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Ich will Schriftsteller sein! Jetzt!

Begonnen von Alaun, 24. Juni 2010, 16:11:07

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Grey

Gerne. :)

@Coppi
Die Bundesakademie für Literatur in Wolfenbüttel bietet ganz interessante Kurse an. Und Bastei Lübbe hat auch eine Akademie. Vielleicht schaust du dir deren Programm mal an. Ich habe selbst lange nicht mehr geguckt, was die so anbieten, aber letztes Jahr hatte ich schon den Eindruck, dass sich das lohnen würde. Und davon geträumt, irgendwann selbst mit solchen Workshops etwas Geld zu verdienen. :innocent: ;)

Thaliope

Zitat von: Grey am 17. März 2016, 10:18:04
Gerne. :)

@Coppi
Die Bundesakademie für Literatur in Wolfenbüttel bietet ganz interessante Kurse an. Und Bastei Lübbe hat auch eine Akademie. Vielleicht schaust du dir deren Programm mal an. Ich habe selbst lange nicht mehr geguckt, was die so anbieten, aber letztes Jahr hatte ich schon den Eindruck, dass sich das lohnen würde. Und davon geträumt, irgendwann selbst mit solchen Workshops etwas Geld zu verdienen. :innocent: ;)


... und die Workshops in Wolfenbüttel sind wirklich toll und bezahlbar noch dazu. :wolke:

Tigermöhre

Zitat von: Grey am 17. März 2016, 10:18:04
Und Bastei Lübbe hat auch eine Akademie.
Die ist wieder geschlossen. Im April letzten Jahres, haben sie gemeldet, dass sie Pause machen. *klick* Und auf der Homepage findet man keine Infos mehr darüber. (Außer ich bin zu blöd zum Suchen.)

Waldhex

@Coppelia: Wenn Du den Kurs in Deutschland besuchen möchtest, gäbe es zum Beispiel diese Möglichkeit: http://www.ideenreich-kreativhof.de/seminare-workshops/grundlagen-des-professionellen-schreibens/
Ich kann Dir allerdings nichts zur Qualität sagen, da ich selbst noch nicht dabei war.

Slenderella

Momentan verkauft sich ja mein Buch echt gut. Ergo - ich freue mich Schriftsteller zu sein. Hat man aber eine gute Idee finden sich dann direkt die Nachahmer ...
kopiertes Logo, ganze Phrasen die ich häufig benutze und jetzt lässt sie sich feiern ... da ist man doch gern Schriftsteller ...
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Trippelschritt

Gibt es ein schöneres Kompliment als kopiert zu werden? Eine Gefahr ist das doch nur dann, wenn die eigene Idee die einzige ist, die man bisher hatte. Die zweite Idee zu kopieren ist schon erheblich schwieriger.

Alles Liebe
Trippelschritt

Tintenteufel

Ich habe gerade den Fehler gemacht und mir meine Google-Analytics Daten angeuckt.  :(

Irgendwie ist das schon sehr ernüchternd, wenn man weiß, wie sehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit man eigentlich schreibt. Man weiß ja eigentlich, dass man die ersten paar hunderttausend für die Tonne schreibt. Aber nach so 70.000 verbrannten Wörtern deprimiert mich das grade schon und ich frage mich etwas, ob  es sich "lohnt" neben dem Studium und dem ganzen anderen Kram täglich noch ein bis zwei Stunden für's schreiben frei zu schaufeln.
Nur um dann doch über Wochen hinweg nicht "wirklich" dran zu arbeiten. Kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen Charakter ausgearbeitet oder über Plots nachgedacht habe, die ich dann irgendwie befolgt habe. Wenn's eh keiner liest, kann ich ja auch gleich für die Schublade schreiben. Da kann ich wenigstens Verlegern die Schuld geben und nicht mir. *grummelt böse*
Ist ja auch nicht so, als wäre der ganze andere Dreck, den ich mit meinem Leben anstelle, irgendwie erfolgsversprechend und ich nicht schon panisch, dass selbst meine ziemlich erbärmlichen Ansprüche ans Leben noch zu hoch gegriffen sind.

