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Laienfragen: Erfahrungsberichte zu Ausschreibungen im allgemeinen erbeten

Begonnen von Darielle, 07. März 2012, 11:29:48

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Darielle

Liebe Zirkler,
in Rücksprache mit der Wölfin möchte ich nun einmal kurze Fragen loswerden. Da hier einige ja sehr fleißig an Ausschreibungen teilnehmen und dementsprechend Grundkenntnisse haben, hoffe ich, dass ich am Ende mehr Mut zu einer Teilnahme finden kann.

Also ich lese öfters mal Einträge zu Ausschreibungen, bin meistens jedoch völlig unsicher ob und wie das alles abläuft. Jetzt habe ich eine gefunden, die mich interessiert, aber ich bin immer noch unsicher. Kann mir jemand sagen, wie das so "im allgemeinen" abläuft, wenn ich eine Kurzgeschichte an den jeweiligen Verlag schicke? Ich meine das darauf bezogen, ob und wie die Kommunikation mit dem Verlag stattfindet, was genau passiert, wenn mir der Eingang der Geschichte bestätigt wurde, wie lange man auf Rückmeldung warten sollte bzw. ob überhaupt, was ich sonst noch beachten sollte und ähnliche Dinge.
Ein bisschen - das gebe ich zu - erschlägt mich öfter auch mal die Begeisterung aller anderen. Ich zweifel dann an mir selbst und denke, wenn so viele ihre Geschichten hinschicken, dann werde ich als Unwissender sicherlich keine guten Chancen haben, zumal mein Getippe außer von Freunden, wenn man so will, noch nie fachlich beurteilt wurde. Ich weiß nichtmal, ob die Geschichten die ich schreibe, Leser überhaupt interessieren. Bei Altersangaben bin ich unsicher, welche No-Gos zu beachten sind usw. Darum würde ich mich sehr über eure Erfahrungen freuen.

Brigadoona

Hallo Darielle,
viel weiterhelfen kann ich dir wahrscheinlich auch nicht. Ich habe auch erst an drei Ausschreibungen teilgenommen und dies in den letzten drei Monaten.
Aber da es dich zu interessieren scheint, wie deine Schreibe bei Lesern ankommt, ist es doch eine gute Gelegenheit dies auszuprobieren. Sind deine Geschichten gut, wird man auf sie aufmerksam werden. Damit verdient sich zwar kein Geld, aber zumindest ist es eine Streicheleinheit fürs Selbstbewustsein.
LG
Brigadoona

Kaeptn

Hallo,

also zum ersten Teil deiner Frage: Das ist von Ausschreibung zu Ausschreibung und vor allem Verlag zu Verlag sehr unterschiedlich. Wie lange es dauert hängt ja auch von der Anzahl der Einsendungen ab, bei "meinen" Candela-Ausschreibungen ging das damals noch verhältnismäßig fix, bei den beiden neueren (Grotesken und Nur 1 Stunde) sind sie ja von mehr als 500 Zusendungen quasi überflutet worden und es dauerte deutlich länger.

Auch die Zusammenarbeit ist sehr unterschiedlich. Bei mir hat ein Verlag mir nur gesagt, ich bin dabei, hier ist der Vertrag, Lektorat machen wir intern, du siehst nachher nur das Endergebnis, bei anderen wurde ich von einer Lektorin kontaktiert und habe wirklich mit ihr zusammengearbeitet. Da kannst du dich also wesentlich besser bei den Ausschreibungsthreads älterer Ausschreibungen des gleichen Verlages hier im Forum informieren, wie es da gelaufen ist.

Was deine Selbstzweifel angeht: Ein gesunder Selbstzweifel ist doch nicht schlecht, Selbstüberschätzung führt nämlich eher dazu, was hinzuschicken, was murks ist. Nur vom Hinschicken an sich sollte dich der Selbstzweifel nicht abhalten. Ob du schon veröffentlich hast oder nicht oder "unwissend" bist, spielt auch keine Rolle. Was zählt ist die Idee und die Ausarbeitung eben jener. Ob es dann dem Verleger gefällt bzw in dessen Konzept passt oder nicht, ist sowieso etwas, dass du nur bedingt beeinflussen kannst und das nicht immer mit "Qualität" zu tun hat.

