu tun.
  • "Politische Parteien": Die verschiedenen Gruppierungen, aus denen man Vertreter für das Studentenparlament wählen kann, sind sehr weit gefächert. Manche haben z.B. nur ein sehr wichtiges Anliegen (zu meiner Zeit natürlich Studiengebühren), viele sind sowohl vom Namen als auch vom Programm eher unklar. An meiner Uni gab es auch immer zu jeder der großen Parteien eine entsprechende Studierendenentsprechung. Viele von den Studenten dort strebten auch eine politische Karriere in ihrer Partei (also der "richtigen", außerhalb der Uni) an.

Eigentlich wollte ich nur eine Anekdote von einem der Wahlkämpfe erzählen: das Unigelände war gepflastert mit Plakaten von den verschiedenen Parteien (klar, die haben über ihre Verbindung zu den Ortsverbänden der echten Parteien bessere Ressourcen als die normalen Gruppierungen). Und während die "SPD", die "Grünen" etc ganz normale Werbung machten und ihre Botschaften sich rein auf ihre Ziele innerhalb des Studentenparlaments bezogen, hatte die "CDU" eine ziemlich fiese Kampagne laufen, in deren Verlauf sie die anderen Parteien mehr oder weniger indirekt diffamierte. Und propagierte gleichzeitig ihre ach so tollen Werte, die sie - wie an jeder Ecke, auf jedem Plakat zu sehen war - für die Dauer dieses Wahlkampfes vollkommen ins Gegenteil verkehrt hatte


Dann dachte ich aber, dass die generellen Möglichkeiten des Studenten, sich "politisch" bzw. organisatorisch in der Uni einzubringen, auch interessant wären. Je nachdem was Du für eine Geschichte geplant hast, gibt es da Konfliktmaterial zu anderen Personen derselben Gruppe (in manchen dieser Einbringungs-Möglichkeiten mehr als in den anderen), oder einfach den Konflikt, dass der Student sein Studium vernachlässigt vor lauter Engagement (die meisten in unserer Asta hatten locker 14-18 Semester, da gabs sogar welche mit 30. Die haben das quasi beruflich gemacht, auf ihren Abschluß haben die anscheinend gar nicht mehr hingearbeitet.)
Oder der Student fühlt sich hingezogen zu einer Person, die entweder einer diametral entgegen gesetzten Position angehört, Konkurrent um eine der begehrten Hiwi-Stellen bei einem einmalig stattfindenden Projekt ist oder einfach ganz andere Interessen hat.


An Universitäten, die Studiengebühren haben, gibt es da auch immer viel Knatsch drum. Man kann sich nicht denken "20 Studenten à 500 € sind gleich...", denn die Studiengebühren gehen erstmal an die Uni allgemein. Dann werden noch diverse Dinge abgezogen, aber darunter fallen nicht nur Dinge, die allen Studierenden nutzen (Rechenzentrum, Unibib, Asta, Renovierung Gebäude...) sondern auch ganz andere Sachen. Viele Unis haben z.B. Exzellenz-Ziele (sie wollen in einem Fachbereich als "Exzellenz-Uni" ausgezeichnet werden) oder einfach generell eine Fakultät/Fach/Projekt, das sehr prestigeträchtig ist. Dann kann der Senat beschließen (ich hoffe, es ist der Senat, keine Gewähr), dass x % der Studiengebühren darauf verwendet werden.
Dann gibt es erstmal viele Abzüge und ein kleiner Betrag wird dann dem Fach zugewiesen, aus dem Du kommst und für das Du quasi die Gebühren gezahlt hast.
Als wir noch Studiengebühren hatten, war das immer ein Thema, denn unser Fach hatte zuwenig Geld und von dem Geld, das unsere wenigen Studenten gezahlt haben, kam nur ein kleiner Teil im Fach an.
Dafür haben wir [Prestigeprojekt der Uni einfügen] mitfinanziert, aber das tröstet einen wenig, wenn wichtige Dinge fehlen.
Das wäre auch ein guter Konfliktpunkt.
Dinge, für die dem Fach dann das Geld fehlen kann: ausreichend Hiwis, Studentencomputer, Bücher, Renovierung der Räume, technische Ausstattung des facheigenen Seminarraumes, Aufsichtspersonal im Museum, Lizenzen für fachbezogene Software (z.b. wichtige Datenbanken für Literatursuche), Gastdozenten, kein Geld um Gastgeber für Konferenz/Symposion zu sein...
... das sind nicht alles Dinge, die für mein Fach zutrafen  ;D es sind einfach nur die Ersten, die mir einfielen.

Klecks

Hach, Fianna! Danke für all deine Infos - mit denen habe ich jetzt sogar ein kleines Plotloch stopfen können. Du bist einfach spitze!  :knuddel:

Fianna

Das war ja ein Zufall!
Und ich hab mich schon gefragt ob ich manchmal nerve mit meinem Informations-Wust  ;D

Du kannst ja konkrete Fragen (suche einen konflikt für Person A / B) oder Plotlöcher hier poste, vielleicht finden wir auch absichtlich eine Lösung dafür  ;)