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Begonnen von Sanjani, 24. Dezember 2013, 11:08:33

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0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Sanjani

@Trippelschritt: Ich weiß gar nicht, was du willst. Ich habe nach einem Biologen gefragt und als Stichwort False Memories angegeben, damit derjenige ungefähr weiß, worum es geht. Konkrete Fragen stelle ich per PM. So war's ursprünglich in dem Thread auch gedacht, ich hab ihn selbst ins Leben gerufen.

LG und nix für ungut

Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Soly

Bin nur Erstsemester, aber Psychologe und habe dieses Thema schon behandelt. Ich antworte jetzt erstmal ganz intuitiv, wenn du näheres wissen willst oder Detailfragen hast, gerne eine PN an mich.

Zitat von: Sanjani am 01. Februar 2018, 17:11:53
Mich interessiert eher so der Punkt: Wer veranlasst Nervenzellen dazu, sich zu einem Netz zur Erinnerung XYZ zusammenzutun und aus welchem Grund? Macht das irgendeine Genexpression in der DNA oder ist das die RNA oder wie genau geht das? Weiß man das überhaupt schon?

Mit DNA oder Genexpression hat das meines Wissens gar nix zu tun. Grundsätzlich entsteht das Nervennetz durch die Neurogenese, die von die Gliazellen gesteuert wird. Ich glaube ausgehend vom Stammhirn bewegen sich die neuronalen Bauteile durch das Gehirn und werden an entsprechender Stelle zur Nervenzelle gemacht, über Differenzierung von Zellen und so...
Das Langzeitgedächtnis sitzt grundsätzlich im Hippocampus, der als Teil des limbischen Systems auch für Emotionen verantwortlich ist, also bei traumatischen Erlebnissen auch aktiv ist. False memories könnte ich mir so erklären, dass durch Stress und Trauma irgendwelche Neuronen im Hippocampus wild feuern und diese Strukturen dann im Zuge der Verarbeitung immer wieder aktiviert werden - ergo, sie werden stärker und sind als Erinnerung eher verfügbar, wenn das Subjekt danach gefragt wird.

So viel als Brainstorming. Wenn du magst und du genaueres wissen willst, schau ich nochmal in richtige Lektüre und kann dir das alles noch fundierter und genauer erklären. Wie gesagt, Nachfragen gerne per PN.
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

Anj

@Sanjani du hast eine PN ;)

interessantes Thema^^
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Sanjani

Ich schon wieder ...
Ich weiß jetzt wieder, warum ich lieber High Fantasy geschrieben habe. Die wahre Welt birgt echt viele fiese Detailfragen. :)
Aber mir ist bisher echt super geholfen worden!

Ist hier zufällig jemand Polizist oder arbeitet in einem Gefängnis? Evtl. kann mir auch ein Anwalt für Strafrecht weiterhelfen ^^

LG Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Churke


Sanjani

@Churke
Zitat von: Churke am 19. Februar 2018, 10:51:23
Was willste denn wissen?  :)

Meine Prota sucht ihre Eltern. Das einzige, was sie weiß, sind die Namen und dass sie um ihre Geburt herum wegen eines Raubüberfalls im Gefängnis saßen. Die damalige JVA ist bekannt. Die Frage ist, wenn sie da anruft als Tochter, dürften die Beamten ihr Auskunft geben oder nicht? Z. B. ob die noch dort sind oder nicht, ob sie verlegt wurden, wenn ja, wohin, oder ob sie entlassen wurden? Wenn man nicht verwandt ist, gibt es ja keine Auskünfte, hat meine Google Recherche ergeben, aber für Verwandte konnte ich nix finden.

LG Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Ahneun

Aaaaalsooo,  :vibes:
Auskünfte am Telefon; Nein!
Ob da der Verwandte in erster Linie anruft, oder die Großenkelin in an geheirateter Familie.
Es wird höchstens darüber Auskunft gegeben, wie und wo sich der/die Suchende hinwenden oder Hilfe bekommen kann.

Ich würde Deiner Protagonistin raten, sich an die Staatsanwaltschaft zu wenden. Die wissen in der Regel, wo sich die Inhaftierten befinden. Auch bei einer Verlegung muss dort der aktuelle Aufenthalt bekannt sein.

Wenn der Kontakt bei der Staatsanwaltschaft nicht persönlich stattfinden kann, dann empfehle ich als Lösungsansatz,
-> eine beglaubigte Kopie der Abstammung an die JVA/Haftanstalt/Staatsanwaltschaft per Fax (beweissicher) zu senden, die Anfrage muss begründet werden und eine Ausweiskopie des Antragstellers muss beigelegt werden.
Eine Beglaubigung kann ein Notar oder auch eine Polizeidienststelle anfertigen. Die Kosten sind bei einem Notar in etwa etwas höher als bei der Polizei. Abgesehen davon, dass der zeitliche Aufwand (Terminierung und Ausstellung der Dokumente) bei einem Notar höher sind. Ein Postamt kann die Identität ebenfalls feststellen und beglaubigen.
Unter Umständen würde ich Deine Protagonistin mit den (original) Belegen zur JVA/Haftanstalt schicken, natürlich mit dem Aktenzeichen unter dem das Verfahren geführt wurde.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
LG
- Ein Diamant
ist

Sanjani

@A9 Ganz lieben Dank! Das hilft mir sehr weiter :jau:
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Aphelion

#173
@Sanjani

Es geht noch einfacher. Die Protagonistin kann zum Einwohnermeldeamt gehen und die aktuelle Anschrift erfragen, da sie die Namen kennt. Das kostet eine Gebühr und geht inzwischen auch online, glaube ich. Da sich die Eltern vermutlich nicht mehr in der JVA befinden, sollte das kein Problem sein. Selbst wenn sie noch oder wieder in Haft sind, sollten sie sich auf diese Weise finden lassen.

