Ich denke, es gibt drei gute Gründe, aus denen ein(e) Autor/in ein Pseudonym wählen sollte:
1. Er/ sie hat sich in einem Genre etabliert und möchte sich in einem vollkommen anderen Genre versuchen. So kürzlich Joanne K. Rowlings, die ihren ersten Krimi (ohne magischen Schnickschnack) unter anderem Namen veröffentlichte, um sicherzustellen, dass ihr Roman auf eine unvoreingenommene Leserschaft stieß. Sonst hätten die einen das Buch vielleicht gar nicht erst gekauft und die anderen wären enttäuscht gewesen, weil die Geschichte nicht in einer Parallelwelt spielt, sondern in unserer ganz gewöhnlichen Realität. Sobald das Buch ein Erfolg war und gute Kritiken bekommen hatte, hat der Verlag (oder Rowling selbst) das Pseudonym offen gelegt.
2. Er/ sie schreibt z. B. erotische Romane und arbeitetet in einer Bank, als Lehrer/in oder hat sonst eine gesellschaftliche Stellung inne, die sich damit - aus welchen Gründen auch immer - nicht verträgt, so dass es unerwünschte Konsequenzen haben könnte, wenn sein/ihr echter Name mit dem Werk in Verbindung gebracht wird.
3. Er/ sie möchte einfach nicht, dass alle Welt über sein/ ihr Leben Bescheid weiß, weil er/ sie seine/ ihre Privatsphäre schätzt.
In den letzten beiden Fällen sollte das Pseudonym natürlich auch später nicht offen gelegt werden, es sei denn, die Gründe, die dagegen sprachen, existieren sind mehr.
Edit: Wenn das Pseudonym besser zum Inhalt passt als der richtige Name, ist das natürlich auch ein Grund.

@Nycra: Ich stimme Dir zu!

Den echten Namen in einem Zug mit dem Pseudonym zu nennen, finde ich aber wirklich nur im Fall von 1. sinnvoll und auch nur dann, wenn man sich bereits im neuen Genre (oder Sub-Genre) etabliert hat.