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Hardcover oder Taschenbuch

Begonnen von Luciel, 16. Oktober 2009, 11:50:35

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Luciel

Ich hoffe, den Beitrag gibt es noch nicht - ich habe jedenfalls nichts gefunden ...

Gestern, ein Beitrag anlässlich der Buchmesse im Fernsehen. Da wurden die Franzosen gelobt, die ein Volk der Vielleser sind und denen nur der Inhalt eines Buchs wichtig ist, nicht dessen Aufmachung. Weswegen es in Frankreich fast ausschließlich Taschenbücher gibt - im Gegensatz zu Deutschland, wo Hardcover bevorzugt werden ...

Ist das tatsächlich so? Bevorzuge ich, bevorzugen "wir" Hardcover?
Hm, ich eigentlich nicht. Die sind teuer und auch so unhandlich zum mitnehmen. Nur bei Büchern, die ich immer wieder lese, bevorzuge ich Hardcover - aus praktischen Gründen, weil sie unempfindlicher sind und weil sie auch im Regal nach etwas Besonderem aussehen. Andererseits habe ich auch viele Lieblingsbücher "nur" als TB, z.B. Herr der Ringe (furchtbar zerflettert) oder Tuareg.

Wenn man ein neu erschienenes Buch sofort lesen möchte, bleibt einem allerdings oft keine andere Wahl als das teure Hardcover, weil das TB meist erst ein Jahr später erscheint.  :nöö:

Kati

Also, ich mag Hardcovers lieber. Um einiges sogar. Ich finde die einfach schöner. Sie sind gebunden, haben meist dickere Seiten und sehen im Regal toll aus.
Allerdings kaufe ich, wenn ich die Wahl habe, doch das Taschenbuch. Das ist einfach günstiger. Ich habe wahrscheinlich genau aus diesem Grund doppelt so viele Taschenbücher wie Hardcovers.
Allerdings sehen meine Lieblingstaschenbücher aus, als hätte ich die gegen die Wand geworfen, wohingegen meine Lieblingshardcovers noch aussehen wie immer. Noch ein Grund, warum ich die lieber mag.

LG,

Kati 

Ay

Ich mag beides  ;D
Dickere Bücher sind mir als Hardcover allerdings lieber, dann vermeidet man diese doch etwas unschönen Knicke im Buchrücken. Allerdings mag ich Hardcover mit Schutzumschlag nicht so sehr ... beim Lesen packe ich den Umschlag grundsätzlich in eine Ecke, weil mich der stört. Und was nützt das Ding dann?  ???
Und ich versuche immer, eine Reihe entweder nur in Hardcover oder Paperback zu haben ... sieht besser aus  ;D
(Was mir bei meiner "Enwor"-Reihe nicht geglückt ist ... 5 Bücher als TB und 5 als Hardcover ^^)

Zur Zeit kaufe ich aber fast nur Taschenbücher. Einfach aus dem Grund, da mein eines Regal (habe nur 2  :'( ) voll ist und ins andere keine Bücher ab einer Höhe von 15 cm passen.

Es gibt sogar bei Mangas Paperback und Hardcover. Paperback ist das normale Format, Hardcover gibt es meist bei Sondereditionen (vor allem bei Tokyopop).   ;)

Kati

ZitatUnd ich versuche immer, eine Reihe entweder nur in Hardcover oder Paperback zu haben ... sieht besser aus. 

Das versuche ich auch. Klappt aber nie. Nie!  ;D

LG,

Kati

Maja

Ich kenne mich mit dem französischen Buchmarkt nicht aus, aber nach meinen Erfahrungen in Großbritannien und Amerika ist es tatsächlich so, daß in Deutschland viel mehr Bücher im Hardcover erscheinen als dort - potenzielle Bestseller kommen gebunden heraus, aber das meiste geht direkt ins Taschenbuch.

