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Mit was schreibt ihr?

Begonnen von Tesla, 16. November 2006, 16:32:36

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Faol

ZitatMein Tagebuch führe ich auch immer noch von Hand, aber da spielt es eh keine Rolle, wenn etwas schräg formuliert ist oder keinen Sinn ergibt.
Gibt es heutzutage auch schon Leute, die selbst ihr Tagebuch auf den Computer schreiben ???
Das könnte ich mir mal gar nicht vorstellen. Erstes, weil ich auf dem Computer viel mehr Angst hätte, dass irgentjemand fremdes das Lesen könnte und zweitens weil ich meist Abends im Bett Tagebuch schreibe und da ist der Computer aus. Außerdem würde es mich nerven, wenn Word in einem Tagebucheintrag wegen Rechtschreibung oder Grammatik rumnervt. Das ist mir da nämlich echt voll egal. Noch dazu würde mir der Computer da auch nicht emotional weiter helfen. Das tolle am Tagbuch schreiben ist immer, dass die scheiß Gefühle so zu sagen durch den Stift aufs Papier wandern und es mir danach meistens besser geht. Dazu ist mir der Computer zu unpersönlich.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

sirwen

Na, wer weiss, vielleicht muss eine Generation, die mit dem Computer aufgewachsen ist, ihre Gefühle eben in diesem Medium Ausdruck geben ... Aber ich finde Vorstellung auch sehr seltsam.

Hoellenpfau

Ich schreibe eigentlich nur noch ausschließlich am Pc. Hab zwar früher auch viel mit der Hand geschrieben, aber wenn sich dann schon viel angesammelt hat, war ich einfach zu viel alles abzuschreiben.

Da mach ich das lieber am Computer, denn da kann ich irgendwie dann auch korrektur lesen und überprüfen, aber abschreiben...
Trotzdem entstehen immernoch einige Kurzgeschichten per Hand, da ich sie sonst wieder vergesser würde.

Milena

Das kann ich so direkt von "Höllenpfau" übernehmen...
Ich würde niemals ein Buch von Hand schreiben! Einerseits würde das unheimlich viel Papier verbrauchen, man könnte ungelungene Textstellen nicht so gut korrigieren und bei meiner materiellen Ordnung hätte ich das erste Kapitel wohl schon verloren, bevor ich zum zweiten käme.
Natürlich ist es ein ganz anderes "Feeling", einen Füller in der Hand zu halten, statt auf den Tasten einer Tastatur zu tippen.
Dieses "Feeling" koste ich dann bei meinen Kurzgeschichten aus. Bei denen machts nicht so viel, wenn sie verloren gehen...

LG, Milena

Manja_Bindig

Bei meinem Momentanen Märchen koste ich momentan den Luxus aus, mit meinen Exklusiv-Geräten zu arbeiten.
Meistens mit meinem Griffel aus Zinn, auf dem ein keltischer Knoten graviert ist und der eine der besten Schreibfedern hält, die ich je hatte. Die Marke muss ich mir merken...
Entweder das oder eine meiner vier Glasfedern, die alle noch aus Erfurter Werkstatt stammen und die mein Heimweh ein wenig lindern.

Luxus ist das deshalb, weil ich für das Märchen nicht ewig lang Zeit habe, es nur kurz angedacht ist und ich meistens viel unterwegs bin - die Momente, die ich da zu Hause sitze und am Schreibtisch arbeite, sind ein Genuss, vor allem, seit ich immer weniger per Hand ausformuliere. Stattdessen schreibe ich per Hand nur noch explizite Stichpunke zu meinen Geschichten auf, die am Computer ausformuliert werden.

Aber auch dann schreibe ich nur mit Füller.

Maran

Wieder einmal habe ich feststellen müssen, daß ich, wenn es um die Entwicklung einer Geschichte und von Charakteren geht, ich ein Schreibmedium IN meiner Hand brauche. Es muß sich meiner Hand anpassen, gut darin liegen und flüssig meine Gedanken zu Papier bringen. Ich bin dann näher an und in der Geschichte. Andererseits reicht dann wohl auch eine Tastatur, wenn es an das eigentliche Schreiben geht.

Feuertraum

Zitat von: Milena am 01. Oktober 2010, 16:00:42

man könnte ungelungene Textstellen nicht so gut korrigieren

Sorry, aber das ist für mich ein nicht nachvollziehbares Argument; ich ziehe mir auf dem A4-Blättern Linien (Abstand jeweils 1 cm) und nutze dann jede zweite Zeile zum schreiben, so dass die jeweils obere zum Korrigieren frei ist.
Zwar wird der Papierverbrauch dadurch noch höher, aber

1. bekomme ich soviel Werbung (und anderen Klöddelkrams) mit Blankoseite und
2. hat mir Papa einen Karton mit einigen 1000 Blatt geschenkt (für Drucker ungeeignet, da zu dünn).