Wenn du dir generell unsicher bist, was die Qualität deiner Geschichten angeht, stell doch eine deiner Geschichten mal bei kurzgeschichten.de rein (zu einer Ausschreibung kannst du sie dann freilich nicht mehr schicken), da bekommst du oft Feedback von "Fremden".

Die Frage zu den Altersangaben verstehe ich nicht ganz. Meist ist bei der Ausschreibung doch vorgegeben, für welche Ausschreibung die Anthologie ist.

Malinche

Es ist schwer, da pauschale Aussagen zu treffen, da es sich bei der ein oder anderen Ausschreibung unterschiedlich verhält.

Eine Eingangsbestätigung gibt es häufig, jedoch auch nicht immer. In manchen Fällen - z.B. bei den Ausschreibungen des Mondwolf-Verlags - bekommt man ein Zeitfenster dazu, bis wann die Beiträge ausgewertet sind. Es gibt Ausschreibungen, in denen dieses Zeitfenster auch schon im Ausschreibungstext selber steht. Andererseits kann es auch vorkommen, dass man nichts Genaues weiß und dann einfach mal wartet. Oft ist es aber lohnend, den ausschreibenden Verlag auf Twitter, Facebook oder der eigenen Verlagshomepage im Auge zu behalten. Dort werden manchmal Dinge kommuniziert, die nicht unbedingt als Infomail an die Autoren rausgehen.
Ich habe da insgesamt bei Ausschreibungen sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, wie die Kommunikation abläuft, das findet man selbst bei jeder Teilnahme neu heraus.

Ansonsten: Die Teilnahme an Ausschreibungen ist sehr viel einfacher, als sie dir vielleicht auf den ersten Blick vorkommt, von daher würde ich dir raten: Nur Mut! :) Ich würde immer mehrfach gegenchecken, ob die Unterlagen formal korrekt eingereicht sind, Mindest- und Maximallänge eingehalten sind, sofern vorgegeben. Meistens formatiere ich meine Beiträge als Normseiten, es sei denn, das ist explizit anders gewünscht. In den Normseiten schreibe ich meine Kontaktdaten wie gehabt in die Fußzeile, allerdings gibt es auch Wettbewerbe, bei denen im Manuskript selbst kein Autorenname stehen darf. Da muss man im Einzelfall immer gucken und bei Unklarheiten kann man dann auch mal beim Ausschreiber nachhaken, wie etwas gewünscht ist.

Was ich persönlich noch mache, ist, dass ich mir auch angucke, wer da ausschreibst. Im Ausschreibungsthread werden solche Angebote, bei denen es kein persönliches Freiexemplar gibt oder man sogar eine Teilnahmegebühr entrichten muss, mit einem [€] gekennzeichnet und sind für mich in den allermeisten Fällen tabu, aber das ist eine persönliche Entscheidung. Es lohnt sich oft auch zu sehen, welcher Verlag beteiligt ist, wie die Homepage aussieht und wie entsprechende Erfahrungsberichte hier im Forum in den Verlagsthreads (oder in anderen Ausschreibungsthreads) ausfallen.


[EDIT] Da waren andere schon schneller. :)

Aber Kaeptns Beitrag bringt mich noch auf den Punkt Lektorat, das stimmt. Ich habe bisher bei allen Ausschreibungen, bei denen ich dann auch genommen wurde, es so erlebt, dass man ins Lektorat mit einbezogen wird. Bei manchen Verlagen ist das gründlicher, sogar mehrere Durchgänge - das ist unterschiedlich. Auch, wie sinnvoll und konstruktiv man selbst die angebrachten Änderungen und Korrekturen findet, unterscheidet sich da. Ich hatte auch schon Lektorate, bei denen ich das Gefühl hatte, da wird krampfhaft etwas gesucht, was sich ändern lässt, und andere, in denen ich wirklich sehr tolle Vorschläge bekam.
Im besten Fall bekommt man am Ende auch noch mal die Druckfahnen für seinen Beitrag oder zumindest eine Endversion, die man noch einmal absegnet, bevor das Ding in Druck geht.