Zitat von: Luciel am 16. Oktober 2009, 11:50:35
Wenn man ein neu erschienenes Buch sofort lesen möchte, bleibt einem allerdings oft keine andere Wahl als das teure Hardcover, weil das TB meist erst ein Jahr später erscheint.  :nöö:

Als ich Student war, war mir auch das Taschenbuch am liebsten, weil ich es mir leisten konnte und das gebundene Buch mir zu teuer war. Aber inzwischen bin ich nicht nur fünfzehn Jahre älter, sondern auch eine Autorin, die den Hobbystatus ablegen und erfolgreich publiziert werden will. Und ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Wer von uns will nicht lieber eine Hardcoververöffentlichung, als im Taschenbuch in der Masse zu verschwinden? Es ist prestigeträchtiger und besser bezahlt. Die Bestsellerlisten im Spiegel beziehren sich ausschließlich auf Hardcover (es gibt eigene Listen fürs Taschenbuch, aber die sind weniger präsent). Aber das ist ganz sicher kein Grund für Daumen runter!

Gebundene Bücher sind haltbarer und sehen im Regal besser aus. Ich kaufe mir lieber ein paar Bücher weniger und dafür gebunden - wenn man ein dickeres Taschenbuch dreimal gelesen hat, ist der Rücken von außen mit Furchen übersäät. Man sieht dann zwar, daß ein Buch gelesen wurde, aber mir ist trotzdem lieber, wenn meine Bücher sich ihr gutes Aussehen erhalten, und das geht nur am gebundenen Buch, es sei denn, man verzichtet aufs Lesen und verbietet das auch seinem Lebensgefährten (wenn Christoph ein Taschenbuch liest, sieht man das hinterher immer).

Im Buchhandel ist es so, daß gebundene Bücher viel länger die Chance haben, verkauft zu werden. Die Taschenbücher kommen über Standing Order - sprich, der Verlag schickt so-und-so-viele Exemplare aller Neuerscheinungen der gewünschten Reihe (Belletristik, Sachbuch, etc) an die Buchhandlung. Was nach zwei, drei Monaten noch nicht verkauft ist, wird remittiert, um neuen Titeln Platz zu machen. Von erfolgsversprechenden Büchern können natürlich auch sofort mehr bestellt werden, aber ich habe in einer kleinen Buchhandlung gearbeitet und hatte immer eine Menge zu remittieren.
Gebundene Bücher haben wir einzeln bestellt, nicht über Standing Order. Das heißt, manche Bücher haben es gar nicht in den Laden geschafft, sondern nur die, von denen die Buchhändlerin glaubte, sie auch verkaufen zu können - aber dafür blieben die Bücher dann auch ein gutes Jahr im Regal. Was nichts daran ändert, daß die Leute, die sich beraten lassen, überwiegend an den ganz frischen Neuerscheinungen interessiert sind als an den alten Ladenhütern.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Steffi

#5
Zitat von: Maja am 16. Oktober 2009, 13:55:46
Und ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Wer von uns will nicht lieber eine Hardcoververöffentlichung, als im Taschenbuch in der Masse zu verschwinden?

Mir wäre es ehrlich gesagt völlig schnuppe--ich hätte wirklich nicht das geringste gegen eine Veröffentlichung im Taschenbuchformat, weil ich TB selber bevorzuge. Nicht nur, weil Hardcover mehr kosten, sondern weil ich sie auch unpraktisch finde und sie so viel Platz wegnehmen.  Ich finde TB  nicht nur handlicher, sondern auch einfach schöner. Ich mag, dass sie nicht so steif in der Hand liegen, ich mag es, wie sich der Einband unter den Seiten biegt.  Ich mag es, wenn ein TB zerlesen im Regal steht. Beim Hardcover geht man ja schon immer extra behutsam mit dem Umschlag um, weil das Buch so viel gekostet hat. Und außerdem steht doch wirklich dasselbe drin, nur, dass mich ein TB überall hin begleiten kann. Vielleicht bin ich da im Geiste doch mehr Französin, als ich dachte, aber mich ärgert es maßlos, wenn es Bücher nur als Hardcover gibt (das ich dann in der Regel nicht kaufe).
Sic parvis magna

Mrs.Finster

Wie du bereits sagtest, es kommt immer auf das Buch an. Manche Bücher müssen einfach im Hardcover-Fomat sein. Für mich sind es kleine Schätze, die ich unheimlich gerne im Bücherschrank betrachte, wie ein schönes Bild   ;D

Ein Geschenk, eingepackt in Zeitungspapier besitzt ja auch keinen Reiz.

Anders hingegen ist es mit Büchern, die man mitnimmt. Da ist ein Taschenbuch vollkommen ausreichend.  ;)
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Schreiberling

Ich bevorzuge Hardcover und (wie ich gerade feststellen muss) sind fast die Hälfte meiner Bücher Hardcover-Ausgaben.
Bei mir hat es nichts damit zu tun, dass ein TB schneller zerlesen ist (bei denen bin ich egoistisch genug, sie nur an bestimmte Personen zu verleihen und selber gehe ich sehr vorsichtig damit um), sondern eher mit dem Lesegefühl.
Ein Hardcover fast sich schöner an, es hat mehr Gewicht, dickere Seiten und manchmal kommt es mir so vor, als hätte es mehr Bedeutung. Hardcover Bücher lese ich bewusster, fast schon genussvoller als Taschenbücher.
Hinzu kommt, dass ich nur selten unterwegs lese und wenn, dann wenn ich weiß, dass, ich Zeit habe. Außerdem habe ich immer eine riesen Tasche mit viel Inhalt dabei, da kommt es darauf auch nicht mehr an. ;)

Chuck

Meine Meinung tendiert zu beidem:

Taschenbücher sind praktisch zu handhaben und gerade für Vielleser eine gute Sache. Daher habe ich auch mehr Taschenbücher im Regal stehen. Die Kosten kann ich unter der Berücksichtigung meiner Lesegeschwindigkeit nicht einfach wegdenken, so greife ich oft zum Taschenbuch.

Vom Stand des Idealisten würde ich zu Hardcover tendieren - mit dem selben Motto, wie ich auch über alle anderen Produkte unserer Welt denke: Lieber mehr Qualität als Quantität. Wobei die Qualitätsfrage beim Buch ja nicht zwangsläufig vom Cover abhängt.

Ich stelle mir aber ein Szenario vor, in dem insgesamt weniger Exemplare gedruckt werden, alle Hardcover - durch den Wegfall der Taschenbücher auch erschwinglicher und dafür langfristiger.

Ich würde fast soweit gehen und die Sache mit CD und Vinyl vergleichen, wobei die Preispolitik hier nicht vergleichbar ist. Vinyl als Vergleich zum Hardcover deswegen, weil längere Haltbarkeit und mehr Liebe. :)


Churke

Das muss ich mal ein bisschen polemisieren: In Frankreich sind Hardcover in der Belletristik so gut wie unbekannt. Der deutsche Buchmarkt funktioniert mehr nach dem Motto: außen Hochglanz (natürlich standesgemäß bepreist) - innen Mist. Man sieht es ja auch bei den Covers und der Aufmachung.

In Frankreich erscheinen Bestseller in der Aufmachung eines Reclam-Heftchens. In Deutschland wäre so etwas undenkbar. Über die Gründe will ich nicht spekulieren.

Leon

#10
Ich bevorzuge Hardcover! Sie machen nicht nur mehr her, sie besitzen zudem den Hauch des Besonderen und des Geheimnisvollen. Und wenn ich mir meine kleine Bibliothek so anschaue, habe ich nicht nur das Gefühl die Investition hat sich gelohnt, sondern mir wird´s auch ganz warm ums Herz. Ich kann mir nicht vorstellen, das Taschenbücher jemals die gleichen Emotionen in mir wecken könnten wie Hardcover. Deswegen kaufe ich Taschenbücher nur, wenn es den auserwählten Roman nicht als Hardcover gibt.  :hmmm:

Elena

Ich mag auch lieber Hardcover, bei mir hat ein Hardcoverbuch auch größere Chancen, tatsächlich gelesen zu werden als ein Taschenbuch, und ich lese sie auch schneller. Ich finde sie sogar einfacher zu transportieren (die können halt ein bisschen was ab - ein Taschenbuch verknickt bei mir im Rucksack so ziemlich immer - bei Hardcovern mache ich aber, wenn sie eins haben, den Schutzumschlag ab), ich habe dann etwas in der Hand und was im Regal (wobei bei mir Hardcover und Taschenbücher in getrennten Regalen stehen).
Ich hasse englische Bücher für die miese Papierqualität und Aufmachung. Da geht mir ein Teil ds Lesegenusses verloren, weil es einfach nicht mehr den "Genuss"-Charakter hat, sondern die Romantik einer Gebrauchsanweisung. Die Bücher scheinen nach dem Wespenprinzip gemacht zu sein: Rohmaterial zerkauen, verdauen, auskotzen (mir war bis eben nicht bewusst, wie groß meine Abneigung gegen sie tatsächlich ist).

