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Gretchenfrage

Begonnen von Maja, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Maja

Hm - das klingt nicht wie etwas seriöses, und auch nicht nach Kirche, sondern - schon in Anbetracht der Tatsache, daß sie doch mehr als haarscharf an deinem 16. Geburtstags vorbeigeschrammt sind - wie eine von diesen beliebten Abzocken. Wie die Leute, die immer die Webmaster anschreiben und von ihnen Domainregistierungsgebühren verlangen - das würde ich mal überprüfen (Absender und so). Kannst mir ja mal die Daten schicken, klingt interessant für mich.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Manja_Bindig

Sehr gern... *zur Papiertonne watschel*

Stefanie_Gasch

*zur Papiertonne watschel*

Jaa...
Manchmal ist Manja schneller als die Polizei erlaubt...
 ;D

Manja_Bindig

*Steffi durchknuddel*
Naja, glaubst du, ich behalt so ein Schreiben im Haus?

Stefanie_Gasch

*reknuddel*
Es wäre doch immer wieder nützlich wenn deine Eltern damit ankommen...Oder nicht?? ;D
*knuddel*

ciao Steffi ;D *alle Anderen auch knuddel*

Coppelia

Da mir der Thread gerade gelinkt wurde, schreib ich dann auch noch mal rein. :)

Ich bin evangelisch, mein Vater war Pastor und ich glaube an Gott. Es kann sein, dass es damit zusammenhängt, dass ich in einen Pastorenhaushalt geboren bin, aber sicher bin ich nicht. Ich glaube eher, es liegt an meinem allgemeinen Respekt vor der Welt.
Kirche und Glauben hat meiner Meinung nach eh bedingt miteinander zu tun. Ich kenne mich mit dem kirchlichen Alltag ziemlich gut aus und weiß, dass es in der Kirche so normal zugeht wie anderswo auch.

Was mich nervt, ist, wenn mir jemand den Glauben austreiben will, und das kommt sehr häufig vor: Viele haben mir schon "todsicher" bewiesen, dass es Gott nicht gibt. Aber wer kann das denn überzeugend beweisen? Ein anderer Gott vielleicht?

Für meine Geschichten spielt Religion mehr eine Rolle als der Glaube. Ich finde Fanatismus bedenklich, aber Religion als Bestandteil einer Gesellschaft ist einfach in meinen Augen ein wichtiger Aspekt jeder Kultur, und ich bin sehr interessiert an allen Religionen der Welt. Selbst dann ist Religion wichtig, wenn es eine atheistische Gesellschaft ist, die sich einen "Religionsersatz" geschaffen hat (so z. B. in meiner Fantasywelt Phainomainica). Ich habe auch eine Faible für Priesterfiguren, nicht, weil sie so schön fromm sind, sondern gerade dann, wenn sie gegen ihre Gebote verstoßen müssen oder von ihrer eigenen Religion nicht mehr überzeugt sind.
Es macht mir auch Freude, mir auszudenken, wie eine Bevölkerung lebt, die an einen bösen Gott glaubt. Auch darüber habe ich schon geschrieben. Oder wie die Ergebenheit an einen bösen Gott jemanden kaputt macht.
Ich schreibe auch gern über Hybris - jemand erhebt sich zu weit über seine Position als Mensch und wird dafür bestraft. Das Thema wird aber auch heute noch behandelt, z. B. in Katastrophenfilmen.

Hinter diesen Geschichten steckt natürlich irgendwie auch die Überzeugung, dass es gut ist, seinen Mitmenschen Gutes zu tun und generell Gutes zu tun, und dass die Macht des einzelnen Menschen begrenzt (nicht gering) ist. Aber ich denke, um so zu denken, muss man nicht gläubig sein. Es hilft nur. ;)

Manja_Bindig

Weißt du Coppelia, ich wünsch mir manchmal, ich hätte Christen von deinem und Majas Schlag schon als Kind kennengelernt. Zumindest hätte es verhindert, dass ich der Kirche heute so verbittert gegenüberstehe. (und ich kann Verbitterung nciht leiden. Deswegen arbeite ich grad daran.)

Maja

Letztlich passierte mir folgendes: Ich wohne ja im gleichen Haus wie meine Oma, 86 Jahre und Nicht-Fantasy-Leserin. Meine Mutter und ich vermuten, daß sie generell wenig Phantasie hat, denn sie ist hochgebildet und liest alles, was einen historischen oder grographischen Hintergrund hat. "Erfundene Geschichten", wie sie es nennt, sind ihr aber ein Greuel.
Neulich kam das erste Exempar meines Buches Engelsschatten an, und das habe ich ihr dann doch gezeigt, wohlwissend, daß sie es nie lesen wird. Aber sie bat mich, ihr dann etwas zur Handlung zu erzählen, und wir kamen wieder auf Fantasy im Allgemeinen zu sprechen, und dann legte sie los. Was sie mir vorwarf, fasse ich mal zusammen:

Wie kann ich auf der einen Seite mich Christin nennen, mich sogar noch nachdrücklich taufen lassen, wenn ich doch auf der anderen Seite Geschichten über falsche Religionen schreibe?
Ich halte dagegen: Ich kann trennen, ich glaube nicht, was ich mir ausgedacht habe
Aber die Leser! Ich verführe doch meine - meist jugendlichen - Leser zum Verehren erfundener Religionen!
Ich halte dagegen: Meine Leser wissen, daß Fantasy von Phantasie kommt und die dort auftretenden Engel und Götter nichts mit unserer Wirklichkeit zu tun haben. Ich kenne viele Fantasyleser, ein paar von ihnen sind Christen, ein paar sind Heiden, ein paar glauben an gar nichts - aber niemand verehrt eine Religion aus einem Fantasyroman...
Sie wollte mir nicht glauben. Ich habe das Gespräch dann beendet.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Kalderon

#68
In bin evangelisch, getauft und konfirmiert. Der Glaube an Gott war bei mir aber nie mehr als ein "bin mir nicht sicher". Folglich verleugnete ich die Existenz Gottes, wurde Atheist und hielt die Wissenschaft in den Himmel.
Doch auch auf die Wissenschaft kann man sich heute nicht mehr verlassen. Vielleicht gab es Zeiten, wo man das konnte, vielleicht war es Selbstbetrug, wer weiß.

Ich entschied mich, als ich die Wahl zwischen Religion und Wissenschaft hatte, für keines von Beiden, sondern für die Philosophie. Sie bietet einem Antworten auf wirklich wichtige Fragen. Und man kann die Antworten mit der eigenen Logik begreifen und somit erfahren. Keine Religion vermag mir das zu geben und keine Wissenschaft, die ich selbst nicht nachvollziehen oder überprüfen kann.

Und ich entschied mich zwischen Christ und Atheist, ebenfalls für keines von beiden und wurde Agnostiker. Die Wissenschaft hält Gott für ausgeschlossen, die Religion kann sich eine Welt ohne Gott nicht vorstellen. Agnostiker sagen: Es ist für den Menschen nicht erfassbar, ob Gott existiert oder nicht. Man kann nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt. Aber man kann auch nicht beweisen, dass es einen gibt. Es ist rational nicht begreifbar, nicht erfahrbar, nicht erfassbar (auch wenn einige behaupten, bewiesen zu haben, dass Gott nicht existiert und wieder andere behaupten, von ihm "berührt" worden zu sein oder seine "Existenz" gespürt zu haben.)

Die Religion ist nicht da, um Antworten zu geben, sondern um Trost zu geben.
Die Wissenschaft ist da, um Antworten zu geben, auf Fragen, warum und wie etwas funktioniert.
Die Philosophie gibt einem Antworten auf Fragen, die man im Grunde zum Leben nicht benötigt, die jedoch die Kernaussage des Lebens selbst beeinhalten. Was ist Realität? Wie erkenne ich, was Realität ist?

