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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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Zit

#165
Das ist keine Logikfrage, sondern eine Tatsache: 100% Aufmerksamkeit, bringt 100% Ergebnisse. Das müsste er als Mann doch vollends verstehen... :snicker:

Fraglich ist ja aber, was er mit der Aussage meint. Ob er sich als Partner zurück gewiesen fühlt oder ob er meint, dass du dich mehr etwas anderem widmen sollst...
Manchmal glaube ich, dass wir verlernt haben, unsere Probleme deutlich auszuformulieren und uns daher mit Floskeln begnügen. Wir können uns ja nicht gegenseitig in die Köpfe gucken. Frag ihn mal, was er genau damit meint. Mein Klischee vermutet, dass ihn das Schreiben an sich nicht stört, sondern dass etwas für ihn Wichtigeres in den Hintergrund rückt, was nicht sein sollte.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

canis lupus niger

Zitat von: Zitkalasa am 26. November 2013, 02:43:41
Fraglich ist ja aber, was er mit der Aussage meint. Ob er sich als Partner zurück gewiesen fühlt oder ob er meint, dass du dich mehr etwas anderem widmen sollst...
Manchmal glaube ich, dass wir verlernt haben, unsere Probleme deutlich auszuformulieren und uns daher mit Floskeln begnügen. Wir können uns ja nicht gegenseitig in die Köpfe gucken. Frag ihn mal, was er genau damit meint. Mein Klischee vermutet, dass ihn das Schreiben an sich nicht stört, sondern dass etwas für ihn Wichtigeres in den Hintergrund rückt, was nicht sein sollte.

Meine Erfahrungen gehen in die gleiche Richtung. Gerade mit einem Mann muss eine Frau bewusst klar und eindeutig reden, bzw. klare und eindeutige Fragen stellen. "Zwischen den Zeilen", "andeuten" oder "etwas voraussetzen" funktioniert meist nicht so gut.

Malinche

Ich finde eure Diskussion hier übrigens sehr interessant und bin am Überlegen, ob das nicht einen eigenen Thread wert wäre? Am Ursprungsthema ist das mittlerweile ja deutlich vorbei.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Coppelia

Um den Thread zu säubern, wäre mir eine Auslagerung sehr recht. Dann kann ich wenigstens mit gutem Gewissen noch etwas antworten, obwohl ich schon längst nicht weiter vom Thema abweichen wollte. ;) Ich glaube zwar nicht, dass sich bei diesem Thema ein Konsens finden lässt, aber das ist ja vielleicht auch das Interessante dabei.

Malinche

Gut, ich habe mal ausgelagert: Historisch vs. fiktiv: Die Rolle der Recherche.

Eventuell passt es auch rüber in den Workshop, da gucke ich noch mal, aber auf alle Fälle ist schon mal ein eigener Thread zum Diskutieren da. :)
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Pygmalion

Also, Frauen sprechen ihre Probleme ja gerne mal "durch die Blume an" und dann oft auch so formuliert, dass man nur in das Fettnäpfchen treten kann, das kenn ich gut :D
Mich nerven solche "Andeutungen", die man im schlimmsten Fall nicht einmal mitbekommt und am Ende muss man sich dann anhören, nicht aufmerksam genug zu sein :D Zum Glück ist meine jetzige Freundin (meistens) nicht so :D

@Michaela: Ich denke er meint, dass du ihm nicht genug Aufmerksamkeit widmest, wenn er versucht, mit dir Gespräche zu führen ;)
Ich glaube generell kann das übermäßige fokussieren auf eine Tätigkeit, egal was es ist(Arbeiten, schreiben, irgendeine Sportart exzessiv betreiben, Modelleisenbahnen bauen, Pc-Spiele spielen etc. pp) einer Beziehung ziemlich schaden, vor allem wenn man mit den anderen Dingen letztlich deutlich mehr (Frei-)Zeit verbringt, als mit dem Partner. Aber das ist vermutlich eine Frage der Gewichtung und dessen, was einem an Ende wichtiger ist: Freund/in oder Buch schreiben.

Klecks

Meine Güte, diesen einen Moment werde ich nie vergessen.  ;D

Mein erstes Kleckswerk war gerade frisch veröffentlicht und nach den Sommerferien - damals war ich noch im Schulalter - konnte ich nicht durch das Schulgebäude laufen, ohne irritiert beäugt zu werden, als sei ich ein sonderbares Wesen. Bis auf meine Klasse wussten vorher alle nicht, dass ich ein Klecks bin. Bis dahin waren alle Reaktionen auf mein Kleckswerk ausnahmslos positiv gewesen, aber dann bin ich in der Schulbibliothek auf die (jetzt Ex-)Freundin eines Kumpels gestoßen.  ::)

Man muss dazu sagen, dass sie wirklich keine Leuchte ist. Das meine ich überhaupt nicht böse, aber sie ist echt strohdoof. Jedenfalls kam besagte Nicht-Leuchte in der Bibliothek auf mich zu, stieß ein kehliges, leicht dümmliches Lachen aus und dann geschah in etwa Folgendes.

Sie: "He, du." *grins*
Ich: "Oh, hi. Na, wie geht's?"
Sie: *belustigt grunzt* "Ich lese gerade dein Buch."
Ich: "Ui! Toll, danke. Das freut mich aber." (gedanklich: Ach, du liest Bücher? Heftig, wusste ich gar nicht.)
Sie: "Ja, ja. Ich hätte da eine Frage an dich, weißt du."
Ich: "Nur raus damit, ich beantworte sie gerne."
Sie: *dümmliches, kehliges Grunzlachen* "Könntest du mir sagen, wann es aufhört, langweilig zu sein? Ich bin immer noch auf Seite fünf."
Ich: ... ... ... ... ... ...
Sie: "Na?"
Ich: "Äh ... lies einfach noch ein paar Seiten weiter, es geht bald los." (gedanklich:  :seufz:)

Als sie weg war und ich das verdaut und realisiert hatte, was sie gesagt hat, musste ich nur noch lachen.  :rofl:

Christopher

Neid, kombiniert mit Missgunst und dem Versuch, das zu kompensieren. Wie kindisch :P
Be brave, dont tryhard.

Klecks

Danke, Christopher. Ich kann sie ja schlecht für ihre mangelnde Intelligenz verurteilen, aber du hast Recht - ich habe ihr bei jeder Begegnung angemerkt, dass Neid und Missgunst mir gegenüber in ihr brodeln. Das war nicht sehr schön.  :seufz:

Ironischerweise habe ich derzeit einen Grund, neidisch auf sie zu sein. Bei ihr hat das geplante Auslandsjahr geklappt, bei mir nicht.  ;D

RaphaelE

Tja man kann halt nicht alles haben - auch nicht als Autor...

Klecks

#175
@RaphaelE: Da hast du Recht. Ist auch ganz gut so, denke ich. :D

Es hat zwar nicht direkt mit dem Geschriebenen zu, aber ich höre ganz oft von Leuten, die das Cover meines Erstlings sehen - es zeigt ein Auge - dieselbe Frage: "Ist das dein Auge?"

*Ironie an* Klar. Der Verlag fand meine Augen so toll, dass er sie fotografiert und auf das Cover gesetzt hat. Und ich selber finde meine Augen auch so toll, dass ich sie unbedingt auf dem Cover meines Buches sehen wollte. *Ironie aus*

Okay, ich muss zugeben: Meine Augen und das Auge auf dem Cover haben in etwa dieselbe Farbe, aber die Ähnlichkeit ist nicht so heftig, dass diese Frage gerechtfertigt wäre. ;D

Fianna

Zitat von: Klecks am 03. Dezember 2013, 18:38:43
Es hat zwar nicht direkt mit dem Geschriebenen zu, aber ich höre ganz oft von Leuten [...] dieselbe Frage: "Ist das dein Auge?"

So gehts mir mit Foren-Bekanntschaften und meinem Avatar... der einige Leute auf dem Bildschirm anscheinend so erschreckt hat, dass ich zeitweise den Spitznamen "Das Psycho-Auge" auf einer Platform hatte.
:hmmm:

Klecks

Tut mir leid, ich muss das jetzt einfach fragen: Ist es dein Auge?  :rofl:

Fianna

Haha, ja, mein Auge ist unverwechselbar.
Ein kullerrundes Murmel-Auge, aber wenn man es genau betrachtet - mit einem Bleistift zum Beispiel - ist es schräggestellt.


Umbra et Luminis

Bezüglich der Dinge, die ein Autor (oder eventuell auch nur ich - vielleicht steht es hier aber auch schon tausendmal) nicht hören will, gibt es meinen persönlichen All-Time-Klassiker, der eigentlich immer wie aus der Pistole geschossen kommt, sobald ich erwähne, dass ich schreibe:

"Oh, das ist ja interessant. Ich wollte auch schon immer mal ein Buch schreiben. Eine Biografie ... ich hatte eine schlimme Kindheit, wissen Sie. Das wollte ich schon seit Jahren! Ich sollte auch mal anfangen. Da können Sie mir bestimmt ein paar Tipps geben."

Nicht nur, dass man sich dann alle Besonderheiten der Kindheit nahezu unbekannter Personen anhören darf, nein, man muss sich selbst geisseln, um nicht zu erwähnen, dass Biografien / Schicksalsromane nur in Ausnahmefällen, aber meistens eben nicht, ein Verlags- und Verkaufsburner sein könnten (es sei denn, man ist prominent oder ähnliches).

Irgendwie passiert mir das jedes Mal. Da erwähnt man es kurz und schon hat die Schicksalsfalle wieder zugeschnappt und meine Ohren müssen minutenlang auf Durchzug schalten. "Ich wollte auch schon immer mal ein Buch schreiben" - das will ich nicht mehr hören. Nein, nein, nein.

Das wurde übrigens auch schon mal als Anmache versucht mit dem Nachsatz "Wir können dann ja zusammen schreiben!" und einem charmanten Zwinkern. Bloß weg hier, dacht ich mir!  ;D