• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Fantasygenres

Begonnen von Nebeldiener, 15. Juni 2011, 13:12:12

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Sven

Zitat von: Schommes am 15. Juni 2011, 16:18:40
5. Phantastik ist ein etwas altbackenes und überaus "germanisches" Synonym für Fantasy.

Das mag zwar übersetzungstechnisch (und auch darüber hinaus) korrekt sein, allerdings wird in der Öffentlichkeit meist mit "Fantasy" High Fantasy verbunden, während man unter "Phantastik" alles andere versteht. Zumindest habe ich den Eindruck, dass es so ist.
Da merkt man bereits, wie schwierig die Genre-Definition ist.
Ich persönlich unterscheide meine Geschichten in nur wenige Gruppen: Urban-, All Age- und Highfantasy. Alles andere ergibt sich aus dem Exposé. Unterteilt man es selbst noch differenzierter, könnte es Vermarktungstechnisch problematisch sein, wie Schommes es schon geschrieben hat.
Beste Grüße,
Sven

Kati

ZitatPhantastik ist ein etwas altbackenes und überaus "germanisches" Synonym für Fantasy.

Weiß nicht. Im englischen Sprachraum gibt es auch das Genre Fantastic, das wohl das Gegenstück zum deutschen Phantastik sein wird. Der Wiki-Eintrag listet darunter unter anderem Edgar Allen Poe auf, woraus ich jetzt mal für mich schließe, dass Phantastik wie gedacht einfach weniger Fantasy und mehr Realität ist? Ich guck mir mal den Thread dazu an, den Romy gepostet hat.  :)


Schommes

#17
Hab den Romy-Thread gerade gelesen und fühle mich bestätigt, weil demzufolge Phantastik auch inhaltlich einen historisierenden Einschlag hat. Ich verstehe das so: Phantastik ist die Fantasy der Prämoderne, also des 18., 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts.
Ob das allerdings irgendwer außer uns auch versteht und das ganze daher auch ein marketingtechnisch wirksamer Unterschied ist ...???

Adalia

@Romy: danke für die Links!
Die Diskussion Phantastik vs. Fantasy ist interessant.

Wenn ich kein passendes Genre für meinen Buch finde, kann ich (für das Exposé usw.) doch eigentlich auf Formulierungen wie "phantastischer Roman" ausweichen? Wahlweise dann mit dem Zusatz "in urbanem Setting", oder "mit einer Liebesgeschichte"  :rofl:

(Vielleicht sollte ich auch endlich einmal anfangen zu schreiben, anstatt mir über solche Dinge wie das Genre Gedanken zu machen  :-[)

Telas

@ Adalia, es ist allerdings besser, erst die Geschichte zu schreiben und dann das Genre festzulegen. Wenn man zum Beispiel von vorn herein einen High Fantasy Roman schreiben will, aber am Ende eher eine Geschichte mit Dark Fantasy Aspekten herauskommt, dann ist man unter Umständen enttäuscht. Ich würde dann nämlich denken ich hätte nicht das geschrieben, was ich mir am Anfang vorgestellt hatte.
Ansonsten verschwimmen meiner Meinung nach die Grenzen der Genres an einigen Stellen und ich bin ohnehin kein Fan von Pauschalisierungen. Aber ich würde mich selbst am ehesten der High Fantasy Riege zuordnen.

Romy

Ich hab gerade noch mal nach weiteren Genre-Threads hier im Zirkel gegraben.

Der hier könnte noch interessant sein:
Fantasy oder Mystery: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,1232.msg24702.html#msg24702

Epische Fantasy oder Sword and Sorcery:
http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,706.msg13331.html#msg13331
Wobei ich eben beim Überfliegen den Thread nicht sooo rasend aussagekräftig fand ...
Aber vor einigen Monaten hatte Lomax auf meine Nachfrage in der Schreibquasselbar mal sehr ausführlich die Unterschiede von Sword & Sorcers, Heroic und Low Fantasy auseinandergesetzt und ich hatte mir das damals gelinkt, weil ich es von ihm echt gut erklärt fand und schon damals fand, dass die Erklärung eigentlich zu schade ist, um einfach so in einem Quasselthread unterzugehen: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,2806.msg197820.html#msg197820
Davon abgesehen bin ich echt schlecht darin, sowas selbst zu erklären und gerade diese 3 Subgenres liegen so nah beisammen, dass mir immer noch der Kopf schwirrt, wenn ich nur dran denke  :d'oh:



Was anders: Erwähnte nicht neulich mal jemand, dass das neue "All Age" jetzt "Young Adult" heißt?
Wobei ich da immer noch drauf rumkaue und mir die ganze Zeit denke: Das ist aber nicht dasselbe ???
"Jedes Alter" und "Junge Erwachsene" sind ja wohl unterschiedliche Zielgruppen ...
Aber davon abgesehen würde ich die beiden nicht wirklich als Genres oder Subgenres bezeichnen, weil es ja nicht auf die Genre-Klassifizierung einer Geschichte zielt, sondern halt auf die Zielgruppeneignung.

Drachenfeder

Zitat von: Romy am 16. Juni 2011, 04:03:13
Was anders: Erwähnte nicht neulich mal jemand, dass das neue "All Age" jetzt "Young Adult" heißt?
Wobei ich da immer noch drauf rumkaue und mir die ganze Zeit denke: Das ist aber nicht dasselbe ???
"Jedes Alter" und "Junge Erwachsene" sind ja wohl unterschiedliche Zielgruppen ...
Aber davon abgesehen würde ich die beiden nicht wirklich als Genres oder Subgenres bezeichnen, weil es ja nicht auf die Genre-Klassifizierung einer Geschichte zielt, sondern halt auf die Zielgruppeneignung.

Ja, das hat Calysta erwähnt. Ich finde die neue Bezeichnung absolut unpassend. Sehe das so wie du Romy. Das ist einfach nicht das Gleiche, überhaupt nicht. All Ager fand ich passend. Warum muss immer wieder etwas neues erfunden oder umgebastelt werden? Unnötig ohne Ende.

Zur Phantastik:

Ich persönlich sehe das immer so: Ganz oben steht die Phantastik. Darunter kommt links die Fantasy und nebenan die SiFi und darunter kommen jeweils die Subgenre. 
Das All Ager oder wie auch immer es nun heißt gehört für ich nicht zu einem Genre. Es gibt auch in der High Fantasy Romane für Kinder oder auch Erwachsenenliteratur. Daher sehe ich das eher als eine Art Empfehlung an.




moonjunkie

Urban Fantasy muss nicht zwangsläufig in einer Großstadt spielen, auch wenn dies häufig der Fall ist (oder irre ich mich da?). Wikipedia sagt dies:

Klarer Realitätsbezug, aber gebrochen durch fantastische Elemente. Hierbei handelt es sich um Romane und Erzählungen, in denen die reale Welt mit phantastischen, magischen Welten verschmilzt. Oft sind es Portale, durch die Protagonisten in eine andere Welt gelangen und dort Abenteuer erleben, oder eine Gestalt aus der Fantasiewelt tritt durch das Portal, um den Protagonisten in seine Welt zu geleiten. Bekannte Werke: American Gods von Neil Gaiman, Harry Potter von Joanne K. Rowling, die Bartimäus-Trilogie von Jonathan Stroud, Die unendliche Geschichte von Michael Ende, Die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis.

Ich hab meinen Roman auch als Urban Fantasy bezeichnet. Denn es spielt in der realen Welt, es gibt Vampire und Übernatürliches und es gibt eine Parallelwelt. Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, dass auch Harry Potter Urban Fantasy wäre, da es teilweise in der realen Welt spielt und teilweise in einer anderen Sphäre/Parallelwelt, wo Hogwarts liegt (durch das Tor von Gleis 9 3/4).

Drachenfeder

Was ist dann mit einer Story die teilweise in der normalen Welt spielt, Abstecher aber in die Unterwelt und in den "Himmel" macht?

Ist das dann UrbanHigh?



Calysta

Zitat von: Drachenfeder am 16. Juni 2011, 14:24:12
Was ist dann mit einer Story die teilweise in der normalen Welt spielt, Abstecher aber in die Unterwelt und in den "Himmel" macht?

Ist das dann UrbanHigh?
Ist Urban, wenn ich mir so das Programm von Lyx anschaue.

Romy

Zitat von: moonjunkie am 16. Juni 2011, 13:55:44
Urban Fantasy muss nicht zwangsläufig in einer Großstadt spielen, auch wenn dies häufig der Fall ist (oder irre ich mich da?). Wikipedia sagt dies:

Klarer Realitätsbezug, aber gebrochen durch fantastische Elemente. Hierbei handelt es sich um Romane und Erzählungen, in denen die reale Welt mit phantastischen, magischen Welten verschmilzt. Oft sind es Portale, durch die Protagonisten in eine andere Welt gelangen und dort Abenteuer erleben, oder eine Gestalt aus der Fantasiewelt tritt durch das Portal, um den Protagonisten in seine Welt zu geleiten. Bekannte Werke: American Gods von Neil Gaiman, Harry Potter von Joanne K. Rowling, die Bartimäus-Trilogie von Jonathan Stroud, Die unendliche Geschichte von Michael Ende, Die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis.

Ich hab meinen Roman auch als Urban Fantasy bezeichnet. Denn es spielt in der realen Welt, es gibt Vampire und Übernatürliches und es gibt eine Parallelwelt. Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, dass auch Harry Potter Urban Fantasy wäre, da es teilweise in der realen Welt spielt und teilweise in einer anderen Sphäre/Parallelwelt, wo Hogwarts liegt (durch das Tor von Gleis 9 3/4).

So wie ich das bisher verstanden habe, spielt Urban Fantasy sich wirklich nur in (Groß-)Städten ab. Es gibt dann noch die Contemporary Fantasy, die mit der Urban Fantasy nah verwandt ist, aber halt "irgendwo" in unserer Gegenwart spielen kann:
http://de.wikipedia.org/wiki/Contemporary_Fantasy
Der Ort wäre dann quasi das Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden. Aber das wird häufig durcheinandergeschmissen und synonym gebraucht. Ich vermute, der Begriff der Urban-Fantasy hat sich eher durchgesetzt, weil Contemporary als Wort einfach viel länger ist (und meine Finger verknoten sich regelmäßig beim Tippen ::))

Aber z.B. Harry Potter und Artemis Fowl sind meiner Meinung streng genommen nach Contemporary und keine Urban.

Die Chroniken von Narnia würde ich ja größtenteils eher als High Fantasy sehen, das steht m.M.n. falsch in der Wikipedia-Liste. Okay, es wird zwischen der realen Welt und der fiktiven Welt gesprungen, aber aber der allergrößte Teile der 7 Bücher spielt doch in einer fiktiven Welt und sowas ist für mich auf jeden Fall High. 
Nur Teil 1 (Die Wunder) könnte ich guten Gewissens als Urban/Contemporary bezeichnen, weil das zu großen Teilen in unserer realen Welt spielt. Aber die anderen 6 Teile? In einigen der Teile (z.B. Der Ritt) kommt unsere reale Welt nicht einmal am Rande vor, das kann man beim besten Willen nicht mehr als Urban/Contemporary bezeichnen.
Naja und ähnliches trifft ja eigentlich auf die Unendliche Geschichte auch zu. Aber das steht ja auch in dem Wikipedia-Artikel, dass:
Zitat von: WikipediaDiese Erzählungen und Romane, in denen eine phantastische Welt völlig eigenständig neben der Alltagswelt existiert, werden von manchen Literaturwissenschaftlern und Kritikern nicht der eigentlichen Contemporary Fantasy zugerechnet. Die moderne Welt bildet dabei nur den Ausgangspunkt einer Rahmenhandlung, in der der Held einer Geschichte in eine Fantasy-Welt mit eigenständigen Landschaften, Figuren und Regeln eintritt, die die Alltagswelt nicht beeinflussen.

zDatze

Bei mir geht Harry Potter und Urban Fantasy immer noch nicht zusammen. Ist einfach so. :d'oh:

Die Genrefrage stell ich mir bei meinen Sachen auch oft und stelle dann fest, dass ich nicht wirklich wo reinpasse. Na, egal.
Ich finde es ein wenig seltsam, denn gerade ein Genre wie "Urban" ist doch so breit gefächert, dass man im Endeffekt sowieso nicht weiß, was einen erwartet. (Okay, es gibt Klappentexte.) Aber wenn ich ein Buch aus dem Regal mit der Aufschrift "Urban" nehme, können sich in der Geschichte Engel, Feen, Samurai, Vampire, Dämonen oder sonstwas tummeln. Dass die Geschichte vor der Kulisse einer Stadt spielt, ist mir dann - ehrlich gesagt - relativ schnurz.
Mir würde es viel mehr helfen, wenn irgendwo soetwas wie ein "Action"-Label draufklebt. ;D

Churke

Zitat von: zDatze am 16. Juni 2011, 15:31:15
Mir würde es viel mehr helfen, wenn irgendwo soetwas wie ein "Action"-Label draufklebt. ;D

Die Coverbilder sind da ja als recht hilfreich.
Bei vielen weiß ich jedenfalls, dass ich den Klappentext gar nicht erst zu lesen brauche.  ;)

Farean

#28
Zitat von: Churke am 16. Juni 2011, 16:29:18
Die Coverbilder sind da ja als recht hilfreich.
Bei vielen weiß ich jedenfalls, dass ich den Klappentext gar nicht erst zu lesen brauche.  ;)
Echt? Du kannst einen Zusammenhang zwischen Titelbild und Inhalt ausmachen? ;D

zDatze

#29
ZitatDie Coverbilder sind da ja als recht hilfreich.
Okay, wenn da ein halbnacktes Mädel mit einer Knarre drauf ist, kann ich mir schon denken worums geht. ;D

Wenn man sich allerdings die Covers von "Die Tribute von Panem" ansieht, dann ist da ja wirklich nichts anderes als ein Gesicht drauf. Und gerade dieser Trend Gesicht+Schnörkel ist nicht gerade aussagekräftig über den Inhalt. (Außer man zieht da eine Verbindung von: je mehr Schnörkel, desto mehr Lovestory.)

Um beim Thema zu bleiben: Ich finde nicht, dass das Genre alleine eine sonderlich sinnvolle Einteilung ist. Und auch mit einem "All Age" drauf, weiß ich immer noch nicht ob da auch z.B. Action drin ist.