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Esskulturen

Begonnen von Lucien, 13. November 2010, 14:42:22

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Ary

Meine Nithyara (das Feuersängervölkchen) sind komplett verrückt nach Süßem und Scharfen. Asiatische Süßsauerscharf-Küche wäre wohl das Idealste für sie. Auf jeden Fall tun sie an alles, aber auch wirklich ALLES Honig oder sowas Ähnliches wie Ahornsirup dran. Gegrilltes Fleisch wird mit Honig überkrustet und mit scharfen gewürzen eingerieben, Backwaren werden mit Honig oder Sirup gesüßt und am liebsten auch noch damit getränkt (kennt jemand Baklava? Genau SO.). Ich war ja kurz davor, aus Jux mal ein Nithyarakochbuch zu basteln. :) Kandierte Früchte sind auch ausgesprochen beliebt.
Getränke müssen natürlich auch süß sein. Nithyara machen Wein, der die Qualität von Eiswein besitzt. Fruchtweine oder Met sind auch sehr beliebt - im Winter am liebsten heiß, as bei Mittwinterfesten zu zuweilen lustigen Zwischenfällen führen kann, wenn irgendann der ganze Clan sternhagelvoll ist (bis auf die Wachen, versteht sich). Kräutertees sind natürlich auch mit Honig versetzt. Honig soll ja sehr gesund sein, vielleicht werden meien Jungs deswegenso selten krank.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Vivian

Was die Menschen in meinem Buch angeht, so ähnelt es der Esskultur des Mittelalters, auch wenn sie ein bisschen entwickelter ist. Käse, Obst, Gemüse, Fleisch und besonders Brot stand an der Tagesordnung. Die Tiere wie Kühe wird geschlachtet und ein Kürschner kümmert sich um das Leder. Ich habe jedoch auch ein bisschen Gebäck in meine Geschichte eingebracht und mehrere Arten von Gemüse. Ich muss trotzdem immer wieder versuchen, noch in der Logik zu bleiben, damit es nicht übertrieben wirkt. So wird bei mir im Winter kein Brot hergestellt, da man das Getreide bei dem Wetter kaum züchten kann. Gegessen wird mit Holzbesteck und auf Holztellern (reichere Menschen besitzen Silberbesteck- und Teller).
Die beliebtesten Getränke sind Bier (nicht wirklich überraschend), Wein und Tee. Wein bekommt man allerdings nur in sehr reichen Städten, die sich das auch leisten können. Kleiner Städte und Dörfer müssen sich mit Bier, Wasser und Tee zufrieden geben (ist ja auch schon ein kleiner Luxus  :)).

Meine Elfen ernähren sich von allem, was sie finden. Das wären größtenteils Früchte und Gemüse, die sie selbst pflanzen. Im Winter ernähren sie sich von gelagerten Nahrungsmitteln und manchmal auch von Fleisch, wenn es an Nahrung fehlt.

Judith

Die antiken Einflüsse auf meine Fantasywelt erkennt man wohl schon daran, dass sie so oft gewässerten Wein trinken.  ;D

Zitat von: Kirsten am 06. Dezember 2010, 17:28:41
Kaffee?
Ist eine Welt ohne Kaffee denkbar?
So etwas wie Kaffee gibt es auf meiner Welt (bisher) nicht, auch nichts, was irgendwie ähnlich heißt. Ich selbst brauche zwar meinen morgendlichen Kaffee, aber meine Figuren müssen ohne auskommen.  ;)

Elle

Für mich war Nahrung bisher meistens Nebensache, aber seit ich Moers' Schrecksenmeister und A Song of Ice and Fire gelesen habe, liebe ich endlose, detaillierte Beschreibungen von Festmählern :D

Einer meiner Charas verweigert zeitweise das Essen, weil er aus seiner Heimat extrem scharfe Gerichte und viel Fleisch gewohnt ist und auf einmal mit rohem Gemüse konfrontiert wird, was für ihn ungefähr so ist, als würde man ihm Katzenfutter oder Küchenabfälle vorsetzen.  ;D

Erdbeere

Huh, der Thread ist ja alt, aber sehr interessant. :vibes:

Bei mir ist es momentan so, dass Kulturen aufeinander prallen: Takeo, der Japaner, muss sich mit europäischem Essen anfreunden. Im Gegenzug will er meinen beiden anderen Protas japanisches Essen schmackhaft machen, was besonders Vincent auf den Magen schlägt. ;D