Zumindest fände ich es logischer, wenn die Protagonistin diesen einfachen Weg zuerst ausprobieren würde. Das Ganze heißt "Melderegisterauskunft" - falls du den Namen brauchst, um mehr Informationen zu finden.

Edit: Je nachdem, wo die Eltern jetzt leben, kann es dabei zu Schwierigkeiten kommen. Wenn die Eltern schwerer zu finden sein sollen, kannst du sie z.B. ins nicht europäische Ausland verpflanzen.

Sanjani

@Aphelion: Auch dir vielen Dank. Ja, dass das mit dem Melderegister schwierig sein kann, habe ich schon öfter bei "Vermisst" gesehen :) Mir ist aber gar nicht in den Sinn gekommen, dass da auch Justizvollzugsanstalten registriert sind. Aber macht natürlich absolut Sinn.
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Churke

Zitat von: A9 am 19. Februar 2018, 17:57:07
Ich würde Deiner Protagonistin raten, sich an die Staatsanwaltschaft zu wenden. Die wissen in der Regel, wo sich die Inhaftierten befinden.

Wenn es die Staatsanwaltschaft nicht weiß, ist der Kunde weg. Die StA ist nämlich Vollstreckungsbehörde, also fürs Ein- und Ausfahren zuständig.

Üblicherweise findet die Vollstreckung auch heimatnah statt, du sitzt meistens also im nächstgelegenen Knast deines Bundeslandes. Ich halte es auch für eher unwahrscheinlich, dass sie die Strafe im selben Knast absitzen dürfen.

Sanjani

@Churke: Auch dir ganz lieben Dank. Nein, die sitzen auch nicht in demselben Gefängnis, aber ich wollte meine Erklärung nicht unnötig kompliziert machen :)
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Ahneun

Abschließend; - ich denke Sanjani hat die Antworten die sie benötigt,
ich weiß nicht, ob bei einer Haft das Einwohnermeldeamt informiert wird. Hier, bei dem Fall von @Sanjani handelte es sich um die Auskunft, ob sich die Eltern noch in der JVA befinden, oder ob sie bereits entlassen wurden, bzw. verlegt.
Generell ist die "ladungsfähige Anschrift" über das EMA (Einwohner Meldeamt) zu erfragen. Aber, hier muss die Auskunftsanfrage ebenfalls begründet werden. In Haftsachen würde ich es so machen wie ich es oben beschrieben habe. An das EMA hatte ich nicht gedacht.
Und, so einfach ist es auch nicht mit dem EMA. Die Auskunft über das EMA kostet 07,00EUR (vor zwei Jahren) und in schriftlicher Form. Ob die Gebühren bis heute gleich geblieben sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

Zitat von: Churke am 20. Februar 2018, 10:12:27
Wenn es die Staatsanwaltschaft nicht weiß, ist der Kunde weg. Die StA ist nämlich Vollstreckungsbehörde, also fürs Ein- und Ausfahren zuständig.
Sollten Nachverhandlungen nötig sein, so muss die StA wissen, wo sich ihre "Schützlinge, sprich Kunden" befinden. Intern; die Polizei hat in ihrer Kartei auch den Eintrag zu stehen, dass sich die Herrschaften entweder in Haft oder wieder auf freiem Fuß befinden.
LG
- Ein Diamant
ist

Aphelion

#178
@A9 Ich habe das vor einiger Zeit selbst recherchiert. Du kannst solche Anfragen i.d.R. auch mündlich zur Niederschrift vor Ort tätigen (warum soll das in dem Fall nicht gehen?), "hingehen" war also keine Metapher, und wie JVAs die Meldung handhaben, hängt vom Bundesland ab. Die Gebühren sind übrigens ebenfalls ortsabhängig. Im Melderegister wird die JVA-Anschrift eingetragen (vllt. nicht bei kürzeren Aufenthalten, aber bei längeren nach meinen Informationen schon), es kann aber eine Auskunftssperre geben. Manche tragen anscheinend auch "nur" eine neutrale Adresse ein, die nicht gleich "JVA" schreit. Die Begründung für die Auskunft sollte hier ja wohl kein Problem sein. Außerdem ist doch gar nicht klar, ob die Eltern noch in Haft sind, wenn die Protagonistin nur weiß, dass die Eltern um ihre Geburt herum in Haft waren.

Wichtiger finde ich aber Folgendes: Auf "meinen" Weg kommt auch eine normale Bürgerin. Für "deinen" Weg braucht die Protagonistin einen Anwalt o.ä., der sich damit auskennt. Dass deine Variante sicherer oder eleganter ist, bestreite ich ja gar nicht. Die Frage ist in meinen Augen immer (auch), was in der Geschichte eher Sinn ergibt, auch je nach Zeit/Ort/usw. Es geht (mir) nicht um Entweder-Oder. Wie ich bereits geschrieben habe: "Zumindest fände ich es logischer, wenn die Protagonistin diesen einfachen Weg zuerst ausprobieren würde."

Sanjani

@A9 und @Aphelion Genau so habe ich es gemacht. Sie hat vom Einwohnermeldeamt keine Auskunft erhalten, also hat sie bei der Staatsanwaltschaft angerufen und einen Termin da bekommen.

LG Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)