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Autorendasein und Ernährung

Begonnen von Alaun, 29. November 2009, 10:32:08

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Alaun

Hallo!

Nachdem ich ja jetzt im November brühwarm mitbekommen habe, wie ein gestresster Autorenalltag so aussehen kann, möchte ich gern mal ein Thema "servieren", das mir in dieser Zeit besonders- ähm- im Magen lag...  ;D

Ich musste feststellen, dass ich mich katastrophal ernähre, sobald ich viel (ich meine wirklich viel) schreiben muss. Das ist mir schon öfter passiert, wenn Zeiten stressig waren und ich ein großes Schreibpensum zu bewältigen hatte (bei der Magisterarbeit war es z.B. genau so, und als ich dieses Jahr im August für den NaNo "geübt" habe, ebenfalls).

Das läuft in etwa so ab: ich nehme mir vor, während dieser Phase besonders gut zu meinem Körper und meinem Hirn zu sein, also viel Gemüse und Obst zu essen, an Hirse, Nüsse und Mandeln fürs Hirn zu denken, viel Wasser zu trinken etc.
Das geht dann so 2-3 Tage gut. Dann bricht das Elend über mich herein, mein Gehirn schreit nach ZUCKER! Meistens kann ich dann noch einen Tag überbrücken, indem ich das Hirn mit Bitterschokolade kurzfristig ruhig stelle. Spätestens an Tag 5 ist dann Schluss mit allen guten Vorsätzen. Ich ernähre mich dann von allem, was NICHT gut ist, habe aber das Gefühl, nur mit diesem Pegel an Zucker überhaupt noch denken zu können. Das ist natürlich totaler Quatsch und wahrscheinlich sogar eher kontraproduktiv.
Während des NaNo haben mich die "Vampire" von einer bekannten Marke mit H am Anfang regelrecht beherrscht- und das, obwohl ich doch nicht mal über Vampire geschrieben habe  ;)

Mich würde interessieren, wie es den anderen hier geht? Was passiert ernährungstechnisch bei euch, wenn ihr im Schreibstress seid? Ich denke da im Moment so viel drüber nach, weil ich eigentlich gern ein ziemlich hohes Schreibpensum beibehalten möchte. Wenn dann allerdings auch die Ernährung so bleibt, dann werde ich zu Lesungen rollen müssen  :o

Bin gespannt, was ihr so berichtet!
Liebe Grüße!
*Aquamarin

Lavina

Nur keine Sorge, mir geht es auch so. Vor allem jetzt in der Weihnachtszeit, sind neben Äpfeln, Mandarinen und Nüsse vor allem Lebkuchen & Co. meine Hauptnahrungsmittel. Es ist eine Katastrophe, denn seit ich intensiv schreibe habe ich sichtlich zugenommen. Ich musste meinen Mann zu meinem persönlichen Fitnesstrainer ernennen damit ich im Sommer nicht mehr "rolle".

Bin mal gespannt ob das so funktioniert oder ich nach 2 - 3 Tagen vollkommen verzweifel.

Grüße
Lavina

Elena

Hallo,

hm, also, ich ernähre mich im Schreibstress auch nicht anders als in irgendeinem anderen Stress, und auch dann ernähere ich mich nicht besser oder schlechter als sonst. Ich ernähre mich immer schlecht und komme damit sehr gut durch, weil ich einfach nur das esse, worauf ich Lust habe (meistens schwankt das zwischen Käsebrot und irgendetwas mit Schokolade). In NaNo und ähnlichen Zeiten neige ich dann eher dazu, nicht einkaufen zu gehen und damit das Angebot bei mir zu Hause einzuschränken.  Vermutlich würde ich mich gesund ernähren, wenn ich nur gesunde Sachen zu Hause hätte, aber da würde ich auch eingehen. Da das Gehirn ja einer der größten Energieverbraucher im Körper ist, kann man aber sagen: In so geistig anstrengenden Zeiten braucht man eben ein bisschen mehr.  ;D

