• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Der Vampir in einer Identitätskrise

Begonnen von Sebastian, 29. Dezember 2010, 16:45:08

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Rigalad

[OT-Modus on]
Zitat von: Moa am 29. Dezember 2010, 20:54:21
Vor allem sind Stefan und Elena auf Englisch nicht halb so nervig und Damon viel cooler.

Unterschreib ich!

@Judith

Oh, Mick. Ich liebe Mick & Joseph. Der ja übrigens auch kein Weichspülervampir ist!
[OT-Modus off]

Zitat von: Maganius am 29. Dezember 2010, 20:43:49
Ich habe das NS Regime nich erlebt und trotzdem habe ich eine Meinung dazu ;) so verhält es sich auch mit Bis(s). Die Infos zu der äußerst seltsamen Eistellung der Hauptcharaktere kenne ich aus Kritiken diverser Movie- und Nachrichtenmeldungen. 

Das NS Regime mit einer Buchrezi zu vergleichen, finde ich dann doch etwas arg weit hergeholt. ;) Nun ja, ich enthalte mich einfach mal eines längeren Kommentares darauf.

Moa-Bella

Zitat von: Judith am 29. Dezember 2010, 20:57:43
Ohne hier zu sehr off-topic werden zu wollen, möchte ich nur kurz einwerfen, dass zumindest im ersten Band von einer "seltsamen Einstellung" zumindest in dem Punkt noch nicht so sehr die Rede sein kann - es sei denn, man betrachtet es grundsätzlich als seltsame Einstellung, wenn zwei Verliebte nicht sofort und auf der Stelle miteinander schlafen.
Dass es dann in Band 3 etwas fragwürdig wird - okay. Aber im 1. Band fand ich es eigentlich noch sehr angenehm und erfrischend, dass man mal nicht ein Liebespaar hat, bei dem es gleich nach dem Kennenlernen (nur) um Sex geht (was sonst ja meistens das andere Extrem ist).

Stimmt, aber irgendwie betrachtet man dann alles aus der Sicht des vierten Bandes, ich jedenfalls. Stephenie Meyer hat einfach eine ganze Menge Anfängerfehler gemacht, sei ihr ja auch zugestanden, aber es ist doch nicht überzogen, wenn man hofft, dass es irgendwann besser wird und nicht schlechter.

Ok, und wieder zum Thema. Vielleicht sollten wir den Twilight-Thread wieder auskramen... Ich finde, dass Vampire garnicht so bösartig sein müssen. Ihrer Existenz sollte nur etwas... naja, etwas unschönes anhaften, ein Nachteil und nicht nur Vorteile wie bei Meyer.

moonjunkie

Ich als Vampirfan (und zwar nicht der grausligen Vampire von früher, die laut dem Stern-Artikel von Gasen aufgebläht waren... ihgitt) muss mich auch mal äußern jetzt. Erstmal: ich mochte Twilight. Streckenweise fand ich es ein wenig zu teeniehaft, aber insgesamt fand ich die Idee von Frau Meyer schön. Und man kann auch immer nur schreiben was man selbst gerne lesen würde. Frau Meyer kommt ja aus Kreisen, wo solche alten Werte wie kein Sex vor der Ehe großgeschrieben sind. Auch wenn ich das anders sehe, stört es mich nicht.

Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man den Vampirmythos weiterspinnt und der heutigen Zeit anpasst. Wenn es Leute gerne lesen, ist das doch okay. Diejenigen denen es nicht gefällt, müssen es ja nicht lesen. Ich mochte Edward auch, auch wenn mich persönlich einige Dinge an ihm stören würden, aber das ist auch Geschmackssache. Persönlich sind mir die wilderen Vampire von J.R. Ward oder auch die von Kresley Cole lieber, aber auch das ist eben Geschmackssache.

Es kommt ja immer auf das Genre an. Wenn man Horrorliteratur mit Vampiren liest, wird man eher die blutrünstigen "Urvampire" finden. Wenn man eher Romantische Bücher liest, werden es natürlich eher "menschlichere" Versionen sein. Vampire sind eben vielseitig...  ;)

Meine Vampire gehören auch eher zu der "menschlicheren" Sorte, sind aber alles Individuen (da sie alle mal Menschen waren). Glitzern tun sie nicht, aber es war halt auch mal was anderes. Fand die Idee witzig, auch wenns nicht unbedingt männlich ist... ;)

Als Vampirserie finde ich übrigens "True Blood" super. Klar, Bill trinkt auch nicht überwiegend von Menschen, ist aber dennoch mysteriös und gefährlich UND verliebt sich in ein (nicht ganz normales) Mädchen.