Bin ich froh, dass ich mir keine Hoffnungen mache, jemals mehr als ein Dilettant zu werden. [/Sarkasmus]

Waldhex

@Tintenteufel  :knuddel:
Alles wird gut - irgendwann (und wenn's in einem anderen Leben ist)  :darth:

Nein, ernsthaft: so Durchhänger hat jeder. Versuch, Dir ein Ziel zu stecken. Mal Dir das auf (oder mach eine Collage aus Zeitunsschnipsel) und stelle das Bild irgendwo auf, wo Du es immer wieder siehst. Soll angeblich helfen.
Gut mein Lamborghini Aventator steht hier nach wie vor nur als Model 1:18 da; aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.
Davon abgesehen, dass ich das Auto zwar total schön, aber mindestens genauso unpraktisch finde.

Aphelion

@Tintenteufel: Vielleicht hilft dir eine andere Perspektive:

Nicht alles, was jemand schreibt, ist das berüchtigte i-Tüpfelchen. Der Buchstabe i ist eigentlich eine schöne Veranschaulichung: Der Strich ist viel länger als der Punkt. Richtig gute AutorInnen sammeln oft erst viel Schreiberfahrung, unabhängig vom Lebensalter. Gute Literatur zu schaffen erfordert vor allem viel Übung, die über Jahrzehnte oder eine kurze Zeitspanne verteilt sein kann.

Heutzutage ist es sehr einfach, zu veröffentlichen. Mit einem Klick teilst du einen Blogartikel mit der Welt, mit ein paar Klicks mehr bringst du ein ganzes Buch als SelbstverlegerIn heraus. Du kannst sehr schnell sehr viel veröffentlichen - aber nichtsdestotrotz wirst du erst richtig gut, wenn du viel Erfahrung hast. Selbst SelbstverlegerInnen, die sofort durchstarten, werden mit der Zeit deutlich besser und haben oft stilistisch fast schon peinliche Erstlinge.

Dein jetziges Schreiben ist keineswegs verschenkte Zeit. Darüber hinaus sind Geduld, Disziplin und Ausdauer sind Kompetenzen, die du auch später und in anderen Lebenslagen noch benötigen wirst.

Erfolg kennt keine Wartezeiten.  :lehrer: Wenn du jetzt nicht schreibst, weil du keinen externen Motivator durch messbaren Erfolg hast, hilft dir das nicht in Bezug auf deine Ziele. Umgekehrt gibt es keine Garantie, nach X Monaten oder Jahren den Durchbruch zu schaffen - was auch immer das für dich persönlich bedeutet.

Wenn du aber schreibst und damit übst, und mindestens durchschnittlich intelligent bist (wovon ich ausgehe ;)) gibt es keinen Grund, warum du nicht in der Lage sein solltest, zumindest im Selfpublishing zu veröffentlichen und ein gutes Buch abzuliefern. Selbst wenn du kein Talent hättest (Konjunktiv!), könntest du das durch reines handwerkliches Lernen erreichen. Aber dazu musst du eben schreiben, schreiben, schreiben...

Auch Talent erblüht nur, wenn du etwas damit machst. Ich bin keine Christin, aber dem biblischen Gleichnis von den Talenten (dort i.S.v. Geld) stimme ich voll und ganz zu: Verbuddeln und warten nützt nichts.

Maja

Zitat von: Tintenteufel am 07. Mai 2016, 18:22:26
Ich habe gerade den Fehler gemacht und mir meine Google-Analytics Daten angeuckt.  :(
Vielleicht tröstet es dich, dass ich auch lange meinen schriftstellerischen Erfolg darin gemessen habe, wie viele Besucher mein Onlineroman hatte, wie oft der Volltext runtergeladen wurde oder wie viele Mails mit Feedback ich bekam. Die Seite war prachtvoll, der Roman großartig, und die Reaktionen niederschmetternd. Letztlich hat es sich doch gelohnt, weil meine Agentur über die Seite gestolpert ist (da war sie acht Jahre online), den Roman mochte und mich angemailt hat, da ist dann erst mein Agenturvertrag draus geworden und dann nochmal viele Jahre später ein Vertrag mit dem Wunschverlag. Die Seite ist immer noch online, und die Resonnanz ist niederschmetternder denn je, aber ich bin nicht mehr in dem Maße drauf angewiesen. Em Ende geht es aber nicht darum, so viele Besucher wie möglich auf der Seite zu haben, sondern die richtigen. Und du bist noch zu jung, um zu sagen, das wird nie was.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Alana

#295
@Tintenteufel: Ich fürchte, das Schicksal teilen wir so ziemlich alle, daran ändern übrigens auch gute Verkaufszahlen nichts. Webseiten von Autoren interessieren einfach so gut wie niemanden. (Außer Verlage, ich habe auch schon zwei Anfragen für Auftragsarbeiten von Großverlagen so bekommen, allerdings über meine Facebookseite, die die Verlage auf meine Website leitete, wo sie meine Kontaktdaten fanden. Also immerhin. Zwei Klicks für die Seite. ;D ) Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir egal ist, wie gut sich meine Bücher verkaufen oder wie oft meine Website besucht wird, aber trotzdem hilft es mir sehr, in Zeiten des Frustes, weil ich das Gefühl habe, nichts läuft, mir immer wieder klar zu machen, dass ich schreibe, weil ich es liebe. Ich könnte nicht aufhören, selbst dann nicht, wenn ich wirklich nur für die Schublade schreiben würde. Es ist einfach in mir und es muss raus und es macht verdammt noch mal Spaß und ich liebe es. Deswegen, nur deswegen mache ich es. Das sage ich mir dann mantraartig vor. Vielleicht hilft dir das ja auch.  :knuddel:
Alhambrana

Tintenteufel

Danke für eure lieben Worte.  :knuddel:
Es geht auch mittlerweile schon um einiges besser. Man sagt sich ja immer, wie klein doch die Chance ist, groß damit zu werden und wie schwierig das ist - aber sich dessen wirklich bewusst werden ist doch nochmal eine ganz andere Sache.

Meine größte Frage war eigentlich, ob ich weiter veröffentlichen - verbrennen mehr - oder die Sachen einfach in die Schublade stopfen soll. Jede Woche, jeden Samstag, zwei bis dreitausend Wörter, wie ein Uhrwerk vor mich hin. Seit sechs Monaten, mit nur einem Kommentar auf 7000 Spams. Und ohne Peilung, wie ich das ändern soll.

Andererseits habt ihr natürlich völlig Recht: Ohne Übung wird das nichts und selbst wenn mir einiges, was ich da anstelle, so richtig zum Hals raushängt, lernt man doch etwas dabei. Und eigentlich habe ich auch Spaß, daran herum zu tüfteln und fühle mich seit diesen sechs Monaten vor mich hin schuften eigentlich so gut wie selten zuvor. Also irgendwas muss da ja richtig laufen.  ;D

Und wenn ich jetzt nur meine eine mystische Million Wörter runterschreiben, bis irgendetwas von dieser Quälerei zu etwas taugt: Aufgeben ist nicht.  :omn:
Lehrjahre sind keine Herrenjahre oder so. Zurück an die Arbeit.  :pfanne:

Alana

Na ja, nur dass du weitermachst, heißt ja nicht, dass du weitermachen musst wie bisher. Weiterschreiben? Unbedingt! Aber wenn du mit den restlichen Umständen unzufrieden bist, kannst du durchaus überlegen, daran was zu ändern. Versuchen, mehr Klicks zu bekommen, indem du dich mit anderen zusammen tust. Oder erst mal damit aufhören und im stillen Kämmerlein weiterschreiben, bis du genau weißt, wie du weitermachen willst. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich Marketingmäßig nur noch mache, was mir Spaß macht. Denn dann ist es, egal, was dabei herauskommt, nie verschwendete Zeit. Frust schiebe ich trotzdem gelegentlich, aber ich fürchte, das ist normal.

