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Laienfragen: Erfahrungsberichte zu Ausschreibungen im allgemeinen erbeten

Begonnen von Darielle, 07. März 2012, 11:29:48

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gbwolf

Zitat von: Malinche am 23. April 2012, 12:39:02[EDIT] Die Wölfin war - natürlich - schneller. :)
Fiel ausnahmsweise in das Stündchen, das ich momentan am Tag im Internet bin ;)

Ob es "nicht gern" gesehen wird, ist mir ehrlich gesagt wurst: Wenn ein Verlag etwas exklusiv von mir haben möchte, dann müssen wir über das Honorar sprechen. Und wenn der Verlag klein ist und kein großes Honorar zahlen kann, dann muss er akzeptieren, dass ich meinen Text auch anderweitig verwenden möchte. Ich habe auch noch keinen seriösen Kleinverlag mitbekommen, bei dem man nicht über sowas reden kann.

phoe

Ich möchte als relativer "Ausschreibungsneuling" mit Glück, meine wenige Erfahrung einbringen.  ;) Ich habe bisher in zwei Anthologien etwas veröffentlicht. Bei dem letzten Vertrag von art&words steht direkt drin, das ich darf meine, Zitat: " Werke jederzeit ohne Nachfrage und Genehmigung zu verwenden, insbesondere auch für Publikationen bei anderen Verlagen. Gegebenenfalls ist auf die Verwendung im Gesamtwerk hinzuweisen." Zitat Ende. Im Vertrag steht auch, das über andere Rechte neu verhandelt werden kann. Klingt doch fair, oder? Die sind doch auch an einer guten Zusammenarbeit intersessiert

Adam_Charvelll

Also darf man auch mit dem selben Text bei mehreren Ausschreibungen teilnehmen, auch wenn dieser schon veröffentlicht wurde? (Natürlich, wenn in der Ausschreibung erwähnt wird, dass die Texte bereits veröffentlicht sein dürfen).

Fände ich prinzipiell gemütlich, allerdings käme ich mir selbst da etwas blöd vor, da es ja nicht unbedingt einen ambitionierten Eindruck macht.

Aphelion

Zitat von: Adam_Charvelll am 23. April 2012, 18:48:04
Also darf man auch mit dem selben Text bei mehreren Ausschreibungen teilnehmen, auch wenn dieser schon veröffentlicht wurde? (Natürlich, wenn in der Ausschreibung erwähnt wird, dass die Texte bereits veröffentlicht sein dürfen).
Ja. Solange du nicht ausdrücklich die oben genannten Rechte abgibst, kannst du damit machen, was du willst. Du kannst ihn auch zum Beispiel auf deiner Homepage veröffentlichen (wenn du eine hast). :) Das ist ja der Sinn des Urheberrechts: *Du* entscheidest, was mit deinem Werk passiert.

phoe

Mit diesem Gedanken, die Geschichte noch woanders unterzubringen oder anderweitig zu verwenden hatte ich nie. Ich fand den Passus im Vertrag dann umso netter, weil ich die Idee vorher nicht hatte. Und eigentlich habe ich es auch jetzt noch nicht vor.

Zit

Weil ich mir gerade mal wieder eine Normseite zusammen bastel: Macht ihr bei KG-Ausschreibungen Deckblätter, auf denen nochmals gesondert der Titel und Kontaktdaten zu finden sind? Wenn ja: Auch bei E-Mail-Einsendungen?
Ihr Kleinverleger: Bekommt ihr KG-Einsendungen mit Deckblättern? Stört euch das? Würdet ihr das, was auf den Deckblättern steht, auch als Zeichen zählen (wg. den Begrenzungen)?

Ich hab es bisher immer ohne Deckblatt gehandhabt. Gerade frage ich mich aber, ob so ein Deckblatt nicht ganz praktisch wäre, weil ich u.U. die Zeichen für Titel & Autor sparen könnte, ebenso ein paar Zeilen. :hmmm:
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Sprotte

Kopfzeile? Da paßt doch schick alles rein. Ich habe in Word auch endlich gefunden, wie ich es einstellen kann, daß nur Seite 1 die Kopfzeile kriegt und der Rest nicht. Word zählt die Kopfzeile nicht mit.

FeeamPC

Deckblätter: Würde ich nur bei längeren Manuskripten machen oder solchen, die gedruckt per Post rausgehen.
Kopfzeile: Immer gut, mit Autorenname und Kontaktmöglichkeit, Postadresse. Ich weiß noch, wie es mich zur Verzweiflung gebracht hat, als ich Autoren antworten wollte, die mir keine Adresse gegeben hatten, und dann war ihre e-mail unzustellbar, keine Ahnung, warum. Ein Autor hat bis heute keine Absage von mir gekriegt, weil ich einfach keine Kontaktadresse hatte und keine gültige e-mail. Vielleicht hat er ja seine e-mail-Adresse im Laufe der vielen Monate, die die Auschreibung lief, gewechselt, nur dass ich die neue eben nicht hatte.
Wenn man mit rtf-Dateien arbeitet, wo ohnehin keine einzelnen Blätter erstellt werden, reicht es, die Kontaktinformationen obenan zu stellen, vor die Geschichte.
Andere Möglichkeit: die Datei so benennen, dass die Adresse mit im Namen ist. Geht wahrscheinlich nur, wenn die Adresse relativ kurz ist.
Aber nie, nie, nie darauf verlassen, dass die Adresse ja in der e-mail steht und die angehängte Datei mit der Story deshalb keine braucht.

Zit

Ah, okey, Danke. :) War auch nur ein Einfall gewesen. Ich habs jetzt alles doch in die Kopfzeile geklatscht, auch schön mit (langer) Postadresse. Zum Glück hatte ich noch Platz nach unten, um wieder auf meine 30 Zeilen zu kommen. Muss ja schon gestehen, dass das einer meiner Albträume ist, den ersten Preis zu gewinnen und ihn dann nicht bekommen zu können, weil mich niemand erreichen kann.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Zanoni

Um noch einmal auf die Ursprungsfragen zu kommen - insbesondere auf die Unsicherheit, ob man schon "gut genug" ist, um an solchen Wettbewerben teilzunehmen - möchte ich auch ergänzen, dass es darauf allein oft nicht ankommt. Egal wie gut (oder nicht) ein/e Autor/in ist, kann es dennoch beim Verlag gut ankommen, wenn man in etwa auf derselben Wellenlänge funkt - oder halt nicht, wenn das überhaupt nicht der Fall ist.

Das ist ein Faktor, dessen Bedeutung vermutlich oft unterschätzt wird. Aber genauso wie natürlich jede/r Autor/in irgendwie anders tickt, so ist es auch mit den Verlagen. Dementsprechend unterschiedlich sehen die Programme der Verlage aus. Deshalb würde ich allein eine Absage oder eine Nichtveröffentlichung in einem Wettbewerb nicht als Zeichen dafür ansehen, nicht gut genug zu sein. Oft passen Autoren/innen und Verlage einfach nur nicht zusammen - völlig unabhängig davon, wie gut jemand ist (oder nicht).

Das soll jetzt aber nicht noch eine zusätzliche Entmutigung darstellen, sondern eher das Gegenteil davon! Denn wie schon mehrfach von den anderen erwähnt: Einfach machen! Das ist das beste Rezept. Wenn die Qualität einigermaßen stimmt, wird man früher oder später auf die Verlage treffen, die genau nach dem suchen, was man selbst schreibt. Und meiner Meinung nach ist das das Beste, was einem passieren kann ... dass Autoren und Verlage ähnlich ticken, also sich auf einer ähnlichen Wellenlänge befinden. Alle anderen Verlage sind genau genommen völlig uninteressant für einen, weil dort die Zusammenarbeit früher oder später sowieso problematisch werden kann.

Erst dann, wenn man wirklich an 40 Ausschreibungen in einem Jahr teilnimmt und in keinem der Fälle dabei war, kann das ein Indiz dafür sein, dass noch weitere Verbesserungen nötig sind. Aber wenn man mal an einer oder ein paar Ausschreibungen teilnimmt und nichts dabei heraus kommt, ist das noch lange kein Anzeichen dafür, dass man nicht gut genug wäre. Davon sollte man sich also keinesfalls demotivieren lassen!

Ryadne

Hallo,

ich hab auch mal eine kleine Frage an die Ausschreibungserfahrenen hier.
Ich hab jetzt zur Geschichtenweber-Märchenanthologie meinen ersten lektorierten Text zurückerhalten (yay!) und soll den halt dann zurückschicken, wenn ich die markierten Stellen verändert hab, bzw. mit den Änderungen zufrieden bin.
Jetzt frag ich mich nur - was schickt man da zurück, besagten lektorierten Text, an dem die ganzen Kommentare kleben oder sollte man den Text mit den Änderungen noch einmal in eine "Reinschrift" bringen, in der die Kommentare fehlen, sodass das Ganze übersichtlicher wird?

