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altersgerechtes Verhalten

Begonnen von Rei, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Rei

Ja, leider. War auch superpeinlich vor dem Oppa, der sich da gerade neben mir niedergelassen hat. Der hat geguckt, als ob ich was geklaut hätte...

Astrid

*G* Was hast du denn geantwortet?

Maja

Altersgerechtes Verhalten ist bei mir immer auch so ein Ding - ich denke nicht, daß alle Kinder per se frech und aufmüpfig sind: In meinen Welten werden sie traditionell klein gehalten, eingeschüchtert und untergebuttert. Oder sie arbeiten mit den Erwachsenen - da haben sie dann nicht viel Zeit für altkluge Kommentare, und wirken natürlich viel älter als heutige Kinder. Aber man darf nicht vergessen, daß sie dann trotzdem noch Kinder sind, im Kopf und in der Seele, daß sie leichter als Erwachsene an Erlebtem zerbrechen können, aber auch leichter verdrängen und vergessen.

Ich mache es mir einfach und lasse meine jugnedlichen Helden fünfzehn, sechzehn Jahre alt sein: Das ist ein Alter, an das ich mich selbst noch sehr gut erinnern kann, und läßt aber noch viel Luft nach oben zum Älterwerden.
Große Probleme fangen da an, wo die Kinder ein paar Jahre jünger werden. Natara aus dem Elomaran-Zyklus ist zwölf, eines von diesen Mädchen, die immer untergebuttert wurden beim Versuch, ihren Eltern zu gefallen, und eigentlich pflegeleicht, da sie ein paar Aspekte von meiner kleinen Schwester bekommen hat, als die in dem Alter war (jetzt ist sie 27, Karrierefrau, unser aller Vorbild, aber damals war sie viel schüchterner als ich - heute ist das umgekehrt). Aber als ich dann vor der Aufgabe stand, die Krönung einer Vierjährigen aus ihrer Feder zu beschreiben, hatte ich ein doppeltes Problem: Einmal das Verhalten des kleinen Kindes (da habe ich mich an meiner Großcousine orientiert, die gerade so alt war) und andererseits die Frage, worauf eine Zwölfjährige dabei achtet. Und hatte dann das große Vergnügen, wieder ein paar Seiten in meinem alten Aufsatzstil à la "Maja, neun Jahre" abzufassen.

Was ältere Charaktere angeht, kann ich weniger aus Erfahrung schöpfen: Bei der ersten Fassung der "Flöte aus Eis" war ich 22, mein Held Lonnìl dagegen schon 36. Das konnte nicht gut gehen und ging nicht gut - alle meine Bekannten waren in meinem Alter, keine Möglichkeit zu deduzieren. Beim Überarbeiten machte ich, hauptsächlich, um das Buch für den Holbein-Preis einreichen zu können, Lonnìl dann zu einem 17-jährigen. Das war unterm Strich eine gute Entscheidung - sein Verhalten mußte ich nicht ändern, nur die Stelle, wo sein Bart erwähnt wird, sieht jetzt anders aus.
Ich war noch zu jung für so alte Typen.

Jetzt bin ich 30, da sieht es schon anders aus. Die erste Midlifecrisis hat man hinter sich, die Haare werden grau, man wächst noch, aber in die falschen Richtungen - damit kann ich arbeiten. Meine älteste Hauptfigur ist Jurik, der für 36 Jahre schon sehr alt wirkt, aber er ist auch Soldat und die verschleißen schneller, körperlich wie im Kopf. In einer Welt, wo die mittlere Lebenserwartung irgendwo um die fünfzig liegt, ist man mit 36 auch älter als hier und heute.
An ganz alte Personen würde ich mich jetzt auch heranwagen. Ich wohne seit zwei Jahren im Haus meiner Oma, die jetzt 85 ist und von der ich viel gelernt habe - über früher, über das Alter, über das Leben. Aber ich habe im Moment keine Geschichte, in der ich dieses Wissen einsetzen kann.
Abwarten, kommt bestimmt noch.
Wie das Alter ...
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Robert Gernhardt

Lomax

ZitatIn einer Welt, wo die mittlere Lebenserwartung irgendwo um die fünfzig liegt, ist man mit 36 auch älter als hier und heute.