Der Preis ist natürlich ein Problem, wobei ich die Tradepaperbacks da eine gute Zwischenlösung finde (und selbst meine Bücher i.d.R. gebraucht kaufe, wobei das natürlich nicht funktioniert, wenn alle das versuchen ...). Ich verschenke allerdings, wenn möglich, nur Hardcover-Bücher (neue dann ;) ).

Shay

Wenn es irgendgeht, nehme ich ein Taschenbuch. Das muß schon ein ganz besonders heiß ersehntes Buch sein, daß ich die Taschenbuch-Ausgabe nicht abwarte und mir das Hardcover zulege. Früher war das sicher auch eine Frage des Preises, aber mittlerweile könnte ich mir das durchaus leisten. Aber ich mag Hardcover nicht so. Klar sehen sie schöner aus, aber die Optik eines Buches ist mir vollkommen schnuppe. Ich bin auch jemand, der eine Buchreihe in vier verschiedenen Ausgaben im Schrank stehen hat, so what. Taschenbücher sind wie schon erwähnt einfach sparsamer, was Regalplatz angeht. Vor allem aber sind sie nicht so schwer. Ein Taschenbuch kann man fast überall lesen, für manche Hardcover braucht man schon einen Tisch, wenn man sich nicht die Handgelenke verrenken will. Und man muß sich keine Sorgen machen, wenn man das Buch mal in die Badewanne mitnimmt.

Die Qualität insbesondere von englischen Taschenbüchern ist natürlich ein Problem, aber lieber kaufe ich mir ein Buch ein zweites Mal, wenn das erste dann wirklich den Geist aufgibt, oder ich klebe es halt wieder zusammen. Bücher, denen man ansieht, daß sie geliebt werden, haben einfach mehr Persönlichkeit als so ein schniekes Hardcover.

Aber wenn mich eine Geschichte mal in ihren Bann gezogen hat, könnte sie sowieso auch auf Klopapier gedruckt sein. Dann kriege ich nämlich von meiner Umgebung eh nichts mehr mit.

FeeamPC

#13
Ich nehme aus Preis- und Platzgründen wenn möglich das Taschenbuch, mag aber Hardcover lieber. Überdies finde ich es völlig unverständlich, daß Hardcover so teuer sind, in der Herstellung kosten sie höchstens zwischen ein und zwei Euro mehr, (zu verdoppel, damit der Buchhandel auch seine Marge hat), aber der Endpreis ist meist zum-tot-umfallen.

Churke

Zitat von: FeeamPC am 16. Oktober 2009, 17:51:23
Ich nehme aus Preis- und Platzgründen wenn möglich das Taschenbuch, mag aber Hardcover lieber. Überdies finde ich es völlig unverständlich, daß Hardcover so teuer sind, in der Herstellung kosten Sie höchstens zwischen ein und zwei Euro mehr, (zu verdoppel, damit der Buchhandel auch seine Marge hat), aber der Endpreis ist meiste zum-tot-umfallen.

Das erinnert mich an die deutschen Lizenzausgaben der Men-at-Arms-Serie von Osyprey Publishing, die vom Brandenburgischen Verlagshaus rausgebracht wurden. http://www.moduni.de/product_info.php/manufacturers_id/970314/products_id/6314637
Bei Osyprey erscheinen die als kartonierte Heftchen. Die deutsche Lizenzausgabe sind Doppelbände (!) im Hardcover (!) und mit 9,95 Euro kosten sie weniger als der englische Einzelband!
Da sagt man natürlich nicht nein.  :vibes: