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Warum überhaupt noch schreiben ?

Begonnen von Feuertraum, 07. Juli 2006, 00:55:09

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Rei

Zitat von: Feuertraum am 09. Juli 2006, 11:41:56
@REI: die Aussage "Du bringst es einfach nicht" ist eine Aussage, die ich als "fehlgeleitet" auslege. Selbst WENN Sie eine Geschichte bei einem Anthowettbewerb einschicken und diese abgelehnt wird, so heißt dieses nicht zwangsläufig, das Sie "es nicht bringen".
Eigentlich bedeutet es nichts anderes, das die ausgewählten Geschichten bei der Jury mehr Anklang fanden, sei es von der Story, der Wortwahl, der Melodie (ich setze natürlich voraus, das man als Autor handwerklich einwandfreie Geschichten abliefert). Nicht mehr und nicht weniger. Darum finde ich diese Ihre Aussage als schlichtweg falsch!
Sagen Sie das mal meinem Unterbewußtsein...! Diese Aussage gilt ja nicht für die Allgemeinheit, das ist einzig das, was in meinem Kopf los ist, wenn wieder eine Absage kommt.

Kalderon

#46
Zitat von: Rei am 09. Juli 2006, 12:55:03
Sagen Sie das mal meinem Unterbewußtsein...! Diese Aussage gilt ja nicht für die Allgemeinheit, das ist einzig das, was in meinem Kopf los ist, wenn wieder eine Absage kommt.

Dann ist es Ihnen ja bereits bewusst. Mangelndes Selbstbewusstsein hat allerdings nichts damit zu tun, ob Sie gut schreiben können oder nicht. Mein Selbstbewusstsein ist auch im Keller. Aber der Wille, niemals aufzugeben, geht über mein Leben hinaus. Das bin ich mir selbst schuldig.
Und es verlangt niemand, dass man J.K.Rowling von ihrem Thron stößt. Futterneid hin oder her. Rivalitäten sind das Leben. Es ist unangenehm, aber es ist unabdingbar.

Es gibt nur einen angeborenen Irrtum, und es ist der, dass wir da sind, um glücklich zu sein.
-   Arthur Schopenhauer

Ich schreibe nicht, weil ich glücklich bin. Es wäre allerdings auch übertrieben zu sagen: "Ich schreibe, weil ich unglücklich bin."
Jedoch kann ich mit Sicherheit sagen: "Ich schreibe, weil es mich glücklicher macht."
Was am Ende zählt ist nur eines: die eigene Zufriedenheit.
Wenn man merkt, dass man keinen Spaß am Schreiben hat, sollte man es nicht machen.

Aber ich denke das, was man hier hört, ist weniger der Wunsch, das Schreiben aufzugeben, sondern lediglich die Erschöpfung, die das Leben birgt.

Dulde nur still, mein Herz, schon Schwereres hast du ertragen.
-   Homer

Manja_Bindig

Hnda hat recht bei ihren Punkten... so recht, dass einem fast schon schlecht werden kann(nix gegen dich, Hynda - aber viele böse Fakten auf einmal schlagen auf den mMagen :) )

Aber andererseits - wenn ichs nciht versuche, kann ich es nie wissen. Also MUSS man es mal versuchen - und wenn ich dann auf die Nase falle, lebe ich immer noch.
mal ganz davon abgesehen, dass ich hauptberuflich am Pulitzer-Preis arbeiten werde ;) ... aber wer weiß, vielleicht klappt es mit dem hauptberuflichen autor. Träumen darf man ja.

Kalderon

Lasst euch nicht entmutigen.

Es gibt doch immer wieder schöne Zeiten, die man mit dem Schreiben verbindet. Das geht mir jedenfalls so. Selbst wenn ich nicht freiberuflicher Schriftsteller werde oder überhaupt etwas veröffentliche, so ist mir damit dennoch geholfen. Ich habe etwas geleistet, worauf ich stolz sein kann. Und ich kann meine Bücher immer noch Menschen geben, die ich mag.

Daumen hoch :jau:

Schreiben ist eine Anstrengung, aber eine schöne Anstrengung.

Astrid

#49
Hyndara hat recht? Dann komme ich jetzt mal mit MEINEN Erfahrungen.

Zitat von: Hyndara am 09. Juli 2006, 03:17:17
- ein Job, in dem man überwiegend Auftragsarbeiten abliefern muß
Das muß ich in jedem anderen Beruf auch.

Zitat- ein 24-Stunden-Job
Nicht, wenn man ihn vernünftig betreibt und täglich arbeitet, statt wie ich monatelang nichts zu tun und dann vier Wochen vor Abgabetermin in Panik zu verfallen.

Zitat- die Geschichten sind ein Teil des jeweiligen Schreibers. Es tut weh, wenn sie von Futterneidern in der Luft zerfetzt werden - sehr, sehr, sehr weh sogar
Daran gewöhnt man sich, solange es auch gute Kritiken gibt.

Zitat- der schon erwähnte Futterneid, einmal zwischen den Autoren, dann aber auch zwischen den Fans eines Autoren und einem anderen Autoren. Da geht es hart zur Sache.
Davon habe ich noch nichts mitbekommen.

Zitat- jetzt mal abgesehen von Sid haben sich bis jetzt "nur" Frauen geoutet, daß sie vom Schreiben leben wollen. Äh, ich weiß jetzt nicht, ob eine von euch groß in der Fan-Szene aktiv ist, aber Frauen und Schreiben, das wird meist sehr penetrant ignoriert. Wenn Männer dagegen sich an die Schreibmaschine/die Tastatur setzen, sind sie gleich reif für den Literatur-Nobelpreis.
Ich bin nicht in der Fanszene aktiv, sondern schreibe Bücher für den Kosmos-Verlag. Da werden Autorinnen ebenso ernstgenommen wie Autoren und auch genauso bezahlt.

Zitat- die Verlagssuche. Hinschicken, warten, warten, warten, warten, warten, warten und noch mal warten, bis dann *endlich* das Standardabsageschreiben auftaucht - im günstigsten Fall. Es soll ja auch Verlage geben, bei denen Manuskripte anderweitig benutzt werden ...
Das mit der heimlichen Weiterverwertung halte ich für eine Urban Legend. Mag sein, daß es zwei oder drei solche schwarzen Schafe im Verlagswesen gibt - aber sicher nicht lange. Ach ja, und der günstigste Fall ist nicht die Standardabsage, sondern die Annahme des Manuskripts. Diese Möglichkeit sollte nicht gänzlich vergessen werden.

Zitat- Fortsetzungen. Selbst wenn ihr Glück habt mit eurem Konzept, der Verlag daran interessiert ist, usw., wird immer gleich darauf geschielt, ob man Fortsetzungen schreiben kann. Und zwar teilweise Fortsetzungen, bis sie einem zum Halse heraushängen. Das wars dann mit dem tollen Konzept und den noch tolleren Figuren.
Kann ich nicht bestätigen. Zwar wollte der Verlag ursprünglich eine Endlosserie haben, aber nun haben wir uns auf eine Geschichte geeinigt, die nach zehn Bänden zu Ende ist. Ich hatte überhaupt kein Problem, der Lektorin klarzumachen, daß eine vernünftige Geschichte Anfang, Spannungsbogen und Ende haben muß. Kann aber sein, daß wir mit dem Konzept nachher weiterarbeiten, und das ist doch nichts Schlimmes.

Zitat- Terminstreß. Wenn trotzdem alles geklappt hat, kommt der "böse" Lektor und ... arbeitet mit eurer Geschichte. Sorry, ich habs erlebt (wenn auch absolut drastisches Beispiel), daß die Fahnen bei mir schon rot lackiert waren. Wenn es nach dieser "Lektorin" gegangen wäre, hätte ich den ganzen Roman umschreiben müssen, damit er genehm wäre.
Mit was für Lektoren arbeitest du? Ich habe nur welche, die meine Arbeit respektieren. Wir sprechen ein paar Vorgaben ab, ich schreibe, und dann kommen nur noch ein paar marginale Korrekturen zurück. Keine meiner Lektorinnen ist bisher angekommen und hat versucht, meine Geschichten umzuschreiben.

Zitat- Kritik. Als Rezensentin hab ich mich jetzt schon des öfteren mit Autoren herumschlagen müssen, die meine Kritik an ihren Werken als unberechtigt empfanden. Dabei achte ich im allgemeinen darauf, die Rezis so positiv wie möglich zu gestalten. Klar hab ich Vorlieben, und klar gibt es Dinge, die ich in einem - meiner Meinung nach - schlechten Buch erwähnen muß. Trotzdem weiß ich eben auch von der anderen Seite, als Schreiberline, wie hart eine schlechte Rezi sein kann.
Mit Kritik muß man leben können. Oder man muß sie ignorieren. Mir tut eine schlechte Kritik auch weh - aber bei -zigtausend Lesern muß ich darauf gefaßt sein, daß sich die Geschmäcker zum Teil erheblich unterscheiden und die Leute es auch sagen, wenn ihnen etwas nicht paßt. Das gehört selbstverständlich dazu.

Zitat- gar keine Kritik. Hört sich jetzt klasse an, oder? Ist aber tatsächlich das schlimmste, was passieren kann. Keine wie auch immer geartete Meinung bedeutet letztendlich nichts anderes, als das man vom Publikum nicht wahrgenommen wird. Was schlimmeres KANN einem Künstler nicht passieren!
Kommt darauf an. Natürlich bekomme ich gerne Rückmeldungen, aber ein Recht darauf habe ich nicht. Was zwischen Leser und Buch passiert, geht mich nichts an. Ich schreibe ja auch keine Rezi zu jedem Buch, das ich in meinem Leben gelesen habe.

ZitatGanz ehrlich, den Beruf eines Schriftstellers stelle ich mir als extrem streßig (weil Selbstarbeit, keine feste Dienstzeit), nervenaufreibend und tödlich für jede noch so kleine Idee vor. Man lebt überwiegend von Auftragsarbeit, die man mehr oder weniger routiniert runterschreiben muß, von eigener Kreativität ist da kaum noch was zu spüren. 08/15 ist gefragt, nicht das außergewöhnliche (denn den birgt ja schon der Stil des jeweiligen Autoren).
Nein. Routine, Originalität und Kreativität schließen sich nicht gegenseitig aus. Natürlich muß man sich daran halten, daß der Verlag eine klar definierte Marktlücke füllen will. Aber das heißt doch nicht, daß danach jedes Wort nur noch Schablone ist. Wenn du das glaubst, ist der Beruf wirklich nichts für dich. Ich habe bisher nicht erlebt, daß meine Ideen, meine Kreativität oder meine Wortwahl beschnitten worden wären.

ZitatSolange ich die Wahl habe, gehe ich lieber arbeiten, und wenn mir der Job noch so sehr stinkt und ich keinen Bock habe. Ist immer noch besser, als mich von etwas so unsicherem abhängig zu machen wie der Schreiberei oder Kunst überhaupt.
Ich habe viele Jahre als Sekretärin gearbeitet. Das ging eine Weile gut, aber an meiner letzten Arbeitsstelle war es vorbei. Ich war mir in dieser Rolle so zuwider, daß ich nicht mehr schreiben KONNTE. Und das Gefühl, plötzlich von der eigenen Seele abgeschnitten zu sein, war grausig. Ich habe lieber jede finanzielle Katastrophe in Kauf genommen, als diesen Job weiterzumachen.

Arielen

Zitat von: Astrid am 09. Juli 2006, 15:46:32

Hyndara hat recht? Dann komme ich jetzt mal mit MEINEN Erfahrungen.

1) Ich bin nicht in der Fanszene aktiv, sondern schreibe Bücher für den Kosmos-Verlag. Da werden Autorinnen ebenso ernstgenommen wie Autoren und auch genauso bezahlt.

2) Mit Kritik muß man leben können. Oder man muß sie ignorieren. Mir tut eine schlechte Kritik auch weh - aber bei -zigtausend Lesern muß ich darauf gefaßt sein, daß sich die Geschmäcker zum Teil erheblich unterscheiden und die Leute es auch sagen, wenn ihnen etwas nicht paßt. Das gehört selbstverständlich dazu.

3) Nein. Routine, Originalität und Kreativität schließen sich nicht gegenseitig aus. Natürlich muß man sich daran halten, daß der Verlag eine klar definierte Marktlücke füllen will. Aber das heißt doch nicht, daß danach jedes Wort nur noch Schablone ist. Wenn du das glaubst, ist der Beruf wirklich nichts für dich. Ich habe bisher nicht erlebt, daß meine Ideen, meine Kreativität oder meine Wortwahl beschnitten worden wären.

4) Ich habe viele Jahre als Sekretärin gearbeitet. Das ging eine Weile gut, aber an meiner letzten Arbeitsstelle war es vorbei. Ich war mir in dieser Rolle so zuwider, daß ich nicht mehr schreiben KONNTE. Und das Gefühl, plötzlich von der eigenen Seele abgeschnitten zu sein, war grausig. Ich habe lieber jede finanzielle Katastrophe in Kauf genommen, als diesen Job weiterzumachen.

zu 1) Das ist auch gut so. Wie gesagt, von was sie redet, das ist die Fan-Szene. Wenn man beruflich schreibt, dann sollte man sich da auch raushalten, das ist das beste, sonst vergeudet man mit dem Hickhack nur Zeit und Nerven.

zu 2) DAS habe ich mir bei den DSA-Romanen auch immer gesagt. Denn letztendlich kann man immer sagen - der schweigenden Masse gefällt es. Schön ist es dann wirklich offene und ehrliche positive Fan-Reaktionen zu erhalten. Das ist dann Balsam für die Seele.

zu 3) Aber wie ist es mit der Routine? Laugt die nicht aus? Ich beobachte bei vielen Autoren, deren Weg ich verfolgt habe einen Weg vom vor Idee sprühenden und idealistischen Anfänger, über den sich etablierenden Profi, der dann aber auch routiniert das abspuelt, was die Leute an seinen Texten mögen. Ein Bispiel wäre die hoier von einigen doch sehr geschätzte Mercedes Lackey. Aber das ist wie in jedem Beruf. Auch Lehrer stumpfen ja mit den Jahren Schulalltag ab.

zu 4) Ich weiß genau, was du meinst. Mir hat der Job als Schreibkraft, Aktenträgerin, Rosinenzählerin und Dosenwiegerin auch fast das Genick gebrochen und meine Kreativität so gut wie erstickt. Ich versuche gerade  den Funken am Leben zu erhalten.


Allgemein: Na ja, es scheint nicht wichtig zu sein, was ich schreibe, offensichtlich ist es nur dummes Zeug. Vielleicht sollte ich die Klappe halten. Frustriert und müde. Ari
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

*Ari knuddel* So schlimm? Pause nötig? *Eis servier* *Eiskaffee koch* *hocker für die Beine hinstell* Da, ausruhen! sofort!

Ich meine, Hynda(du heißt Hynda! dein name ist mir zu kompliziert!) hat insofetn recht, dass das ein schwieriger Job ist, wovon man nur leben kann, wenn man wie ein Tier ackert und eventuell sparsam ist. seh ich ein.
Nur - wenn man gern schreibt, kann man das "Job" streichen und "Lebensinhalt" hinsetzen. Und dann WILL man sich reinhängen und wie ein Tier ackern.
Ich meine, ich müsste es nicht. Ich hab erst noch mein Studium, ehe ich mir Gedanken machen muss.
Trotzdem:
ich mache momentan(weil vieeeeeeeel Zeit da ist)täglich 10 Blätter meiner Kladde voll - oder anders gesagt, 20 kariertre A5-seiten(für eine Seite brauch ich ca 20 Minuten - rechnet, wie lang ich sitze). Ich will was schaffen, also setz ich mir so ein hohes Level.
Nebenbei tipp ich ab und überarbeite, streite seit neuesem wieder mit meinem Verleger über die Namensänderungen.
Und schon sind 12 Stunden des Tages rum.
Und komischerweise macht mich das nicht kaputt - ich zeichne und mache Musik, wenn mein Kopf mal am Platzen ist. Es macht mir Spaß.
Und ja, ich weiß, später werd ich das nicht durchhalten können, da muss ich dann das Schreiben ein gutes Stück zurückstellen. Aber immerhin weiß ich, meine zeit einzuteilen. Und wenn man sich die Zeit einteilen kann und noch ein wenig Pause macht - vielleicht das Schreibzeug für einen Tag ganz beiseite legt(oder wenns gut läuft auch mal ne Woche), dann wird es nicht SO stressig.
Alles eine Frage der Organisation.

Hyndara

Okay, Astrid, du siehst es anders, du erlebst es vielleicht anders. Für mich wäre dieser Schritt nichts. Ich träume zwar davon, mich selbstständig zu machen, aber sicher nicht auf Kosten meiner Babys und meiner Kreativität (und die wäre spätestens bei Auftragsarbeiten hin. Eine Werbegeschichte hat mir gereicht).

@ Manja:
Die Abkürzung für meinen Nick, die sich bei mir durchgesetzt hat, ist einfach "Hyn". Darfst mich auch gern so nennen.

MarkOh

Also ich für meinen Teil hätte auch nichts dagegen vom Schreiben leben zu können. Doch bin ich nunmal trotz meiner Schwäche für Fantasy ein Realist. Und mein doch realistisches Gemüt sagt mir, dass es "fast" unmöglich sein dürfte. Ich bin weder Journalist, noch Lektor oder sonstiges in dieser Art. Ein dem Schreiben an sich artverwandter Brotberuf wäre ja durchaus schon mal etwas. Aber rein vom geschriebenen Wort zu leben? Nein, da braucht es wohl mehr als mein Geschreibsel. Aber wie schon gesagt, dagegen hätte ich auch nichts...

Lieben Gruß
MarkOh

Manja_Bindig

Ich sag mal so: ich bin ehrlich bereit, auch Autragsarbeiten anzunehmen, bei Heftromanen mitzuwirken - solange es keine Themen sind, die mir ganz abgehen. Ich will mir die Möglichkeit schaffen, relativ viel Freiraum bei meiner Thematik zu haben. Und ich kann zwischen reiner auftragsarbeit und persönlichen Werken unterscheiden. Wenn ich Auftragsarbeit habe(z. B. ein Theaterstück für unseren Kurs), geb ich mir Mühe und des Öfteren entsteht sogar was Gutes. Manchmal wächst es mir ans Herz.
Anernfalls MUSS ich mir Mühe geben, weil ich ncihts schlechtes abliefern will.
Bei persönlichen Sachen WILL ich mir mühe geben.
Und weil bei Auftragsarbeiten das "muss" dahintersteht, bin ich bei denen auch distanzierter - es sei denn, sie sind mir in der zwischenzeit sehr ans Herz gewachsen.

Ich denke, mit der Einstellung krieg ich das hin. Ich hab das hinzukriegen, das waren 2 Jahre mentales Training!

BTW: ich habe hier Journalistische Texte ausgeklammert.

MarkOh

Denke mal, mit Auftragsarbeiten hätte ich auch keine Probleme, sofern es halbwegs in meinem Schreibgenre liegen würde. Ein Liebesschnulzroman könnte ich wahrscheinlich auch nicht vorzaubern. Und wenn, dann wäre er wahrscheinlich wirklich grottenschlecht...
Aber an dem "Was neues ausprobieren" ist schon auch was dran. Deshalb endet mein Roman auch endgültig mit dem zweiten Teil. Ein neues Projekt schwirrt mir schon im Kopf herum, und jenes muss ganz etwas anderes werden, in ganz andere Richtungen gehen. Schaun mer mal...

Lieben Gruß
MarkOh

Manja_Bindig

Gleichfalls... die neuen Plotideen sind - stelle ich fest - nicht die klassische Fantasy... *stolz ist*
Hoffen wir mal, dass das so bleibt...

Karin

Zitat von: Arielen am 09. Juli 2006, 09:13:41

DAS kann ich mehr als groß unterstreichen, denn ich habe es in den ganzen Jahren erlebt und ich erlebe es auch heute noch in der Horror und SF-Szene. Und schaut euch mal an, wen die Verlage puschen. Frau Felten ist die Alibi-Frau, doppelt so stark beworben werden allerdings die männlichen Autoren, auch wenn sie noch unbekannter sind. Nennt mir deutsche Autorinnen und Autoren des phantastischen Genres. In der Fantasy sind Frauen zwar häufiger, aber auch nicht dominant, in Horror und SF nur minimal vertreten.

Und ich rede wohlgemerkt von der DEUTSCHEN SZENE, von DEUTSCHEN AUTOREN und dem PHANTASTISCHEN GENRE.

Das stimmt mich sehr nachdenklich. So habe ich das noch nie gesehen. Aber ja, es stimmt.  :no:

Für mich persönlich muss ich sagen, dass ich weder den Mut, noch die Durchsetzungskraft habe, mich als zukünftige hauptberufliche Autorin zu sehen. Ich bin froh, ein sicheres Einkommen zu haben. Erst seitdem das so ist, vermag ich wieder ohne Druck und mit Freude an meinen Sachen zu schreiben, selbst wenn sie nie einen Verlag finden werden - oder nie fertig werden. Jetzt habe ich endlich Zeit und muss nicht ständig wegen mangelndem Geldes Panikattacken bekommen. Darüber bin ich sehr froh.

Also kann ich nur sagen: ich schreibe, weil ich nicht damit aufhören kann. Im Prinzip ist das der einzige Grund. Natürlich existiert irgendwo ganz tief in mir diese Hoffnung, vielleicht sogar einen Verlag zu finden, wenn ich es irgendwann vielleicht versuche - aber das ist definitiv nicht der Grund, warum ich schreibe. Der Grund sind die Charaktere, die aufgeschrieben werden wollen und die mich durchs Leben begleiten.

Isabel

Zitat von: Karin am 11. Juli 2006, 11:33:10
Also kann ich nur sagen: ich schreibe, weil ich nicht damit aufhören kann. Im Prinzip ist das der einzige Grund. Natürlich existiert irgendwo ganz tief in mir diese Hoffnung, vielleicht sogar einen Verlag zu finden, wenn ich es irgendwann vielleicht versuche - aber das ist definitiv nicht der Grund, warum ich schreibe. Der Grund sind die Charaktere, die aufgeschrieben werden wollen und die mich durchs Leben begleiten.

Sehr schön formuliert. So sehe ich das auch. Ich schreibe, weil ich nicht damit aufhören kann, nicht, weil ich mich dazu verpflichtet fühle oder nach Erfolg strebe - wobei ich es natürlich toll fände, etwas von mir veröffentlicht zu sehen, aber in erster Linie zählt für mich die Freude am Schreiben an sich.

Arielen

Was bleibt uns auch anderes, als DAS als Motor zu sehen. Sonst würden wir nicht mehr schreiben!
Alles liegt im Auge des Betrachters