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Wann und wo schreibt ihr?

Begonnen von Alana, 21. September 2009, 15:43:32

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Dämonenbändiger

Ich schreibe am liebsten unterwegs - fern von Ablenkungen. Zu hause schreibe ich meist am Schreibtisch oder im Bett. Ich mache nun auch erste Versuche mir das Schreiben am Computer anzugewöhnen, aber das funktioniert glaube ich nur gut, wenn ich schon eine ziemliche genaue, sprich voraus geplante, Vorstellung habe, wo ich hin will.
An meinem Desktop-Computer lasse ich mich leider viel zu leicht ablenken. Mittlerweile trainiere ich mir das aber ab. Mal sehen, ob sich das doch noch als praktikabel herausstellt. Aber ich liebe doch irgendwo viel mehr meinen Füller und das Papier ;D

RubinaGela

Wenn schönes Wetter ist, sitze ich am liebsten auf dem Balkon - mit einem weiten Ausblick in die Ferne. Dann ist die Phantasie kaum aufzuhalten, flitzt vom Himmel zu den Hügeln, weiß meistens schon, was dahinter passiert, wandert über die Baumwipfel und folgt atemlos einem Greifvogel auf seiner Futtersuche. In diesem Fall wünsche ich mir zehn bis zwanzig Finger mehr und eine größere Tastatur auf meinem Netbook - die Sätze formen sich schneller als ich schreiben kann...
Jetzt, bei solch nieseligem Dunkelwetter ist der Küchentisch mein Favorit. Von hier aus sehe ich über die Dächer der Häuser im Dorf auf einen dahinterliegenden Hügel. Er ist waldbewachsen, und davor gibt es Obstbäume, an denen sich die Jahreszeiten wunderbar ablesen lassen. Wenn dann auch noch Nebel in den Wipfeln des Hügelwaldes hängt...  :hmhm?: ihr wißt, was ich meine.

Schakka

Ach, ich finde das irgendwie unfair, ihr habt alle so wunderschöne Orte, an denen ihr gut schreiben könnt und ich?
Ich habe wahrscheinlich den unpraktischsten Platz der Welt zum schreiben gefunden: Die Schule!
Ihr erzählt etwas von Sonnen beschienenen Balkonen oder Nebel verhangenen Hügeln, aber bei mir funktioniert das mit den ungehindert fließenden Worten immer nur, wenn im Hintergrund das Gerausche des Lehrers zu hören ist. Irgendwie kann ich mich im Klassenzimmer am besten auf meine Geschichten konzentrieren  :-[

Ansonsten schreibe ich natürlich auch am Laptop. In der Schule nehme ich zwar immer Stift und Papier (es währe dann doch etwas auffällig, wenn ich mit dem Lappy da sitzen würde) aber zu hause tippe ich es meist noch am selben Tag in meinen Computer ein.
Und am nächsten Tag sitze ich dann wieder in der Schule, lasse gelangweilt dreinblickende Mathe und Lateinlehrer an mir vorbei ziehen und schreibe über Drachen, Abenteuer und Reisen zu fremdartigen Orten...

KaPunkt

hmmm, Schaka, das ist zwar sehr verständlich, aber irgendwie schon eine eher ungesunde Angewohnheit.
Denk nur mal dran, wieviel Recherche du dir im Lauf des Lebens ersparen kannst, wenn du jetzt deinen Lehrern zuhörst. :buch: ;)
Aber gut, ich pack die Stimme der Vernunft ja schon wieder weg. *Schublade auf, reinwerf, Schublade zu*

Also, ich brauche in folgender Reinfolge folgende Voraussetzungen:
1. Rüdiger, meinen geliebten, tapferen, treuen Laptop. Hand schreiben geht zwar auch, aber nur für Lyrik. Prosa ist handgeschrieben irgendwie viel schlechter als getippt. Umgekehrt ist das genauso. Lyrik am Computer ist tot.
2. Stille. Musik, Fernsehen, schwatzen, Telefon - geht gar nicht. Zum schreiben brauch ich Ruhe und das sichere Gefühl, das niemand plötzlich in meinem Rücken steht.
3. Daraus ergibt sich mein Arbeitsplatz. Ich kann eigentlich nur zu Hause schreiben. Oder zumindest an einem Ort, wo ich mich entspannen kann. Ich bewundere euch alle, die ihr in der Mittagspause, im Zug oder während einer Himalaja Expedition in die Tasten hauen könnt. :o
3. Wasser. Teil des Rituals ist eine 1,5l PET Flasche Wasser, aus der ich trinke, wenn ich mal ne Pause brauche. Seltsamerweise geht auch da wieder nur Wasser. Saft, Limo oder Cola, die ich sonst eigentlich lieber trinke, gehen mir beim Schreiben auf die Nerven. Zu süß, zu klebrig, zu viel Geschmack. Wenn ich unmotiviert oder müde bin, so wie jetzt, gibt es statt Wasser eine Tasse Tee, und wenn der nicht hilft, einen Cappuccino mit Zucker.

Und mehr brauche ich eigentlich nicht. Zum spontanen Recherchieren oder den Zirkel Heimsuchen ist ein Internetanschluss schön, aber dies ist ein zweischneidiges Schwert.  ;)

Liebe Grüße,
Kisten
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

RubinaGela

@ Schakka:
ZitatAch, ich finde das irgendwie unfair, ihr habt alle so wunderschöne Orte, an denen ihr gut schreiben könnt und ich?
Nicht weinen, Schakka. Als ich noch Schülerin war, ging es mir ähnlich. Nicht mal zuhause hatte ich einen Platz für mich allein (bei fünf Geschwistern...) und immer nur die grauen Häuserwände unserer Straße vor der Nase. Das ist der Grund, warum ich aufs Land gezogen bin. Ich brauche den Blick in die Ferne. Wenn du brav lernst, :psssst: wirst du einmal frei entscheiden können, wohin dein Blick beim Schreiben schweifen darf.

@ Kirsten:
Scheint nett zu sein, dein Rüdiger...  ;D
Das mit der Lyrik empfinde ich ähnlich. Es gibt nichts Schöneres, als sorgfältig, in sanftem Schwung gemahlte Buchstaben, die sich zu Wörtern zusammenfinden und gemeinsam einen poetischen Reim formen *schwärm...*

Ergriffene Grüße   :bittebittebitte:
Gela

phoe

hallöchen,

also ich bin auch so eine "stille" Schreiberin.
Bei mir muss auch alles ruhig sein. Wenn ich gut drauf bin, dann inspiriert mich evtl. sogar der Regen, der ans Fenster klopft. Aber an schlechten Tagen, stört mich sogar das Ticken der -digital- Uhr. Da lass ich mich von jedem bissel ablenken

Am liebsten schreibe ich mit der Hand. Und dann mit einem Füller, oder auch Federhalter genannt. ;) Egal was es ist. Ob eine Kurzgeschichte, ein Gedicht oder ein Roman. Dann kann es schon mal vorkommen, das ich essen und trinken über Stunden ganz vergesse.
Dabei sitze ich meistens am Schreibtisch. Allerdings nicht, weil es da so schön ist, sondern ich da am besten sitzen kann, wenn ich schreibe.

Wenn ich dann alles in den Läppi hack, wird schon das erste mal korrigiert. Fürchterlich, weil ich da immer so viel Neues dazu schreibe.

Ich habe mir allerdings auch angewöhnt immer ein kleines Notizbuch bei mir zu haben. Wenn es das Wetter erlaubt bin ich unterwegs. Im Park, den Straßen...egal, inspirierende Leute und Gelegenheiten sind überall.
Neuerdings versuche ich im Auto zu schreiben. Bin professionelle Beifahrerin. Wir sind sehr viel unterwegs und die vielen Stunden immer so ungenutzt vergehen zu lassen, das tut schon fast weh. Aber mir fällt es verdammt schwer, mich zu konzentrieren. Und gemütlich sitzen können zum schreiben, geht da nicht wirklich. Lesen mag ich da auch nicht, ersten muss ich gugge und 2. werd ich vom lesen im Auto müde. :gähn:
Habt ihr einen Tipp, wie ich das im Auto besser hin bekomme? Es sind im Schnitt so 3-5 Stunden und das 2-4 mal im Monat, die wir im Auto sitzen.
tschüüü
pety

KleineHexe

Ich schreib gerne in meinem Bett mit Musik und Schokolade!  :engel:
Manchmal auf meinem Netbook oder auch mit Stift und Papier. Wie es mir grade gefällt.
Schule geht zwar auch, aber nachdem mein Mathelehrer mich beinahe rausgeschmissen hat lass ich das lieber...

Zitat von: pety am 12. Februar 2011, 10:01:05
Aber mir fällt es verdammt schwer, mich zu konzentrieren. Und gemütlich sitzen können zum schreiben, geht da nicht wirklich.

Ich weiß mit dem Sitzen ist doof, aber wenn ich meine Lieblingsmusik an mache und nach draußen gucke, dann schweifen meine Gedanken schnell ab...
Vielleicht hilft dir eher ruhige Musik, da du ja ein "stiller Schreiber" bist.  ;)

Ryadne

Grundsätzlich kann ich zwar zu allen Zeiten einen Schreibflash bekommen, aber meine Hauptschreibzeit ist der späte Abend. Dann sind nicht mehr so viele Ablenkungen da, je nachdem, wo ich gerade bin, wird auch das Internet, dieser Verführer, abgestellt - und dann geht's los ;) Aber außerhalb der Ferien ist das recht unpraktisch.

Arcor

Sehr unterschiedlich. Ich habe bisher noch nie abends oder nachts geschrieben, obwohl mir vor dem Schlafengehen immer ganz gute Ideen kommen. Ist irgendwie nicht mein Ding. Ansonsten hängt es davon ab, wann ich Zeit habe. Im Moment schreibe ich ganz gerne (und gut) vormittags, wenn ich da aber was anderes zu tun habe, nehme ich auch den Nachmittag und es haut auch oft hin. Zwischen 9 und 19 Uhr bin ich da flexibel.  ;D
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Erdbeere

Hm, eigentlich habe ich gar keine festen Schreibzeiten. Da ich ein Morgenmensch bin (muss ich auch, wenn die Arbeit um 6:00 Uhr beginnt), schreibe ich an meinen freien Tagen oft in der ersten Hälfte des Tages, ca bis Mittag. Aber ansonsten müssen sich meine Schreibzeiten meinem Alltag anpassen. Ich schreibe also, wenn ich genügend Zeit habe.
Manchmal überkommt mich während der Arbeit eine Idee oder eine Szene, die ich dann schnell auf Kassenzettelpapier in Stichworten hinschmier, damit ich sie nicht vergesse, bis ich zuhause bin. Und während des Nanos herrscht bei mir sowieso Ausnahmezustand, da schreibe ich dann überall, sei es in der Strassenbahn für wenige Minuten, in der Pause oder abends in der Schule. ;)

Nirathina

Ich schreibe immer, wenn ich mich dazu in der Lage fühle.
Ein Grund, weshalb ich niemals beim NaNo oder TiNo mitmachen könnte: Mir ein Monatsziel stecken und unter Druck schreiben geht bei mir gar nicht, denn dann wird es absoluter Müll und ich hätte mir das schenken können. Zudem muss ich immer erst ein bestimmtes Bild im Kopf haben oder eine Formulierung, ehe ich anfange. So komme ich in einer Woche manchmal sogar auf etliche tausend Wörter, weil ich weiß, ich habe Zeit. Ziemlich krank, aber so funktioniert mein Kopf  :rofl: Außerdem bin ich ein Mensch, der Überarbeitungen verabscheut  :psssst:
Ansonsten schreibe ich eben immer, wenn sich die Gelegenheit bietet, so wie die meisten hier. Tageszeit ist relativ egal.
Mittlerweile lasse ich es auch manchmal einfach liegen, wenn ich merke, das wird nur Mist.

Alessa

Ich fange am liebsten morgens an mit schreiben, da läuft es bei mir am besten. Deshalb erledige ich lieber alle Arbeiten die noch für den Tag anstehen, wenn es denn Kleinigkeiten sind, vor dem Frühstück. Dann genieße ich meine Tasse Earl Grey mit Musik auf den Ohren,   :) wobei ich super abschalten kann und gehe dann an den PC.
Wenn ich erst am Nachmittag zum Schreiben komme, brauche ich ewig um in den Text hinein zu kommen. Da läuft bei mir gar nichts, auch nicht, wenn ich müde bin. Da kommt nur Müll zustande und ich muss alles noch mal überarbeiten.  :seufz:

Aphelion

Ich schreibe, wenn ich Zeit habe - weil ich dann Zeit habe. ;)

Feste Zeiten gibt es bei mir nicht. Momentan habe ich Semesterferien und dementsprechend auch tagsüber mehr Zeit. Während des Semesters schreibe ich meistens sowohl morgens, als auch nachmittags oder abends.
Morgens zu schreiben hat den Vorteil, dass man mit dem Gefühl in den Tag startet, bereits etwas geschafft zu haben; selbst, wenn es nur 100 Wörter sind. Wenn ich abends alleine bin, habe ich keinen Zeitdruck, niemand wartet, ich muss nirgendwo hin. Hauptsache, ich bekomme dann noch 3 Stunden Schlaf und zur Not werden auch die auf den Nachmittag geschoben.

Wenn ich nicht alleine bin, ist es komplizierter, aber auch machbar. Meistens habe ich dann zwischendurch mal ein Stündchen zum Schreiben oder für andere Dinge, was ich dann umso intensiver nutze.

Kayla

Bei mir ist es eher so, dass ich es spüre wenn ich schreiben kann. Das kann morgens, abends oder nachmittags sein. Feste Zeiten habe ich nicht, aber das kann manchmal schon schwierig sein. Dadurch schreibe ich momentan leider sehr wenig. Ich bin am überlegen, mir jeden Tag mindestens ein bis zwei Stunden fürs Schreiben zu nehmen. Und wenn dann nur ein paar Sätze heraus kommen, dann ist das eben so.

Dämonenbändiger

Bis vor ein oder anderthalb Jahren habe ich über fast ein Jahr täglich geschrieben - die Methode der sogenannten Morgenseiten. Dabei kam aber nur selten was wirklich fesselndes heraus.
Davor habe ich eigentlich nur selten geschrieben. Ideen habe ich notiert, wenn sie mir in den Kopf kamen und ich sie gut fand. Zum Schreiben für meine Rollenspielwelt habe ich mich während meines Abiturs eigentlich immer abends und unregelmäßig in mein Zimmer gesetzt - nachdem ich den Großteil des Tages nach der Schule am Computer verbracht hatte.
Ich suche immer noch nach der richtigen Art zu schreiben. Sehr gut funktioniert es, wenn ich mit einem Zug oder Straßenbahn fahre. Ich schotte mich mit Musik von der Außenwelt ab und beginne Ideen in einer Mischform aus Clustering und Mindmap zu schreiben. Irgendwann geht es dann in das Niederschreiben von Möglichkeiten und Entscheidungspunkten im Plot oder des Hintergrundes wieder, die ich später entscheide oder die wichtig für Charaktere sind.
Die Zeit liegt dabei immer zwischen Mittag und Abend. Morgens bin ich irgendwie immer müde und ich muss mich immer ein wenig quälen außer ich starte den Tag mit viel Kaffee. Ich bin wohl der "Eulentyp".
Warum ich schreibe: Ich muss! Da kommen Ideen, die wollen, dass ich sie ausarbeite. Daran zu arbeite, etwas ganz individuelle entwickeln, das macht mir Spaß und wenn jemand anders meinen Werken auch noch was abgewinnen kann und ich den "Empfänger" begeistere, dann ist es perfekt.
Das perfekte Vorgehen habe ich aber noch längst nicht gefunden - ich werde weiter ausprobieren und kombinieren und sehen, was dabei herauskommt. Feste Routine, also eine Uhrzeit mit "drauflos schreiben" ist bei mir wohl nicht das Richtige.