Da muss ich dann doch wieder einhaken und gegen mein "Lieblingsvorurteil" anschreiben: Dass in einer Welt, wo die durchschnittliche Lebenserwartung bei 30 liegt, jemand mit 35 schon als Greis gilt. Geh davon aus, dass dem nicht so ist. Es gibt weniger Alte, aber die Jungen werden davon nicht älter, nicht in der Wahrnehmung der Umwelt und auch nicht in ihrem Selbstbild (berufsbedingten Verschleiß und umgebungsbedingte "schnellere Reife" mal ausgenommen). Aber: Hättest du im Mittelalter den 40-jährigen Bauern als "alten Mann" bezeichnet, hättest du kräftig was hinter die Löffel bekommen. Vermutlich auch noch vom 50-jährigen Bauern, obwohl es in dem Alter dem Augenschein nach vielleicht schon gerechtfertigt sein könnte. Aber die spartanische Wehrpflicht bis 60 war nicht nur eine theoretische Zahl.

Denn eine durchschnittliche Lebenserwartung bezeichnet nicht etwa das Alter, dass die meisten Leute erreichen und nach dem sie dann tot umkippen. Es bezeichnet den Durchschnitt aus einer hohen Kindersterblichkeit und einem dann sehr viel linearerem Wegsterben bis hin zu dem Höchstalter, dass wir heute auch haben.

Rei

@Astrid: Ich hab meine Sachen gepackt, dem Oppa freundlich zugelächelt und bin gegangen. Mir ist leider nix Schlagfertiges eingefallen *notier: Der IHK-Kurs Schlagfertigkeit war für die Tonne* *seufz*

Schade, daß man gleich fiese Absichten unterstellt bekommt, wenn man wo sitzt und guckt...

Moni

#20
ZitatDa muss ich dann doch wieder einhaken und gegen mein "Lieblingsvorurteil" anschreiben: Dass in einer Welt, wo die durchschnittliche Lebenserwartung bei 30 liegt, jemand mit 35 schon als Greis gilt. Geh davon aus, dass dem nicht so ist. Es gibt weniger Alte, aber die Jungen werden davon nicht älter, nicht in der Wahrnehmung der Umwelt und auch nicht in ihrem Selbstbild (berufsbedingten Verschleiß und umgebungsbedingte "schnellere Reife" mal ausgenommen). Aber: Hättest du im Mittelalter den 40-jährigen Bauern als "alten Mann" bezeichnet, hättest du kräftig was hinter die Löffel bekommen. Vermutlich auch noch vom 50-jährigen Bauern, obwohl es in dem Alter dem Augenschein nach vielleicht schon gerechtfertigt sein könnte. Aber die spartanische Wehrpflicht bis 60 war nicht nur eine theoretische Zahl.

