Deutscher Phantastik Preis 2009

[Kerimaya]

Ich war und bleibe ein Gegner der DKZV und bin der Meinung, daß man so etwas nicht durch Nominierungen bei Preisen wie dem Deutschen Phantastik Preis unterstützen soll. Das wertet die Leistung aller anderen Teilnehmer ab, die den "üblichen" Weg beschritten haben.

Die Veranstalter des Preises sollten die Nominierungen in meinen Augen dahingehend überprüfen.

[gbwolf]

Schließlich mußten selbst Dichterfürsten wie Friedrich Schiller oder Walt Whitman einen Teil ihrer Werke aus eigener Tasche finanzieren, weil sie keinen Verleger fanden.

Das ist kein Argument, Tenryu! Zu diesen Zeiten gab es Verlage im heutigen Sinn noch nicht, man hat sich als Autor meistens an Verlagsbuchhandlungen gewand, die alles, was sie nicht gut verkaufen konnten, nur gegen Geld druckten und auslegten. Ganz wenige Verleger haben die Autoren bezahlt. Manche Autoren waren zudem sehr sturköpfig und wollten nur nach ihren Vorstellungen veröffentlichen. Hesse beispielsweise (der auch gern von den Druckkostendienstleistern bemüht wird), hätte für sein erstes Werk durchaus Honorar bekommen können, druckte aber auf eigene Kosten, weil er das Gefühl hatte, sonst hätte nur seine Bekanntschaft mit einer Verlegergattin zum Honorar geführt und er mochte Vitamin B damals wohl nicht.
Diese Zeiten sind zum Glück vorbei und auch wenn man Selbstverleger grundsätzlich nicht abstrafen sollte, halte ich es für bedenklich, diese Art des Verlegens zu hoch zu stellen. Künstlerische Freiheit in allen Ehren, aber der Autor sollte keine 500, 1.000 oder mehr Euro für seine Publikation zahlen. Und Bücher von solch teuren Dienstleistern auf der Liste zu sehen, das schmerzt mich dann doch etwas (vor Jahren platzierte sich ein SF-Jugendroman einmal sehr gut, meine ich mich zu erinnern, der bei einem DKZV erschien).

Für mich hat der DPP in den letzten Jahren ebenfalls etwas an Glanz verloren, aber vor allem deshalb, weil es kein Publikumspreis in dem Sinne ist, dass jeder eine Stimme hat, sondern man mit verschiedenen Mailadressen mehrfach abstimmen kann. Das finde ich schade, ist aber über das Netz schwer zu organisieren, wenn man es nicht so hält wie beim KLP (Kurd-Lasswitz-Preis, bei dem zwischen 300 und 400 SF-Schaffende nominierungs- und abstimmungsberechtigt sind), der aber auch nicht optimal ist.

[Alana]

Ich war und bleibe ein Gegner der DKZV und bin der Meinung, daß man so etwas nicht durch Nominierungen bei Preisen wie dem Deutschen Phantastik Preis unterstützen soll. Das wertet die Leistung aller anderen Teilnehmer ab, die den "üblichen" Weg beschritten haben.

Die Veranstalter des Preises sollten die Nominierungen in meinen Augen dahingehend überprüfen.

Hm, ich weiß nicht.
Ich meine, wenn das Buch nichts taugt, fällt es eh bald raus und dann ist es doch egal, dass es nominiert wurde.
Ich lese grad selbst zwei Bücher von BoD, die wirklich gut sind.
Es ist doch bekannt, dass sich ein Verlag häufig nicht aufgrund der Qualität gegen ein Buch entscheidet.
Und wenn ein Buch genug Stimmen bekommt, ist es doch vollkommen egal, wie es auf den Markt gekommen ist.
Ich mag diese Art zu verlegen auch nicht, aber trotzdem finde ich es sogar gut, dass das schier undruchdringliche System aus Beziehungen an dieser Stelle mal durchbrochen wird.

[Kerimaya]

@ Wölfin Genau auf den Punkt gebracht -ich halte dir trotzdem die Daumen

@ Alana Da wirfst du jetzt zwei Sachen durcheinander. BoD ist nicht gleich DKZV. Ich würde es sogar begrüssen, daß ein BoD Buch nominiert würde oder eines aus dem Selbstverlag. Wenn aber DKZV (also Verlage, die Autoren ganz klar abzocken) Buch in der Nominierungsliste auftaucht ist das ein Stück weit mehr Akzeptanz gegenüber dieser Art des Betrugs. Und genau das sollte verhindert werden.

[Alana]

@ Wölfin Genau auf den Punkt gebracht -ich halte dir trotzdem die Daumen

@ Alana Da wirfst du jetzt zwei Sachen durcheinander. BoD ist nicht gleich DKZV. Ich würde es sogar begrüssen, daß ein BoD Buch nominiert würde oder eines aus dem Selbstverlag. Wenn aber DKZV (also Verlage, die Autoren ganz klar abzocken) Buch in der Nominierungsliste auftaucht ist das ein Stück weit mehr Akzeptanz gegenüber dieser Art des Betrugs. Und genau das sollte verhindert werden.

achso, dann habe ich dich falsch verstanden
Ich kenne zwar den Unterschied generell, aber auch bei BOD muss man ja in Vorleistung gehen und daher dachte ich, dass du beides gleich anrüchig findest.

[Kaeptn]

Tja, ich kann gar nicht mitmachen. Kurzgeschichten/Anthologien lese ich nicht, von Grafikern hab ich keine Ahnung (das dürften wohl auch die wenigsten!), die Sekundärwerke kenne ich allenfalls dem Namen nach - aber vor allem lese ich kaum aktuelles fällt mir da auf. Von den nominierten Titeln (sowohl national wie international) sagen mir zwar ein paar was, gelesen hab ich aber keinen einzigen. Hänge immer ein paar Jahre hinterher

Drücke den Tintenzirklern (4 hab ich entdeckt) jedenfalls die Daumen!

[Romy]

Drücke den Tintenzirklern (4 hab ich entdeckt) jedenfalls die Daumen!

Ich hab 3 gezählt (Wölfin, Linda und Lynn) und bei den Anthologien sind natürlich noch einige mehr Tintenzirkler dabei. Wer ist denn der/die Vierte?  Ich kenne die meisten Realnamen leider auch nicht auswendig, aber ich bin doch immer so neugierig ... 

[Maria]

Was kann man bei deim Preis denn gewinnen?
Nach welchen Kriterien wird er vergeben? Ist das eine reine Publikumsvotingsache, oder gibt es eine Vorauswahl durch eine Fachjury, damit ein gewisser Qualitätsstandard gegeben ist?

[Judith]

@Kaeptn: Mir gehts da ähnlich, ich habe keinen einzigen der genannten Romane gelesen und bis auf 2 oder 3 sagen mir nichtmal die Titel was.  Und ich kann ja nicht mal einen anderen Roman vorschlagen, da ich in letzter Zeit keine wirklich aktuelle Fantasy gelesen habe. 

[gbwolf]

Was kann man bei deim Preis denn gewinnen?

Ruhm, Ehre, eine lustige Veranstaltung und der Verlag kann einen runden Aufkleber auf das Buch setzen "Gewinner des DPP". Außerdem wird der Titel mittlerlerweile in "Ausgezeichnet!" von Focus abgedruckt. Das lese ich immer gern, weil alle möglichen Preisträger des letzten Jahres dort gelistet werde.

Nach welchen Kriterien wird er vergeben?

Die Geschichte oder der Roman muss einem phantastischen Genre zuzuordnen sein und in dem jeweiligen Jahr die Erstveröffentlichung haben. Das ist alles.

Ist das eine reine Publikumsvotingsache, oder gibt es eine Vorauswahl durch eine Fachjury, damit ein gewisser Qualitätsstandard gegeben ist?

In diesem Jahr gibt es zum ersten Mal Vorschlagslisten der Jury für die Nominierungsrunde. Letztes Jahr gab es eine technische Panne und man konnte sehen, was andere nominiert waren (schon erstaunlich, wie viele unterschiedliche Leute Bücher und Kurzgeschichten in haargenau der selben Schreibweise nominiert haben sollen ...). Eine Jury wie z.B. beim Deutschen Science Fiction Preis gibt es nicht. Es ist ein reiner Publikumspreis.

Im SF-Netzwerk gibt es übrigens einen Thread zum diesjährigen Preis und einen mit Fragen zum DPP, denn dort habt Phantastik-News ein Unterforum.
Der Zurück-Button des Browsers scheint böse, böse, böse zu sein und wer seine Homepage und Mailadresse bei UD-Media hat, wird wohl als Spam angesehen, denn ich habe meinen Code noch immer nicht und mittlerweile über eine andere Mailadresse abgestimmt (was dann bedeutet, dass ich den zweiten Code verfallen lasse, sollte er mich irgendwann doch erreichen).

[Moni]

Ich warte auf den Code, ich warte auf den Code, ich warte auf den Code... 

[Alana]

Ich hab den Code gestern gleich bekommen, aber festgestellt, dass beide Bücher, die ich nominieren wollte, erst von diesem Jahr sind, und alle die bereits nominiert sind, mir noch nicht bekannt.
Was sind denn die Beiträge unserer Zirkler und wie lange hätte ich noch Zeit?
Dann würde ich noch schnell was lesen....

[Cailin]

@ Alana:
Die Zirkler die ich erkannt habe, sind:

in der Kategorie Beste deutschsprachige Kurzgeschichte

Linda Budinger: "Planet der Riesenfrösche" (aus: Der Himmelspfeifer - Lerato)
und
Nadine Boos: "Photosolaris" (aus: Der Lotus-Effekt - Wurdack)


und in der Kategorie Bestes deutschprachiges Romandebüt

Lynn Raven: Der Kuss des Dämons (Ueberreuter)


Laut Käpt'n gibt es noch einen vierten, aber da muss ich passen, und soweit ich verstanden habe, ist es möglich die Vorschlagsliste durch eigene Vorschläge zu ergänzen.

Hoffe geholfen zu haben

[Alana]

Danke schön!
Die Kurzgeschichten werd ich auf jeden Fall lesen, so ich die Bücher in die Finger bekomme.
Und das Buch hört sich auch an, als würde es sowieso in mein Beuteschema passen.
Ich hab gerade gesehen, bis Ende Juni hab ich Zeit, das sollte zu machen sein.

[Kaeptn]

Thorsten Low (oder ohne h?) ist doch (zumindest gelegentlich) auch hier unterwegs und die von ihm herausgegebene Anthologie ist auch nominiert.