Essen gehört für mich einfach dazu. Einer meiner Protas isst immer gerne. Und alle meine Figuren haben ein Lieblingsgericht. Es gibt Szenen mit ausladenden Gelagen, Festessen, Hungerattacken (und daraus resultierender schlechter Laune), Gelüsten nach Süssigkeiten und so weiter.
Takeo im Speziellen hat sich vorgenommen, sich durch jede Eissorte der Welt zu probieren, was den anderen beiden Protas bald auf die Nerven geht. ;D

Zum Stichwort Kaffee: Da ich selber süchtig nach Kaffee bin, kann ich meinen Protas Kaffee einfach nicht vorenthalten. Auch Tee und andere Getränke, besonders Alkohol, sind bei meinen Protas äusserst beliebt.

Kisara

@ Erdbeere: es gibt nichts, womit du einen Japaner besser in ewigen Horror stürzen kannst als Milchreis!
Der bloße Gedanke, Reis mit Zucker in Milch zu kochen versetzt Japaner in solchen Widerwillen und solches Entsetzen, dass es schon alleine deswegen unglaublich lustig ist.  :rofl:

Ansonsten, ich denke teilweise wochenlang über die Esskulturen meiner verschiedenen Länder nach. Beschreibungen kommen eher selten in den Roman, aber manchmal passt es einfach nicht, dass der Charakter aus dem eisigen Nordland sich einen Apfel aus der Tasche zieht und herzhaft abbeißt. Beim ersten Lesen kann das durchgehen, aber beim zweiten und dem dritten... passt es dann doch nicht.

Zum Kaffee:
Den gibt es bei mir wenn nur in den Südlanden, einem sehr arabisch-orientalisch-indisch angehauchten Kontinent. Die meisten Nordländer können ihn sich aber weder leisten, noch empfinden sie das extrem bittere Gebräu als schmackhaft und damit der Mühe wert. Außerdem vertragen sie ihn auch nicht, weil sie Koffein nicht gewöhnt sind.
Mein derzeitiger Favorit um Kaffee zu ersetzen, ist Kumyß, ein Milchwein oder, weniger fein ausgedrückt, vergorene Stutenmilch. Funktioniert wie Met, ist aber billiger und weniger aufwändig herzustellen.
Ansonsten natürlich die übliche Palette von Bier über Met bis hin zu Milch, Wasser & Tee...

Snöblumma

Ein Essensthread! Da bekomme ich gleich Hunger...

Ich muss allerdings zugeben, dass das Essen bei mir bisher eine nebensächliche Rolle gespielt hat. Ich habe einen Hang zu Geschichten, in denen Rebellen sich in die Wildnis zurückziehen, Schlachten geschlagen werden oder es sonst zu Umständen kommt, die dem feinen Essen nicht gerade zuträglich sind. Darum spielt das Essen eher eine Nebenrolle in den Geschichten selbst.

Umso mehr Gedanken mache ich mir aber darüber, was gegessen wird. Ich komme auch immer wieder ins Grübeln, ob es wirklich sinnvoll ist, in einem mittelalterlich angehauchten Setting von Kartoffeln zu sprechen - aber Kartoffeln sind so ziemlich mein Lieblingsessen, darum müssen die überall mit rein. Insgesamt hat bei mir aber bisher kein Volk eine wirklich ausgebaute Esskultur. Das läuft eher nach dem Prinzip "Hauptsache, nahrhaft und satt machend" ab. Leider! Auf ein ausgedehntes Gastmahl mit leckeren Speisen, Zuckerwerk und allerlei Feingebäck hätte ich schon lange mal Lust, aber es hat sich bisher noch nirgends angeboten.  :(

Was ich dafür umso mehr pflege, ist die Trinkkultur. Whisky muss sein, daneben andere hochprozentige Alkoholika, Liköre, Schaumweine, Perlweine, allerlei Weinsorten, Bier verschiedener Geschmacksrichtungen, Met - Hauptsache Alkohol. Ich habe zwar eine Protagonistin, die Alkohol kategorisch ablehnt, aber ihre Umgebung macht das allemal wieder wett. Hier habe ich eine fein ausgeklügelte Trinkkultur entwickelt, mit Weinanbaugebieten, jeweils mit ihren Eigenheiten, guten und schlechten Jahrgängen und natürlich den passenden Gläsern. In Sachen Alkohol bin ich sehr detailversessen.

Was Kaffee angeht: Ich hatte ihn früher mal, habe ihn dann aber genauso wie die geliebte heiße Schokolade meiner Protagonistin gestrichen. Ich fand beides irgendwie unpassend in einer Fantasywelt. Ein Parallelgetränk mit leicht abweichendem Namen zu entwickeln fand ich auch irgendwie unpassend in diesem Setting. Seitdem gibt es nur noch Tee in allen Varianten, dabei mag ich selber Tee doch gar nicht. Das stellt mich auch immer wieder vor Herausforderungen, Geschmack und Wirkung von Tee zu beschreiben.

FeeamPC

Wenn man es genau nimmt, ist Kaffee auch nichts anderes als ein Tee-Aufguss einer bestimmten Sorte Pflanzensamen.
Und es gibt auch in der realen Welt mehrere Pflanzen mit aufputschender Wirkung, neben Kaffee.
Daher denke ich, man kann ruhig einen Kaffee-Ersatz in seine Stories einbringen.

Lisande

Zitat von: Snöblumma am 21. Oktober 2011, 09:25:12
Ich komme auch immer wieder ins Grübeln, ob es wirklich sinnvoll ist, in einem mittelalterlich angehauchten Setting von Kartoffeln zu sprechen - aber Kartoffeln sind so ziemlich mein Lieblingsessen, darum müssen die überall mit rein.


Und warum auch nicht? Dass es hier im Mittelalter keine Kartoffeln gab, lag doch nicht daran, dass sie hier nicht wachsen könnten (vom Klima her), sondern einfach nur daran, dass sie kein einheimisches Gemüse sind, genauso wie Tomaten. Ich möchte an den Herrn der Ringe erinnern - die Hobbits futtern auch Tomaten und Kartoffeln, obwohl das Auenland an England angelehnt ist!

Wenn das Klima in der von Dir entwickelten Welt so ist, dass die entsprechende Pflanze darin gedeihen kann und Du sie gerne da haben möchtest, dann spricht meiner Meinung nach auch nix dagegen, sie zu verwenden.



Ich habe mir über Esskultur bisher nur vage Gedanken gemacht. Mehr auch über Wein, und das auch halbwegs, weil mein Prota mit seiner Eskorte (Prota ist Prinzlein) auf seiner Reise durch das berühmte Weinanbaugebiet der Provinz Tannien reist und sich wundert, dass spät im Herbst noch Trauben an den Reben sind - und dann erklärt bekommt, dass es sich hier um Eiswein handelt und es noch viiiiiiiiel zu früh für die Ernte ist. :)

Außerdem mag Lorin (mein Prota) keinen Fisch, besonders nicht die ekligen Forellen, auf die Papa König so steht und die es deswegen ständig gibt. Was ist natürlich die erste Mahlzeit, die er am Ziel (das dummerweise am Meer liegt) vorgesetzt bekommt? Natürlich Fisch auf Reis. Und er muss feststellen, dass dieser Fisch sogar schmeckt. Er ist noch nicht namentlich erwähnt, vorgestellt habe ich mir sowas wie Pangasius, aber den würde ich mit Sicherheit umbennenen.

Außerdem wird schon mal darüber geredet, dass der große Wels ja gut schmeckt (Lorin ist da anderer Meinung!), während der kleine Wels ja einfach nur eklig ist und auch so riecht.
Dumm nur, dass die Heiligen Katzen so auf das Zeug stehen und ein Opfer an die Göttinnen darin besteht, einen kleinen Wels zu fangen und den Katzen zu servieren...  :engel:

Merkt man an meinen Ausführungen, dass ich Fisch ungefähr genauso gerne esse wie Lorin?

Ob es bei mir Kaffee gibt, weiß ich noch nicht. Da ich das Zeug selber nicht trinke, kommt es in meiner Gedankenwelt eher nicht vor...


Snöblumma

Zitat von: Lisande am 26. Oktober 2011, 10:33:18

Und warum auch nicht? Dass es hier im Mittelalter keine Kartoffeln gab, lag doch nicht daran, dass sie hier nicht wachsen könnten (vom Klima her), sondern einfach nur daran, dass sie kein einheimisches Gemüse sind, genauso wie Tomaten. Ich möchte an den Herrn der Ringe erinnern - die Hobbits futtern auch Tomaten und Kartoffeln, obwohl das Auenland an England angelehnt ist!

Wenn das Klima in der von Dir entwickelten Welt so ist, dass die entsprechende Pflanze darin gedeihen kann und Du sie gerne da haben möchtest, dann spricht meiner Meinung nach auch nix dagegen, sie zu verwenden.