Liebe Grüße,
Elena

Waffelkuchen

Ich ernähre mich eigentlich generell nicht sehr gesund- allerdings esse ich wesentlich mehr, wenn ich wenig zu tun hab.
Insofern schlägt der NaNo bei mir gar nicht ins Gewicht, weil ich dann wirklich nur zu den Hauptmahlzeiten esse und nicht, wie sonst, ständig zwischendrin. Allerdings trinke ich während dem Schreiben ziemlich viel, weil ich schnell Kopfschmerzen bekomme und festgestellt hab, dass ich das durch Trinken ganz gut kompensieren kann.
Und weil ich generell zu wenig trinke, tut mir das auch insgesamt ganz gut- abgesehen davon, dass ich eigentlich während des ganzen Novembers an einer Nasennebenhöhlenentzündung laboriert hab, ging es mir gesundheitlich eigentlich besser als sonst.
Irgendwie hab ich alles ein bisschen bewusster gemacht- bewusster getrunken, gegessen und auch bewusst Pausen eingelegt. Ich werde versuchen, das auch in den nächsten Monaten beizubehalten. 

Also (um beim Thema zu bleiben): Intensive Schreibphasen beeinflussen meine Ernährung nicht negativ, sie reduzieren nur die Häufigkeit des Essens. Ansonsten ernähre ich mich immer gleich ungesund. ;)
Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum / Dir ist ganz egal, ob und wer ich bin
Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Anamalya

Ich gehöre zwar nicht zu den Naniten, also kann ich aus dieser Erfahrung nicht sprechen, aber mir fällt auf, wenn ich schulisch etwas schreiben muss, z.B. meine Facharbeit oder eine Klausur, hilft es mir auch ungeheuerlich etwas zu essen. Ja, vor allem Zucker. Allerdings funktioniert das mit Obst, z.B. Weintrauben oder Äpfel auch ganz gut. Und Cappuchino trinken, hilft mir auch bei der Motivation.  ;D

Redwood

Huch - Bei mir ist das eher andersherum. Jetzt, wo ich kaum vorankomme, denke ich ständig an Schokolade u.ä.. Wahrscheinlich deckt das Schreiben ein gewisses Verlangen, sodass es mich wirklich "erfüllt"....Ich hab mal gelesen (fragt bitte nicht wo), dass das Essen von Schokolade gewisse Glückshormone freisetzt (etwa vergleichbar: 25g und ein inniger Kuss). Vielleicht bín ich nach ein paar Seiten Geschriebenem so stolz, dass es einen ähnlichen Effekt hat. :hmmm:
LG, Redwood

Antigone

Ich muss auch im Nano-November meine Familie bekochen. Insofern krieg ich die ausgewogene Ernährung ebenfalls mit ab.

Das Naschen dagegen hat sich deutlich verringert. Ich nasche nämlich normalerweise nur abends, wenn ich TV gucke. Und da blieb beim Nano einfach keine Zeit dafür. Ergo auch kein Naschen. Und wenn ich beim PC sitze, esse ich sowieso nie was.

Trinken tu ich auch ausreichend, denn so Trinkpausen sind eine überaus willkommene Abwechslung im Nano-Tippen.

Also kann ich sagen, dass der Nano eher zur gesunderen Lebensweise bei mir führt. (essenstechnisch gesehen. Fragt aber nicht, wie es meinem Rücken dabei geht  :()

lg, A.

Lomax

Bei mir wirken stressige Arbeitsphasen auf jeden Fall auf die Ernährung. In erster Linie dadurch, dass ich besonders faul zum Kochen bin. Ob das Essen dadurch ungesünder wird, weiß ich nicht - auf jeden Fall wird es einfacher. Da wird schnell & simpel zubereitet bevorzugt. Wenn ich mehr Zeit habe, schlägt sich das nicht unbedingt in gesunderer Küche nieder, sondern eher in mehr aufwendigen Dingen wie Gulasch & Klößen :engel:
  Süßwaren werden vermutlich auch mehr, wenn ich Stress habe, aber so sehr achte ich nicht darauf. Das ist mir eigentlich bei der Uni zuletzt richtig aufgefallen, wie der Zuckerkonsum hochgeht.

Chuck

#8
Wenn ich mal in so etwas wie arbeitsintensiven Stress verfalle - was eigentlich nie der Fall ist - dann tendiere ich eher dazu, gar nichts zu essen. Bzw. eigentlich wirklich nur die Hauptmahlzeiten. Irgendetwas Naschen würde mich viel zu träge machen. Und wenn es nur ein Stück Schokolade ist ... die ich aber eigentlich ohnehin nie esse.