Ich schätze, das reicht für die nächsten 250 Jahre...

Zwar ist durch diese Vorgehnsweise der Papierverbrauch noch höher, aber andererseits: wozu gibt es Altpapiertonnen...? ;)

Ich will allerdings einräumen, dass der Computer schon seine Vorteile hat, was Geschwindigkeit und das schnelle Korrigieren angeht.

LG
Feuertraum

Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Merrit

Ein guter Füller, eine schöne Glasfeder und VIEL Papier. Das brauche ich um schreiben zu können. Am PC kann ich einfach nicht kreativ sein, ich hebe es ein paar mal ausprobiert. Das Gefühl, wenn man die Worte schreibt die Szenen aufs Papier bannen, welche in meinem Kopf herumspuken, das ist einfach einmalig, zumindest für mich. Aber ich sehe schon, einigen anderen ergeht es genauso  ;).
Lg Merrit

Thaumaturgon

Das find ich ja spannend wie verschieden die handwerklichen Vorlieben hier sind. Ich selber verbinde zwei verschiedene Techniken. Konzeptionieren, Zusammenhänge erstellen, skizzieren, das mache ich auf Papier. Ein karierter Schreibblock mit nicht zu glattem Papier und ein guter Minenbleistift: perfekt. Meine Handschrift ist so klein, dass sie genau in die Kästchen passt; ich schreibe aber wenig Text, sondern mache vor allem Felder mit Namen, Eigenschaften, Kreise und Pfeile, führe Gedanken in mit Pfeilen verbundenen Feldern fort, schreibe Fragen und Antworten darauf auf, und nehme in die neue Skizze immer das mit, was ich brauchen konnte, die Antworten und das Gesamtbild, das sich soweit geformt hat. Bis ich ein komplettes Konzept von etwas habe (z.B. einem Magiesystem) und das so gut im Kopf, dass ich darüber schreiben kann, ohne nochmal nachsehen zu müssen.

Text schreibe ich allerdings ausschließlich auf meinem Mac (PCs hab ich aufgegeben, ich hab keine Lust, sediert auf eine Pritsche geschnallt zu enden). Meine Handschrift ist zwar ansehnlich, doch von Hand schreibe ich so langsam, dass ich hinter meinen Gedanken gar nicht herkomme; außerdem fühlt sich meine Schreibhand nach einer Seite Handschreiben an wie ein kaltes Bügeleisen. Textverarbeitung ist am Rechner komfortabler, schneller, ich halte länger durch und verliere den Faden nicht so, ich kann unbegrenzt einfügen, verschieben und kann auch gleich den Text setzen und schauen, wie es aussieht. In meinem aktuellen Werk experimentiere ich mit stark verändertem Schriftsatz, das muss ich vor Augen sehen. Bin gespannt, wie viel davon ein potenzieller Lektor durchegehen lassen wird *seufz*

Grüßle vom sich von der Arbeit abhaltenden

Thauma

Darielle

Hui, ein Thread der mir entgangen ist? Na dann geb ich hier mal meinen Ketchup dazu.
Also bei mir geht auch alles was das schreiben an sich angeht auf meinem Laptop von statten. Ich hab zwar einen großen PC, der nicht internetfähig ist, aber der nimmt in meiner kleinen Wohnung zum einen zuviel Platz weg und zum anderen kann ich mit der PC-Tastatur einfach nicht so wirklich... Ein weiterer Vorteil ist, dass ich eigentlich immer auf meinem Bett sitzen kann. Wenn es unbequehm ist, kann ich nicht schreiben. Auf Papier zu schreiben, habe ich lange Jahre versucht - in der Schule sind viele meiner Kurzgeschichten entstanden. Aber die meisten sind deshalb auch wieder verloren gegangen, ich kann einfach nicht geduldig abtippen. Dann übernehme ich nur Wort für Wort und der Sinn des geschriebenen geht mir dabei verloren.
Allerdings habe ich einen großen Ordner angelegt, in den ich alle Papierseiten reinlege, die irgendwas mit meinem Buch zu tun haben. Manchmal nur Skizzen, um den Überblick zu behalten, manchmal ein paar Zeilen, die mir gut gelungen sind und manchmal auch ganze Charakteristiken. Alles wird gesammelt, damit ich nichts vergesse.
Zum schreiben auf Papier verwende ich ausschließlich Kugelschreiber, mit einem Füller könnte ich einfach nicht so schön schnell schreiben (und es sieht meistens dennoch ordentlich aus *staun*).