Selbstzweifel: Betaleser können eine Möglichkeit sein, sich auch bei Kurzgeschichten Feedback zu holen und an der Geschichte zu arbeiten.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Nika

Hallo Darielle,

auf deine Fragen muss ich als erstes mal einen alten BWL-Lehrer von mir zitieren: ,,Es kommt darauf an ...". Die meisten deiner Fragen kann man gar nicht so pauschal beantworten, da sie von Verlag zu Verlag unterschiedlich gehandhabt werden. Aber einmal im Einzelnen:

Zitat von: Darielle am 07. März 2012, 11:29:48
Also ich lese öfters mal Einträge zu Ausschreibungen, bin meistens jedoch völlig unsicher ob und wie das alles abläuft. Jetzt habe ich eine gefunden, die mich interessiert, aber ich bin immer noch unsicher. Kann mir jemand sagen, wie das so "im allgemeinen" abläuft, wenn ich eine Kurzgeschichte an den jeweiligen Verlag schicke? Ich meine das darauf bezogen, ob und wie die Kommunikation mit dem Verlag stattfindet, was genau passiert, wenn mir der Eingang der Geschichte bestätigt wurde, wie lange man auf Rückmeldung warten sollte bzw. ob überhaupt, was ich sonst noch beachten sollte und ähnliche Dinge.

Es gibt Ausschreibungen, bei denen man gar keine Eingangsbestätigung erhält. Bei anderen steht oft schon in der Eingangsbestätigung, wann in etwa mit einer Entscheidung  zu rechnen ist, das wird aber meistens auch spätestens dann bekannt gegeben, wenn die Ausschreibung vorbei ist und der Verlag weiß, wie viele Geschichten eingegangen sind. 10 Geschichten zu lesen und bewerten dauert natürlich nicht so lange, wie 1.000 Geschichten zu lesen und bewerten.
Wenn ein Verlag ausdrücklich sagt, dass es eine Eingangsbestätigung für jede Geschichte gibt, du aber keine erhalten hast, sollte man schon einmal nachfragen, ansonsten ist das eigentlich nicht nötig: die Verlage informieren meist recht zügig auf ihrer Website/Facebook/Blog/per eMail, wie der Stand der Dinge ist.

Zitat von: Darielle am 07. März 2012, 11:29:48
Ein bisschen - das gebe ich zu - erschlägt mich öfter auch mal die Begeisterung aller anderen. Ich zweifel dann an mir selbst und denke, wenn so viele ihre Geschichten hinschicken, dann werde ich als Unwissender sicherlich keine guten Chancen haben, zumal mein Getippe außer von Freunden, wenn man so will, noch nie fachlich beurteilt wurde. Ich weiß nichtmal, ob die Geschichten die ich schreibe, Leser überhaupt interessieren. Bei Altersangaben bin ich unsicher, welche No-Gos zu beachten sind usw. Darum würde ich mich sehr über eure Erfahrungen freuen.

Es gibt eigentlich nur einen Weg, herauszufinden, ob deine Geschichten eine Chance haben: Mach mit. :) Vor einem Jahr war ich (mehr oder weniger) in der gleichen Situation wie du sie beschreibst: Seit Jahren hatte niemand etwas von mir zu lesen bekommen und meinen ersten Wettbewerbsbeitrag hatten ,,nur" zwei Freunde gelesen.
Bei den Altersangaben kannst du dich vielleicht an der Literatur für diese Altersgruppen orientieren.
Sieh es einmal so: Was hast du zu verlieren, wenn du nicht genommen wirst?

EDIT: Da hat mein Post doch etwas länger gedauert, als ich dachte, ich glaube, das meiste steht schon oben bei den anderen.

Darielle

Ich danke euch für eure langen Antworten, auch wenn ich dadurch nicht so viel Feedback bekommen habe wie erhofft.  :versteck:
Zu den einzelnen Dingen:

@ Kaeptn
ZitatAuch die Zusammenarbeit ist sehr unterschiedlich. Bei mir hat ein Verlag mir nur gesagt, ich bin dabei, hier ist der Vertrag...
Gibt es denn bei den Verträgen etwas zu beachten, also bestimmte Klauseln oder so? Ich sags mal so, mit 16 oder so habe ich mal völlig blind an einem Wettbewerb teilgenommen, mir wurde am Ende zugesichert, dass das Ergebnis gedruckt werde, wenn ich so und so viel Exemplare zu dem und dem Preis erstehe. Das war vorher nicht offensichtlich für mich als Laien, darum bin ich sehr vorsichtig und traue den Angaben der Verlage nicht immer.

ZitatDie Frage zu den Altersangaben verstehe ich nicht ganz. Meist ist bei der Ausschreibung doch vorgegeben, für welche Ausschreibung die Anthologie ist.
Nun ja, ich habe noch nie für eine spezielle Altersgruppe geschrieben und hab darum auch keinen Plan, was man da angenommen für unter 16jährige reinschreiben darf an "Gewaltpotential" und was nicht, also wie viel solche jungen Menschen vertragen dürfen. Ich lese solche Literatur auch nie, da ist also das Problem: Ich kann nur das schreiben was ich auch lese. Dennoch reizt es mich, auch mal neues auzuprobieren.

Ach ja, Malinche für den Hinweis mit den Betalesern dank ich dir, da bin ich vor Schreck selbst gar nicht drauf gekommen. Ich habe Geschichten zwar online, aber die lesen dann dementsprechend fast nur Freunde und die kennen ja meine Denkweise und wissen wie die Geschichte zu nehmen ist. Da muss mich ich glatt mal nach jemandem umsehen, der mich noch nicht so kennt und ein bisschen Ahnung hat.  :jau:

Na gut, ich denke ich werde es einfach versuchen. Es ist zwar nicht so ohne, zu einem vorgegebenen Thema zu schreiben, aber dieses reizt mich schon irgendwie. Ist es egal ab wann man die Geschichte hinschickt? Also sicherlich kann man sie zusenden, sobald die Ausschreibung bekannt gegeben wird, oder? Es würde bei der von mir ins Auge gefassten noch ein wenig bis Einsendeschluss dauern.

Malinche

ZitatIst es egal ab wann man die Geschichte hinschickt? Also sicherlich kann man sie zusenden, sobald die Ausschreibung bekannt gegeben wird, oder? Es würde bei der von mir ins Auge gefassten noch ein wenig bis Einsendeschluss dauern.

Ja, das ist wirklich vollkommen egal. :)

ZitatGibt es denn bei den Verträgen etwas zu beachten, also bestimmte Klauseln oder so?

Erstmal kannst du gucken, ob dir hier der Thread zum Normvertrag weiterhilft, oder hier: Einen Vertrag zu lesen. Ich persönlich bin auch keine Expertin, aber ich schaue auch, ob es eine Mindestabnahme gibt. Auch die Höhe des Autorenrabattes kann interessant sein, das wird aber meist in der Ausschreibung selbst mit angegeben - also der Rabatt, zu dem du selbst als Autor Exemplare der fertigen Anthologie beziehen kannst. 25 - 30 % sollten das schon sein.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Darielle

Danke, da werd ich mich auf alle Fälle reinlesen. Mensch, was würd ich ohne euch machen. *Anbetsmily hindenk*

Adam_Charvelll

Huhu :)

Also bezüglich der Zweifel kann ich dich verstehen. Ich selbst habe nun seit ein paar Monaten an 4-5 Ausschreibungen mitgemacht, bei denen ich überall nicht genommen wurde. Das gibt dir aber im Prinzip keine Rückmeldung über deine Qualität. Ich hatte mal mit einem Freund gesprochen, der wirklich tolle Texte schreibt und meinte, dass die Chance für eine Aufnahme ungefähr bei 1:8 stehen. Also einfach probieren und einschicken! Wenn du mal ein Jahr mitmachst und bei 40 Ausschreibungen nicht genommen wirst, solltest du dir dann vielleicht mal Gedanken über deine Schreibweise machen :) Ansonsten ist es wie bei Manuskripten, einfach an viele Stationen einschicken und Absagen nicht persönlich nehmen. Von den 4-5 Absagen tut mir persönlich nur eine ziemlich weh, da die anderen Texte nicht so gut waren und auch nicht in mein Lieblingsgenre fielen. Aber du machst das ja hauptsächlich für dich selber, um Schreiberfahrung zu sammeln und auch mal in andere Genres zu schnuppern, die dir dann vielleicht mal weiterhelfen können.
Ausschreibungen sind hauptsächlich für dich selbst, um an dir zu arbeiten und um mal etwas zu veröffentlichen. Leben kann man davon sicher nicht. Der einzige Vorteil, den ich sehe, ist neben dem äußerst geringen Taschengeld, die Möglichkeit, auf Veröffentlichungen hinzuweisen, wenn du mal ein Manuskript einschickst.
Um Rückmeldungen einzuholen, empfehle ich dir, Betaleser in deinem Freundeskreis zu suchen. Oder wenns professioneller sein soll, den Text auf diverse Internetseiten zu laden (Ich glaube der gilt dann aber als publiziert!) oder an Ausschreibungen mit Rückmeldungen teilzunehmen :)

Die Teilnahmeregeln und Vertragsbedingungen sind meistens im Ausschreibungstext angeführt und leicht zu verstehen! Ausschreibungen mit Teilnahmegebühren werden hier im Tintenzirkel sowieso nicht angeführt, denke ich!

PS: Man kann natürlich auch von Ausschreibungen leben, für einige gibts Preise im 5-stelligen Bereich. Allerdings sind das höchst literarische Angelegenheiten mit schwer zu verstehenden Texten  ???

Darielle

Hallo Adam,

also ich bin erstmal natürlich sehr froh entgegen meinem Eindruck nicht ganz in der Liga der Vielveröffentlichten (in welchem Medium auch immer) zu leben.  :wolke: Das tut ganz gut zu wissen.

ZitatAusschreibungen sind hauptsächlich für dich selbst, um an dir zu arbeiten und um mal etwas zu veröffentlichen. Leben kann man davon sicher nicht. Der einzige Vorteil, den ich sehe, ist neben dem äußerst geringen Taschengeld, die Möglichkeit, auf Veröffentlichungen hinzuweisen, wenn du mal ein Manuskript einschickst.
Ich stelle nicht grade den Anspruch davon leben zu wollen, obgleich ein paar Euronen mehr natürlich nicht schlecht wäre, wer würde da schon nein sagen?  :rofl:
Aber tatsächlich ziele ich darauf ab, meinen Namen breitzutragen und dementsprechend bei den Romanen (ich werd deffinitiv zu einer Agentur gehen, hab ich mir so überlegt) auf diese Kleinigkeiten hinweisen. Denn die Agenten/Verlage wollen ja alle irgendwie eine Liste der Veröffentlichungen sehen und da ich in meiner Vita nicht viel vorzuweisen habe, sollte wenigstens das zeigen, dass ich auch arbeite. Ansonsten betrachte ich das als gute Übung eben mal auf Zeit und mit einem gewissen Druck zu schreiben, was ich ja bei den anderen Projekten so nicht habe. Es wird also, ob ich nun genommen werde oder nicht, so oder so eine interessante neue Erfahrung. :)

Moni

Zitat von: Darielle am 07. März 2012, 12:31:52
Nun ja, ich habe noch nie für eine spezielle Altersgruppe geschrieben und hab darum auch keinen Plan, was man da angenommen für unter 16jährige reinschreiben darf an "Gewaltpotential" und was nicht, also wie viel solche jungen Menschen vertragen dürfen. Ich lese solche Literatur auch nie, da ist also das Problem: Ich kann nur das schreiben was ich auch lese. Dennoch reizt es mich, auch mal neues auzuprobieren.

Ganz ehrlich? Ich kann dir an diesem Punkt nur zurufen: Lies genau solche Literatur! Denn sonst wirst du es nicht wissen und kannst ganz übel danebenliegen. Man lernt Schreiben nicht nur durchs Schreiben sondern auch zu einem großen Teil durchs Lesen. Das gilt nicht nur für deine Frage zu Ausschreibungen, sondern generell. Wenn man sich auf einem neuen Gebiet versuchen will, sollte man zumindest die gängigen Titel dieses Genres oder der Altersgruppe kennen.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Arcor

Ich krame den Thread mal wieder hoch und stelle meine Frage hier, da es einigermaßen passt und ich nicht unbedingt einen neuen Thread eröffnen wollte. Falls es woanders besser passt, bitte ich um Entschuldigung.

