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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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KaPunkt

Nun ja, das HdR besser ist als Avatar, ist meiner Meinung eine nichtmal diskussionswürdige Tatsache. Natürlich ist das so.
Die Argumentation dagegen ist, ... fragwürdig.

Ich halte in solchen Fällen dagegen, das Realitätsnähe nicht mit Qualiät zu tun hat. Nützliche Gegenfrage: 'Magst du impressionistische Kunst?'
Die bildet die Gegenwart auch nicht realitätsgetreu ab, sondern verfremdet sie. Wie übrigens praktisch die gesamte moderne Kunst. (Hyper-Realismus und so blenden wie hier mal kurz aus)

Mein Liebling ist immer noch: Ich freue mich wie Bolle über die erste Veröffentlichung in einer Anthologie, und erzähle es einem (wie ich damals dachte) meiner besten Freunde.
"Was ist eine Anthologie?"
Kurze Erklärung meinerseits.
Antwort: "Ich wusste gar nicht, dass es so was gibt."
Dreht sich um und geht weg. Und ich stand blöd da.

Liebe Grüße,
KaPunkt

She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Pandorah

"Du bist weder Autor, noch Schriftsteller, noch Schreiber, wenn du bisher kein Buch in einem *echten* Verlag veröffentlicht hast." :pfanne:

Eleanor

Zitat"Du bist weder Autor, noch Schriftsteller, noch Schreiber, wenn du bisher kein Buch in einem *echten* Verlag veröffentlicht hast."

Interessante Frage eigentlich: Ab wann ist man dann ein Autor?  :hmmm:

Hat man irgendwann einmal offiziell das Recht zu sagen, ich bin ein Autor/ ein Schreiber/ ein Schriftsteller?
Wenn das erst dann "erlaubt" wäre, wenn man in einem "ordentlichen" Verlag veröffentlicht hat, wüsste ich nicht mehr, als was ich mich bezeichnen sollte.  :-\

Pandorah

Mein Herkunftswörterbuch sagt:
Schriftsteller - im 17 Jhd zusammengebildet aus Wendungen wie "in Schrift stellen" für "verfassen"
Autor - Urheber, Verfasser eines Werkes der Literatur, Musik, Kunst usw. Geht auf lateinisch Auctor "Urheber, Schöpfer, Autor" zurück, das wörtlich "Mehrer, Förderer" bedeutet.

Also nach diesen Definitionen sind wir sowohl Schriftsteller, wie auch Autoren, ob uns ein großer oder kleiner oder gar kein Verlag veröffentlicht.

Und Schreiber bin ich, wenn ich schreibe. ;D

Eleanor

ZitatAutor - Urheber, Verfasser eines Werkes der Literatur, Musik, Kunst usw. Geht auf lateinisch Auctor "Urheber, Schöpfer, Autor" zurück,

Wahnsinn  :D also kann man theoretisch auch Autor eines Bildes sein  :) Tja wenn im Herkunftswörterbuch nicht steht, dass man erst Autor ist, wenn man auch veröffentlicht, dann kann ich mich getrost weiter als einer bezeichnen.

Danke fürs Nachschlagen  ;)

Pandorah

 :rofl: Für deinen ruhigen Nachtschlaf, da du jetzt nicht mehr grübeln musst, was du bist, nehme ich gerne weiteres Nachschlagen in Kauf.

Linda

Zitat von: Cailyn am 24. November 2013, 17:49:56
Bei mir mit verschiedenen Leuten ein Evergreen-Standartgespräch:
"Wenn du dann mal ein Buch schreibst, das in unserer Welt spielt, lese ich es gerne."
"Warum denn nicht das von der "anderen" Welt?"
"Das ist mir einfach zu unrealistisch."

das Heimtückische ist, sobald man so ein Buch in der irdischen Gegenwart schreibt, finden gewisse Leute eine andere Ausrede:
Buch zu teuer,
Verlag zu klein / groß
Keine Zeit (der wahre Klassiker!)
Thema nicht nach Gusto,
'ich lese keine Jugendbücher, bin doch erwachsen'
'ich bin gegen Katzen allergisch'
'Krimis sind mir zu brutal'
'kannst du mir gerne schenken, du kriegst vom Verlag doch x Ausgaben'...  ::)

Wer nicht will, der wird nie wollen. Punkt. Eine der härteren Lektionen des Autorendaseins - es interessiert andere einfach nicht genug.

