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Was inspiriert euch?

Begonnen von Rei, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Churke

Ich finde es immer weider erstaunlich, wie einen assoziative Inspirationen überkommen können, wie irgendeine Nachricht, ein Gedanke, zu einer völlig anderen Idee führt.

Aktuelles Beispiel: Ein Artikel über die Prinzen am Golf (speziell die Lage in Bahrain) inspirierte mich zu einer SF-Story über ein Generationenschiff.

Aber Kleptokratien faszinieren mich sowieso.

HauntingWitch

Na, dann will ich doch mal eine Ausgrabung machen.  ;D

Mich inspirieren vor allem Personen. Das können Schauspieler, Musiker oder Menschen aus meiner Umgebung sein, aktuell z.B. der eine Typ aus meiner Firma. Ich achte aber immer darauf, dass aus meinen Charakteren bzw. den entsprechenden Szenen wirklich etwas Eigenes, Neues wird und ich nicht einfach kopiere (das gäbe ja auch unter Umständen rechtliche Probleme, wenn es jemand merkt). Dabei kann die Ausprägung ganz unterschiedlich sein. Manche Leute brauche ich mir nur anzuschauen (was ich dann auch stundenlang tun kann) und schwupps entsteht etwas in meinem Kopf, bei anderen sind es Geschichten um sie herum oder Handlungen, die bei mir Ideen auslösen. Zum Teil reicht schon ganz wenig, zum Teil ist es eine Kombination aus mehreren Sachen (bei dem einen Mitarbeiter käme da noch eine bestimmte Filmreihe und Musik dazu, das gab einen Prota). Ja, ich bin wohl ein hoffnungsloses Fangirl, nicht nur von irgendwelchen Promis. ;D

Ausserdem inspiriert mich Musik sehr, das geht soweit, dass ich manchmal eine ganze KG aufgrund eines einzigen Liedes schreibe. Aber auch hier dasselbe, es können Teile von Liedern oder Kombinationen oder ganze Alben sein, Stimmungen oder Texte.

Und dann wären da noch Bücher, Filme, in letzter Zeit war ich sehr angefressen von der Serie Nashville, weil ich gerade einen Roman mit dem Thema Musik plane und da natürlich einige gute Anstösse drin stecken.

Im Grossen Ganzen sehe ich es wie die meisten hier, alles im Detail aufzuzählen wäre wohl unmöglich, aber so die jeweils akuten Inspirationsobjekte kann ich schon immer recht genau ausmachen. Die Frage ist mehr, ob ich es ein Jahr später dann noch weiss... Vielleicht sollte ich das mal pro Projekt auflisten, einfach so aus Spass.  ;D

Siara

Danke fürs Ausgraben, Witch!

Musik war für mich lange die Hauptinspirationsquelle. Allerdings habe ich gemerkt, dass das entsprechende Projekt dafür schon eine Menge Stabilität braucht und bestimmte Lieder dann nur noch für Stimmung und Gefühl inspirierend sind. Wenn das Projekt noch zu frisch ist, kann der Einfluss des Liedes so groß sein, dass am Ende nur Mist dabei herauskommt. Songtexte sind eben keine Romane. Allerdings ist bei mir auch ein Projekt in Planung, das untrennbar mit einem bestimmten Lied verbunden ist.

Neben anderen Büchern sind es für mich meistens bestimmte Momente. Vorhin war ich in einer Varieté-Show, bei der eine Gruppe Frauen aus (ich glaube) Äthiopien als Artisten aufgetreten ist. Die Musik und das ganze Ambiente zusammen mit der Aufführung war ein richtiger Inspirations-Flash. Aber es muss nicht immer etwas so Großes sein. Gebäude (gerade alte) inspirieren mich wahnsinnig oft, genau wie Friedhöfe. Rankenüberwucherte Mauern, verwitterte Steine und dann reicht eine verschwommene Gestalt hundert Schritte weiter für einen Haufen neuer Ideen.