(Hoffe wie stets, dass die Frage hier reinpasst. ;) )

Luna

Bin zwar auch kaum erfahren bei Ausschreibungen, aber ich würde, sollte ich je das Glück haben, auch mal einen lektorierten Text zu erhalten, das dann so machen: Ich würde den lektorierten Text mit den vom Lektorat markierten Änderungen, Deinen neuen Text, bei dem Du auch kenntlich machst, was Du geändert hast und zu guter Letzt dann die Reinschrift mitschicken. Da können die dann alles genau sehen und es kann eigentlich nichts schiefgehen.

Malinche

Ich habe bis jetzt immer über "Änderungen nachverfolgen" im lektorierten Dokument gearbeitet. Da ich mich dann teilweise direkt auf Änderungsvorschläge bezogen habe, fand ich das übersichtlicher. Über die Funktion sehen die ja dann auch genau, was du gemacht hast, und können die Änderungen am Ende mit einem Klick annehmen. Was die Reinschrift angeht: theoretisch solltest du ja am Ende noch mal die Druckfahnen deiner Geschichte bekommen und kannst da schauen, ob alles so passt.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Ryadne

Ah danke, die Funktion kannte ich noch gar nicht, muss ich mal ausprobieren.

Wobei ich mir das etwas unübersichtlich vorstelle, aber das wird's sowieso, auch wenn ich meine Änderungen in das Lektorierte rein mache. Vielleicht frag ich auch einfach nochmal nach... oder schick ihnen das etwas vor der abgegebenen Frist und wenn sie doch noch eine Reinschrift wollen, sagen sie es hoffentlich.

Immer diese Kleinigkeiten.  ::) Hab schon ewig mit mir gehadert, ob ich die Vita in der 1. oder 3. Person schreiben soll. Habs dann mal in der 1. gemacht, es wäre mir irgendwie hochtrabend vorgekommen, von mir selbst in der dritten Person zu schreiben. Bis jetzt hat sich auch keiner beschwert.

Linda

Ich bin sicher, dass es irgendwo ausführlichere Angaben gibt (wozu sonst sollte man so einen Workshop-Bereich haben?).

Am ehsten hat sich bei mir folgende Stufenbearbeitung bewährt und zwar unabhängig vom Umfang des Textes:

je nachdem woran du lieber arbeitest, druckst du erst mal komplett aus und ackerst dich durch den Text.  Oder du gehst gleich an den Rechner. In dem Fall würde ich dringend zu einem abschließenden Ausdruck raten, da desto mehr Fehler reinkommen, je mehr lektoriert wurde. Klingt, paradox, ist es aber nicht  ;)  Wo gehobelt wird, da fallen Späne und dann sollte man lieber nochmal zum Besen greifen.

A)Darauf würde ich direkt in der Datei (bzw nach meinen Aufzeichnungen) die rein sprachlichen Dinge mit Änderungen suchen/verfolgen und dann annehmen / ablehnen durchgehen. Alles was dich überzeugt, nimmst du an, was nicht, das bleibt.
Am simpelsten geht das, indem du alles am Schirm sichtest, erst nur das rückänderst, was dich stört, und zuletzt auf "alles annehmen" klickst.
Natürlich geht das nur mit einer Datei, in die die Änderungsvorschläge (!) direkt eingetragen wurden.

+

B)In einem getrennten Arbeitschritt kommen inhaltliche Änderungen auf Lektoratskommentare wie Szene erweitern, Motiv unklar (etc pp) dann in diese bereinigte Datei. So arbeite ich zumindest, weil mich dieses durchgestrichene bzw ergänzte Kraut und Rüben-Zeug in allen Regenbogenfarben bei der Konzentration auf das Wesentliche extrem ablenkt.

Je nach Temperament und Inspiration kannst du zuerst Schritt A oder B machen, das bleibt sich wohl gleich. Ich neige zuerst zu A (mit Ausdruck zur genauen Sichtung vorher und nachher), weil B-Änderungen meist kniffliger sind und etwas Denkzeit erfordern.

Danach noch mal drüber schlafen, dann Rechtschreibkorrektur und Ausdruck, ob man wirklich alle stehengebliebenen Buchstaben erwischt hat, und sich auch mit dem Text noch identifizieren mag.

Wenn Lektoratskommentare drinstehen, lösche ich die der Übersichtlichkeit willen nach Bearbeitung, oder füge in Einzelfällen meinen eigenen Kommentar dazu, warum ich das so und nicht anders lasse (auch Lektoren übersehen manchmal Dinge und sind nicht unfehlbar).
Der Lektor/Verlag kann diese Kommentare zur Kenntnis nehmen und danach mit einem Klick aus der Datei löschen.

Gruß,
Linda