ZitatUnd eigentlich habe ich auch Spaß, daran herum zu tüfteln und fühle mich seit diesen sechs Monaten vor mich hin schuften eigentlich so gut wie selten zuvor.

Wenn das so ist, dann würde ich eher mal überlegen, was dir helfen würde, dem Frust entgegen zu wirken, so gut es eben geht. :) Mehr Kommentare? Dann könntest du dich ja wirklich mit anderen zusammen tun. Gegenseitig Blogs kommentieren, kritisieren, sich helfen. Das ist jetzt nicht die große Publicity, aber vielleicht würde es deinen Spaß vergrößern? Es gibt auf Facebook öfter mal Kommentiermarathons, wo man ein ganzes Wochenende lang Blogs von anderen besucht und die besuchen den eigenen Blog. Es gibt da durchaus Möglichkeiten. :)
Alhambrana

Pintana

Zitat von: Tintenteufel am 13. Mai 2016, 00:16:06
Meine größte Frage war eigentlich, ob ich weiter veröffentlichen - verbrennen mehr - oder die Sachen einfach in die Schublade stopfen soll. Jede Woche, jeden Samstag, zwei bis dreitausend Wörter, wie ein Uhrwerk vor mich hin. Seit sechs Monaten, mit nur einem Kommentar auf 7000 Spams. Und ohne Peilung, wie ich das ändern soll.

Die Phase muss, glaube ich, leider jeder Autor durch machen. Der Kampf mit dem Sinn unserer Arbeit und die Frustration darüber, nicht gelesen zu werden gehören wohl leider zum Job. Das was effektiv dagegen hilft ist weiter machen (weil schreiben Spaß macht und wir es gerne tun, sonst würden wir uns diesen Stress und den Aufwand für's nicht-beachtet werden ja kaum geben) und sich regelmäßig daran zu erinnern für was oder wen wir mal angefangen haben zu schreiben. Ich persönlich habe mir dazu eine Art Motivations-Pinnwand gebaut, die mich aus den Tiefs rausholt und beim Schreiben daran erinnert, dass man da den schönsten Job der Welt macht. Außerdem macht es auch ziemlich frei, keinen Erwartungen gegenüber zu stehen. Man kann schreiben, was man will und richtet sich nicht unbewusst danach, was die Leser hören wollen. (Mag jetzt noch doof klingen, ist aber wirklich so ::))

Der Erfolg kommt schon. Irgendwann bietet sich dir die perfekte Möglichkeit und/oder das Glück ist dir hold. Ganz sicher. Die wenigsten Autoren werden über Nacht zu J.K. oder Dan Brown. Gelesen und gesehen werden im schriftstellerischen Sinne ist ein Prozess. Sowas dauert.  ;)

HauntingWitch

Ach, Tintenteufel, fühl dich mal ganz fest gedrückt. :knuddel: Ich kann den anderen nur zustimmen. Versuche, nicht nur die Zahlen zu sehen, sondern auch die anderen Dinge: Warum und für wen schreibst du? Was bringt es dir persönlich, auf emotionaler und psychischer Ebene? Warum liebst du das schreiben? ;) Alle Antworten auf diese Fragen haben erst einmal nichts mit Klicks, Rezis oder Verkaufszahlen zu tun. Das kommt erst danach und es lenkt uns nur zu gerne vom wirklich wichtigen ab. Dem Schreiben selbst.

Tja, was soll ich sagen, ich muss wohl auch mich selbst überzeugen. Mein super Plan, den ganzen Traum vom Erfolg zu vergessen und nur noch random für mich zu schreiben, hat genau bis letztes Wochenende funktioniert. Ich schätze, das ist dann wohl so eine Art Autorensyndrom, dass man halt auch die guten Zahlen haben möchte und schon mal frustriert darüber wird, wenn es nicht läuft. Ich denke, man kann nichts machen, ausser versuchen, das als Normalzustand anzusehen und lernen, damit umzugehen. Ich übe mich dann mal weiter darin.  :omn: