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Schreibausbildung

Begonnen von Darielle, 31. August 2010, 11:25:34

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Darielle

@ Winterkind

Tja, ich lebe die "böse" Seite des Lebens ;) Ich glaube nicht an den Teufel, ich bin nur Satanist. Und daher möge man mir verzeihen, wenn ich Gott nicht für irgendetwas danke, sondern lieber dem "Teufel", dem satanischen Prinzip und damit mir selbst.  :engel: Der Satanismus ist meine Lebenseinstellung, schon seehr lange Zeit. Er hat aber nichts damit zu tun, was und wie ich schreibe oder wie ich meine Probleme löse. Er gibt mir nur die Kraft an mich selbst zu glauben und dank eigener Kraft alles im Leben zu erreichen. Irgendwie geht alles. ^^

Aidan

Es tut mir leid, Darielle. In deinem Post sind Widersprüche in deiner Lebenseinstellung. Satanist ohne Teufel geht genauso wenig, wie eine Lebenseinstellung ohne Einfluss auf die Art Probleme zu lösen.

Ich kann deine Einstellung nicht teilen. Aber das muss ich zum Glück nicht. Ich beziehe mein Selbstbewusstsein, meinen Selbstwert und das Erreichen meiner Ziele und Träume aus anderer Quelle. Die Antworten und Hilfestellungen sind da nicht so plakativ, aber auf Dauer  effektiver. Auch wenn es manchmal so aussieht, als würde ich mein Ziel nicht erreichen, erreiche ich es dennoch, oder ein anderes, besseres.

Lass dir gesagt sein: auch ich träume und verwirkliche zur Zeit Schritt für Schritt meine Träume und Wünsche und werde immer freier von dem, was mich früher begrenzt hat. Es ist zum Teil harte Arbeit und vor allem auch in der Vergangenheit gewesen. Und die schwersten Zeiten waren jene, wo ich meinen Weg, meine innere Richtung verlassen habe.

Aber nun gut. Wir haben Lebenseinstellungen, die sich nicht vertragen. Dort weiter zu reden, führt nur immer weiter weg von dem ursprünglichen Sinn dieses Threads, auch wenn ich in der Lebenseinstellung den Schlüssel zum langfristigen Erfolg und Glück sehe.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Felsenkatze

@Winterkind & Darielle:

Wie Winterkind schon gesagt hat, führt die Religionsdiskussion hier zu weit vom Thema weg. Zudem wollen wir eigentlich hier keine Threads, die aufgrund von doch recht fixen Standpunkten zur Schlammschlacht verkommen könnten. (Versteht mich nicht falsch: ihr wart beide sehr zivilisiert, das ist jetzt nur präventiv). Über Religion und Politik kann man sich sehr lange streiten und letztlich führt es selten zu etwas.
Deswegen würde ich mich freuen, wenn diese Diskussion hier nicht weitergeführt wird. Danke. :)

Thaliope

#33
@Winterkind: Da muss ich Darielle den Rücken stärken: Satanismus ist primär eine anthropozentristische Weltsicht, die also den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Satan ist in diesem Konzept, so wie ich es verstanden habe, letztlich nur der Katalysator, der dem Menschen seine Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von Gott vor Augen führt. Und von da an kommt man dann auch ganz gut ohne Teufel aus ;)

Aber stimmt, Weltanschauungen führen hier vom Thema fort. Oder ...? Geht es nicht eigentlich die ganze Zeit darum? Ach, ich weiß es nicht.

LG
Thali

[Edit: Hupps, das hat sich mit Felsis Aufforderung zum Themawechsel überschnitten. Sorry!]

Rumpelstilzchen

Zitat von: Darielle am 31. August 2010, 12:55:19
Aber am Ende steht dennoch die Frage: Was tun? Ausland fällt für mich schon allein deshalb aus, weil ich mit meineim Freund erst seit gut einem Monat zusammen bin und ich natürlich besonders diese Anfangsphase nicht erschweren möchte. Das hatte ich bisher nur allzu oft.
Hast du nicht in deiner Vorstellung geschrieben, dass du verlobt bist? Oder verwechsele ich dich gerade?

Ich kann längere Auslandsaufenthalte nur empfehlen. Dort lernt man eine Menge über andere Kulturen und trifft die unterschiedlichesten Menschen. Wenn man im Ausland "auf sich alleine" gestellt ist, lernt man auch eine Menge über sich selbst. Eine Auszeit kannst du dir auch in Deutschland nehmen, wenn du noch nicht weißt, was du eigentlich machen möchtest. Hast du schon mal an ein Soziales oder Ökologisches Jahr gedacht? Vielleicht gibt es auch Stellen in der Nähe deines Freundes.

Wenn du dich für eine Ausbildung entschieden hast, dann zieh sie durch, egal, ob dir daran etwas nicht gefällt. Anschließend kannst du immer noch etwas anderes machen, aber dann hast du schon mal eine Grundlage auf der du aufbauen kannst. So habe ich es gemacht, allerdings nicht, weil sie mir nicht gefallen hat, sondern weil ich in dem Beruf anschließend keine Job bekommen habe. Das kommt heutzutage auch noch dazu. Du findest etwas, was dir Spaß macht, aber es gibt dort zu wenig Jobangebote, dann musst du flexibel sein. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.

Träume braucht jeder Mensch, aber man sollte sich nicht in einer Traumwelt verlieren und den Eindruck machst du gerade auf mich. Den perfekten Job gibt es nicht, egal ob es die nicht perfekten Kollegen sind, die unliebsamen Aufgeben, die es in jedem Job gibt oder die schlechte Bezahlung, von der du kaum leben kannst. Und für den nahezu perfekten Job musst du erst mal Berufserfahrung gesammelt haben.

Zitat von: Thaliope am 01. September 2010, 13:34:53
... letztendlich ist das alles bedingt durch die echte Welt, weil sie Grundlage für unsere Vorstellungen ist. Und die Figuren und ihre Konflikte sind eigentlich das, wofür man die Lebenserfahrung braucht.
Dem stimme ich zu, denn ohne eine gewisse Lebenserfahrung können Charaktere schnell unglaubwürdig werden.

Wenn du dich für Sprachen interessierst, dann fang jetzt an, nicht wenn es irgendjemand von dir verlangt. Besuch Fremdsprachenkurse an der VHS oder such dir einen Austauschstudent, häufig suchen diese jemanden der ihnen hilft deutsch zu lernen und im Gegenzug lehren sie dich ihre Sprache. Auch das sind wichtige Erfahrungen. Auch das Lernen anderer Sprachen kann dir helfen schreiben zu lernen.

Wenn du deinen Weg gehen willst, dann musst du etwas tun. Wenn du dich nur treiben lässt, passiert auch nichts ;)

Rika

Ich denke auch jeder Mensch braucht Träume. Und es ist es auch wert, darauf hinzuarbeiten.
Ich glaube allerdings, daß nur den wenigsten die Träume in den Schoß fallen, die meisten müssen hart dafür arbeiten, Umwege in Kauf nehmen, Durchhaltevermögen beweisen...

"nur wenige Lehrstellen" als Grund, gleich aufzugeben, ohne wenigstens erstmal versucht zu haben, eine zu bekommen, scheint mir auszusagen, daß der Traum wohl doch nicht so wichtig ist.

Was das Schreiben betrifft, zurück zu den anfänglichen Argumenten: Um als veröffentlichter Autor davon leben zu können braucht es dreierlei:
- viel Schreiben, damit man was an den Verlag/Agenten zu bringen hat
- einen "Brotberuf", oder Unterstützung von Außen, damit man ein Dach über dem Kopf und was zu Essen hat, bis die Schreiberei genug einbringt (wenn sie es denn jemals tut, das läßt sich ja nicht garantieren, auch bei erfolgreicher Veröffentlichung)
- Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen und ein dickes Fell um es wieder und wieder so lange zu versuchen, bis es mal klappt mit der Veröffentlichung.

Was mir als "Tenor" hier durchklingt, ist das wir alle sagen, der Brotberuf trägt meistens auf subtile und/oder direkte Weise zum besseren Schreiben bei.
Mindestens allerdings kann/sollte ja das Schreiben finanzieren und genug Zeit dafür lassen. Und das ist meistens mit ungelernten Berufen eher weniger der Fall.

Der andere "Tenor" der mir durchklingt ist, daß es auf Dauer nicht gut ist, ständig etwas neues anzufangen und halbfertig wieder abzubrechen. Oftmals ist die Investition das Begonnene doch noch zuendezuführen mehr Wert als nur am Ende das Papier mit der Qualifikation in den Händen zu halten. (Nicht zuletzt das Wissen und der Beweis, daß mensch etwas zuende führen kann und eben nicht gleich aufgibt wenn es schwierig/langweilig/nervend/"unnütz" wird. Das ist für so viele Dinge wichtig, nicht zuletzt auch für das Leben als Autor, muß mensch doch seine Bücher nicht nur fertig schreiben, sondern dann auch noch solange überarbeiten, bis sie erflgreich an den Verlag gebracht sind.)
Außerdem ist eine abgeschlossene Qualifikation immer etwas positives, auch wenn mensch sich damit hinter bei etwas nicht direkt damit zusammenhängendem bewirbt.

Viel Glück bei deiner Suche!

Steffi

Zitat von: Thaliope am 01. September 2010, 13:34:53
Wie fremdartig und fantastisch auch die Umgebung gestaltet sein mag, in der deine Geschichten spielen, und wie wundersam auch die Figuren sind, die deine Geschichten erzählen ... letztendlich ist das alles bedingt durch die echte Welt, weil sie Grundlage für unsere Vorstellungen ist. Und die Figuren und ihre Konflikte sind eigentlich das, wofür man die Lebenserfahrung braucht.
Das meiste fachliche Wissen könnte man sicher mit mehr oder weniger Aufwand recherchieren, aber die Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich mit den unterschiedlichsten Charakteren etc. sind meiner Ansicht nach das, was den Figuren in Geschichten Plastizität und Glaubwürdigkeit verleihen kann und vor dem Verharren in Klischees bewahrt.



Dem stimme ich hundertprozentig zu. Um tiefe, glaubwürdige Menschen zu schreiben muss man eben schon einigen begegnet sein...
Sic parvis magna

Darielle

Na, ihr habt euch wieder mächtig ins Zeug gelegt mit dem Tippen!  ;D
Ok, zuerst möchte ich mal ein paar kurze Statements zu den "OffTopic"-Dingen abgeben, danach komme ich zurück zum eigentlichen Thema.

Was die Lebensphilosophie angeht (nein, das sollte eigentlich gar keine Religionsdiskussion werden  :d'oh:), so ist das für mich absolut kein Widerspruch. Satan ist ein Lebensprinzip, eine Galleonsfigur, während der Teufel für manche zwielichtige Leute tatsächlich als Person und als Gott betrachtet wird. Man darf Satan, Luzifer und den Teufel nicht alle in einen Topf werfen. Jeder Name birgt eine völlig andere Lebenseinstellung. Der Sinn des Satanismus ist Selbstverwirklichung und Individualität. Auch eine Anti-Haltung gegenüber der (christlichen) Kirche spielt eine große Rolle, aber nur deshalb weil die Kirche als Institution in der Geschichte viele Fehler beging und auch heute noch betrügt und versucht durch Schein weltliche Macht zu erlangen. Aber das ist ein anderes Thema... Wer mehr dazu wissen mag, kann mir ne PN schicken.

Ach ja, es kam irgendwo die Frage durch, was meinen Beziehungsstatus betrifft: Ja, da hat sich eine Menge getan. Als ich mich vorstellte war ich verlobt, nur leider in den falschen wie sich herausstellte. Meinen Freund nun kenne ich schon wesentlich länger als meinen Ex-Verlobten und da hat sich aus einer sehr engen Freundschaft einfach etwas anderes ergeben... Im Endeffekt habe ich nun bei ihm wirklich das Gefühl meinen Traum zum Leben erweckt zu haben. Er ist das beste was mir in meinem ganzen Leben geschehen ist.

So, nun zurück zum Thema Ausbildung.
Hier hat für mich nun sicher ein völlig fremder Weg begonnen. Doch ich bleibe meinen Prinzipien treu. Spaß, Friede und Freude (hoi, das klingt gar so lustig) sind immer noch das wichtigste für mich. Das alles muss ein Job mir bringen. Mit Geld kann ich nicht viel anfangen und ich möchte auch nicht Jahrzehnte darauf warten, dass ich irgendwann mal "Glück" habe. Stattdessen möchte ich mein Leben jetzt so leben, dass ich - sollte ich in jüngster Zeit verunfallen und sterben - nicht bereuen muss, dass ich meine Zeit auf Erden nicht genutzt habe. Ok, klar, wenn man tot ist, bereut man nichts mehr.  :pfanne: Aber ihr wisst sicherlich worauf ich hinaus möchte.
Morgen bin ich nochmal bei der guten Frau von der Berufsberatung und dann schauen wir weiter, wie wir das alles händeln. Ich mache mir deshalb nicht so viel Stress, auch wenn es eine ernste Situation ist. Aber wozu unnötig aufregen, da verliert man nur den Überblick.

Ja, vielleicht habe ich eine Traumwelt geschaffen in der ich existiere. Aber am Ende ist alles irgendwie eine Traumwelt. Realität ist immer mehrdimensional. Ich halte nicht viel von dem "Ernst des Lebens". Im Gegenteil. Ich muss das ändern, was ich geändert haben möchte, weil sonst nichts geschieht.
Ein gradliniges Leben wäre langweilig. "Wer grade Wege geht, fürchtet den Herrn. Wer krumme Wege geht, verachtet ihn." Dieses Zitat trifft eindeutig auf mich zu - nicht nur aus religiöser Sicht.

Also, alles wird sich finden. Die Antwort, die ich mir nicht selbst geben konnte ist im Endeffekt nur die, dass es eben keine Möglichkeit gibt, sich im Bereich der Literatur ausbilden zu lassen, bzw einige Grundregeln des Handwerks zu erlernen. Jedenfalls keine wie ich sie mir erhofft hatte.
Nun ist so ein langer Thread draus geworden, was mich einerseits freut, andererseits ist es eben doch schwierig aus all den Gedanken und Infos das besonders wesentliche für mich mitzunehmen. Bitte nehmt's mir nicht übel, ich bin euch wirklich dankbar für eure Anteilnahme. Aber ich glaube, ich brauch nun eine Mütze Schlaf.^^