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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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Angela

ZitatMein Vater: "Autoren machen das ja so und so."
Ich: "Ja, aber ICH mache das so und so. Geht auch."
Mein Vater: "Nein, Marta. Ich meinte RICHTIGE Autoren."

Wie stolz er doch auf mich ist.

:rofl:
Normalerweise sind doch eher wir Mütter für solche aufbauenden Kommentare zuständig.

Marta

@Alia : Was, Fantasy? Aber das ist doch alles erfunden! Ich lese nur Hartfaktosy. Von richtigen Autoren.  ;D

@Angela : Da sagst du was. Bin schon gespannt, was ich meinem armen Kind später um die Ohren haue.

Silvasurfer

#407
"Ich bin doch nur ein Möchtegernautor. Erst will ich ergebnisse sehen, dann können wir über den Autorenbgriff reden!"
Was denn?! Ich rede natürlich nur von meiner Erfahrung, so als Möchtegernautor.
Habe ich nie gemocht, wenn Leute mir dieses Gefühl gegeben haben, weil ich mein Buch oder mein vermeindliches Meisterwerk noch nicht geschrieben habe. Am wenigsten mag ich es, wenn ich es selbst feststelle, denn dass Ding ist ich werde das Gefühl nicht los. Also habe ich mich damit abgefunden, dass ich ein Möchtegernautor bin, das hilft mir beim schreiben und trotzdem mag ich es nicht, wenn ich es feststelle. Hahahaha.

Auch mag ich es nicht, wenn ich in Gedanken höre, dass ich doch nur schreibe, um gelesen zu werden, um jemand zu sein in dieser Welt und um die Anerkennung des Lesers zu gewinnen. Ich weiss es nicht ganz so romantisch, wie die bescheidene Vorstellung nur um des Schreiben willens zu schreiben auch wenn es durchaus stimmt... Gedanken schwarz auf Weiss auf Papier gebracht und dann in den Müll geworfen, dass ist mein Psychiater. Wie dem auch sei. Dinge, die ich in meinem "Autorendasein" nicht gerne höre, weil es meinen Stolz verletzt... 

Leann

Wenn mir Leute sagen "Schreib doch mal was Richtiges" oder "Schreib doch mal was wie xyz", überhöre ich das mittlerweile einfach und lächle nur freundlich. Schön auch immer wieder: "Wenn ich mal Zeit habe, schreibe ich auch ein Buch."

Eine Bekannte erzählt mir bei jedem, wirklich jedem Treffen, wie toll sie es findet, dass ich tatsächlich noch immer meinem kleinen Kindheitshobby, nämlich "Bücherbasteln", nachgehe. Sie meint es sicher nicht so, aber für mich schwingt da immer mit: "Während ich erwachsen geworden bin und mich weiterentwickelt habe, musst du dich immer noch mit diesem albernen Kinderkram beschäftigen."

Dieselbe Bekannte beleidigt auch gerne meine Leser. "Was sind das denn für komische Leute, die deine Bücher lesen? Bestimmt nur übergewichtige Hausfrauen ohne Freunde." Darüber ärgere ich mich wirklich sehr. Zum einen finde ich es unglaublich arrogant und respektlos, sich auf diese Art über andere Menschen zu mokieren. Zum anderen mag ich es überhaupt nicht, wenn man Menschen für das verurteilt, was sie mögen oder sie in Schubladen packt, nur weil es nicht dem eigenen Geschmack entspricht.
 

Silvasurfer

#409
@Leann :
ZitatDarüber ärgere ich mich wirklich sehr
Das sagt viel aus vor allem das "wirklich" im Satz, sehr emotional und da bin ich bei dir. Es freut mich dass du das so formulierst. Denn ein solches Kommentar, dass ist nicht mehr okay, finde ich, da kann ich nur noch mit einem Auge lächeln und zwar aus einer Art Mitleid heraus, weil auch ich das Gefühl kenne, so viele Menschen über einen Kamm zu scheren. Zum einen wird ein so subjektives Urteil mit sicherheit deinen Lesern nicht gerecht und zum anderen sagt es auch das viel aus.