Aber ich will hier keinen Vortrag über Philosophie halten, dazu bin ich auch noch zu sehr Laie.


Liebe Grüße: Kalderon

Coppelia

Ja, das hab ich auch schon gehört, dass dieser Vorwurf an Fantasy gemacht wird. Aber ich musste es mir noch nie anhören. Ich würde mir auch wirklich den Schuh nicht anziehen.
Irgendwie finde ich das fast schon lustig ...

"Falsche Religionen" wäre für mich eh so eine Sache. Ich würde keine als falsch bezeichnen, höchstens als eine, der man selbst nicht angehört. Das zu erklären, würde jetzt aber etwas länger dauern.

Fantasy-Religionen sind doch toll dafür, den Lesern bestimmte Dinge vor Augen zu führen, die auch in unserer Welt bedenkenswert sind, ohne dass es gleich zu ernst genommen werden muss. Man kann mit verschiedenen Aspekten spielen, ohne dass man damit Schaden anrichtet. Zumindest denkt man das.
Schade, dass deine Oma das so sieht, aber da kann man wohl nichts machen. Glaubt sie, dass alles, was in Büchern steht, real ist? Hm.

Lastalda

Zitat von: Kalderon am 15. August 2006, 20:50:55
Die Wissenschaft hält Gott für ausgeschlossen
Ach, tatsächlich? Ich finde diese grundsätzliche Gegenüberstellung von Religion und Wissenschaft ausgesprochen seltsam. Es gibt viele Wissenschaftler, die gläubig sind und in ihrer Suche nach Erkenntnissen doch nur auf ihre Art nach der Nähe zu Gott suchen - und die damit kein Problem haben. Naturwissenschaft und Glaube schließt sich keineswegs aus, schlißlich kann keiner von beiden den anderen verleugnen oder beweisen. Schließlich kann Gott ja das universum mitsamt seiner Naturgesetze erschaffen haben, und warum sollte der Mensch nciht so viel davon begreifen, wie er kann?

Erst vorhin habe ich auf 3Sat in der Kulturzeit eine sehr interessante Reportage gesehen, wo sich eine französische Dame, deren genaue Qualifikation ich vergessen habe (sie klang nach jemandem, der sich mit Religionsentwicklung und Verbreitung auseinandersetzt), traurig darüber äußerte, dass es unter den jungen Menschen im Moment sehr viel Religiosität und kaum Religion gibt, eben weil sich sehr viele ihren eigenen Glauben zusammensetzen (die sogenannten "Patchwork-Religionen") und oft nach Glauben außerhalb von Institutionen suchen. Nach dem Motto: "Was ich glaube, geht nur mich an - und die anderen sollen bitte gern glauben, was auch immer sie möchten."
Mein einziger Gedanke zu dieser Reportage: "Mädel, wo ist eigentlich Dein Problem?" Ich finde diese Entwicklung sehr gut und völlig in Ordnung!

Coppelia

Die Wissenschaft hält Gott keineswegs für ausgeschlossen. Ich habe neulich gelesen, dass ein Physiker eine 66%ige Wahrscheinlichkeit für die Existenz Gottes berechnet hat - das halte ich aber für genauso sinnlos, wie beweisen zu wollen, dass es ihn nicht gibt.

Ich denke, dass wir das einfach mit unseren Methoden nicht beurteilen können. Und ich bin wirklich froh darüber. Man kann ja an Gott glauben oder es lassen, aber zu sagen "Es ist ausgeschlossen, dass es Gott gibt, denn ich habe den Beweis" oder genauso "Es ist bewiesen, dass es Gott gibt, denn ich habe es bewiesen" finde ich irgendwie ... na ich weiß nicht. Das kommt jedenfalls nicht von jemandem, der an mangelndem Selbstbewusstsein leidet. 
Es heißt ja nicht umsonst "Glaube". ;)

Steffi

Ich stehe Religionen sehr entspannt gegenüber.  Ich bin getauft, bin auch brav zum Konfirmantenunterricht gegangen, sogar freiwillig - nicht aus Überzeugung, sondern weil ich später einfach gerne Patentante werden möchte :) Außerdem lerne ich wahnsinnig gerne.