Janika

Zitat von: Linda am 24. November 2013, 22:49:42
'kannst du mir gerne schenken, du kriegst vom Verlag doch x Ausgaben'...  ::)

Wer nicht will, der wird nie wollen. Punkt. Eine der härteren Lektionen des Autorendaseins - es interessiert andere einfach nicht genug.
Ohhh ja! :-X
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Cailyn

KaPunkt,
Toller Vergleich mit der Kunst. Das merke ich mir für das nächste Gespräch über unrealistische Bücher.

Linda,
Bin einverstanden. Ausser das mit dem Gusto - das sollte ja schon berechtigt sein. Ich mein, jeder hat ja seinen Geschmack. Wenn jemand z.B. nicht gerne Krimis hat, weil er davon Albträume kriegt, darf er ja auch sagen, dass Krimis für seinen Gusto zu heftig sind.

Linda

Zitat von: Cailyn am 25. November 2013, 07:12:26

Linda,
Bin einverstanden. Ausser das mit dem Gusto - das sollte ja schon berechtigt sein. Ich mein, jeder hat ja seinen Geschmack. Wenn jemand z.B. nicht gerne Krimis hat, weil er davon Albträume kriegt, darf er ja auch sagen, dass Krimis für seinen Gusto zu heftig sind.

natürlich. Aber wenn immer eine andere Ausrede kommt, egal, was man für ein Projekt/Genre fertig hat, wirkt auch ein berechtigter Grund wie eine Ausrede.

Das hatte ich gestern vergessen:
Auch noch sehr beliebt - 'Deutsche Autoren können nicht schreiben, deshalb lese ich nur übersetzte Bücher. '

Und der eng damit verwandte Einwand:

'Wenn ich schon lese, dann muss sich das lohnen. Ich lese also nicht auf Deutsch, sondern nur englische Bücher im Original, weil ich 'was für mein Englisch tun will'

Pygmalion

Also, das mit dem Schenken hat meine Tante auch gut formuliert:

"Schick mir doch einfach deine Geschichte [aus der Anthologie], dann lese ich die..."

Meine Antwort war: Nö, das ist blöd für die anderen Autoren und den Verlag...

HauntingWitch

#146
Zitat von: Cailyn am 24. November 2013, 17:49:56
Bei mir mit verschiedenen Leuten ein Evergreen-Standartgespräch:
"Wenn du dann mal ein Buch schreibst, das in unserer Welt spielt, lese ich es gerne."
"Warum denn nicht das von der "anderen" Welt?"
"Das ist mir einfach zu unrealistisch."

Das ist sowieso meine absolute Lieblingskritik an der Fantasy.  :rofl:

Da fällt mir gerade noch einer von meinem Chef ein, der ist aber schon wieder witzig:
(Baustellenbesichtigung in teuren Häusern).
"Und, kaufst du dir auch eine dieser Wohnungen?"
"Wenn ich dann mal reich und berühmt bin, werde ich das selbstverständlich tun."
"Reich wirst du nicht. Berühmt schon, aber erst, wenn du tot bist."
:omn:

Coehoorn

Zitat von: Linda am 25. November 2013, 12:41:08
Das hatte ich gestern vergessen:
Auch noch sehr beliebt - 'Deutsche Autoren können nicht schreiben, deshalb lese ich nur übersetzte Bücher. '


Aua das tut wirklich weh  :wums:
Deutschland, das Land der Dichter und Denker aber Deutsche können nicht schreiben. Hmmmm... ist klar.

Coppelia

Zitat'Wenn ich schon lese, dann muss sich das lohnen. Ich lese also nicht auf Deutsch, sondern nur englische Bücher im Original, weil ich 'was für mein Englisch tun will'
Tolle Wurst! Weil das Deutsch aller Menschen ja soo brillant ist ... :snicker:

Angela

Sollte ein Trost sein, aber ...
Sagt mein Mann: In fünfzig Jahren entdecken die dich und dann müssen die dein Buch bestimmt als Schullektüre lesen. Ich bin 55. Toter Klassiker und die Schüler hassen mich, tolle Vorstellung :hmhm?:.
KaPunkt, ich wusste auch nicht was, eine Anthologie ist, bis ich mit dem Schreiben angefangen habe :versteck:.