Ja, das stimmt schon. Allerdings finde ich es immer irgendwie seltsam, in meiner sorgsam aufgebauten Welt dann ganz normales Gemüse zu verwenden - andererseits finde ich es affig, krampfhaft für alles einen neuen Namen zu finden. Kartoffeln sind und bleiben eben Kartoffeln, daran lässt sich nichts rütteln.

Oh, Fisch? Hast du schon mal an Hecht gedacht? Der ist wirklich lecker und könnte deinen Lorin sicherlich davon überzeugen, dass Fisch auch gut sein kann :). Wieso nur ist es so lange hin bis zur Mensa? Ich komme gerade wieder richtig ins Grübeln, was ich meinen Figuren als nächstes vorsetzen könnte! Ich esse viel zu gerne, um es nicht in meinen Büchern auftauchen zu lassen... ich brauche dringend ein Gastmahl. Jetzt. Sofort.  ;)

Franziska

den Thread sehe ich zum ersten Mal. Ich war auch bei meinem ersten Roman am grübeln, der spielt in Nordafrika, also in einer ähnlichen Welt. Ich habe einfach das Essen so übernommen, genau wie die Architektur und einige Sitten. Aber ich weiß nicht, irgenwie kommt es mir auch komisch vor. Brot gibt es überall, meine Protas essen auch Couscous und Kichererbsen, sonst nenne ich keine bestimmten Gemüse. Und Alkohol trinken sie auch gerne mal. Tee trinken sie natürlich auch, das könnte ich sogar noch öfter erwähnen. Kaffe einfach zu übernehmen fände ich auch komisch, besonders in einer mittelalterlichen Welt, die in einem nördlichen Land liegt. Denn das sind nunmal eingeführte Produkte, die nur in warmen Regionen wachsen. Da würde ich lieber was eigenes erfinden.

Lisande

Zitat von: Snöblumma am 26. Oktober 2011, 11:26:34

Oh, Fisch? Hast du schon mal an Hecht gedacht? Der ist wirklich lecker und könnte deinen Lorin sicherlich davon überzeugen, dass Fisch auch gut sein kann :)


Lorin wird feststellen, dass er gegen Salzwasserfisch insgesamt nicht so viel einzuwenden hat, wie gegen Süßwasserfisch - womit der Hecht dann leider verloren hätte.... ;)
Aber Rotbarsch könnte ich mir noch vorstellen. Und Seelachs...

Ary

Hihi, Shanaro mag auch keinen Fisch, und das, obwohl er Heiler im Tempel der Meeresgöttin ist. Alessio dagegen... liebt (einen) Fisch.  ;D  Natürlich wird da viel Fisch gegessen, gebraten, geünstet, gekocht, gegrillt, geräuchert, als etwas Sushi-Ähnliches... Fisch, Algen, Krebse. In dieser Stadt am Meer, die immer noch keinen Namen hat, futtert der Mensch alles, was das Meer ihm gibt. Ach ja, auch Muscheln, aber nur im Winter, im Sonner sind die verboten (zum einen, weil sie sich dann fortpflanzen und zum anderen, weil Muscheln in warmen Sommermonaten tatsächlich geradezu giftig werden können).
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Lisande

Zitat von: Aryana am 26. Oktober 2011, 18:23:05
Hihi, Shanaro mag auch keinen Fisch, und das, obwohl er Heiler im Tempel der Meeresgöttin ist. Alessio dagegen... liebt (einen) Fisch.  ;D  Natürlich wird da viel Fisch gegessen, gebraten, geünstet, gekocht, gegrillt, geräuchert, als etwas Sushi-Ähnliches... Fisch, Algen, Krebse. In dieser Stadt am Meer, die immer noch keinen Namen hat, futtert der Mensch alles, was das Meer ihm gibt. Ach ja, auch Muscheln, aber nur im Winter, im Sonner sind die verboten (zum einen, weil sie sich dann fortpflanzen und zum anderen, weil Muscheln in warmen Sommermonaten tatsächlich geradezu giftig werden können).


Ach ja, Shanaro und seine Fischabneigung... *kicher*
Wie war das mit Muscheln? Nur in Monaten, die ein R im Namen haben, oder? :)

Ich glaube, Muscheln muss ich Lorin auch nochmal vorsetzen. Der rastet aus...  ;D

Ary

Genau, bei uns in dieser Welt nur in R-Monaten.
Hm, die Idee mit dem Nithyarakochbuch spukt mir immer noch im Kopf rum. Süße und scharfe Sachen...
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.