Zit

Ich glaube, die Frau wäre längste Zeit meine Bekannte gewesen. :rofl: Ja, gibt anscheinend Leute, die Literatur doof finden, muss man wohl so akzeptieren. (Lächeln würde ich da auch nicht mehr.) Aber verstehen werde ich es bis an mein Lebensende nicht. :omn:
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Ary

Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Trippelschritt

Nein, Leann, solche Bekannte braucht man nicht. Diese Herablassung sollte sie sich schenken. Da zeigt jemand, dass bei ihrer Erziehung etwas falsch gelaufen ist. Es macht übrigens enorm viel Spaß, einen Kreis von Leuten zu finden, innerhalb dessen man sich wohlfühlt. Ich habe das für mich immer "Freunde sammeln" genannt, obwohl das gar keine Freunde sein müssen und sie einen manchmal auch nur eine kurze Lebensstrecke begleiten. Es ist eine bewusste Entscheidung, welche Bekanntschaften ich pflege und welche nicht. Und es sind die Einzigen, deren Meinungen für mich zählen. Auch wenn eine Meinung mir mal nicht in den Kram passt. Sie würde aber in jedem Fall ohne Herablassung geäußert.

Wird schon
Trippelschritt

Alia

@Leann Die Frau hätte bei mir einen absolut unsympathischen Nebencharakter im nächsten Buch gewonnen.  :psssst: Wenn du mal einen kreativen Prota hast, hast du da doch eine Steilvorlage für eine unsympathische Verwandte/Nachbarin/Neiderin.  ;)
Und hey - Schottland wäre ohne die Bücher nicht möglich und nicht nötig. Lehn dich zurück und genieß ein Bier und lass die dumme Frau einfach labern ;)

Yamuri

Was mich manchmal nervt ist, wenn manche Bekannte damit ankommen: wieso schreibst du nicht sowas wie der oder die Autor*in. Und dann kommen Genre Vorschläge die einfach nicht mein Ding sind. Ich möchte in den Genres schreiben, die mich interessieren, und Pilcher Romane interessieren mich absolut nicht. Aber eine Bekannte von mir meint, das sei ach so toll und nur damit könne man gut Geld verdienen und sie würde es mir wünschen mal gut verdienen zu können damit. Dabei habe ich noch gar nichts veröffentlicht. Und ich will auch meinen eigenen Stil und nicht irgendwem nachmachen. Pilcher hatte sicher ihren Markt, aber ich will eben andere Leser*innen bedienen. Insofern @Leann kann ich total mit dir mitfühlen. Diese Kommentare schreib doch wie XY das ist einfach nervig. Zumal mir das dann auch die Lust verdirbt mir anzuschaun was XY überhaupt geschrieben hat.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Elona

Zitat von: Zitkalasa am 20. September 2019, 12:19:37
Ich glaube, die Frau wäre längste Zeit meine Bekannte gewesen. :rofl:
:rofl: War auch mein Gedanke.

Die erste Aussage hätte ich ja noch auf Neid geschoben. Es gibt sehr viele Personen, die gerne etwas machen würden, es aber aus Gründen nicht tun. Dann kommen gefühlt gerne solche Sätze bei rum, bei denen ich mir so denke "ähh ja ..."

Das zweite ist aber einfach nur frech!

Christian

"Oh, du schreibst so viel/schnell/whatever ... Wie machst du das nur?"

Ansonsten: Mit Außenstehenden/Nicht-Schreibenden rede ich nicht über meine Arbeit. Hirnchirurgen reden auch nicht mit mir über ihre Arbeit.

Leann

Interessant zu wissen wäre, ob Hirnchirurgen sich auch sowas anhören müssen wie "Ach, wenn ich mal Zeit habe, operiere ich auch am offenen Hirn."

Christian

Also, einer ja. Kein Hirnchirurg zwar, aber ein Chirurg.

Captain Skadiosa

Zitat von: Yamuri am 20. September 2019, 18:53:52
Was mich manchmal nervt ist, wenn manche Bekannte damit ankommen: wieso schreibst du nicht sowas wie der oder die Autor*in. Und dann kommen Genre Vorschläge die einfach nicht mein Ding sind.
Oh je, das kenne ich auch... Gerade als ich mit dem Schreiben anfing und meine Figuren wie die Fliegen starben und allgemein eine häufig düstere Stimmung herrschte, musste ich mir sagen lassen, ich solle mal was glückliches schreiben ::) Mittlerweile überlege ich mir schon, wann jemand leiden soll und warum, damit es nicht in Folterporno oder dergleichen abrutscht, aber damals wollte ich halt gerne solches Zeugs schreiben. Heute finde ich es ein wenig "cringe worthy" wie man so schön sagt, mein 15-jähriges Ich dagegen mochte es, also wen juckt's ;D