Dämonenbändiger

Ich habe mir angewöhnt alles erst mit der Hand zu schreiben und dann später abzutippen. Das mache ich vor allem, weil ich mich viel zu leicht von Dingen am Computer ablenken lasse. Beim Aptippen nehme ich dann noch Korrekturen vor und sehe es deshalb nicht unbedingt als Zeitverschwendung an. Für die "richtigen Korrekturen" und zum Sichern drucke ich mir die Text dann nochmals aus und mache Verbesserung und Notizen am Ausdruck.
Aber nun steht wohl eine Umgewöhnung ins Haus, dann ich habe mir einen (günstigen) Laptop bestellt mit dem ich schreiben will und zudem muss ich meinen Rückstand im NaNoWri noch aufholen und da bleibt mir leider keine Zeit für großes Abtippen und per Hand schreiben.
Da ich den Laptop extra ein wenig schwachbrüstiger gekauft habe, gibt es für mich auch nicht die großen Spiel und Ablenkungsmöglichkeiten und ich kann auch endlich in der Uni direkt Texte in digitaler Form schreiben. Ob das wirklich gut funktioniert, wird sich zeigen, aber ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, denn wenn ich nicht zu hause bin, dann arbeite ich am konzentriertesten an Texten und Projekten.
Notizen und Stichpunkte, sowie Entwürfe und Planungen mache ich aber zukünftig immer noch mit Stift und Papier. Und ich nutze ausschließlich Füller, denn mit Kulis habe ich das selbe Problem wie viele hier; meine Schrift wird noch schlechter, als sie ohnehin schon ist. Und ich habe einfach eine gewisse Vorliebe für Papier und Füller.

Drachenfeder

Zitat von: Dämonenbändiger am 15. November 2010, 23:03:55
Notizen und Stichpunkte, sowie Entwürfe und Planungen mache ich aber zukünftig immer noch mit Stift und Papier. Und ich nutze ausschließlich Füller, denn mit Kulis habe ich das selbe Problem wie viele hier; meine Schrift wird noch schlechter, als sie ohnehin schon ist. Und ich habe einfach eine gewisse Vorliebe für Papier und Füller.

Ich habe ebenfalls eine große Vorliebe für Füller (und Papier), jedoch bin ich als Linkshänderin etwas benachteiligt. Ich habe noch keinen Füller gefunden, bei dem ich nicht verschmiere! Ich schreibe auch sehr schnell und somit kann die Tinten bis ich mit der Hand darüberfahre gar nicht trocknen. Vor einiger Zeit habe ich eine Art Tintenroller gefunden. Mit dem kann ich bestens von hand schreiben ohne zu verwischen. Ich liebe diesen Stift, jedoch ist es halt kein Füller, kein Federhalter :(



Abakus

Also von den Anfangsideen bis hin zum Plot skizziere ich zunächst immer alles handschriftlich. Zuhause steht mir ein Lebensvorrat an Schreibblöcken zur Verfügung und jeder Schreibblock steht für ein Projekt.

Wenn mir dann irgendwann einmal alles logisch erscheint, werden die handschriftlichen Aufzeichnungen in den Rechner übertragen und von dort direkt zusätzlich auf einem USB-Stick gesichert. Die Übertragung auf den Rechner nutze ich nochmals als Überprüfung des Handlungsstrangs. Plotlöcher sollten dann spätestens hier auffallen. Allerdings ist es mir auch schon passiert, allerdings bisher nur ein Mal, dass ich erst während des Schreibens über ein Plotloch gestolpert bin. Und das ärgert mich dann doppelt.