Ich finde Religionen interessant, habe mich schon in der Schule wahnsinnig gerne mit ihnen beschäftigt - vermutlich, weil mich Geschichte so fasziniert und Religion dabei schon immer eine große Rolle gespielt hat.  Außerdem interessiert mich, warum Menschen an Gott glauben.

Ich selbst bin allerdings Atheistin.

Ich habe aber kein Problem damit, in die Kirche zu gehen und zwei Stunden lang interessiert zuzuhören.  Vieles, was Pfarrer und Pastoren in ihren Predigen ansprechen ist wahr, und kann einen berühren ohne dass man an Gott glaubt. Ich erinnere mich da gerne an die Taufe meiner Großcousine, die mit einer Hasenscharte auf die Welt kam. Bei der Taufe hielt der Pastor dann eine wunderschöne Predigt darüber, dass man nicht perfekt sein muss, und nicht immer versuchen sollte, perfekt zu sein, sondern dass wir genau so richtig sind, wie wir sind - da war ich wirklich zu Tränen gerührt.

Sic parvis magna

Geli

ich bin Gretchen

äh, nein.

Was die Frage nach der Religion angeht, halte ich es gerne mit Friedrich dem Großen, der bekanntlich sagte, Jeder solle nach seiner Facon selig werden.

Da keiner von uns erfahren wird, was Sache ist, ob es GOtt gibt und ob das Nirwana wie das Paradies funktioniert, ich meine: nicht bevor wir alle tot sind (und danach kann keiner von uns zurück und erzählt wie es ist) - müssen wir uns einfach selbst für einen Glauben entscheiden.

Der nicht notwenidgerweise der sein muss, der uns als Kindern anempfohlen wurde.

Um nun auf Literatur zurückzukommen und wie man beim Schreiben mit Religion umgeht.
Liebe Tintles, wir werden es nicht schaffen, es jedem Leser recht zu machen.
Leider verwechseln zu viele Menschen Papier (oder Pixel) mit dem Leben.
Es ist ein beliebtes Spiel, Autoren Dinge anzukreiden, die dieser vielleicht gar nicht so gemeint hat, selbst nicht besser/anders wusste oder - Autoren sind ja boshafte Leute - extra und bösartig in seinem Text untergebracht hat, um den/die Leser damit zu ärgern/aufzuzrütteln/zu entsetzen (die Liste der Möglichkeiten des Anstoßes ist da lang)

Umgekehrt versuche ich als Autorin schon, mich vorher und möglichst umfassend über Praxis & Philosophie einer Glaubensrichtung/-strömung zu informieren, wenn ich meine, ich muss das als Hintergrundwissen haben, bevor ich in die Tasten greife.

Autoren sind es ihrem Text nämlich schuldig, zumindest den Versuch von Autenzität zu unternehmen. Damit will ich sagen, dass gute Texte neben Stil und Wortwahl auch an den stimmigen Details zu erkennen sind.

Leser wissen heute zuviel.

Als Beispiel, für das was ich meine möchte ich eines aus dem Bereich Film vortellen:
Peter Ustinov konnte 1965 noch ohne Weiteres mit ein bisschen Lidstrich um die Augen unverständliche Laute piepsend den Chinesen geben.
Ein Krimi der Reihe Tatort des Jahres 2000 braucht Darsteller aus Hongkong oder Macao, und muss diese miteinander echtes Chinesisch reden lassen
... weil nämlich mein lieber Mann unsere gemeinsame Freundin Antje, die Chinesisch kann, dazu benützt, ihr das Video des Krimis vorspielt und sie fragt, ob die Chinesen "echtes", d.h. verständliches Chinesisch sprechen, das den Sinn ergibt, den der Krimi will (sie tun es übrigens)

Randnotiz: meine eigenen Erfahrungen mit Kirche behalte ich an dieser Stelle ausdrücklich für mich.

