• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wann und wo schreibt ihr?

Begonnen von Alana, 21. September 2009, 15:43:32

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 5 Gäste betrachten dieses Thema.

Alaun

Thali, das klingt nach einer super Lösung! Ich kämpfe ja mit einem ähnlichen Problem - wenn man eh schon den ganzen Tag mit schreiben befasst ist, dann fehlt abends einfach der Input, um noch kreativ zu sein. (Ähm, geht mir zumindest so. Vielleicht bin ich auch einfach nur eine faule Socke). Ich kann allerdings morgens vor der Arbeit am besten schreiben, muss mir diese Zeit aber auch wirklich "verordnen".

Drachenfeder

Zitat von: Thaliope am 28. März 2012, 08:06:21
Ich schreibe im Laufe des Tages und abends von Hand auf Papier und tippe morgens vor der Arbeit ab. Dabei entstehen dann durchaus noch neue Sachen, aber ich muss nicht "ins Leere" schreiben.

Morgens vor der Arbeit, dass hört sich nach sehr frühem Stress an. Das Abtippen ist eh immer so ein ätzender Aufwand. Ich glaube in der Art würde ich das zeitlich nicht schaffen.

Zitat von: Aquamarin am 28. März 2012, 09:02:27
Ich kann allerdings morgens vor der Arbeit am besten schreiben, muss mir diese Zeit aber auch wirklich "verordnen".


Nun muss ich mal fragen: Wann beginnt eurer Arbeitstag? Ich bin froh, wenn ich es morgens schaffe noch einen Kaffee zu trinken, bevor es los geht. Und noch früher will ich einfach nicht aufstehen. Wobei ich morgens auch viel effektiver bin.



Thaliope

#152
@Drachenfeder:
Mein Arbeitstag beginnt, wann ich will. (De facto sitze ich zwischen sieben und acht am Schreibtisch und fange zwischen acht und neun an zu arbeiten. Die Zeitumstellung schießt mich da allerdings gerade ein bisschen raus) Ich bin freiberufliche Übersetzerin und kann mir meine Zeit selbst einteilen. Das heißt aber auch, dass ich oft unter Zeitdruck stehe, was mir morgens in vielen Fällen die Kreativität zum Schreiben nimmt. Dazu kommt, dass ich von Zuhause aus arbeite und die Übergänge von Arbeit, Schreiben und Leben dadurch ziemlich fließend sind.

Deshalb kann ich gut eine zeitlich fest einzugrenzende Doofie-Arbeit wie das Abtippen voranstellen. Die stresst mich dann auch nicht, im Gegenteil. Ich bin produktiv, ohne meinen Kopf anstrengen zu müssen, perfekt :)

Ich weiß nicht, ob ich es schaffen würde, morgens früher aufzustehen um zu schreiben/zu tippen, wenn ich um acht irgendwo in einem Büro sein müsste. Aber ich habe durchaus von Leuten gehört, die sich deswegen extra den Wecker eine Stunde früher stellen ... ich glaube, ich könnte das nicht. Aber ... manchmal merkt man ja, wie gut so etwas tut, wenn man sich dazu zwingt.

Wenn das Abtippen für dich unangenehm und stressig ist, Drachenfeder, möchte ich gern darauf verzichten, dir beizubringen, es vor der Arbeit zu tun :) Mach lieber was Schönes vor der Arbeit, was dir ein gutes Gefühl für den Tag gibt.  :knuddel:
LG
Thali

[Edit]@Aqua: Der Input fehlt mir abends nicht ... nur, ich mag mich dann nicht mehr zwingen. Wenn ich es schaffe, mir Leerlauf zu verordnen, sprudeln die Ideen von ganz alleine. Aber wehe, ich nehme mir fest vor, ein paar Stunden am Stück zu schreiben, da blockiert mein Körper.
Habe kürzlich in einer Coaching-Sitzung nochmal bestätigt bekommen, wie wenig hilfreich es ist, immer zu viel von sich zu verlangen und sich für eine faule Socke zu halten, weil man nicht so viel schafft, wie man gerne würde (ich bin dann auch immer so ungnädig mit mir ...). Die Muse braucht Muße. Und der Körper holt sich die Auszeiten, die er braucht.
Für meinen Rhythmus scheint diese Lösung ja ideal zu sein - aber du fährst doch sonst immer gut damit, morgens zu schreiben, oder nicht? 