Wenn ich nach der Übertragung in den Rechner bzw. nach erfolgter "Generalüberprüfung" des Plots keinen Fehler entdeckt habe, gibt es mehrere Wege, um am Projekt zu arbeiten. Entweder schreibe ich am Desktop-PC oder mit dem Notebook. In Zukunft möglicherweise mit einem MacBook Pro, das ich mir in den letzten Tagen angesehen habe. Mal schauen, ob ich es kaufen werde. Konto signalisiert grünes Licht, Verstand meint: "unnütze Geldausgabe".  :hmmm:

Lomax

Zitat von: Drachenfeder am 16. November 2010, 08:15:29..., jedoch bin ich als Linkshänderin etwas benachteiligt. Ich habe noch keinen Füller gefunden, bei dem ich nicht verschmiere! Ich schreibe auch sehr schnell und somit kann die Tinten bis ich mit der Hand darüberfahre gar nicht trocknen.
Dann bringe ich mal ein Thema auf, das vielleicht ein wenig abstrus klingt ... Ich habe ja vor einiger Zeit beschlossen, um die Belastung fürs Handgelenk besser zu verteilen, Rohfassungen wieder per Hand zu schreiben. Und aus verschiedenen Gründen (wiederum gleichmäßige Belastung der Handgelenke ist einer davon ;)) trainiere ich gerade, einen Teil des Pensums mit Links zu schreiben. Das Verwischen der Schrift war dann auch der erste Ärgerpunkt, über den ich da gestolpert bin - und ich habe darauf reagiert, indem ich mit Links schlicht in Spiegelschrift schreibe. Da habe ich jetzt mit Füller keine Probleme - jedenfalls keine anderen Probleme, als mit Links und Spiegelschrift schreiben zu lernen. ::)

Das ist auch nicht so absurd, wie es im ersten Augenblick klingt. Ich mache das jetzt gerade mal seit Mitte letzten Monats, täglich eine Seite, und das Schreiben geht inzwischen schon flüssig und ohne dass ich dabei nachdenken muss oder mich auf den Schreibvorgang konzentrieren - fühlt sich eigentlich schon ganz natürlich an. Ich brauche immer noch doppelt so lange wie mit Rechts und die Hand verkrampft schneller - aber ich gehe mal davon aus, dass liegt bei mir in erster Linie daran, dass ich es gar nicht gewöhnt bin, mit Links zu schreiben. Ein Linkshänder, der sich nur an die Spiegelschrift gewöhnen muss, sollte diese rein motorischen Probleme nicht haben.
  Das Schreiben geht zwar flüssig, das Lesen ist noch mühsam. Aber auch da habe ich nach nur vier Wochen festgestellt, dass ich die Schrift inzwischen auch schon lesen kann (und nicht nur mühsam entziffern und enträtseln, wie am Anfang). Ist zwar immer noch langwierig und mühsam, aber dafür habe ich bisher das Lesen auch noch nicht so gezielt geübt wie das schreiben und habe nur durch das, was ich so beim Schreiben und beim noch-mal-kurz-in-die-letzten-Worte-schauen mitbekommen habe, schon einen spürbaren Fortschritt erzielt. Ich halte es also mal für realistisch, dass ich wie beim Schreiben auch beim Lesen von Spiegelschrift innerhalb eines Monats flüssig genug sein kann, sobald es erst mal ans Überarbeiten geht und ich jeden Tag ein bisschen Zeit drauf verwende.
  Also, der Aufwand und die Dauer, bis man das halbwegs flüssig eintrainiert hat, scheint überschaubar. Wenn man also mit Links schreibt und einen Füller verwenden will, will ich einfach mal die Frage aufwerfen, ob es sich nicht lohnt, Spiegelschrift zu üben (Jedenfalls bei Texten für den Hausgebrauch  ;)). Ich gehe mal davon aus, nach einem Jahr merkt man da nicht mehr viel von. Und es hätte den enormen Vorteil, dass man in der Bahn schreiben kann, ohne sich Gedanken zu machen, wer über die Schulter mitliest  :snicker:

Und, ja - ich liebe ganz besonders Füller, die richtig dick auftragen und förmlich Klecksen. Keine Chance, damit normal mit Links zu schreiben, ohne eine Riesensauerei zu veranstalten. Aber darauf verzichten zu müssen, halte ich für viel unzumutbar als ein wenig Lernaufwand für Strategien, die es mir auch mit Links ermöglichen, beim bevorzugten Schreibgerät zu bleiben  ;D

Vivian

Ich schreibe grundsätzlich auch nur am PC, da es für mich alltäglich geworden ist. Ab und an schreibe ich allerdings auch in meine Notizbücher, wenn mir Sätze oder Wörter einfallen, die ich einbringen will.
Ideen schreibe ich immer in einem Büchlein nieder. Das war bei mir schon immer so. Ebenso wie wichtige Begebenheiten, Charakterbeschreibungen und Landschaften. Stichwortartig natürlich, am PC mache ich dann Sätze draus.
Ganze Abschnitte schreibe ich jedoch am PC. So faul, wie ich zugeben muss, bin ich da leider schon, grins.