Historische Ereignisse (oft auch die unbekannteren, beinahe Anekdoten-artigen) und Reiseberichte über Landschaft und Kultur sind toll. Genau wie die Mythen der verschiedenen Völker der Welt. Hier stimme ich Witch zu, kopieren ist schlecht. Aber den Kern oder ein Detail herausgreifen und etwas Neues darum herum errichten funktioniert gut.

Aber meistens lässt es sich so klar gar nicht benennen. Es passiert während eines Gesprächs, in der Bahn, auf derselben Parkbank, auf der man schon hundertmal saß, ohne dass eine Idee aufgetaucht ist. Ich glaube, die Inspiration sitzt einfach so tief im Unterbewusstsein und das wiederum reagiert so sensibel auf Kleinigkeiten, dass viele Quellen komplett unerkannt bleiben.
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

funkelsinlas

Also ich lass mich gerne von bereits bestehenden Geschichten inspirieren. Mich interessiert dabei allerdings dann meistens nur ein winziger Aspekt, den ich beibehalte. Eine Szene aus einem ganzen Film oder ein spezieller Charakterzug, um die ich dann eigene Ideen webe. Von der Herangehensweise ist das glaube ich eher Richtung Fanfiction, auch wenn meine Idee am Ende nichts mehr mit der Ursprungsgeschichte zu tun hat.

Außerdem finde ich Dokus sehr inspirierend. Alte Kulturen geben meistens Möglichkeiten, etwas wirkungsvoller zu gestallten, weil es dann etwas mehr durchdacht und realer wirkt, sei es nur, weil man davor nicht über die Wichtigkeit dieses Aspektes nachgedacht hat.

Drachenfeder

Zitat von: funkelsinlas am 03. Juli 2015, 20:27:20
Außerdem finde ich Dokus sehr inspirierend. Alte Kulturen geben meistens Möglichkeiten, etwas wirkungsvoller zu gestallten, weil es dann etwas mehr durchdacht und realer wirkt, sei es nur, weil man davor nicht über die Wichtigkeit dieses Aspektes nachgedacht hat.

Yeahi! Ich bin nicht alleine!
Dokus haben mich auch schon immer inspiriert. Fand das selbst aber immer sehr merkwürdig.



Tigermöhre

Zitat von: funkelsinlas am 03. Juli 2015, 20:27:20
Also ich lass mich gerne von bereits bestehenden Geschichten inspirieren. Mich interessiert dabei allerdings dann meistens nur ein winziger Aspekt, den ich beibehalte. Eine Szene aus einem ganzen Film oder ein spezieller Charakterzug, um die ich dann eigene Ideen webe. Von der Herangehensweise ist das glaube ich eher Richtung Fanfiction, auch wenn meine Idee am Ende nichts mehr mit der Ursprungsgeschichte zu tun hat.

Das kenne ich auch. Ich empfinde das aber nicht als Fanfiction, da ich nur ein einzelnes Bild nehme und daraus etwas ganz eigenes mache.
Ansonsten kommen mir viele Ideen in der Badewanne. Das ist mein Lieblingsort um nachzudenken und zu plotten.

Shedzyala

#96
Zitat von: Tigermöhre am 03. Juli 2015, 22:16:14
Ansonsten kommen mir viele Ideen in der Badewanne. Das ist mein Lieblingsort um nachzudenken und zu plotten.

Meiner auch :versteck: Wobei Spazieren gehen auch sehr beim Plotten hilft – oder Schwimmen gehen.

Ansonsten werde ich sehr stark durch Musik inspiriert, viele meine Ideen gehen auf Songs zurück. Zu den meisten meiner Projekte gibt es auch einen Song, der mich sofort in die Stimmung der Geschichte zieht und den ich meist deshalb einmal anhöre, bevor ich weiterschreibe.
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

Sipres

Von Musik lasse ich mich auch inspirieren. Die meisten meiner Roman- oder KG-Ideen sind durch bestimmte Songs entstanden. Aber auch durch bestehende Geschichten (in meinem Fall Animes und Mangas) lasse ich mir gerne neue Ideen verschaffen. Dann mache ich das aber auch Tigermöhre und funkelsinlas. Ein Aspekt wird übernommen und solange verzerrt und neuerfunden, bis es was Eigenes ist, man also nur noch selbst den Bezug zum "Original" erkennt.

PinkPuma

Zitat von: TigermöhreAnsonsten kommen mir viele Ideen in der Badewanne. Das ist mein Lieblingsort um nachzudenken und zu plotten.
Genau da kann ich auch am besten plotten bzw. vor allem Plotprobleme lösen. Aber nur wenn's gut duftet und mit viel Schaum. :vibes:

Ansonsten könnte ich auch nicht die eine Inspirationsquelle nutzen, aber die wichtigsten kann ich mit euch teilen:

Ganz vorne dabei: die Zeit auf dem Pferderücken. Bei einem ausgedehnten Ausritt die Seele baumeln zu lassen, kann für mich sehr inspirierend sein. Allerdings nur mit einem zuverlässigen Pferd. Ich hab's mal versucht, auf einem ganz jungen Hüpfer zu plotten. Da fühlte ich mich eher wie Aragorn, als er im 2. HdR-Film am Sattel des Warges festhängt.  ;D

Ideen finde ich außerdem oft beim Yoga. Dabei kann ich allerdings keine Plotprobleme lösen, denn ich versuche ja beim Yoga, über nichts Konkretes nachzudenken. Dennoch kommt es oft vor, dass mich eine Idee mitten in einer Yogasession plötzlich anspringt.

Zitat von: SiaraHistorische Ereignisse (oft auch die unbekannteren, beinahe Anekdoten-artigen) und Reiseberichte über Landschaft und Kultur sind toll.
Da würde ich mich anschließen und den Besuch historischer Orte hinzufügen. Seit ich in diesem Jahr Alcatraz und den Grand Canyon besucht habe, schwirrt eine neue Roman-Idee durch meinen Kopf.

Und was letztlich auch inspirierend sein kann: schlafen. Klingt vielleicht blöd, aber manchmal sind gerade Träume eine wunderbare Quelle der Inspiration. Nicht, dass ich ganze Plots träumen würde, aber es kann vorkommen, dass ich mich morgens an einen winzigen Traumfetzen erinnere und sich dann eine Geschichte um diesen spinnt.

Zitat von: ShedzyalaWobei Spazieren gehen auch sehr beim Plotten hilft – oder Schwimmen gehen.
Ansonsten werde ich sehr stark durch Musik inspiriert, viele meine Ideen gehen auf Songs zurück. Zu den meisten meiner Projekte gibt es auch einen Song, der mich sofort in die Stimmung der Geschichte zieht und den ich meist deshalb einmal anhöre, bevor ich weiterschreibe.
Und auch da schließe ich mich sofort an.  :jau:




Imperius

 Hörbücher finde ich sehr inspirierend. Beim Hören kommt immer irgendwann der Punkt, an dem ich auf die Stop - Taste drücke und eine eigene Geschichte weiterspinne oder eine neue erfinde.

Tanja

Echt spannend, was euch inspiriert!

Mich inspirieren oft Musikvideos - am Liebsten solche, die durch Text, Musik und Bilder eine Geschichte erzählen.
Oder Musikvideos, die zB. Fans von Serien gemacht haben und einen bestimmten Aspekt beleuchten (Aktuell sehe ich sehr gerne eines, das die Beziehung zwischen Richard Castle und Kate Beckett zum Thema hat)

Dokumentationen über andere Kulturen, historische Ereignisse oder naturwissenschaftliche Fakten. Zu solchen fallen mir sehr oft SF-Ideen ein.

Romane eher selten, dann eher schon Filme, in denen es eine interessante Nebenfigur gibt, die mich zu einem eigenen Charakter inspiriert.

Zwischenmenschliches
, dass ich selbst erlebe, inspiriert mich oft zu Krimi-Ideen  ;) ich habe manchmal das Bedürfnis, jemanden auf dem Papier zu ermorden  8)


Mythenschmied

Alles ist von irgendwas inspiriert, niemand erfindet schließlich das Rad neu. Es gibt allerdings so einschneidende Begegnungen, die man wunderbar im "Hinter den Kulissen"-Teil seines Blogs verwursten kann. Bei mir zum Beispiel das Computerspiel Dark Project. Oder Vampire - Die Maskerade. H. P. Lovecraft. Die 90er-TV-Serie "Millenium". Und so geht das dann munter weiter. Aber das gibt, wie gesagt, Stoff für die Rubrik "Alles, was Sie eigentlich nie über diesen Autoren wissen wollten"  ;)

Sturmloewin

Was mich inspiriert sind oft irgendwelche Situationen oder Kleinigkeiten, die dann irgendwie einen Schalter in meinem Kopf umlegen und dann - zack - hab ich eine neue Idee für ein Projekt. Meistens beginnen die Ideen in solchen Situationen dann mit der "Was wäre, wenn...?"-Frage.
Also wenn ich zum Beispiel einer weinenden Frau auf der Straße begegnen würde, könnte mir die Frage in meinen Kopf kommen - Warum weint sie? Was, wenn ihr Mann sie gerade verlassen hat oder ihr Hund überfahren wurde oder oder oder...ist jetzt nur ein Beispiel.
Oder ich sehe jemanden irgendwo, wo ich sofort denke: "Man, das könnte ein interessanter Charakter werden"

Es ist aber tatsächlich auch oft so, dass ich - ganz klischeemäßig - von etwas träume, dass ich dann in eine Geschichte verwurste.

Manche Ideen ziehe ich auch aus Tumblr-Posts oder Ähnlichem. Wenn irgendwelche skurillen Begebenheiten da erzählt werden, kommt mir sofort eine Hintergrundgeschichte dazu in den Kopf.

Aber auch Musik oder Dokus inspirieren mich manchmal.

Und manchmal fällt eine Idee einfach so in meinen Kopf und ich weiß selbst gar nicht so genau, wo sie herkommen.
Aber wie Mythenschmied schon sagt, alles ist ja von irgendetwas inspiriert.

So when the world knocks at your front door
Clutch the knob tightly and open on up
And run forward and far into its widespread, greeting arms
With your hands outstretched before you
Fingertips trembling, though they may be
--- Anis Mojgani "Shake the Dust"

HauntingWitch

Zitat von: Regentänzerin am 04. August 2015, 10:43:43
Was mich inspiriert sind oft irgendwelche Situationen oder Kleinigkeiten, die dann irgendwie einen Schalter in meinem Kopf umlegen und dann - zack - hab ich eine neue Idee für ein Projekt. Meistens beginnen die Ideen in solchen Situationen dann mit der "Was wäre, wenn...?"-Frage.
Also wenn ich zum Beispiel einer weinenden Frau auf der Straße begegnen würde, könnte mir die Frage in meinen Kopf kommen - Warum weint sie? Was, wenn ihr Mann sie gerade verlassen hat oder ihr Hund überfahren wurde oder oder oder...ist jetzt nur ein Beispiel.

Das kenne ich auch so ungefähr, nur dass es bei mir meistens keine konkreten Ideen auslöst, sondern mehr so eine Art Übung ist. Ich mache das praktisch automatisch und überlege mir auch jedes Mal, für was für Szenen/Absätze/Geschichten sich eine solche Situation eignen könnte. Aber dass da direkt ganze Ideen draus entstehen, habe ich weniger.

Cherubim

Genau das Thema habe ich gesucht.  :jau:

Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass nichts meine Inspiration so sehr sprudeln lässt, als ein schlechtes Buch bzw. ein schlecht umgesetztes Buch mit einem interessanten Thema oder einer interessanten Figur.

Erst letzte Woche habe ich ein Buch gelesen, das war so na ja, aber meine Kreativität hat Purzelbäume geschlagen. Innerhalb weniger Tage, hatte ich den Plot für drei lose miteinander verbundene Bücher (zum Teil schon ziemlich detailliert) und von 4 der 6 Protagonisten. So schnell ging das glaube ich noch nie bei mir.
(Die Frage ist jetzt natürlich, wann ich das schreiben soll  ;) )

Bin ich da ein bisschen verrückt, oder kennt ihr das auch, dass euch gerade schlechte Geschichten inspirieren?