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Der eigene Partner... Freund oder Feind der Schreiberei?

Begonnen von MarkOh, 15. Juli 2006, 09:56:06

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0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Moni

Vermutlich stimmt es bis zu einem gewissen Maß, daß man als Künstler introvertiert ist, nämlich bis zu dem Moment, in dem man mit seinem Werk an die Öffentlichkeit geht.
Nicht jeder Künstler (egal welchen Faches!) ist unbedingt eine Rampensau, aber ein gewisser Hang, sich zu präsentieren muß schon da sein, denn sonst würde man für immer im stillen Kämmerlein bleiben und nie etwas unter die Menschen bringen.

Noch eine Anmerkung zum eigentlichen Thema: Partner

Ich kann mir absolut nicht vorstellen, einen Partner zu haben, der nicht liest. Stelle ich mir schrecklich vor. Nicht etwa, weil er dann nichts von mir liest, sondern weil ich dann ja nicht mal über Bücher anderer mit ihm reden kann. Und vermutlich hat er dann auch noch etwas dagegen, daß ich mir Bücher kaufe und meine Sammlung vergrößere... Neee, das geht gar nicht.
Schreiben muß er nicht, aber lesen sollte er schon - und wenn es nur die Fachliteratur für seinen Beruf ist (die BILD reicht mir da nicht...  8) ).

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Termoniaelfe

ZitatIch kann mir absolut nicht vorstellen, einen Partner zu haben, der nicht liest. Stelle ich mir schrecklich vor. Nicht etwa, weil er dann nichts von mir liest, sondern weil ich dann ja nicht mal über Bücher anderer mit ihm reden kann. Und vermutlich hat er dann auch noch etwas dagegen, daß ich mir Bücher kaufe und meine Sammlung vergrößere... Neee, das geht gar nicht.


Doch Moni, glaub mir, dass funktioniert tatsächlich. Und ob, wann und wie viele Bücher ich mir kaufe, ist ganz allein meine Sache. Bei meinem Mann ist es so, dass er lieber Filme schaut, als Bücher zu lesen.  Also gibt es da schon einige Romanverfilmungen, über die wir sehr gut reden können. Natürlich versuche ich ihm dann immer wieder, das Buch zu dem Film nahezulegen ;), aber bisher ohne Erfolg.  :P  Er sagt immer, wenn eine meiner Geschichten mal verfilmt werden sollte, dann gehehn wir gemeinsam ins Kino. ;D Ich kann damit leben, dass er nichts, außer der Zeitung und Baumarktprospekte oder Bedienungsanleitungen liest. ;D Dafür hat er andere Stärken, die ich auf gar keinen Fall missen möchte. (Ein Schelm, wer jetzt schlechtes denkt ;)) Er ist handwerklich nicht zu toppen und stets fleißig. Und er liebt mich. Was will ich mehr?

LG
Termi

lapaloma

Eine Partnerin, die keine Bücher liest, kommt für mich nicht in Frage.
Doch der Schuss kann auch nach hinten los gehen:
Mit 25 hatte ich eine ganz besondere Leserin, eine Lehrerin notabene. Sie hat mich mit klassischer Literatur bombardiert und mich dazu gezwungen, meine umfangreiche SF-Sammlung zu verscherbeln: Das sei Schund und keine Literatur.

Grüsse Sid

PS. Nun bin ich gut aufgehoben: Meine Partnerin liest, liebt (die gleiche) Musik, mag Tiere und Pflanzen und kocht ausgezeichnet - was will man(n) noch mehr?



Riesar

Geht es euch den auch manchmal so, dass ihr einen Film seht und sogleich überlegt, wie man den Inhalt oder einzelne Szenen schriftlich formulieren könnte?
Beim Fernsehen schwirren ständig Satzfragmente in meinem Kopf herum und ich werde somit immer wieder neu zum Schreiben inspiriert und motiviert. Es bereitet mir immer wieder Freude, meine Zeit somit zu vertreiben.

Wie steht es mit euch? 

Dies gehört vielleicht nicht ganz zum Thema dieses Threats, aber ich wollte nicht extra einen neuen eröffnen.  ;D

Steffi

Zitat von: Riesar am 27. Juli 2006, 08:32:34
Geht es euch den auch manchmal so, dass ihr einen Film seht und sogleich überlegt, wie man den Inhalt oder einzelne Szenen schriftlich formulieren könnte?

Eher umgekehrt. Ich schreibe etwas und überlege, wie man das filmisch umsetzen könte :)
Sic parvis magna

Rei

Zitat von: Riesar am 27. Juli 2006, 08:32:34
Geht es euch den auch manchmal so, dass ihr einen Film seht und sogleich überlegt, wie man den Inhalt oder einzelne Szenen schriftlich formulieren könnte?
Ja, ab und zu passiert mir das schon, wenn ich eine Szene sehe, die sich hervorragend in einer meiner Geschichten machen würde oder die mich zu einer anderen Geschichte inspiriert... So, jetzt krame ich mal das Peinlichste heraus, wozu mich meine Schreibblockade und der Zwang, sie überwinden zu wollen, trieb: Und zwar war ich zu der Zeit "Notruf California"-Fan und habe mir jede Folge auf Video aufgenommen. Da ich keine eigenen Geschichten schreiben konnte, habe ich einfach die Serie, Folge für Folge abgeschrieben. Stundenlang saß ich mit eingeschlafenen Füßen vor dem Videorekorder und habe Textzeile für Textzeile und Szene für Szene in einen Collegeblock gekritzelt... :-[

Anmerkung, um zum Thema zurückzukommen: Das ging natürlich nur ohne Partner... Wenn ich zu der Zeit einen Freund gehabt hätte, hätte der mich sowieso in die Klapse einweisen lassen... Ich meine, wer schreibt schon eine Fernsehserie ab...? Und wirft diese Heidenarbeit dann bei einem Umzug weg...?

Moni

Zitat von: Termoniaelfe am 26. Juli 2006, 14:59:00
ZitatIch kann mir absolut nicht vorstellen, einen Partner zu haben, der nicht liest. Stelle ich mir schrecklich vor. Nicht etwa, weil er dann nichts von mir liest, sondern weil ich dann ja nicht mal über Bücher anderer mit ihm reden kann. Und vermutlich hat er dann auch noch etwas dagegen, daß ich mir Bücher kaufe und meine Sammlung vergrößere... Neee, das geht gar nicht.


Doch Moni, glaub mir, dass funktioniert tatsächlich. Und ob, wann und wie viele Bücher ich mir kaufe, ist ganz allein meine Sache.

Ich spreche ja nicht für andere, wenn ich auf einem lesefreudigen Partner bestehe. Wenn es bei euch klappt, um so besser für dich!
Aber was das Bücher kaufen angeht: ich bin da ziemlich ekzessiv und es könnte sein, daß da nicht jeder mit klar kommt.  (Ich mach zweimal im Jahr eine Art Inventur, um den Überblick zu behalten...  8)) Bei mir kommen Bücher vor allem anderen, außer Lebensmitteln natürlich und das ist nicht leicht zu verstehen, es sei denn, man ist ebenfalls biblioman. Ich muß meine Wohnung danach aussuchen, ob alles, was ich bereits habe reinpasst und nochmal soviel auf Zuwachs rechnen... Also in den Augen manch anderer eine ziemlich kranke Einstellung.

Lg
Moni
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Termoniaelfe

Ach Moni, das ist doch nun wirklich krank. Bücher sind doch was Schönes. Viel schlimmer finde ich es, wenn Leute Ü- Ei- Speilzueg sammeln. Oder ihren Unrat in der Wohnung häufen, das es überall erbärmlich stinkt und Ratten und Mäuse, die ständigen Begleiter sind. Das ist krank. Ich habe auch ganz viele Bücher und kaufe mir ständig neue. Ich weiß schon gar nicht mehr, wohin damit. Mein lieber Mann baut mir nun ein tolles Regal, wo alle reinpassen und wo es noch genug Platz für neue gibt. Ich würd ja gern mal bei dir schmökern kommen.  ;) Ist bestimmt spannend. Also bleib, wie Du bist und mach Dir keinen Kopf. Du bist schon richtig und gut.

LG
Termi

Isabel

Also biblioman bin ich nicht, aber durchaus bibliophil. Vor allem, seit ich gar kein TV mehr gucke.

Ich kann mich Moni nur anschließen: Ein Partner, der nicht liest, käme auch für mich nicht in Frage. Das mag bei anderen funktionieren, aber Bücher, Schreiben etc. sind nun einmal Dinge, die in meinem Denken und meinem Leben sehr viel Raum einnehmen. Ein Partner, der damit überhaupt nichts anfangen kann, wäre mit mir wohl nicht sehr glücklich, und mich würde es im Gegenzug nur frustrieren.

Manja_Bindig

Moni, da bist du wie ich... *grins*
Aber ich kann mir denken, wenn der Herr sich umgewöhnt hat(Mann erwartet bei Frau ja eher Schuhkauf-Exesse), wird er das lieber haben, als die Schuh-Käuferin.
(da gibt es ganz berechnende Männer - die sorgen dann dafür, dass du ein Buch kaufst, was sie lesen wollen... dann schnappen sie es sich und lesen es, ohne in die Bibo zu gehen oder Geld auszugeben... ;) )

Termoniaelfe

ZitatSchelmin schrieb: Warte es ab, der macht dir auch 'nen Anbau für die Bibliothek, wenn du nett fragst.

Naja, da müsste ich mehr als nur nett fragen, wenn du verstehst ;)

Feuertraum

OFF-Topic: Statistisch bewiesen: Es gibt weitaus mehr Frauen als Männer, die zu einem Buch greifen...
Ich bin trotzdem ich ein Mann bin ein Gernleser... ;)

LG

Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Miu

hey

da mein freund die zeit damit verbingt pc-games zu zocken während ich schreibe, haben wir da absolut keine probleme. er sitzt dann nicht mal nen halben meter von mir entfernt und wir können uns immer noch unterhalten, falls nötig. ;)

er kann zwar weder mit dem schreiben noch mit dem lesen viel anfangen, aber das stört mich nicht. solange er meine geschichten ab und zu probe liest, finde ich es sogar ganz schön, dass ich was habe, was nur mir gehört. :)

liebe grüße,
bine

Envo

Das eigentliche Thema ist zwar schon sehr alt, aber folgendes Phänomen passt da irgendwie rein und wollte daher keinen neuen Thread aufmachen –

Habt ihr schon mal einen Konflikt absichtlich in eine Tiefe gesteuert, dass sie literarischen Nährwert bildet? Ich habe jedenfalls manchmal das Gefühl, bewusst weniger harmonisch auf manche Situationen zu reagieren, wenn ich mich gerade in einer intensiven Schreibphase befinde.
Abgesehen von gelegentlichem Realitätsverlust und zu vielen Tagträumereien gibt es sicher so manchen ,,negativen" Nebeneffekt, den das Schreiben mit sich bringt. Aber dem gerade genannten bin ich mir erst vor kurzem bewusst geworden.

Nuya

Hm ...  :hmmm: Nein.
Ich bin aber eh ein Mensch, der gerade die Beziehung zum Partner harmonisch verleben möchte. Klar zofft man sich mal, aber mir gehts dann eigentlich so schlecht, dass ich diese Situation schnell wieder zum Guten wenden möchte. Im allgemeinen streite ich mit meinen Freunden nicht in der Form, wie du es hier ansprichst.
Aber ich kenne das Gefühl, das Konflikte oder Gegebenheiten im Zwischenmenschlichen Bereich das Schreiben beeinflussen. :)