Schlecht(er) ernähre ich mich eher meist dann, wenn ich nichts zu tun habe bzw. gerade nur rumhänge.

Lomax

Ah ja - P.S.: Stressige und arbeitsreiche Zeiten können in der Tat auch gut sein gegen Gewichtszunahme. Ich erinnere mich gerade daran, dass ja im Augenblick eigentlich beste Waffelzeit ist und ich mehrmals die Woche diese Köstlichkeit zur Kaffeezeit zu mir nehmen sollte. Ich hab auch schon alles besorgt, inklusive Kirschen und Sahne, aber ich komme einfach nicht dazu, welche zu machen.
  Sind halt doch sehr aufwendig  :'(

Moa-Bella

Wenn ich unter Druck an etwas arbeiten muss, greife ich meistens zu gefrohrenen Himbeeren oder gefrohrenem Orangensaft. Wenn ich Schokolade mögen würde, könnte man mich warscheinlich schon durch die Gegend rollen, aber ich greife höchstens mal zu ein paar Gummibärchen. Für Himbeeren habe ich aber ein absolute Schwäche, am liebsten gefrohren, dann halb aufgetaut und zu einem schönen Brei verrührt  ;D

Judith

Ich achte normalerweise sehr darauf, mich gesund zu ernähren. Obst, Joghurt, Müsli, Knäckebrot, Gemüse, Reis, Couscous, Salat - das sind so die Grundlebensmittel, die ich immer zuhause habe und von denen ich mich hauptsächlich zu ernähren versuche.
Nun ja, versuche. Es klappt gut im Sommer, schlechter im Winter und besonders schlecht, wenn ich gestresst bin. Ich bin nämlich eine Frustesserin. Wenn irgendwo was nicht klappt, möchte ich ständig ungesundes Zeug essen.  ::) Und NaNo ist für mich halt schon auch mit Stress und Frust verbunden, daher war auch diesmal meine Ernährung im November katastrophal.

Alaun

#12
Hallo,
wirklich interessant, was da so alles zu Tage kommt  :) Anscheinend geht echt jeder mit (Schreib-) Stress ganz anders um, was die Ernährung angeht. Ich hab ja leider ne Glutenintoleranz, was viele Dinge von vornherein etwas schwierig macht. Aber das hindert mich nicht daran, trotzdem ungesundes Zeug zu finden, was ich essen kann...  :pfanne: Hm, vielleicht sollte ich nur noch Äpfel im Haus haben...

Liebe Grüße!
*Aquamarin


Lucien

Ich ernähre mich grundsätzlich ungesund, von daher ändert sich nichts, wenn ich mal in Schreibstress gerate.
Bei mir tritt ein Problem der anderen Art auf: Ich ändere meine Ernährung nicht, ich stelle sie zeitweise vollkommen ein und nehme außer Apfelschorle die meiste Zeit des Tages nichts zu mir.
Zum Glück gibt es Mami, die mich hin und wieder dran erinnert, dass es so seltsame Dinge wie Mittagessen gibt.  ;D

Maja

Ich gehöre leider auch zu den Autoren, die sich nicht richtig ernähren. Seit ich mit meinem Freund zusammengezogen bin, ist zumindest immer etwas eßbares im Haus - als ich allein gelebt habe, ist mir oft am Wochenende die Nahrung ausgegangen. Ein- oder zweimal in der Woche kochen wir, dann gibt es was richtiges, den Rest der Woche helfen wir uns mit Tiefkühlpizza und -Flammkuchen, Essen vom Lieferservice und Butterbroten.
Wenn ich schreiben muß, kommt noch eine weitere Zutat hinzu: Fruchtgummis. Tütenweise. Beim Schreiben beiläufig in den Mund geschoben, regen sie Phantasie und Gewichtszunahme an. Dazu kommt, daß ich mich an Schreibtagen so gut wie gar nicht bewege, sondern die meiste Zeit über mit dem Laptop im Bett hocke.
Das Beste an meiner Ernährung ist der Tee. Ich trinke am Tag vier Kannen Tee, dreimal Schwarz und einmal Rotbusch. Ich liebe Tee. Und immer noch gesünder als Kaffee. Oder Schnaps.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt