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Traum-Ideen.

Begonnen von Möchtegernautorin, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Nagi Naoe

Hallo!

Mich würde eure Meinung zu diesem Thema interessieren, da im Moment anscheinend sehr viele Mitglieder einzelne Sätze oder ganze Ideen durch Träume bekommen:

Kommt es bei euch vor, dass ihr Ideen für Kurzgeschichten/Romane durch Träume bekommt? Und wenn ja, wie oft.

Meint ihr, durch einen Traum kann man sich die Geschichte sofort bildlich vorstellen, man ist also dadurch beim Plotten und Schreiben "schneller drin"?


Ich freue mich über eure Beiträge,
Nagi.

THDuana

Hallo Nagi,

ich habe im Forum jetzt schon öfter gelesen, dass einige immer einen Block und Stift neben dem Bett haben und der auch oft gebraucht wird. Da komme ich mir direkt als Außenseiter vor. Wenn ich schlafen gehen, träume ich zwar fast immer und auch ziemlich Seltsames, manchmal sogar Interessantes, aber nichts, dass sich zum aufschreiben lohnt. Also geträumt habe ich noch nichts für eine Geschichte oder Ähnliches. Leider.
Wobei, so in Ruhe schlafen hat auch was ;D

Mir kommen meine Ideen meist am Tage, da renne ich dann wie wild rum auf der Suche nach meinem Notizbuch. Nachts bin ich da einfach zu müde für.

Maja

Ich habe es mal zusammengeführt, weil wir fast das gleiche Thema schonmal hatten, aber seither neue Mitglieder mit neuen Träumen hinzugekommen sind.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

saraneth

Ich hab erst neulich (glaube es war die Nacht von Freitag auf Samstag) was tolles geträumt, das absolut in meine Geschichte passt. Besser gesagt habe ich den Schluss geträumt und bin dann aufgewacht, schnell zum Schreibtisch gegangen und hab es aufgeschrieben.

Als ich wieder wach war, war ich schnell mit mir im Reinen und seitdem steht der Schluss für meine Geschichte. ;D

Ich habe sowas relativ oft. Ich schlafwandele auch sehr viel. Teils unterhalte ich mich sogar mit Personen aus meiner Familie oder meinem Freund - während ich schlafe - und am nächsten Morgen spricht man mich drauf an und ich kann mich natürlich an nichts erinnern.

Wenn ich schlafwandele erinnere ich mich meistens leider nicht, wie oben bereits erwähnt, aber wenn ich träume, dann zu 99% schon. Eine Zeit lang habe ich sogar mal eine Art Traumtagebuch geführt und da sind schon recht viele seltsame Dinge zusammengekommen, die aber nicht absurd waren.

Alles in allem kann man sagen: Ja, ich habe oft Ideen für meine Geschichten aus Träumen und manchmal kommt es auch vor, dass sie genauso passieren. ???

Artemis

Ich bin - genau wie Duana - jemand, der absolut kein Nutzen aus seinen Träumen ziehen kann. Wenn ich träume, vergesse ich alles bis morgens - und das wenige, an das ich mich erinnere, ist im Prinzip totaler Käse  ::)

Meine Ideen bekomme ich auf unterschiedliche Weise. Meistens sind das ganz spontane Geistesblitze. Wenn ich Musik höre, wenn ich spazieren gehe und mir die Natur anschaue, wenn ich einen neuen Film schaue ... in diesen Momenten ist mein Kopf aktiv und produziert am laufenden Band Ideen. So kann schon mal eine Idee für einen kompletten Roman aus dem Nichts auftauchen  ;D

THDuana

Zitat von: Artemis am 07. Oktober 2007, 20:48:46Meine Ideen bekomme ich auf unterschiedliche Weise. Meistens sind das ganz spontane Geistesblitze. Wenn ich Musik höre, wenn ich spazieren gehe und mir die Natur anschaue, wenn ich einen neuen Film schaue ... in diesen Momenten ist mein Kopf aktiv und produziert am laufenden Band Ideen. So kann schon mal eine Idee für einen kompletten Roman aus dem Nichts auftauchen  ;D
*Artemis die Hand schüttel* Genau so geht es mir auch. Träume sind bei mir zu kaum was Nutze, aber ich kann von den verrücktesten Dingen Ideen bekommen.
Bei mir sind es auch vor allem Filme und Musik. Aber auch wenn ich Straßenbahn fahre. Ganz schlimm ::)
*auch mal so einen inspirierenden Traum haben will*

Artemis

Zitat von: Duana am 07. Oktober 2007, 20:50:57
*auch mal so einen inspirierenden Traum haben will*

Hm, nö, ich nicht ^^

Ich bin da immer etwas eigen mit den Ideen. Wenn man träumt, kann man ja selten Regie führen - der Traum passiert einfach, und man selbst guckt nur zu. Wenn ich aber dösend im Zug sitze und vor mich hingrübele, kann ich immer wieder wie ein strenger Regisseur eingreifen und die Szene umwerfen, sobald mir was nicht gefällt.

saraneth

@ Duana: Manchmal sind diese Träume aber auch ziemlich verwirrend, besonders, wenn sie dir dann passieren. oO

THDuana

@ saraneth

Zitat von: saraneth am 07. Oktober 2007, 20:59:24@ Duana: Manchmal sind diese Träume aber auch ziemlich verwirrend, besonders, wenn sie dir dann passieren. oO
Wenn ich keine Ideen im Traum habe, heißt es nicht, dass ich solche Träume, wie von dir beschrieben, nicht habe ...

@ Artemis
Ich fahre zu selten mit im Auto, um richtig zu dösen und da Ressigeur zu sein ;)

Coppelia

#39
Ich hab bisher nur ganz selten Motive aus meinen Träumen benutzt.
Aber ich schaue immer schön, was ich träume, und wenn ich das Gefühl habe, ein Traum war wichtig, schreibe ich ihn auch auf. Denn ich finde immer wieder unglaublich, in wie krassen (oder auch lustigen) Bildern Träume das vor Augen stellen, was man in wachem Zustand nicht richtig mitbekommt. Insofern denke ich, dass Träume bei Problemen weiterhelfen können (oder zumindest zeigen, wo vielleicht Probleme liegen).

Aber für meine Geschichten springt dabei oft nichts heraus, selbst dann nicht, wenn meine Figuren in den Träumen vorkommen. Denn das tun einige Figuren ziemlich oft. Aber sie treten dann ja sozusgen nicht als Geschichtenfiguren auf, sondern als Traumgestalten, und das ist auf jeden Fall etwas anderes.

Nur einmal kann ich mich wirklich erinnern, dass ich etwas über eine Figur geträumt habe, was ich später in die Geschichte eingebaut habe. Es war aber nur ein eher unwichtiges Detail.

Immortal

Ich träume durchgängig wirres Zeug, wo rein gar nichts mit dem Schreiben zu tun hat.

Obwohl demletzt hab ich von einem Tintenzirkler geträumt. Der Traum war zuerst richtig gruselig, weil es hieße ich müsste sterben... naja als sich dann herausstellte, dass dies nicht s ist hat sich nur der besagte Tintenzirkler gefreut. Und hat aus seinem Auto ein riiiiiesen Nachtischbuffet mit Kuchen, Torten, Pudding und Süßigkeiten geholt.

Was das zu bedeuten hat ist mir bis jetzt ein Rätsel und das obwohl ich auch noch nie außerhalb des Tintenzirkels mit dem Mitglied Kontakt hatte...

Naja wie gesagt meine Träume sind uninspirierend, beklemmend und manchmal wunderschön :) Aber nie zum Schreiben geeignet.
Zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde fliegen.

Grey

Hmm ... es kommt durchaus vor, dass ich von meinen Charakteren träume ... letztens ist mir was sehr skurriles passiert. Ich habe im Traum Besuch von einer Frau bekommen, deren Bild ich jetzt noch bis ins Detail im Kopf habe. Sie sagte, sie heißt Frei und will auch dabei sein. Und sie hat das so eindringlich gesagt ... es lässt mich einfach nicht mehr los. Naja, mittlerweile habe ich, glaube ich, ihre Geschichte gefunden ... eine sehr böse Geschichte! Kein Wunder, dass sie will, dass man sie aufschreibt ... ::)

Lomax

Träume sind für mein Schreiben sehr wichtig.

Ich erinnere mich sehr oft und ausführlich an meine Träume, an sehr komplexe und verschachtelte Träume mitunter. Der Grund, warum ich mich daran erinnere, ist der, dass ich mittendrin aufwache - weil es intensive Albträume aller Art sind. Schon von Kindheit an war es normal, dass ich regelmäßig aufwachte und stundenlang nicht mehr einschlafen konnte und schon gar nicht das Licht ausmachen, weil die Dinge, die in meinen Träumen waren, vielleicht doch auch in meinem Zimmer lauern könnten.
  Irgendwann kam ich auf die Idee, die Dinge, die in meinen Träumen vorkommen, für Geschichten zu verwenden. Ich sezierte die Träume nach dem Aufwachen, suchte Verwertbares heraus, verwarf Abgegriffenes oder zu Unstringentes. Und ich stellte fest, ein solchermaßen "verwerteter" Traum hat seinen Schrecken verloren. Im Gegenteil: Ich konnte es kaum noch erwarten, wieder einzuschlafen und weiterzuträumen, um noch mehr Material zu bekommen, oder einen neuen verwertbaren Traum. Aus einem Erlebnis war eine Geschichte geworden.
  Irgendwann, später, fing ich dann auch an, Verwertbares aus Träumen in meinen Ideenbüchern zu notieren. Manchmal sind das komplette Romanexposees, die allerdings selten die Träume 1:1 wiedergeben: Der ursprüngliche Traum ist bearbeitet, dramatisiert, Lücken wurden beseitigt, Sprünge "auf Linie" gebracht. Manchmal musste ich dafür nur wenig an dem Traum ändern, mitunter ist aus einem Traum nur ein Roman-Grundidee geblieben.
  Sehr viel öfter als komplette Geschichten entnehme ich Träumen allerdings nur Fragmente: Szenen, Gedanken, Handlungsstränge, Subplots, Figuren ... oder auch einfach nur Beschreibungen von Landschaften oder Dingen, die ich gesehen habe. Die landen dann, mit allen anderen Ideen aus allen anderen Quellen auch, in meinen Notizbüchern und werden bei Bedarf verwendet.

Ob diese Traumfragmente meine Geschichten bildhafter machen, den Einstieg erleichtern etc. weiß ich nicht. Ich verfahre damit wie mit allen anderen Inspirationsquellen: Wenn ich in meinen Aufzeichnungen etwas finde, was in eine Geschichte passt, baue ich es ein. Wenn ich etwas in meinen Aufzeichnungen finde, ist allerdings meist auch die ursprüngliche Inspiration wieder da; ich kann also in die Träume zurücktauchen, die Dinge sehen, das Grauen spüren ...
  Zumindest zweimal habe ich jetzt als Feedback von Lesern bekommen, dass sie von meinen Geschichten Albträume bekommen haben. Also scheint ja zumindest ein wenig von der Atmosphäre übertragbar zu sein ;) Und da ich für Wirkung und Emotion schreibe, möchte ich diese Inspirationsquelle nicht missen.
Zitat von: Drachenelfe am 01. Januar 1970, 01:00:00Ich träume in der letzten Zeit dauernd, dass mir die Zähne ausfallen und mein Zahnarzt nicht erreichber ist.
Den Traum mit den ausgefallen Zähnen hatte ich auch schon mal. Ich war in Norwegen unterwegs und lag in meinem Zelt. Nachts wurde ich wach, und spürte mit der Zunge, wie ein Zahn wackelt. Während ich noch ratlos daran herumpolkte, löste er sich und fiel aus, und gleichzeitig wackelte der daneben. Ich fasste erschrocken mit der Hand an den Mund und holte mir insgesamt gleich drei lose Zähne heraus. Ich umklammerte sie in meiner Faust und lag in meinem Schlafsack und wusste nicht, was ich tun sollte - es war dunkel, und es war schwer für mich, aus dem Schlafsack aufzustehen, und ich hatte Angst, dass ich die Zähne verliere und sie nicht wiederfinde, wenn ich sie jetzt loslasse oder versuche, mich in dem Zelt irgendwie zu bewegen. Abgesehen von dem Problem, wo ich in Norwegen einen Zahnarzt finde, der sie vielleicht wieder einsetzen kann.
  Und dabei wurde ich dann wach, und ich hatte die rechte Hand so fest zur Faust geballt, dass es wehtat. Ich war sehr überrascht, als ich keine Zähne darin fand.

Nach einem weiteren Traum auf derselben Norwegentour habe ich dann eine Kurzgeschichte geschrieben, oben alleine in den Bergen, im Spätsommer und an der Grenze zum Winter, als die Wege einsam waren und morgens schon das Kondenswasser am Zeltdach gefror. Es war eine unwirkliche Wanderung, und ein unwirklicher Traum, und beides habe ich dann in einer Geschichte zusammengefasst, in der auch dieser Traum vorkam, die aber nicht der Traum war. Nun ja, aber vielleicht war auch der Traum kein Traum, und es ist wirklich etwas des nachts an mein Zelt gekommen ... ;)

Meine Träume sind also sicher ein wichtiger Motor meines Schreibens. Aber daneben sind viele Ideen genauso wichtig, die mit Träumen gar nichts zu tun haben.

Linda

Hi,

als "Ideenlieferant" ist für mich der Halbschlaf wichtiger, als der richtige Traum.  Am Flutsaum zwischen wachen und schlafen und träumen fische ich eine Menge aus dem Traumozean.
Aber in den seltensten Fällen werden daraus Geschichten. Eine Idee wartet noch auf Realisierung - eine andere wurde zu einer Kurzgeschichte um die Magie der Musik - und dabei träumte mir passenderweise die Story, der Liedtext und die dazugehörige Melodie.
Und beim Geisterwolf habe ich mich im Schlaf immer schon auf die fälligen nächsten Szenen eingeschossen. Zumindest hatte ich da morgens teilweise fertige Formulierungen im Kopf ;-)

Gruß,

Linda   

saraneth

@ Duana: Das habe ich ja auch nicht behauptet, oder?