Lomax

Zitat von: Kalderon am 15. August 2006, 20:50:55
Ich entschied mich, als ich die Wahl zwischen Religion und Wissenschaft hatte, für keines von Beiden, sondern für die Philosophie. Sie bietet einem Antworten auf wirklich wichtige Fragen. Und man kann die Antworten mit der eigenen Logik begreifen und somit erfahren.
Mein Verhältnis zur Philosophie ist in den letzten Jahren gebrochen. Besonders deutlich wurde mir das, als ich im letzten Jahr einen Feuilleton-Beitrag in der Süddeutschen gelesen habe. Da ging es um die neueren neurologischen Erkenntnisse, die infrage stellen, ob es so etwas wie einen "freien Willen" überhaupt gibt. Der Autor war der Ansicht, dass der freie Wille ungeachtet der wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht in Frage steht, und er bewies das auch - in dem er den "freien Willen" einfach ganz neu definierte, und zwar anders, als irgendein normaler Mensch "freier Wille" verstehen würde.
  In dem Augenblick hatte ich das Gefühl, dass die Philosophie tot ist.
  Denn jedes Erkennntnissystem, das sich nicht nur derart dem Diskurs mit dem Subjekt entzieht, sondern auch den Fragen, die an es herangetragen werden (und es ist ein Rückzug, wenn ich die Frage nach dem "freien Willen" stelle, und bekomme die Antwort auf etwas ganz anderes, mit dem Hinweis, ich solle doch das in Zukunft "freien Willen" nennen), ist nicht mehr von dieser Welt.

ZitatDie Wissenschaft hält Gott keineswegs für ausgeschlossen.
Das Problem zwischen Wissenschaft und Religion besteht darin, dass religiöse Vorstellungen historisch betrachtet oft für die Erklärung empirischer Kausalitäten herhalten mussten - was man heutzutage als Domäne der Wissenschaften ansieht. In diesem Falle wurde die Religion als Lückenfüller für Wissenslücken missbraucht, und weil auch die moderne Wissenschaft solche Lücken bereitstellt, findet diese Art von Missbrauch immer noch statt.
  Besonders schlimm ist es dann, wenn Leute es sich so angewöhnt haben, die Religion als weltliches Erklärungsmodell heranzuziehen, dass sie sich nicht nur mit dem Füllen von Lücken zufriedengeben, sondern auch hinreichende Evidenzen "wegdiskutieren" wollen. Dieses Moment sieht man derzeit auch in den USA wieder sehr stark am Werke.
  Und dann entsteht natürlich eine Konkurrenz zwischen Religion und Wissenschaft, die aber weniger in der Sache bedingt liegt, als vielmehr in den Menschen und der Art, wie sie diese Sache vertreten.
  Man darf auch nicht vergessen, dass es andererseits genug Wissenschaftler gibt, die Wissenschaft selbst als Religionsersatz praktizieren - sie ersetzen die Empirie dann durch das Dogma der Theorie, und das ist auch nicht viel besser.

Die Religion kann selbst in vielen Bereichen (Theologie, Religionsgeschichte, Seelsorge etc.) wissenschaftliche Methoden nutzen, denn Wissenschaft ist nur ein Werkzeug. Mit einem Werkzeug kann man mehr als ein Haus bauen - aber das Werkzeug in Konkurrenz zu dem Haus setzen, ist schon ziemlich widersinnig, egal ob jemand sagt: "Ich hab hier ein Haus - also weg mit dem Werkzeug", oder ob jemand sagt: "Was für ein schönes Werkzeug. Da kann ich mich bei Regen unterstellen und im Winter sicher drin wohnen."