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Alkohol

Begonnen von Roland, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Lomax

Zitat von: Stefan am 09. April 2009, 19:58:27Das ist sicherlich richtig, aber Alkohol trinkt man nicht wie ein Glas Wasser oder weil man "Durst" hat, auch wenn das von vielen immer noch behauptet wird. Der Grund ist, gelöster zu werden und in Stimmung zu kommen,
An der Stelle widerspricht sich deine Argumentation dann aber - denn die Sucht fängt genau dort an, wo man Alkohol nicht mehr trinkt, um in "Stimmung zu kommen", sondern wo man sein Grundpensum an Alkohol braucht, nur um normal zu werden und keine Entzugserscheinungen zu haben.
  Und viele Leute trinken tatsächlich alkoholische Getränke gegen den Durst; da sind dann die paar Flaschen Bier am Abend keine "Bewusstseinserweiterung", sondern einfach nur noch gedankenloser Konsum. Wenn man den dann nicht mehr bemerkt, sondern tatsächlich nur noch das Gefühl hat, einen Durstlöscher gekippt zu haben - dann ist man recht deutlich im suchtgefährdeten Bereich.
Und solange das nicht der Fall ist, solange man beispielsweise von einer Flasche Bier noch betrunken wird ...
Zitat von: Stefan am 09. April 2009, 19:58:27Eine gute Freundin von mir "braucht" auch ihren halben Liter Milch am Morgen, süchtig würde ich sie aber sicherlich nicht nennen. Schließlich geht es auch ohne, ich denke mal nicht, dass sie dann den ganzen Tag an die ihr fehlende Milch denkt und sich den nächsten Morgen schnell herbei wünscht.
... dürfte kein großer Unterschied zwischen dem Drang nach Alkohol und der Gewöhnung an das tägliche Glas Milch bestehen. Denn eine körperliche Sucht liegt dann in beiden Fällen noch nicht vor. Und wenn man sich nur angewöhnt hat, zu bestimmten Gelegenheiten und in unregelmäßigen Abständen Alkohol zu trinken, ohne dass eine körperliche Abhängigkeit vorliegt, dürfte die psychische Belastung, wenn man mal eine solche Gelegenheit versäumt, auch nicht größer sein als der Stress, wenn deine Freundin ihr morgendliches Glas Milch nicht bekommt.
  Denn entweder ist man körperlich abhängig oder nicht. Solange man es nicht ist, spielt es auch keine Rolle, wovon man es nicht ist ;)

Ich persönlich trinke Alkohol alleine so gut wie nie, aber auf Feiern gehörte es eine Zeitlang schon dazu. Und da muss ich durchaus sagen, dass Alkohol dabei für mich so ziemlich denselben Stellenwert hatte, den das "Glas Milch" bei deiner Freundin hatte: Wenn grad keine Feier war, hab ich Alkohol nicht vermisst; wenn eine Feier war und ich nichts trinken konnte hat mich das vielleicht etwas gestört, aber es ging auch ohne und irgendwie hab ich da auch nie viel drüber nachgedacht. Wenn nix da war, was ich mochte (und ich mag nur ein paar wenige Biersorten), habe ich auch immer lieber gar nix getrunken als mir irgendwas anderes reinzuhauen, hauptsache Alkohol.
  Gerade aus eigener Erfahrung muss ich also sagen, dass sich mir die Signifikanz deines Milchbeispiels in Bezug auf die Besonderheit von Alkohol schon von daher nicht recht erschließt.

Alkohol und schreiben kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Vermutlich weil Alkohol bei mir mit Feiern in Verbindung steht, nicht mit arbeiten :D Aber ich habe eine paar Journalisten kennen gelernt, die nur gescheit schreiben konnten, wenn sie alkoholisiert waren. Und da kann ich feststellen: Was zuerst ausfällt, ist die Rechtschreibung. Der Rest von der Schreiberei scheint noch recht lange ganz gut zu funktionieren.

Rumpelstilzchen

Früher habe ich gerne mal mit dem Laptop auf dem Sofa gesessen und ein Gläschen Sekt dazu getrunken. Gut, die Rechtschreibung litt darunter und meine Sätze waren etwas katastrophal, aber das sind die eigentlich immer, auch wenn ich nüchtern bin. Manchmal ist mein Kopf einfach weiter als meine Finger :innocent:
Heutezutage trinke ich so gut wie nie Alkohol, wenn ich schreibe. Alleine aus dem Grund, dass ich müde werde, wenn ich alkoholisiert zu Hause vor dem PC sitze. Spätestens nach 15 Minuten höre ich dann sowieso auf, weil ich nicht einen Satz geschrieben habe. Man wird halt nicht jünger ... ;)

Falckensteyn

Nun, ein Gläschen guten, reifen Rotwein habe ich noch nie verachtet. Aber ich geniesse den Wein eigentlich am liebsten, um ein gutes Essen abzurunden. Es macht mich gemütlich und entspannt. Aber ich denke nicht, dass ich zum Schreiben deswegen Rotwein trinken sollte. Mein Kopf bleibt klarer, wenn ich ohne Alkohol schreibe. Da ich zur Zeit sowieso meist im Zug schreibe, ist das Thema sowieso nicht gegeben für mich. Ich trinke keinen Alkohol in der Öffentlichkeit, und im Zug schon gar nicht.

Liebe Grüsse

Falckensteyn

Karnos

Zitat von: Lomax am 10. April 2009, 23:15:34
Ich persönlich trinke Alkohol alleine so gut wie nie, aber auf Feiern gehörte es eine Zeitlang schon dazu. Und da muss ich durchaus sagen, dass Alkohol dabei für mich so ziemlich denselben Stellenwert hatte, den das "Glas Milch" bei deiner Freundin hatte: Wenn grad keine Feier war, hab ich Alkohol nicht vermisst; wenn eine Feier war und ich nichts trinken konnte hat mich das vielleicht etwas gestört, aber es ging auch ohne und irgendwie hab ich da auch nie viel drüber nachgedacht. Wenn nix da war, was ich mochte (und ich mag nur ein paar wenige Biersorten), habe ich auch immer lieber gar nix getrunken als mir irgendwas anderes reinzuhauen, hauptsache Alkohol.
  Gerade aus eigener Erfahrung muss ich also sagen, dass sich mir die Signifikanz deines Milchbeispiels in Bezug auf die Besonderheit von Alkohol schon von daher nicht recht erschließt.

Da gibts von mir nen erhobenen Daumen  :jau:
Alkohol zum Feiern.
Ja, gehört irgendwie dazu. Solange man gute Laune bekommt und nicht aggressiv oder totmüde wird, ist das in Ordnung. Mach ich auch.
Allerdings sollte man nicht so weit gehen und sein Erbrochenes über sich selbst und den gesamten Raum verteilen, etc.
Alkohol zum Schreiben geht bei mir überhaupt nicht. Selbst wenn ich nur Restalkohol im Blut hab, fühlt sich mein Kopf wie Matsch an.
Da würd dann eh nichts Gescheites rumkommen.

Manja_Bindig

ich denk mal, zum Feiern hab ich Alkohol ebenfalls gern - oder schon zu nem lustigen Abend unter Freunden(die Grenzen sidn da fließend.) Oder zu Sylvester(da warn wir dieses jahr allerdings sehr zurückhaltend). Er lockert, hebt die Laune, beseitigt ein paar rohe Eier, auf denen manche Leute gehen... allerdings fließt er nicht in Massen. ich bin Genussmensch und ich bin da der Meinung, wenn man vielleicht einen Viertelliter Wein pro Nase hat, trinkt man denselben mit mehr Bedacht und in kleineren Schlucken. aus dem gleichen Grund kauf ich eigentlich - wenn - nur Sachen, die zwar extrem lecker sind(Eiswein, Beerenauslesen, besonders leckere Liköre, Obstweine aus Zabeltitzer Produktion - Cocktails in Deutschlands offiziell bester Bar), dann aber auch einen angemessenen Preis haben.
Ich denk mal, im Vergleich zu früher hat sich die Menge Geld, die ich übers Jahr für die Umdrehungen ausgebe nicht verändert - wohl aber die Intervalle und die entsprechende Höhe des Betrags. (früher... das klingt so alt.)

Noch ein Grund warum ich vom alkohol beim Schreiben abgekommen bin.
Wenn ich schreibe, schreibe ich und Nahrung oder Getränke werden da nur nebenher mal aufgenommen. Und zum nebenher süffeln ist mir das Geld dann doch zu schade, von den Effekten auf die Lesbarkeit meiner Schrift mal ganz zu schweigen.

(jupp, ich werd definitiv alt. Ich bin mit einem Mal so vernünftig. ;) )

Sprotte

Jetzt kommt der Spielverderber.  :schuldig:

Ich bin die Tochter eines aktiven Alkoholikers. Meine Kindheit und große Teile meiner Jugend wurden durch Pegelsuff, Gewalt und eine zerbrechende Familie geschluckt.
Da Alkoholikerkinder zu einer extrem gefährdeten Gruppe gehören, trotz des Negativbeispieles ebenfalls Alkoholiker zu werden, habe ich bereits mit 14 beschlossen, die Finger von dem Zeug zu lassen. Jetzt bin ich 40 und meiner vorsichtigen Einstellung ohne das geringste Bedauern treu geblieben.

Ich bestimme mein Leben, meine Romane - nicht eine enthemmende, legale Volksdroge. Dabei behaupte ich aber, nicht intolerant zu sein. Ich denke, ich habe kein Problem damit, wenn jemand in meiner Gegenwart Alkohol konsumiert. Nur bei Partys bin ich weg, bevor die wirklichen Ausfälle beginnen.

Das sogenannte "Komasaufen", was lt. Presse zu einem Sport der Jugend geworden ist (was ich durch Äußerungen unserer Auszubildenden leider bestätigt bekam), kann ich weder nachvollziehen noch billigen. Hier im Forum wird von Genuß gesprochen, und als Genußmittel ist das auch okay. Aber wenn es nur noch darum geht, möglichst schnell möglichst besoffen zu werden, Filmrisse einkalkuliert werden, dann ist die Grenze mehr als überschritten.

Die seelische Abhängigkeit ist übrigens bestimmender als die körperliche. Mein Vater war mehrfach auf Entgiftung, wochenlange Klinikaufenthalte. Kaum den Ärzten entronnen und als geheilt entlassen, war er schon wieder hackedicht.

Falckensteyn

Zitat von: Sprotte am 20. April 2009, 22:47:18
Jetzt kommt der Spielverderber.  :schuldig:

Ich bin die Tochter eines aktiven Alkoholikers. Meine ...

Warum Spielverderber? Dein Verzicht ist Dein gutes Recht , nach allem was Du durchmachen musstest. Ich bin selbst auch der Sohn einer alkoholkranken Mutter, die vor ein paar Jahren deswegen starb. Allerdings hab ich's nicht ganz so gehalten wie Du, und trinke vor allem am Wochenende gerne ein Gläschen Rotwein, ab und zu mal ein Bier. Aber ich bin sehr vorsichtig und habe grossen Respekt davor, was Alkohol zerstören kann.  :-[

Drachenfeder

Ja, mit Spielverderber hat das rein gar nichts zu tun. Auch in meiner Familie war mal ein schlimmer Fall. Doch er hat es durch die anonymen Alkoholiker geschafft von dem Mist weg zu kommen. Ich trinke auch gern mal ein Glas wein oder ein Bier, doch ich genieße mich Vorsicht



Abakus

Alkohol? Nein, nicht mehr. Ich habe mich einmal auf einer Schönheitswahl 2002 mit Alkohol abfüllen lassen. Die Tage danach ging es mir einfach nur mies. Seitdem habe ich nie wieder Alkohol getrunken. Selbst wenn mir heute der Geruch von Sekt oder Bier in die Nase steigt, wird es mir schlecht. Teufelszeug!

Zum schreiben reicht mir eine Tafel Schokolade der Sorte Traube-Nuss und ein Glas mit gekühlter Milch. :)

Smaragd

Ich weiß gerade von keinen Verwandten mit Alkoholproblemen *nachdenk* Ich hab zum Glück keins. Mir war die Vorstellung, nicht mehr zu wissen, was ich tue oder was um mich herum passiert, nie ganz geheuer. Ich trinke zwar auch gerne mal ein bisschen was in Gesellschaft, aber nie so viel, dass mir davon schlecht wird (einmal und nie nie wieder! Macht überhaupt gar keinen Spaß).
Alleine trinke ich nie Alkohol, deswegen bin ich noch nie auch nur auf die Idee gekommen, beim Schreiben Alkohol zu trinken. Ich glaub auch nicht, dass sich das lohnt... ich bleib lieber bei Tee. Und etwas Schokolade zwischendurch mag ich auch gern ;)

Artemis

Alkoholtechnisch mag ich solche Nipp-Sachen für den guten Geschmack  :) Leichte, süße Fruchtliköre oder mal ein österreichischer Schilcher kommen Sonntags ins gute Kristall, als Abschluss eines leckeren Essens.
Unter der Woche gibt es höchstens mal ein Glas Wein abends bei Freunden, mehr nicht. Bier, Schnaps und Mixgetränke find ich furchtbar, und von Cocktails wird mir schlecht.

So was beim Schreiben zu süffeln, käme mir allerdings nie in den Sinn. Wenn ich Alkohol trinke, dann in kleinen Mengen zum Genießen - und beim Schreiben kippe ich gern mal eine ganze Tasse hinunter, wenn ich grade am Überlegen bin. Das könnte bei Wein durchaus unangenehme Nebenwirkungen haben ... Dann lieber Tee und eine große Schüssel geschnibbeltes Obst, damit komm ich immer gut über die Runden  ;D

Wolfskind

Beim Schreiben würde es mich eher stören, ich vertrag nicht viel.

Ich komme zwar aus einer Alkoholiker-Familie, hab aber selber nie übermäßig viel oder oft getrunken.
Ich mag im Sommer gerne mal ein Zitronenbier oder Vanille-Eis mit Baileys.
Manchmal im Winter auch heißen Kakao mit Baileys.^^

Auf Feiern würde ich nie etwas trinken, nachher lieg ich noch unterm Tisch und pfeif schmutzige Lieder, oder sowas.  ;)

Alaun

Ich trinke gern mal einen guten Rotwein, aber nicht mehr beim Schreiben- da kommt dann nur rührseliges Zeug dabei raus... Das geht bei mir schnell, weil ich echt nichts vertrage. Obwohl ich nicht finde, dass das ein Nachteil ist.
Ich würde sagen, dass meine Texte definitiv anders sind, wenn Alkohol das Denken beeinflusst. Und die so entstandenen  Texte sind leider nicht besonders gut... Deshalb begleitet mich entweder ein schöner Tee oder stilles Wasser beim Schreiben.

Mogwied

Tja, normalerweise trinke ich gar nicht, weil ich die meisten Ethanol-Gebräue auch nicht mag, aber ab und an, wenn einige Faktoren zusammenkommen, dann kann es vorkommen, dass ich tatsächlich mal was trinke (also mehr als ein Glas Wein).
Kann die Gelegenheiten aber sogar vollständig aufzählen:

1) Auf einer Fete, mein erstes Bier, dann noch eins und noch eins.... und dann war mir schwindelig :)
2) Auf einem Grillfest, nach einer einigermaßen erfolgreichen Bandprobe, eine Flasche Wein
3) Bei einem Fussballspiel, zu Hause vor dem TV, 4 Long Island Iceteas (schreibt sich das so???)

Abgesehen davon: 3 mal im Jahr, ein Glas Wein  ;D

Ich darf mich also fast als Anti-Alk bezeichnen.

Außerdem kann ich Leute nicht ausstehen, die sich betrinken, und dann nicht mehr wissen was sie sagen. So weit würde ich es nicht gerne kommen lassen.

Trinken beim Schreiben:  Hab ich noch nicht probiert. Kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwas besser macht.

Saphira

Es heißt ja immer, dass man eine Fremdsprache besser spricht, wenn man ein wenig Alkohol intus hat, weil man sich dann nicht mehr so verkrampft auf die Regeln konzentriert. Aber schreiben ohne Regeln? Naja, lieber nicht. ;D

Ich selber trinke auch nur recht selten Alkohol. Wann bei mir Schluss ist, hängt davon ab, wo ich mich befinde. Auf ner auswärtigen Party trink ich weniger. Zuhause kann es auch mal sein, dass mir vom Alk leicht schwindelig wird. Dann ist aber auch Schluss und ich geh ins Bett. Einen Filmriss hab ich noch nie gehabt. Brauch ich auch nicht.