Denn eine durchschnittliche Lebenserwartung bezeichnet nicht etwa das Alter, dass die meisten Leute erreichen und nach dem sie dann tot umkippen. Es bezeichnet den Durchschnitt aus einer hohen Kindersterblichkeit und einem dann sehr viel linearerem Wegsterben bis hin zu dem Höchstalter, dass wir heute auch haben.
Fein, jetzt kann ich wiederum ein wichtiges Gegenargument anbringen:  die Menschen alterten selbstverständlich schneller, das war zum einen durch die weniger gute medizinische Versorgung und zum anderen auch durch die weniger ausgewogenen Erährung verursacht. (Weil einfach nicht das ganze Jahr Gemüse zu bekommen war, das Fleisch und der Fisch für den Winter eingepökelt wurden etc.)
Selbst in unserer modernen Zeit kannst du das in Gegenden beobachten, in denen die Menschen entweder ärmer sind, oder auf einer "primitiveren" Kulturstufe stehen als wir.  ("Primitiv" ist nicht abwertend gemeint!)
Aber ganz hart gesagt: schau dir einen Penner auf der Straße an, der seit 20 Jahren so lebt: mit 40 sehen diese Leute älter aus, als andere mit 80. Nicht nur weil sie sich mit Alkohol und anderen Sachen zukippen, sondern auch, weil sie z.B. jeder Witterung ausgesetzt sind...  -  Und im Mittelalter gab es nun mal keine Zentralheizung, Wärmeisolierung wie heute - da zog es selbst in den Häusern wie Hechtsuppe.)
Zu dem Thema Alter in antiken oder mittelalterlichen Gesellschaften habe ich kürzlich noch etwas gelesen... ich weiß nicht mehr in welchem Buch, sonst würde ich das hier als Zitat anbringen. (*bei Gelegenheit die Bücher der letzten Wochen durchkrame*)
Aber dort wurde sehr genau ausgeführt, aus welchem Grund die Menschen damals durchaus weniger alt wurden und das das geringere Durchschnittalter eben nicht nur durch die höhere Kindersterblichkeit gegen war.
Außerdem war in der Antike das Durchnittsalter höher, erst mit Verfall der Kultur (und der Wissenschaften!) bis hin zum Mittelalter sank das Durchschnittalter.

Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht zu oft wiederholt... passiert mir im Eifer des Gefechtes schon mal.



Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Lomax

Nun, es gibt Unterschiede nach Regionen, nach Tätigkeiten, nach kulturellen Begleitumständen ... Aber mit dem Durchschnittsalter einer Kultur oder Epoche hat das nichts zu tun, und mit der medizinischen Versorgung nur sehr bedingt. Und jetzt habe ich lange darüber nachgedacht, ob man den Einfluss der Kindersterblichkeit wirklich relativieren kann - aber nein. Obwohl die Sterbetafeln auch für Erwachsene ungünstiger aussehen als heute: Eine Kindersterblichkeit von ca. 50% muss man als dominanten Faktor ansehen. Zumal man ja auch sagen muss, dass die moderne medizinische Entwicklung in keinem Altersbereich sonst so hohen Einfluss auf die Sterblichkeit entfaltet.

Wer also 15 wurde, hatte gute Chancen, 50 zu werden - mit der Einschränkung, dass das Risiko auch für Erwachsene mittleren Alters höher ist als heute, und eben eher linear.

Es gibt also zwei gute Gründe, aus denen auch im Mittelalter ein 40- oder 50-jähriger nicht als "alt" galt: Zum einen, weil es immer noch genug 60er und 70er gab, und sogar ältere, die als Maßstab für wirkliches Alter herhalten konnten; und zum anderen, weil das Selbstbild ein anderes war und man sich mit 50 womöglich in vielerlei Hinsicht "gealtert" fühlte, aber gewiss nicht als Greis. In dem Alter hat man die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben als selbstverständlich erachtet - zumindest war es im europäischen Mittelalter so, in der Antike sowieso; nur in wirklich "primitiven", steinzeitlichen Verhältnissen mag der Selektionsdruck ein früheres Ausscheiden bewirken. Aber ein solches Umfeld ist in der Fantasy doch relativ selten.

Also, wenn man eine Figur auftauchen lässt, die mit 30 oder 40 zu den "Alten" seiner Kultur zählt, dann muss man schon ein paar konkretere Gründe aufbringen können, damit es glaubwürdig ist. Ein geringes Durchschnittsalter und schlechte medizinische Versorgung reicht dafür nicht. Dazu wären Verhältnisse nötig, die um einiges härter sind als im Mittelalter; und das ist wirklich schon einiges ...