Ich habe gerade angefangen, meinen Beitrag für die Wüsten-Ausschreibung vom Merquana-Verlag zu schreiben. Mir ist aber gestern noch eine wahre Flut von Ideen gekommen, die aus dem Beitrag genauso gut einen vollwertigen Jugendroman machen könnten. Der Fokus wäre etwas anders gesetzt, alles würde mehr Hintergrund bekommen, die Story würde selbstverständlich ausgebaut, aber der Ausschreibungstext wäre - mit leichten Korrekturen - ein Bestandteil dieses Romans.

Wenn ich jetzt meinen Beitrag abschicke und genommen werden sollte ... könnte ich dann hinterher den Text noch ausbauen und ihn im selben Verlag oder woanders als Romanprojekt anbieten? Oder ist das rechtlich völlig unmöglich?  ??? mika hatte für die Bastei-Lübbe Werkstatt eine ähnliche Frage gestellt, aber der Beitrag dafür wird ja auch nirgendwo veröffentlicht.
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gbwolf

Die meisten Anthologieverlage sichern sich lediglich ein einmaliges Abdruckrecht im Rahmen der Anthologie, alle weiteren Recht verbleiben beim Autor. Eventuell nimmt man heutzutage noch das Recht zur elektronischen Veröffentlichung dazu, aber auch hier kann man das flexibel handhaben.
Am besten sprichst du mit dem Verlag darüber, wenn es so weit ist, dass sie deine Geschichte annehmen, damit sie sich einmal konkret schriftlich äußern, wie sie die Rechte handhaben möchten.

Mal ehrlich: Wenn ein Verlag ein exklusives Verwertungsrecht für alles haben möchte, dann muss er sich überlegen, was er dafür an Honorar bietet. Es wäre sicherlich anfechtbar, alle Rechte einzukassieren, den Autor nicht zu entlohnen und dann zu klagen, wenn dieser die Geschichte in einen Roman einbindet. Da gibt es sicherlich den besseren Weg, miteinander zu sprechen und im eventuellen Veröffentlichungsfall des Romans dort einen Vermerkt auf die frühere Erscheinung zu machen. Das ist dann sogar noch Werbung für die Anthologie.

Malinche

Hm. Wenn es nur um die Idee geht, würde ich sagen, dass das kein Problem ist. Ich habe ein ähnliches Projekt in der Schublade, wo sich aus einem Ausschreibungstext eine Romanidee entwickelt hat. Allerdings werde ich da wohl den Ausschreibungstext nicht einfach übernehmen.

Nach meinen Erfahrungen wird ein Verlag es nicht so gerne sehen, wenn der gleiche Text noch in einem anderen Medium auftaucht. Andererseits lohnt sich gezieltes Nachfragen, auch, wie das mit den Rechten und den Zeitraum aussieht - schreib doch Merquana einfach an.

Ansonsten ist der Roman ja auch noch lange nicht geschrieben und veröffentlichungsfertig. Von daher würde ich mir jetzt keine Panik machen, sondern im Zweifelsfall erst einmal schreiben ... Abklären solltest du es auf jeden Fall, aber abändern kannst du die entsprechenden Passagen später ja immer noch.

[EDIT] Die Wölfin war - natürlich - schneller. :)
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Arcor

@Die Wölfin & Malinche
Danke für eure raschen Antworten! :knuddel: Das mit dem einmaligen Abdruckrecht wusste ich nicht. Dann schreibe ich vermutlich erst einmal den Ausschreibungstext und seh dann weiter. Dass ich genommen werde, ist ja noch lange nicht gesagt und der Roman würde vermutlich auch erstmal auf Halde liegen.

Wenn es mit der Ausschreibung positiv ausgehen sollte, dann kann ich mich dann ja immer noch mit dem Verlag in Verbindung setzen. Und wenn er nicht genommen wird, kann ich ihn ja ohnehin völlig frei ausbauen.
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