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Schmelztiegel

Begonnen von Feuertraum, 21. Juli 2006, 19:59:12

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Feuertraum

Nein, nein, dieser Thread hat nun nichts mit dem Arielens zu tun. Ich hatte mal vor langer langer Zeit gelernt, das man Figuren zusammen in einem Schmelztiegel halten soll, sprich, sie dazu zu "zwingen", in dieser Geschichte weiterzuagieren.

Welche Tricks und Möglichkeiten kennen Sie, dafür zu sorgen, das die Figur nicht einfach sagen kann: Och nö, ich mache das nicht. Kennen Sie einige Kniffe, die Figur zu zwingen, weiterzumachen, und zwar so, dass sie für den Leser glaubhaft sind.

LG

Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Kalderon

Im Grunde agiert eine Person immer nach deren Motivation. Insofern stellt sich die Frage nach dem "Nö, mache ich nicht" gar nicht, es sei denn, dies entspricht nicht seiner Motivation oder eine klare Motivation ist nicht gegeben.

Aber vielleicht habe ich Sie auch nicht richtig verstanden. Vielleicht könnten Sie das anhand eines konkreten Beispiels noch einmal erläutern.

Silvia

Da habe ich doch gerade heute erst was dazu gelesen ...

Da ja eine Geschichte vor allem von Konflikten lebt, sei es am besten, verschiedene Menschen mit verschiedenen Einstellungen/Persönlichkeiten an einem Ort oder an derselben Aufgabe festzuhalten. Entweder durch ein gemeinsames Ziel, so daß man dabeibleiben muß, ob man will oder nicht, auch wenn man die anderen Leute zum Mond schießen möchte. (typische Heldengruppenplots)
Oder durch räumliche oder andere äußerliche Beschränkungen. Wie manchmal in Krimis - Familienfeier im Landhaus, ein Mord passiert, keiner darf vom Tatort verschwinden, bis die Sache aufgeklärt ist.
Damit sich die Persönlichkeiten schön aneinander reiben und Konflikte aufkommen können.

Schelmin

Ja, sowas schafft spannende Momente. Wenn zwei Todfeinde zusammen im Aufzug stecken bleiben, oder eben wenn sie beide ein Ziel haben. Als Beispiel fällt mir "Green Card" ein, beide müssensich heiraten, sie, weil sie dann die tolle Wohnung bekommt, er, weil er die Green Card will, und beide müssen da durch, obwohl sie sich nicht leiden können.

Maja

#4
Feuertraum, bitte schildern Sie Ihr akutes Problem, oder erklären Sie mir, warum Sie diesen Thread sonst in "Autoren helfen Autoren" gestartet haben. Ich witterre nämlich eine themenfremde Allgemeine Frage.
Darum verschieb ich das gleich mal. Wenn Sie sich rehabilitieren, schieb ich es wieder zurück.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

lapaloma

Ich bin froh, dass ich nicht der einzige bin, der hier nur Bahnhof versteht.
Grüsse, Sid

Arielen

Zitat von: Schelmin am 21. Juli 2006, 20:34:35
Ja, sowas schafft spannende Momente. Wenn zwei Todfeinde zusammen im Aufzug stecken bleiben, oder eben wenn sie beide ein Ziel haben. Als Beispiel fällt mir "Green Card" ein, beide müssensich heiraten, sie, weil sie dann die tolle Wohnung bekommt, er, weil er die Green Card will, und beide müssen da durch, obwohl sie sich nicht leiden können.

Oder die "12 Geschworenen"? Es gibt Filme/Theaterstücke und Bücher darüber.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Maja

@Sid:
ich verstehe nicht "nur Bahnhof". Ich verstehe die Fragestellung sehr genau: Wie bringt man eine Gruppe dazu, auf engstem Raum zusammenzuarbeiten - indem man ihr keine Wahl läßt.
Aber ich verstehe auch, daß Feuertraum nicht nach einem konkreten Problemfall in einer eigenen Geschichte fragt - weil die Fallbeschreibung fehlt. Das Posten von allgemeinen Schreibfragen im AhA-Board ist untersagt. Darum habe ich verschoben, und Feuertraum hat in meiner internen Liste einen Strich bekommen. Nichts, was man daran nicht verstehen könnte!
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Feuertraum

@Maja

Ich muß ganz ehrlich gestehen, dass ich die Aufteilung jetzt ein bißchen arg doll kompliziert finde. Unter Allgemeines heißt es: Fragen zum Thema "Fantasy schreiben". Meine Frage bezog sich aber nicht auf "Fantasy schreiben", sondern auf Schreibproblem ganz allgemein.
Darum eben in AhA.

LG

Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Manja_Bindig

Dann hättest du es aber in den Workshop packen müssen - dort sind allgemeine Probleme abgehandelt... *duck*

Wie zwinge ich meine Charaktere?
Tja... sie gehen so oder so die wege, die ihnen passen. Meistens lass ich sie, da ein "ich zwinge euch jetzt" bei mir selten was Gutes erzeugt.
Meistens drohe ich ihnen(ja, ich rede mit ihnen, ruft schon mal die Klapse an) und drohe ihnen: Einmal zum beispiel sollte eine Frau einen Mann verführen(und ihm später Ärger machen). Der Mann hat sich gesträubt und geweigert, da mitzumachen. Es hat erst geklapt, nachdem ich ihm gedroht hab, ihn sonst mit dem Weib zu verkuppeln.
Schau an, es ging.

Rei

Das Problem habe ich nicht, da meine Figuren immer nur das machen, was sie wollen. Damit bringen sie sich zwar ab und zu in Situationen, in denen es mir beinahe unmöglich scheint, sie da wieder rauszuschreiben, aber nach einer Weile helfen sie mir doch tatkräftig mit. Vor allem, wenn sie merken, daß sie sch... gebaut haben...  ;D

Wie gesagt, im Grunde machen die Figuren das, was sie wollen. Ich brauche sie nie zwingen... *schulterzuck*

lapaloma

#11
Zitat von: Maja am 22. Juli 2006, 09:48:20
@Sid:
ich verstehe nicht "nur Bahnhof". Ich verstehe die Fragestellung sehr genau: Wie bringt man eine Gruppe dazu, auf engstem Raum zusammenzuarbeiten - indem man ihr keine Wahl läßt.
Aber ich verstehe auch, daß Feuertraum nicht nach einem konkreten Problemfall in einer eigenen Geschichte fragt - weil die Fallbeschreibung fehlt. Das Posten von allgemeinen Schreibfragen im AhA-Board ist untersagt. Darum habe ich verschoben, und Feuertraum hat in meiner internen Liste einen Strich bekommen. Nichts, was man daran nicht verstehen könnte!

Ja, dann bin ich doch tatsächlich der Einzige. Ich verstehe immer noch nicht um was es da eigentlich geht. Woran das wohl liegen mag? Hitze, IQ, blinder Fleck, Leseschwäche? Aber vielleicht kann mich ja jemand aufklären.
Oder konkret: Lieber Herr Feuertraum, warum machen ihre Figuren, nicht was sie wollen? Und was genau ist ein Schmelztiegel?

Grüsse, Sid


Schelmin

Ich würde auch am liebsten ein konkretes Beispiel haben, an dem Sie aktuell gerade arbeiten. Sonst müssen wir herumraten, worum es gehen könnte.

Eine Figur zwinge ich schon mal so weiter zu machen, wie ich es will, weil ich nun mal der Obermotz bin und sie geschaffen habe. Wenn sie sich "sträubt", dann lohnt es mal darüber nachzudenken, ob das geplante überhaupt zu ihr paßt. Oft merkt man bei sowas unterbewußt, daß die Szene nicht von Erfolg gekrönt sein wird, weil man einfach gegen die Natur des Charakters geplant hat.

Aber wie gesagt, ich habe scheinbar auch erst in eine ganz andere Richtung gedacht und würde auch lieber wissen, worum es nun wirklich geht.

Schelmin

Feuertraum

@ Sid: Ein Schmelztiegel ist im schriftstellerischen Sprachgebrauch eine Art Gefängnis, zwar großzügig bemessen, aber eben doch Freiheiten beschneidend.
Es ist gedacht dafür, das eine Figur eben nicht das Geschehen verlassen kann, sondern mitsamt der anderen Figuren bis zum (bitteren) Ende durchmuß.
Als Beispiel: Warum verläßt H. nicht die Firma, wenn er doch ständig von seinen Arbeitskollegen gemobbt wird.

@Schelmin: ich habe kein konkretes Beispiel, glaube ehrlich gesagt, das man hier kein spezifisches benötigt. Ich denke schon, das sie diverse Kniffe kennen, die man im Allgemeinen verwenden kann.

LG

Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Moni

@Feuertraum: der einfachste Trick der Welt: Sie sind der Autor! Sie bestimmen!
Ich höre immer wieder, daß Charaktere nicht das tun, was sie eigentlich tun sollen. Aber ich halte das irgendwie für überkandidelt.
Wenn ich der Autor bin und meine Figuren führe, bleibt ihnen doch gar nichts anderes übrig, als sich in allen Situationen meinen Vorgaben zu beugen... oder sehe ich das etwa falsch?

Lg
Moni
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
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Johann Wol