Nochmal LG
Thali

Debbie

Wenn ich mich morgens zwinge irgendwas zu schreiben, kommen zwar viele Wörter zusammen, aber auch jede Menge Mist. Morgens bin ich nur gut für Routine-Arbeiten - denken kann ich da nicht. Gut schreiben kann ich erst, wenn es dunkel wird (und mein Sohn im Bett liegt). Bei Manchen setzt dann die Müdigkeit ein, bei mir beginnt da erst meine effiziente Phase; da der Tag aber meist lang war, hält sie nicht allzu lange an... Um elf bin ich reif fürs Bett, weil um 6.30 Uhr wieder der Wecker klingelt  :gähn:

Abends 1 - 2 Stunden ist für mich perfekt. Fernsehen und teilweise auch Lesen bleiben da schon mal auf der Strecke. Aber einen Tod muss man wohl immer sterben  :seufz:

Alaun

@Drachenfeder: Bei mir ist es wie bei Thali, ich kann als Freiberufler auch starten, wann ich will. Und ich sitze morgens immer ab 8 am Schreibtisch (außer an den 2 Tagen der Woche, in denen ich in der Praxis bin). Allerdings habe ich dann oft das Gefühl, sofort mit dem Tagespensum loslegen zu müssen, und stelle das Schreiben dann oft hintenan. Gerade eigentlich immer  :-\
Ich bin ein wirklicher Morgenmensch und es fällt mir schwer, nachmittags oder abends noch kreativ zu sein. Also muss ich mir eintrichtern, morgens gleich eine Stunde zu nutzen. Je nach Arbeitsaufwand, der gerade anliegt, klappt das mehr oder weniger gut. 

Drachenfeder

@Thali, @Aqua ok, erklärt einiges. Bei so vielen Zirklern kann ich mir einfach nicht merken, wer davon zu Hause arbeiten darf und wer nicht ;)
Ist natürilch hervorragend, wenn soetwas möglich ist und bereitet selbstverständlich dann keinen großen Stress - eher Vergnügen.

Naja wer weiß, sofern das bei mir nächstes Jahr mit einem Heimarbeitsplatz funktioniert ...  :vibes:




Aphelion

Zitat von: Thaliope am 28. März 2012, 08:06:21
Und dann zerbrach wie durch ein Wunder das Brett vor meinem Kopf: Ich schreibe im Laufe des Tages und abends von Hand auf Papier und tippe morgens vor der Arbeit ab. Dabei entstehen dann durchaus noch neue Sachen, aber ich muss nicht "ins Leere" schreiben.
Vorweg: Wenn es für dich die ideale Lösung ist, dann ist dagegen absolut nichts einzuwenden. Mir wäre das allerdings auch zu viel Aufwand, weil man alles doppelt machen muss.

Es kommt auch darauf an, an was für einem Computer man schreibt, finde ich. Seit einer ganzen Weile bin ich großer Fan von Netbooks, die teilweise beachtliche Akkulaufzeiten haben (bis zu 5 Stunden, wenn man durchschnittlich viel Geld ausgeben will). Ein matter Bildschirm ist auch eine gute Sache; ich empfinde so etwas als deutlich angenehmer zum Schreiben.
Wenn ich mich an einen "normalen" Computer setzen müsste, würde ich weder abends, noch morgens zum Schreiben kommen. Bei meinem Netbook lohnt es sich hingegen schon deshalb, weil es nur sehr wenig Zeit zum Hochfahren benötigt. Da setze ich mich dann nicht unter Druck, jetzt wahnsinnig lange schreiben zu *müssen*, damit es sich lohnt.

Verallgemeinert könnte man auch sagen: Das richtige Werkzeug spielt auch eine Rolle, speziell im Zusammenhang mit Tageszeiten und Schreibgelegenheiten. Von Hand zu schreiben ist *für mich* nichts. Notizen usw. sind dabei eine andere Geschichte, finde ich.

Thaliope

@Aphelion: Da hast du sicher recht, dass das Arbeitsgerät relevant ist.
Ich persönlich schreibe halt gerne von Hand, ich liebe es, von Hand zu schreiben und möchte nicht darauf verzichten. Und ich schreibe von Hand ganz anders als am Computer. Den richtigen Ausdruck finde ich dann letztlich am Laptop.
Aber ob es Netbook, Laptop oder Standrechner ist: Wenn ich den ganzen Tag übersetzt habe, möchte ich nicht mehr auf einen Bildschirm gucken, der kein Fernseher ist. Computer ist für mich Arbeit, und den will ich nach Feierabend einfach nicht mehr sehen.

Diese Art zu arbeiten ist jetzt an meine ganz persönlichen Vorlieben und Abneigungen angepasst, um diese optimal zu nutzen. Jeder hat da ja andere Hürden zu überwinden und muss seinen eigenen Weg finden.

LG
Thali

Notrya

Zitat von: Snöblumma am 23. März 2012, 08:53:33Am liebsten schreibe ich nachts. Ich werde insgesamt vor dem späten Nachmittag nicht richtig wach, alles davor läuft eben vor sich hin. Das ist perfekt, um an die Uni zu gehen und zu arbeiten, für das Schreiben reserviere ich meine wirklichen Wach- und Denkzeiten. Ich fange eigentlich nie vor 22 Uhr zu schreiben an. 22 Uhr ist bei mir aber eine halbwegs regelmäßige Startzeit. So richtig gut läuft es dann ab etwa 23 Uhr. Leider zwinge ich mich um Mitternacht immer zum Aufhören, damit ich spätestens um halb eins im Bett liege, um genug Schlaf abzubekommen.

Ja, genau zu der Fraktion gehöre ich auch! Jedenfalls, wenn es um das Herunterschreiben der Geschichten geht. Plotten kann ich auch super zwischendurch, am liebsten auf Bahnfahrten, da fällt mir meist besonders viel ein, warum auch immer... Schade, dass es hier keine Züge und Bahnen gibt :seufz:

Bei mir hängt es irgendwie mehr mit meinem Schreibrhythmus (also äquivalent zum Biorhythmus ;) ) an sich zusammen als mit dem, was am Tag passiert, denn auch in den paar Wochen zwischen Studiumsende und Arbeitsbeginn (als "Entwicklungshelfer" kriegt man immer ein paar Wochen Ausreiseurlaub) konnte ich immer nur abends was Anständiges aufs Papier (bzw. auf den Bildschirm) bringen. Ich schreibe halt gerne, wenn es drauβen schon dunkel ist.

Das Arbeitsgerät hängt davon ab, woran ich gerade schreibe. Längere Geschichten oder mein Romanprojekt würde ich auf keinen Fall mit der Hand schreiben, weil es mir zu viel Arbeit wäre, das alles abzutippen und ich auch schneller tippe, als ich mit der Hand schreiben kann. Kleinere Geschichten oder Gedichte schreibe ich mit aber immer von Hand, und auch geplottet wird bei mir immer schön mit Bleistift und Zettel, weil ich furchtbar gerne rumkritzele und durchstreiche ;D


Sunflower

Ich gehöre auch zur Nachtschreiberfraktion, aber nur zur theoretischen. Praktisch muss ich morgens um sechs aufstehen und fit für die Schule sein.
Während dem NaNo hatte ich eine Woche Ferien und habe eigentlich jede Nacht von eins bis drei geschrieben. Ab 0 Uhr bekomme ich eine Art "Anfall von Kreativität" und da sind dann plötzlich hunderte von Wörtern, die gerne nach draußen/in ein Word-Dokument wollen.
Wie gesagt, kann ich aber normalerweise nicht nachts schreiben. Was für mich auch gut ist, ist die Zeit vor dem Abendessen, wenn ich eigentlich hungrig bin, aber zu faul, um mir was zu machen. Dann kann ich noch eine Stunde schreiben und kriege dabei über 1000 Wörter zusammen. Meistens schreibe ich aber zwischen 20 und 22 Uhr.

Warum ich schreibe: Weil ich verrückt werde, fast zittrig, wenn ich es nicht tue. Zwei, drei Tage Entzug gehen noch, aber spätestens dann muss ich einfach wieder etwas schreiben. Schreiben entspannt mich, wenn ich wütend bin, wenn ich traurig oder verzweifelt bin, bringt es mich fort aus der Wirklichkeit. Der Stress von der Schule wird auf einmal unbedeutend, wenn ich einmal drin bin. Man könnte es wohl eine Sucht nennen, schätze ich.
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow

Nayoni

Ich beneide wirklich jeden, der abends oder nachts schreiben kann! Mein Gehirn wird je später je matschiger, so dass es irgendwann am Abend nur noch für Trash-TV reicht. Also wenn ich höre, dass jemand um 23 Uhr mit dem Schreiben anfängt - da reicht meine Konzentration höchstens noch für ne Folge Germanys Next Top Model oder sonstigen Schrott... Dabei hätte man abends so viel Zeit und könnte so viel machen!!

Bei mir läuft es darauf hinaus, dass ich morgens während meiner ersten Tasse Kaffee schreibe. Und natürlich ganz schnell ganz viel schreibe oder überarbeite, weil ich los muss zur Arbeit. Das wiederum passt ganz gut, denn unter Zeitdruck bin ich immernoch am kreativsten. Passiert allerdings häufiger mal, dass ich zu spät zur Arbeit komme, weil ich schnell noch eben, ganz kurz, weil wirklich wichtig, diesen einen Absatz zu Ende schreiben will.  ::) Ab und zu nehme ich mir vor, früher aufzustehen, um etwas Zeit rauszuschinden, aber dann... setzt sich die Faulheit durch... schlafen ist halt auch so schön...

Am Wochenende ist es da schon entspannter - mein Freund ist Langschläfer, so dass ich mindestens 2 Stunden ganz für mich habe und mich in Ruhe meinem Text widmen kann. Und danach gibts lecker Frühstück, das hab ich mir dann aber auch verdient ;)

Felsol

Das - Wann - kann ich mir manchmal nicht aussuchen. Oft ist es schwierig, die richtige Zeit zu finden, weil die Inspiration gerne kommt und geht, wann sie will. Trotzdem kann ich behaupten, dass ich nachts am liebsten schreibe - je später, desto besser. An Wochenenden kann man sich dann ganz hingeben und bis in die frühen Morgenstunden arbeiten (meine Uhr zeigt Samstag, 2:47 Uhr und ich mache gerade eine Pause, bevor ich vermutlich noch etwas weiterschreibe). All das hängt wohl damit zusammen, dass ich die Nacht sehr inspirierend finde und das Gefühl, unter den Sternen zu schreiben, ist sehr viel angenehmer als dieses andere, das aufkommt, wenn Autos und andere Störfaktoren unterwegs sind. ;D

Morgens (Nach Sonnenaufgang) schreibe ich am wenigsten, weil mir das zu hektisch ist und dazu kommt noch, dass ich fürchte, im müden Zustand nicht die volle Leistung abrufen zu können. Wenn Termine bevorstehen schreibe ich auch nicht gerne - wegen dem Zeitdruck und dem Wissen, dass ich eventuell abbrechen muss, wenn es gerade gut läuft.

Ingroscha

Am kreativsten bin ich frühmorgens. Was wohl hauptsächlich daran liegt, dass dann mein Kopf noch so wunderbar "leer" ist von all dem Alltagskram, der sich spätestens bei Ankunft auf der Arbeit wieder dort breitmacht. Grundsätzlich spielt die Tageszeit bei mir keine so große Rolle, sondern eher der klare Kopf. Tagsüber sind meine Gedanken mit Jobthemen beschäftigt. Die nehme ich zum Feierabend zwar nicht mit nach Hause, dennoch brauche ich dann wieder einige Zeit, um mich wieder "frei" zu machen für kreative Ideen. Da habe ich noch nicht den besten Weg gefunden. Aber wer weiß, das kann ja noch kommen. Das Wochenende hat mich gut entspannt, also habe ich jetzt gerade noch ein wenig geschrieben. Aber mittlerweile bin ich zu müde.

rogoberlin

Guten morgen zusammen,

mich interessiert mal, an welchen Orten ihr am liebsten eure Stories und Gedankengänge in die Tastatur hämmert ?

Ich z.B. habe wirklich noch nie irgendwo draussen, sei es in einem Kaffee oder in einer öffentlichen Parkeinrichtung, etwas geschrieben. Ich glaube das könnte ich auch gar nicht, da mich das drum herum nur ablenken würde. Wenn ja,  müsste es ein Ort sein, der so gut wie gar nicht oder selten besucht wird. Paradoxer Weise bekomme ich aber die besten Ideen wenn ich draussen und unterwegs bin.


Die Uhrzeit zu schreiben ist bei mir eher in den Abendstunden anzusiedeln. Aber das kommt natürlich auch auf meine Arbeitszeiten an, im Schichtdienst bleiben mir da leider nie grosse Wahlmöglichkeiten übrig. :)

Ich bin mal auf die Antworten gespannt.... lieben Gruss aus dem kalten Berlin...Roy


Zurvan

Hallo rogo,

Vor meinem PC zuhause. Vorzugsweise, wenn ich aus dem Netz gestöpselt bin.
Surfen lenkt mich doch sehr ab. Aber ich scheib auch ganz gern (und gut) bei Vorlesungen. Leider.  :versteck:
Ansonsten evorzuge ich auch so den Mittag. Da kommts auch mal vor, dass ich die Mittagspause flöten gehen lasse, um weiter schreiben zu können.

Die besten Ideen bekomme ich an zwei verschiedenen Stellen:
Im Traum
Beim Hören guter Musik