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Euer Traumcover

Begonnen von Coppelia, 02. Juli 2009, 11:55:29

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Moni

Hm, also ich habe mir schon einige Gedanken zum Cover der Bände meines Opus gemacht. Für mich muß das Cover eine Stimmung transportieren, daher habe ich mir zum Beispiel für den ersten Band eine Szene aus dem Prolog ausgesucht. Es wäre so eine Art Gunslingershot aus Stiefelansicht, wenn ihr versteht, was ich damit meine.  ;D
Im Prolog sieht man eine Steinwüste aus rötlichem Gestein (teils vulkanisch, teils zerschmetterter Kristall), der Himmel im Hintergrund wird dramatisch vom Nordlicht durchzogen. Und dann betritt eine Person diese Wüste und aus der Perspektive ungefähr in Knöchelhöhe des rechten Fußes leicht schräg nach oben soll der Blick dann über die Landschaft fallen. Ich sehe das Bild genau vor mir, aber bisher hatte ich noch keine Muße, es zu malen. Aber gemalt wird es, definitiv, in Acryl auf Leinwand. 
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Lomax

Ich muss mir jetzt gerade Gedanken über das nächste Cover machen ... und find das schon so mühsam, dass kaum Platz zum "träumen" bleibt ;)
  "Passend zum Inhalt", "Passend zur Stimmung", "Passend zur Reihenanmutung", "Umsetzbar" ... Da gibt es einfach viel zu viele Kriterien, von denen jedes irgendwie auch eine andere optimale Umsetzung verlangt, dass ich ehrlich gesagt Probleme habe, mir ganz spontan ein Bild vorzustellen, dass allen Aspekten gleichermaßen gerecht wird. Ich fürchte, ich hab da irgendwann meine Unvoreingenommenheit verloren und bin so analytisch geworden, dass ich mittlerweile nur dankbar bin, wenn ein anderer mir ein Cover präsentiert, dass ich toll finden kann.

Ehrlich gesagt fällt es mir viel leichter, ein Cover zu sehen und zu sagen: "Das ist es nicht!", als mir selber eines auszumalen, das ich persönlich perfekt finde. ;D

Cailin

#17
Aber wie sieht es eigentlich aus, wenn man dann tatsächlich einen Verlag gefunden hat? Wieviel Einfluss / Mitspracherecht hat ein Autor denn 'in der Realität' (mir fällt grad kein besseres Wort dafür ein) um sein Traumcover bei den Verlagsleuten durchzusetzen? O.K. Wenn man selbst Grafiker ist, kann man evtl einen eigenen Entwurf vorlegen, aber ob der dann auch genommen wird, ist doch immer noch fraglich, oder? Ist es nicht viel mehr so, dass die Cover vom Verlag kommen und man im besten Fall noch eine Auswahl vorgelegt bekommt, bei der man mitentscheiden darf? (Wieviel Wert die Stimme das Autors da gegenüber der von Marketing, Vertrieb und Vertretern hat, sei jetzt mal dahin gestellt)

Edit: Und mal ganz ehrlich: Im Verlag sitzen die Profis, mit (zuweilen jahrzehnte langer) Erfahrung. Wäre es da tatsächlich sinnvoll, gegen anstinken zu wollen, wenn die das eigene Traumcover ablehnen? So hart es vielleicht auch fallen mag  :-[

caity

Hallo,

ich muss ehrlich zugeben, das wechselt bei mir so häufig wie meine Stimmungen. Manchmal hätte ich gerne ein total pompöses Cover mit schön geschwungenem Schriftzug und super genauer Zeichnung, manchmal möchte ich etwas total schlichtes. Was ich mir mal für meine Trilogie überlegt hatte:
- hinten sollte immer das gleiche Motiv drauf, jeweils von drei unterschiedlichen Farben umgeben: das Relief in dem die Elementarsteine, die mächtigsten und wichtigsten Artefakte meiner Welt ruhen. "Abgesehen von den vier Lücken, die darin klafften, alle gleich groß, alle in der Form einer Raute und alle leer, als hätte jemand eine Füllung herausgenommen. Jede besaß einen eigenen Abschnitt, in welchem sich Szenen abspielten, die von ein und derselben Person handelten: Sjaladè. Sie unter Adlern, umspielt von Wolken, im Feuer, gehalten vom Schweif eines flammenden Fuchses, bei Schlangen auf grobem Gestein und im Wasser mit Delfinen." - wobei ich dann vermutlich die Frau draußen lassen würde, wäre aber sehr detailverliebt und ich weiß nicht, ob sich das durchsetzen ließe ...
vorne wäre dann je nachdem:
Band 1: weiß als Grundfarbe und Azzura
Band 2: blau - rot als Grundfarbe und Eleonore und Olivier abgebildet
Band 3: braun als Grundfarbe und Sjaladè abgebildet
Der Titel natürlich in schön geschwungenen, goldenen Lettern. Das ist die Variante, von der ich weiß, dass sie ein Verlag niemals annehmen würde. Ich überlege mir auch, die drei Protagonisten auf die drei Bände zu verteilen und die Antaognistin draußen zu lassen. Oder statt Personen die vier Elementare (nur Diamanten/Edelsteine) jeweils hinten und vorne das dazugehörige Tier: Riesenadler, Fuchs, Schlange, Delphin, ... ist vermutlich die letztendlich wahrscheinlichere Variante *räusper* Mein eigener Gedanke kommt mir ja selbst zum Teil überladen vor. Aber: Das Traumcover habe ich ohnehin nicht. Nur verschiedene Überlegungen ^^"

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Tenryu

Ich bin ja hoffnungslos altmodisch und so bevorzuge ich die schlichten Ledereinbände jener guten alten Zeit, als Bücher noch nicht zu zehntausenden auf den Grabbeltischen der Buchhandlungen verramscht wurden und mit grell bebilderten Umschlägen und reißerischen Titeln um die Gunst der Käufer buhlen mußten.

Der Umschlag meiner Bücher sollte einfach gehalten sein und etwas edel aussehen. Was ich nicht ausstehen kann, ist dieser typische deutsche Kinderbuch-Illustrations-Stil. (vergleicht z.B. mal die deutschen Harry-Potter-Bände mit den englischen, dann wißt ihr, was ich meine).
Ich mag es, wenn Schriftzüge oder Bildmotive geprägt sind, oder mit Glanzlack veredelt. Auch bin ich ein Freund der Aquarell-Maltechnik.

Da meine werke ohnehin nie in den Handel kommen werden, habe ich mir um die konkrete Ausgestaltung der Einbände nie Gedanken gemacht. Aber bei den meisten habe ich zumindest eine Grundfarbe vor Augen.

Mogwied

Ich gebe es zu:

Ich mag keine Fantasy Kunst. Ich mag kaum ein Fantasy Buchcover. Ich liebe abstrakte Kunst, und das beißt sich irgendwie mit den meisten Werken "Drache über Burg mit Fahnen bei Sonnenaufgang mit See im Hintergrung Held auf Mauer reckt Schwert in die Höhe usw.".  ;)

Mein Traum-Cover wäre einfarbig. Am besten "Monochrom Blau". Darauf in schwarz oder weiß der Titel und die etwas verzerrte Silhouette einer Gestalt aus meinem Werk.

Verkauft sich das?  :hmmm:

Sprotte

@Tenryu: ja, wunderschön! Stammt aus Zeiten, in denen Bücher wertvoll waren und auch so ausahen. Aus dem heutigen Buntbuntbunt sticht ein solches echtes Buch hervor.

Ein Buch, das ich sehr gerne in Händen halte, ist von Pratchett "The Wisdom of Discworld". Das ist NICHT ledergebunden, sieht aber so aus - ledergebunden, oft gelesen, abgegriffen, durchgewetzte Ecken. Sehr schön gemacht und leuchtet aus dem Bücherregal zwischen bunten Schutzumschlägen der anderen Hardcoverbücher hervor.
Das wäre also eine Möglichkeit.

Ansonsten wäre mir "schlicht aber eindringlich" auch am liebsten.

Feather

So genau hab ich mir über dieses Thema noch keine Gedanken gemacht.
Ein helles beige oder braun und den Titel dann in einer klaren Kaligraphieart drauf, aber weiter wüsst ich auch nicht. Ansonsten wäre ich so ziemlich dem Verlag ausgeliefert, da ich glaube so ganz ohne Bild oder sonst eine Verschnörkelung kommt kaum noch ein Buch auf den Markt.

Lg Feather

gbwolf

#23
Also wenn ich absolut in die Coverherstellung eingebunden wäre und ungefähre Wünsche angeben könnte, dann würde das bei mir so aussehen:
Jugendthriller: Egal, Hauptsache für die Zielgruppe ansprechend (aber da bin ich mir bei den Reihen, von denen ich träume, sicher).
Hasardeure: Entweder ein Ouroborus, der etwas umschlingt oder eine dunkle Gestalt, die über Dächer schleicht. Alternativ wenigstens ein Degenduell vor dunkler Kulisse.
Bollywoodroman: Entweder etwas pseudohistorisch-Seriöses mit einem Schiff oder ganz, ganz bunt und indisch.
Die Pandemie der Schmetterlinge: Grob skizzierte Schmetterlinge, die in Massen das Buch zukleistern. Durch kleine Lücken kann man Menschen und Szenen erahnen. Es soll trotz der weiß-grauen Farbgebung bedrückend aussehen.

Aber sonst bin ich da ganz offen *lach*

Zitat von: caity am 03. Juli 2009, 21:01:14
Der Titel natürlich in schön geschwungenen, goldenen Lettern. Das ist die Variante, von der ich weiß, dass sie ein Verlag niemals annehmen würde.
Warum nicht? Ich sehe derzeit so viele Romane mit Goldschrift in allen Verschnörkelungen. Dazu Metallfolie, überbordende Verzierungen, Steine, die etwas umranden ... ich denke, dein Wunschcover ist ziemlich machbar, beim derzeitigen Geschmack.
Für mich darf diese ganze Metallfoliensache bald enden. Nicht nur, dass ich das nicht mag und auch schon die aus dem angloamerikanischen Raum übernommene Sitte nicht leiden kann, gestanzte Goldbuchstaben zu verwenden, sie schirmen auch ausgezeichnet RFID-Etiketten ab, die in ein Buch geklebt werden  >:(

@Coppi: Netter Thread, um ein bisschen zu träumen *seufz*

@Tenryu: Also meinen englischen Potter finde ich noch alberner als die deutschen Cover. Die deutsche Erwachsenenausgabe ist ganz ok.

@Feather: Schau dir mal die Heynereihe zu Dick an. Ubik und so sind sehr schlicht aber schön gestaltet. Da geht mehr über den griffigen Karton außenherum als über poppige Figuren. Ein paar schlichte Bücher gibt es heutzutage auch noch. Auch die "Chroniken des Raben" haben ein ansprechendes, einfaches Design.

Grüße,
Nadine

Lomax

Zitat von: Die Wölfin am 05. Juli 2009, 20:34:12Für mich darf diese ganze Metallfoliensache bald enden. Nicht nur, dass ich das nicht mag und auch schon die aus dem angloamerikanischen Raum übernommene Sitte nicht leiden kann, gestanzte Goldbuchstaben zu verwenden, sie schirmen auch ausgezeichnet RFID-Etiketten ab, die in ein Buch geklebt werden
Tja, was soll ich sagen - ich würd trotzdem jede derartige Veredelung annehmen, die man mir bietet ;D Ich fand das schon früher bei den amerikanischen Büchern ganz toll und hab mich stets geärgert, dass man so was in Deutschland nicht zustandebringt.

Karin

#25
Ehrlich gesagt habe ich überhaupt keine Ahnung, wie mein Cover aussehen würde und noch nicht einmal, zu welchem meiner unfertigen Romane ich mir eines ausdenken könnte. In der Hinsicht bin ich wahnsinnig unkreativ.

Aber, wenn ich schon träumen darf und jenseits aller Möglichkeiten ein Cover wählen dürfte, dann würde mein Cover John Howe malen. Und das würde mir dann bestimmt gefallen, egal wie er es gestalten möchte.

Sprotte

Meine Maynard-Romane haben derzeit bei mir alle ein "Cover", und zwar ein aus dem Inet gemopstes Bild (für Veröffentlichungen dementsprechend NICHT geeignet), das mir einfach gefällt, und das meiner Meinung nach den Inhalt oder den Arbeitstitel darstellt.
Bei "Odins Wolf" ist es zum Beispiel das Heck des Oesebergschiffes. Bei "Nastrand" durch Steine, die in Bootsform gelegt sind, markierte Wikingergräber.
Das sind einfach meine Cover. Ob ein Verlag die als Inspiration hinnehmen wird, weiß ich nicht. Sie sind schlicht, Schriftzug dazu ist in einer unschnörkeligen Schrift und einfach schwarz. Es sind die Bilder, die mich faszinieren.

Hanna

Früher, als ich noch ein ganz junger Schreiberling war, habe ich meine Cover selbst gemalt. Ich erinnere mich noch ganz genau an das Cover von "Brennende Rosen". Weiß mit roter Schrift und einer einzelnen roten Rose. Total schön!

Heute sehe ich das nüchtern. Ich bin kein Graphiker und gehe davon aus, dass der Verlag schon wissen wird, wie ein Buch aussehen muss, damit es sich verkauft. Solange das Bild nicht absolut scheußlich ist und überhaupt gar nichts mit meiner Handlung zu tun hat, soll es mir egal sein.
#notdeadyet

Falckensteyn

Wie läuft das denn mit den "grossen" Autoren? Bspw. Rowling oder Hohlbein? Bestimmen die ihre Cover mit, oder sogar selbst? Die Harry Potter-Cover find ich jedenfalls nicht wirklich toll, aber deswegen kauft ja auch niemand diese Bücher. Der Ruf eilt wohl voraus... ::)

Alaun

Da kann ich mich anschließen, die HP-Cover sind furchtbar! Kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass die werte Frau Rowling das mit abgesegnet hat  :hmmm: Andererseits- sie dürfte schon ein wenig Einfluss gehabt haben, zumindest ab Band 2, oder?