Ach ja, die Leute mögen damals in vielerlei Hinsicht schlechter gelebt haben als heutige "Penner". Aber das waren sie nicht, und das macht schon einen Unterschied. Älteres Aussehen ... nun gut. Aber, auch ganz hart gesagt: Wer da keinen Zug vertragen konnte, der ging in die Statistik der Kindersterblichkeit ein. Da wurde niemand mit Zentralheizung durch die Kinderzeit gebracht, um dann ganz abrupt nach 10, 20, 30 Jahren Verweichlichung obdachlos zu werden. Und danach dann mit chronischen Lungenleiden und sonstigen Problemen noch jahrelang am Leben erhalten, bis die Lebenskraft endlich irgendwann erloschen war.

Arielen

Mittlerweile mache ich mir keine Gedanken mehr über "altersgerechtes" Verhalten, gut, bei kleinen Kindern frage ich bei Müttern nach, was sie in dem oder dem Alter schon können, aber so ab dem Schulalter verlasse ich mich mittlerweile auf meine Beobachtungsgabe und meine Intuition. Ich mache das auch von den Erfahrungen eines Charakters abhängig. Ein Beispiel habe ich in meiner eigenen Familie. Während ich mit 12,13 noch ein Kind war, kam meine Mutter in diesem Alter bereits als Haushaltshilfe zu fremden Leuten, als Flüchtlingskind hatte sie keine andere Wahl. Während ich noch spielte, mußte sie bereits auf einen Bauernhof arbeiten.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Maja

#23
Altersgerechtes Verhalten ist eine Sache, aber wie sieht es mit geschlechtsgerechtem Verhalten aus? Das krankt oft noch viel mehr:
Und zwar - verzeiht mir die Vorurteile - wenn Männer über Frauen schreiben. Ein alter Freund von mir - der erste männliche Fantasyautor, den ich kennenlernte - hatte diesen Tick, alle seine weiblichen Charaktere auf einen Sockel zu hieven, und sie waren ganz ganz toll und stark und viel besser als alle Männer und klug etc: Weil er Angst hatte, durch eine ambivalentere Darstellung als Frauenfeind abgestempelt zu werden.
Anderes Beispiel: Oliver, Rollenspieler und Gelegenheitsautor (redet viel, schreibt wenig) spielt gerne Frauen, was ich ihm nicht übelnehme, ich spiele selbst meistens Männer. Oliver spielt seine Frauen aber dermaßen überzogen - die hauen einen immer gleich nieder, wenn man sie mal schief anblickt, stürmen jeden Raum im Dungeon als Erstes und sind zugleich offenbar außerstande, sich mit Worten zu wehren, solange sie Schwert oder Faust zur Hand haben. Und auch Spieler Oliver ist fest überzeugt, eine Lanze für die Frauenrechte zu brechen.

Sollen wir da mal ein neues Thema drausmachen? Oder kann man das noch hier mit abhandeln?
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Moni

ZitatSollen wir da mal ein neues Thema drausmachen? Oder kann man das noch hier mit abhandeln?  
Da wäre ein neuer Thread angebracht, denke ich.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

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Johann Wol

FeeamPC

Ich habe da gerade ein ganz anderes Problem mit altersgerechtem Verhalten. Was macht man, wenn die Leute ein extrem hohes Alter haben? Götter, langlebige Elfenrassen und so...
Verpasst man denen dann tatsächlich (Alters-)Weisheit, oder sagt man, wenn die solange leben, verschiebt sich eben einfach alles um ein paar Jahrhunderte oder Jahrtausende?
Weder Götter noch Elfen werden in den Mythologien besonders weise dargestellt, mal von so Gestalten wie Odin abgesehen. Der hat ja aber auch aktiv nach Weisheit gesucht und dafür bezahlt.
Und auf der anderen Seite- die gütigen, weisen Elfen bei Tolkien sind mir manchmal derbe auf den Keks gegangen.
Aber sollten nicht doch ein paar Jahrhunderte mehr Lebenserfahrung deutliche Spuren hinterlassen?

Windfeuer

Kommt drauf an würde ich sagen.

Bei mir handhabe ich das so das die Emotionale Reife länger andauert, so dass mit den Jahrhunderten, die bei den langlebigeren Völkern vergehen mithalten kann. Beides gleichermaßen von statten geht, so dass die Weisheit, dementsprechend auch im hohen alter erst zu Stande kommt.

Kurzlebige Volker halten dann wohl rasch jemanden der einige Jahrhunderte alt ist automatisch für weise. Ohne zu wissen das sie es mit jemanden zu tun haben der eventuell von der emotionalen ebene noch mehr einem Jugendlichen gleicht oder einem jungen erwachen. Was zu diversen Katastrophen führen könnte.


Antonia Assmann

Da ich diesen Fall nur einmal hatte, bei meinen Vampiren, kann ich nur sagen, dass es wichtig finde ein altersgerechtes Verhalten für diese langlebige "Rasse" ins Spiel zu bringen. Sie werden sich sicherlich nicht mehr über Dinge aufregen, die sie schon hundertmal gesehen oder erlebt haben. Bei mir wurden sie ziemlich abgeklärt, was der Gang der Dinge betrifft. Allerdings haben sie es auch schon aufgegeben irgendwelche Ratschläge zu erteilen, da sie oft genug erleben mussten, dass sich sowieso niemand daran hält. Ich denke mal, das wird mit ein Grund sein, warum sich langlebige Personengruppen schlussendlich entweder nur noch mit sich selber abgeben, oder die einzelnen zu Einzelgängern werden. Die Langeweile des Immergleichen, des Wiederkehrenden. Die Verzweiflung nichts daran ändern zu können. Die Frustration, die sich im Rückzug äußert. Vielleicht einzelne, die noch wachgerüttelt werden, weil sie helfen müssen. (Wenn es die nicht gäbe, hätten wir ja keine Geschichten) Gerade bei dieser Personengruppe finde ich es äußerst spannend mich in die Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen. 

Luna

#28
Ich bin ja zur Zeit ein Mass Effect Junkie. In der Mass Effect Welt gibt es eine sehr langlebige außerirdische Rasse, die Asari. Interessant fand ich im Zusammenhang mit der Langlebigkeit den Aspekt der "nachhaltigen" Sicht der Dinge:
Zitat
Durch ihre außergewöhnlich lange Lebenszeit im Vergleich zu anderen Völkern pflegen die Asari eine eher ,,nachhaltige" Sicht der Dinge. Wenn sie mit einer neuen Lebensform oder Situation konfrontiert werden, tendieren die Asari dazu, nicht sofort zu handeln, sondern die neue Lage lange zu beobachten und umfassend zu evaluieren. Sie lassen sich nicht davon irritieren, dass sich ihre Entscheidungen oder Investitionen erst in Jahrzehnten oder Jahrhunderten rentieren. Viele Vertreter anderer Völker können die Entscheidungen der Matriarchinnen erst dann verstehen, wenn ihre sorgfältig ausgearbeiteten Pläne viele Jahre später Früchte tragen.
Klar, wenn man so alt wird, denkt man nicht nur in Jahren, sondern eben auch in Jahrhunderten.

Merwyn

Ich finde, dass man einen Unterschied merken muss, gerade, wenn ein 2689-jähriger Gott aussieht wie Mitte 20 ;) Das muss sich nicht zwingend in grenzenloser Weisheit zeigen, aber anhand vom Verhalten oder den Entscheidungen, die der Charakter trifft, sollte es zumindest angedeutet werden.

Twilight z.B. hat für mich nie Sinn gemacht, weil er als keine-Ahnung-wie-alter Vampir sich in eine 17-jährige verliebt und ich das nicht nachvollziehen konnte - für ihn müsste sie doch quasi ein Kind sein.

Die Erklärung, dass sich die Lebenserfahrung mit höherer Lebenserwartung verschiebt, kann ich in vielen Fällen akzeptieren und habe sie sogar selbst schon in Maßen bei meinen griechischen Göttern verwendet.
Bei einem Elfenvolk, in dem man durchschnittlich 1000 Jahre wird, und die ja unter sich leben, wäre es sogar sehr natürlich.