ZitatDann: Ich weiß nicht, ob es den LeserInnen heute wirklich um das Vampirbild geht. Das glaube ich nicht. Die aktuelle Romantasy schafft es ganz gut, die geheimen Mädchenwünsche ans Tageslicht zu befördern. Ob da ein Vampir oder ein Gestaltwandler oder ein Dämon die Hauptrolle spielt, ist meiner Meinung nach eigentlich egal. Es geht um das Prinzip an sich. Mystischer, unnahbarer Junge verliebt sich in oft Durchschnittsmädchen. Davon täumen doch irgendwie die meisten Mädchen mal.

Der Vampirstoff geht dadurch ja nicht verloren. Es wird immer die Zielgruppe geben, die es lieber klassisch nach Stoker mag und neue, andere Gruppen, für die der Stoff eben anders aufbereitet wird. Ich sehe das nicht so eng. Dinge entwickelt sich immer weiter, in verschiedene Richtungen. Das ist der Lauf der Dinge und der gefällt nicht jedem. Wichtig ist doch, dass er ankommt und Menschen sich damit identifizieren können. Geht es nicht nur darum beim Lesen? Dass man abschaltet und sich woanders einfinden kann?

DA stimme ich Dir voll und ganz zu, Rigalad!

Und solche hysterischen Fans gibt es doch auch in der Musikwelt. Kann es persönlich nicht nachvollziehen SO abzugehen, aber jedem das Seine.

Grey

Grundsätzlich finde ich es ja immer spannend, wenn ein Thema neu interpretiert wird - und nichts anderes ist ja mit den sogenannten "Weichspülvampiren" passiert. Das muss einem nicht gefallen, aber interessanten neuen Sichtweisen gegenüber bin ich grundsätzlich aufgeschlossen. Deswegen habe ich auch den ersten Band von Twilight gelesen, auch wenn ich schon geahnt hatte, dass es nicht meine Welt ist. Ich hatte Recht, das Buch hat mich fürchterlich aufgeregt - aber nicht weil ich der Ansicht war, dass Vampire so nicht sein dürften. Tatsächlich ist der Weg von Lestat und Louis bis zu den Cullens gar nicht so weit, und Die Vampirchroniken von Anne Rice habe ich früher sehr gern gelesen.
Was mich wirklich, wirklich genervt hat war der Umgang mit den Charakteren in dem Buch. Völlig unnötig überbetont, wunderschön, jeder liebt sie, obwohl sie wirklich asozial sind.
Ich meine: Bella. Hallo? Sie ist so eine blöde arrogante Schnepfe, total selbstsüchtig und macht sich selbst ständig durch ihre Dummheit riesige Probleme, die andere ausbaden müssen. Sie ist ätzend zu ihrem Vater, ätzend zu Jacob (ich meine - wie schäbig ist es, jemandem einen Korb zu geben, während man ihn gerade betatscht, und mit ihm rumzuknutschen obwohl er sowieso niemals eine Chance haben wird?), ätzend zu ihren Freundinnen ... und trotzdem liegt ihr die ganze Welt zu Füßen und himmelt sie an. Ich finde Bella als Heldin absolut und völlig schrecklich, da ist Edward gar nichts gegen, auch wenn ihm ein bisschen mehr Grips nicht geschadet hätte. Dass er schön ist, dafür kann er ja nun nichts, aber ganz der hellste ist er nun wirklich nicht, oder? So, im zweiten Band zum Beispiel? "Ich stelle mich in Italien in die Sonne, dann weiß jeder, dass ich ein Vampir bin!" Ehrlich jetzt? Also, wenn ich in Italien über den Platz laufen würde und da stände ein glitzernder Typ in der Sonne, würde ich vielleicht denken, da hat es ein Pantomime mit der Glittercreme übertrieben, aber Vampir? Mmmh ... nein. ;)

Alles in allem ist es also nicht der verkitschte Umgang mit Vampiren, der mich stört - auch wenn ich keine Lust hätte über solche Vampire zu lesen oder sogar zu schreiben -, sondern die Heldinnen-Mäuschen die anscheinend dazugehören müssen. Und da hoffe ich, dass sich die Vampirliteratur ändert. Sympathische, starke Heldinnen an die Front! 8)

Drachenfeder

Danke für den Artikel. War wirklich sehr interessant diesen zu lesen.
Was ich persönlich von den netten, hübschen Vampiren halte, wissen die meisten ja. Sebastians Einwand war sehr passend:

ZitatMir gingen diese Weichspülvampire sowieso immer ein wenig auf den Keks. Deshalb musste ich herzlich schmunzeln.

Wenn Vampire, dann müssen sie böse sein, blutgierig... ja ich bin böse. Ich hatte vor ein paar Jahren geplant einen Vampirroman zu schreiben, der um eine Vampirin geht, die sich mit einem Mädchen anfreundet und daher dem Blut abschwören will, was sie aber dann nicht schafft. Warum? Vampiiir!
Aber die Sache schlummert in der Ideenbox und wird wohl nie wieder angefasst. Außer, in ein paar Jahren ist der Vampirboom vorbei.

@ Grey, wurde das Thema denn wirklich so gänzlich neu interpretiert? Die Sookie Stackhouse Reihe (synthetisches Blut und keine Menschen anknabbern) war doch ein ganzes Stück früher da? 2001 soweit ich weiß. Die Bis(s) Reihe kam danach. Ok, ok Bill und seine Anhänger haben nicht geklitzert ;)

Vermutlich ist es bei mir auch der heftige Boom (wie er schon erwähnt wurde) der mich da furchtbar nervt. So war es auch mit Potter. Sobald ein Hype drum gemacht wird, ist es für mich irgendwie nicht mehr reizvoll.



Maganius

#20
Zitat von: Rigalad am 29. Dezember 2010, 21:00:04


Das NS Regime mit einer Buchrezi zu vergleichen, finde ich dann doch etwas arg weit hergeholt. ;) Nun ja, ich enthalte mich einfach mal eines längeren Kommentares darauf.

Schade das du mich an deinen Perlen der Weisheit nicht teilhaben lassen möchtest ;)  Aber ich denke ich werde es überleben, und einfach weiter machen, und sehen was das Leben noch so für bringt.

Emilia

#21
@Grey: Ich denke, die Sache mit den "Heldinnen-Mäuschen" wird sich in der Vampirromantik (oder generell Paranormal Romance) nicht so schnell ändern - leider. Man hört ja immer wieder, dass sich insbesondere die jüngeren Leserinnen gut mit Bella&co identifizieren können. (Mir persönlich ist es schleierhaft, wieso das so ist. Sicherlich hätte ich nichts dagegen, dass sich ein gutaussehender, charmanter und robuster Kerl in mich verliebt. Aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass ich deshalb zur Heulsuse mutiere - oder ist etwa genau das die Taktik, mit der man sich solche Kerle angeln kann? :hmmm:)
Diese unscheinbaren Heldinnen tragen einen Großteil zum Erfolg der Vampirschmonzetten bei und ihre Anwesenheit wird uns in solcherlei Themen wohl auf ewig verfolgen.

Zitat von: Drachenfeder am 30. Dezember 2010, 12:44:33
Vermutlich ist es bei mir auch der heftige Boom (wie er schon erwähnt wurde) der mich da furchtbar nervt. So war es auch mit Potter. Sobald ein Hype drum gemacht wird, ist es für mich irgendwie nicht mehr reizvoll.

Man erlaube mir das bisschen OT: Ich kann nachvollziehen, was du meinst. Harry Potter fand ich früher auch furchtbar, allein wegen des riesigen Hypes. Vor etwa zwei Jahren habe ich mich dann aber doch an den ersten Teil gewagt und musste mir eingestehen, dass die Bücher wirklich gut sind. Natürlich ist es manches Mal schwer, über einen solchen Hype hinwegzusehen, aber in den meisten Fällen ist er ja doch irgendwie gerechtfertigt. Auch Bis(s) brachte gewiss nicht nur Schlechtes mit sich.

Drachenfeder

Zitat von: Xaverine am 30. Dezember 2010, 16:28:19
Vor etwa zwei Jahren habe ich mich dann aber doch an den ersten Teil gewagt und musste mir eingestehen, dass die Bücher wirklich gut sind. Natürlich ist es manches Mal schwer, über einen solchen Hype hinwegzusehen, aber in den meisten Fällen ist er ja doch irgendwie gerechtfertigt. Auch Bis(s) brachte gewiss nicht nur Schlechtes mit sich.

Gewiss bringen solche Bücher und auch Hypes nicht nur schlechtes mit sich. Schon mal alleine das Suche nach Fantasybüchern in großen Bücherhäusern. Das war früher um einiges schwerer als heute. Heute muss man nur in den Hugendubel hineingehen und steht vor den Fantasy und Sience Fiction Regalen. Das Thalia mittlerweile ein eigenes Vampirregal hat, lassen wir mal außer Acht ;)

Ich habe vor ca. 2 (genau wie du) auch den ersten Potter dann doch mal gelesen (ich wurde genötigt! Meine Kollegen haben mich regelrecht gezwungen) Ich musste auch eingestehen, dass es mich doch etwas beeindruckt hat. Habe mit Begeisterung gelesen und auch den zweiten zur Hand genommen. Wobei danach dann Schluss war. War mal schön so etwas zu lesen, aber ich stehe dann eher doch auf andere Fantasy.

Auch Bis(s) habe ich versucht. Und diesmal wirklich nur versucht. Denn noch vor der Hälfte habe ich den ersten Band weggelegt. Nein, das ist wahrlich nichts für mich.

Hey, aber ich habs versucht  ;D



Talea

Naja aber was auch negatives so ne Hypes mit sich bringen ist, dass man sich nicht traut manche Bücher draußen mal zu lesen bzw. versuchen zu lesen, da man nicht gleich in die Schublade von den Fans gesteckt wird.
Habe die Bis(s)-Bücher auch gelesen, wobei ich die letzten durch ne Freundin auf Englisch gelesen habe und das ging eigentlich. Ich muss sagen, aber sind jetzt für mich auch keine Bücher, die ich in der nächsten Zeit nochmal lesen müsste.

Was an Hypes noch ziemlich doof ist, dass die Verlage dann versuchen nur noch Sachen in die Richtung zu bringen, was irgendwann einen auch nur noch nervt. Was auch ganz in die falsche Richtung ging, dass in einem Buch mal hinten als Werbung für ein anderes abgedruckt wurde, dass die Heldin "Vampire" sehen kann. Ja, nur dass es in dem Buch um FAE (Feen) handelt, die sie sehen kann. Wäre mir auch neu, dass Vampire unsichtbar sind XD

Fand den Artikel insgesamt sehr interessant, wie sich das Bild verändert hat. Wenn man so an die ersten Bilder denkt, dass vorallem ja auch vom Aberglauben kommt und dann was man heute daraus macht, dann sieht man auch wie sich die Gesellschaft wohl verändert hat. Wesen die einen erst erschrecken, denen man alle bösen Taten anhängen kann, um den schuldigen zu finden bis zu, was wir heute mit Bis(s) sehen, die ja die Rolle des Helden einnehmen.

Wer weiß, was die Zukunft für die Vampire wohl noch so bringt, aber wahrscheinlich werden sie eher wieder in die alte Richtung gelenkt, denn weichlicher können sie ja kaum noch werden.

Moni

#24
Zitat von: Maganius am 30. Dezember 2010, 14:52:11
Schade das du mich an deinen Perlen der Weisheit nicht teilhaben lassen möchtest ;)  Aber ich denke ich werde es überleben, und einfach weiter machen, und sehen was das Leben noch so für bringt.

:wache!:

Kurzer Mod-Einwurf von mir: Rigalads Einwand war völlig berechtigt, denn auch wenn gerne das NS Regime als Totschlagargument herangezogen wird, es war von deiner Seite her völlig fehl am Platz. Vielleicht sagt dir ja Godwin's law etwas? Hier in diesem Forum werden Diskussionen auf jedenfall nicht mit diesem Argument beendet und wenn Rigalad nicht weiter auf dein Post eingehen wollte, ist das in diesem Zusammenhang verständlich.

Bitte nicht vergessen, wir sind ein Autorenforum, in dem verschiedene Personen verschiedene Meinungen vertreten. Das dies zu Diskussionen führt, ist völlig normal, dem muß man sich dann einfach stellen.  ;)

Danke für dein Verständnis.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Maganius

#25
Zitat von: Moni am 31. Dezember 2010, 15:20:18
:wache!:

Kurzer Mod-Einwurf von mir: Rigalads Einwand war völlig berechtigt, denn auch wenn gerne das NS Regime als Totschlagargument herangezogen wird, es war von deiner Seite her völlig fehl am Platz. Vielleicht sagt dir ja Godwin's law etwas? Hier in diesem Forum werden Diskussionen auf jedenfall nicht mit diesem Argument beendet und wenn Rigalad nicht weiter auf dein Post eingehen wollte, ist das in diesem Zusammenhang verständlich.

Bitte nicht vergessen, wir sind ein Autorenforum, in dem verschiedene Personen verschiedene Meinungen vertreten. Das dies zu Diskussionen führt, ist völlig normal, dem muß man sich dann einfach stellen.  ;)

Danke für dein Verständnis.

Natürlich hat jeder seine eigene Meinungen, und das ist auch völlig okay. Aber mir diese abzusprechen, ist in meinen Augen anmaßend.

Der NS Vergleich war für mich schlüssig, da bekannt. Diese Godwin Regel war mir tatsächlich neu, habe es mir gerade durchgelesen- und jetzt ergeben einige Ding viel mehr Sinn. ;D

Natürlich sollte man sich bei einer Thematik mit all seinen Facetten auseinander gesetzt haben, um so vor- wie nachteile die sich aus dieser ergeben zu verstehen und somit ein Pro- und Kontra abzuwägen.

Im Vorfeld habe ich, wie gesagt, diverse Kritiken gelesen, sowohl von Fans als auch neutralen Beobachtung rund um die Bis(s) Geschichten. Das half mir ein Bild des Kerns der Geschichte und all seine wichtigen Handlungen und Charakteren zu bekommen.

Mädel zieht zum Vater in eine Kleinstadt, Vampir Edward kommt, sie Verliebt sich. Da gibts noch die Wehrwölfe rund um Jacob, interner Streit, äußere Böswichte, die ich hab-kein Sex-vor-der-Ehe-Kiste, etc.pp.


Gerade dieser Punkt ist in meinen Augen in eine Land der vorbildlichen Doppelmoral, eine so dumme, dumme Botschaft. Aber die Amis scheinen gerade auf solche moralische Zeigefinger zu stehen, sieht man es z.b. im Kontext mit Serien wie "Eine Himmlische Familie". Ich persönlich bekomme da den Brechreiz.

Insofern kam ich für mich zu dem Schluss, diese Story als "Quatsch" abzutun. Es ist wie mit diesen Kitschroman die z.b von Bastei heraus gegeben werden. Ich muss sie nicht Lesen um zu wissen, das sie schlecht sind. In 90% der Fälle trifft das zu. Es gibt ausnahmen, ja. Handle ich oftmals vielleicht vorschnell? Möglich. Spricht mich das von Irrtümern frei? Nein.

Aber ich denke genug Meinungen gehört und gelesen zu haben um mir ein grobes Bild zu machen. Nicht mehr oder weniger. 

   

Vivian

Sehr interessanter Thread.

In der Tat hat sich das Erscheinungsbild der Vampire drastisch verändert. Ich liebte diese bösartigen Kreaturen, die gefühllos und kaltherzig durch die Wälder und Städte streiften und alles, was sich bewegte, zerfleischten. Sie waren die Horrorwesen, vor denen ich immer Angst und sogar Respekt hatte.

Plötzlich sind sie reiche, wunderschöne, gefühlvolle Wesen. Ich frage mich, ehrlich gesagt, wie Vampire unendlich reich sein können und regelrecht nach Geld müffeln. Wie verdienen sie dieses Geld? Perfekter Raubüberfall? Ist es ihnen in den Schoß gefallen? Oder habe ich irgendeine Dokumentation verpasst, in der berichtet wurde, wie sie an Geld kommen?

Natürlich ist es mal was Neues. Sowas begrüße ich gerne. Nur das Bild ist meiner Einsicht nach einfach zu grotesk ... gut, vor Stephenie Meyers Büchern gab es ja den Film "Dracula", die Verfilmung von Bram Stoker's Dracula. Da war Dracula zwar ein Fiesling, in jeder Hinsicht, aber mit Gefühlen, auf der Suche nach seiner Liebsten. DAS fand ich ok. Ja. Geb ich offen zu. Denn er war keine Heulsuse und besaß kaum menschliche Züge. Trotz seiner Gefühle war er ein Bastard. Ein Verräter und Mörder.

Ich fand die Bücher von Stephenie Meyer gut, ich habe sie auch gerne gelesen (das letzte habe ich mir aus Zeitmangel nicht gekauft). Und ja, es gibt natürlich auch andere Bücher, in denen es diese "zahmen" (anders kann man's net nennen  ;D) Vampire gibt. Nur wie gesagt, ich mag dieses Bild einfach nicht. Das Bild der unendlichen Perfektion, des Reichtums und der vollkommenen Schönheit. Sehr gekünstelt in meinen Augen. Ich lese solche Bücher auch nicht gerne. Ich möchte niemanden angreifen, der solche Bücher schreibt, um Gottes Willen, nein! Nur ich behalte gerne mein eigenes Bild von den Vampiren. Ein Bild, das noch sinnvolle Schwäche zeigt. Vampire, die arm sind und sich durchkämpfen müssen, um am Leben zu bleiben, beispielsweise. Mit den Hollywood-Vampiren kann ich leider nichts anfangen.

Ja, ich sage das ... die, die die Twilight-Bücher gelesen hat. Sinnloser geht's nicht. Aber ich sag mal, ich war zu der Zeit noch verträumt und etwas jünger. Jetzt bin ich wieder auf der böse Seite. So wie "Come to the dark side ... we have cookies!"

Nun ja, das ist meine Meinung. Mein eigenes Bild.


Dealein

Zitat von: Vivian am 01. Januar 2011, 23:14:01

Plötzlich sind sie reiche, wunderschöne, gefühlvolle Wesen. Ich frage mich, ehrlich gesagt, wie Vampire unendlich reich sein können und regelrecht nach Geld müffeln. Wie verdienen sie dieses Geld? Perfekter Raubüberfall? Ist es ihnen in den Schoß gefallen? Oder habe ich irgendeine Dokumentation verpasst, in der berichtet wurde, wie sie an Geld kommen?


Das wird wohl so sein, weil sie so lange leben, dass sich alles gesammelt hat.

FeeamPC

Êin Vampir kann reich sein, schön, und verliebt. Trotzdem könnte er gleichzeitig richtig fies und böse sein. Und letztere Eigenschaft vermisse ich an den modernen Vampiren.

Kitsune

Ich habe den Artikel auch gelesen und fand ihn interessant. Aber ich denke nicht, dass Vampire in einer Identitätskrise stecken. Für mich ist Twilight eher durch das "Romeo und Julia"-Motiv geprägt. Man kommt aus unterschiedlichen Welten und darf deswegen nicht zusammen sein. Da bietet sich in einer aufgeklärten, vorurteilsfreien Welt natürlich nicht mehr viel an, sodass man eben ins übersinnlich ruschen muss um eine "verbotene Liebe" zu realisieren. Denn anderen Krempel gab es ja auch schon z.b. schwarz-weiß.

Von daher ist der Kuschelvampire-Hype für mich zwangsläufig nur die Ausschlachtung eines bekannten Motives. Das Buch (bzw. der Film) funktioniert ja nur, weil der Vampire das Mädchen liebt, nämlich so sehr, dass er Angst hat ihr weh zu tun. Deswegen und gerade deswegen bricht man ja mit dem klassischen Bild des Vampires, weil es nicht wichtig ist. Die Merkmale die wir alle kennen und vielleicht auch fürchten, sind einfach unnötig geworden.

Und irgendwann ist der Hype vorbei und wird durch einen neuen Hype ersetzt, der das gleiche Motiv in einer anderen Verpackung hat. Es ist einfach das dominierende Motiv der weiblichen Jugend.