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Identische Bezeichnungen mit selbem/ähnlichem Hintergrund bei verschied. Autoren

Begonnen von Cailin, 28. April 2008, 14:08:58

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Coppelia

Dieselbe Sache zu verwenden und sie auch noch gleich zu nennen, ist vielleicht wegen der Kritiker, wie gesagt, keine so gute Idee. Aber eine noch schlechtere Idee ist es meiner Meinung nach, Ideen wirklich zu klauen und dann einen anderen Begriff zu verwenden. Wenn die Kritiker das bemerken, dann ist es richtig peinlich und ein ernstzunehmender Kritikpunkt. ;D Natürlich kann man sich inspirieren lassen, und es wird sich nicht vermeiden lassen, dass man ab und zu dieselben Ideen und Begriffe hat, aber offensichtliche Klauerei ohne große Änderungen finde ich etwas unangenehm. Wenn ich einen Autor dabei erwische, sinkt meine Meinung von ihm doch. :-\ Zumal wenn ich denke, dass er ein guter Autor ist und es nicht nötig hätte.

Ich verwende passende Begriffe, die kulturell vorbesetzt sind, damit sich meine Leser auch in einer fremden Welt halbwegs orientieren können. Wichtig finde ich dabei, dass ich weiß, was dieser Begriff ursprünglich bezeichnet hat. Wenn andere Autoren die Begriffe auch schon verwendet haben, kann ich daran nicht viel ändern. Außerdem finden Kritiker immer etwas zum Nörgeln, wenn sie es drauf anlegen. ;D

Hr. Kürbis

Bei so "unbedeutenden" Namen, die der Alltagswelt entliehene Begriffe beinhalten (und jedes Messer hat wohl eine Klinge) sehe ich überhaupt keine Probleme, da war ja nun der Dave Duncan auch nicht gerade kreativ. Sicher, man könnte die Gruppe jetzt auch die "Schneiden" nennen, aber damit wären unfreiwillige Verleser wohl vorprogrammiert.
Anders sieht es dann aber bei "Eigenkrationen", also Kunstwörtern, aus. Sicher, auch da kann man mal auf die selbe Idee kommen, aber da würde ich dann sagen, wer zu erst kommt (veröffentlicht), malt zuerst. Wenn Dave jetzt geschreiben hätte, die Leiwächter wären die Ghjutamarogitarlok, dann würde ich mein Ghjutamarogtarlok umtaufen. Nicht nur wegen der Gleichheit! ;D

Romy

Hallo!

So was ist mir auch schon völlig unbeabsichtigt und unwissend passiert. Für ein Romanprojekt (das ich momentan seit längerem unterbrochen hab, um an was anderem zu arbeiten) hatte ich ein sehr mächtiges Götterpaar, das ich nur 'die großen Alten' oder schlicht 'die Alten' genannt habe. 'Richtige' Namen würden ihnen einfach nicht gerecht werden.
Irgendwann (als ich auch gerade dabei war, an dem Roman zu arbeiten) stand ich dann mal in einer Buchhandlung und habe einen Klappentext gelesen, in dem ebenfalls 'die großen Alten' vorkamen.  :buch:  :o
Am liebsten hätte ich das entsprechende Buch (ich weiß leider nicht mehr, wie es hieß, oder von wem es war) an die nächste Wand geklatscht und wäre heulend raus gelaufen.  :'( Im ersten Moment habe ich mich ziemlich geärgert und hätte den entsprechenden Autor am liebsten gekillt, weil der es gewagt hat, diesen Begriff vor mir zu verwenden.  :pfanne:
Nun ja, es ist mittlerweile etwas Gras über die Sache gewachsen und mit kühlem Kopf muss ich zugeben, dass 'Die großen Alten' ja kein sehr spezieller Begriff ist. Es ist zwar schon irgendwie ein Eigenname, aber nicht so wie z.B. Harry Potter, oder Gandalf etc.
Ich denke, sobald ich mal an dem Roman weiter arbeite, werde ich den Begriff auch beibehalten!  :hmhm?:

Und meine Meinung zu dem 'Klingen'-Fall:

Zitat von: Cailin am 28. April 2008, 14:08:58
Zitat/Antwort von: Linda
du kennst aber Dave Duncans Serie um "Des Königs Klingen"? Sind letztlich verschworene Schwertkämpfer/Leibwächter und heißen im Plural und Singular Klingen / Klinge.

Zitat von: Aryana am 28. April 2008, 15:16:37
;D das mit Duncan wusste ich echt nicht, ich kenne seine Bücher nicht. Und es steht noch in den Sternen, ob die Geschichten um die Traverraklingen (so heißen sie nämlich mit vollem namen, benannt nach dem Land, das sie beschützen) jemals veröffentlicht werden.

Ich gebe zu, auch ich habe von Dave Duncan noch nie was gehört, aber letztlich ist das Wort 'Klingen' in beiden Fällen ja nur eine Abkürzung für einen längeren Begriff, also denke ich gar nicht, dass das ein Problem ist, wenn Aryana bei ihren 'Klingen' bleibt.  :hmmm:
Außerdem - irgendwer hier hatte es schon geschrieben - ist 'Klingen' nun mal ein ganz normales deutsches Wort. Jeder von uns hat täglich eine Klinge (z.B. ein Brotmesser  ;D ) in der Hand. Wäre es ein phantasievolleres/ausgefalleneres Wort, hätte ich eventuell ein Problem damit, aber so ...???  ::) 


Zitat von: Coppelia am 29. April 2008, 07:48:14
Aber eine noch schlechtere Idee ist es meiner Meinung nach, Ideen wirklich zu klauen und dann einen anderen Begriff zu verwenden. Wenn die Kritiker das bemerken, dann ist es richtig peinlich und ein ernstzunehmender Kritikpunkt. ;D

Das finde ich allerdings auch!!!!!!!!!  :nöö:

Viele Grüße
Romy

Lavendel

Zitat von: Romilly am 29. April 2008, 10:42:27
So was ist mir auch schon völlig unbeabsichtigt und unwissend passiert. Für ein Romanprojekt (das ich momentan seit längerem unterbrochen hab, um an was anderem zu arbeiten) hatte ich ein sehr mächtiges Götterpaar, das ich nur 'die großen Alten' oder schlicht 'die Alten' genannt habe. 'Richtige' Namen würden ihnen einfach nicht gerecht werden.
Irgendwann (als ich auch gerade dabei war, an dem Roman zu arbeiten) stand ich dann mal in einer Buchhandlung und habe einen Klappentext gelesen, in dem ebenfalls 'die großen Alten' vorkamen.  :buch:  :o
Am liebsten hätte ich das entsprechende Buch (ich weiß leider nicht mehr, wie es hieß, oder von wem es war) an die nächste Wand geklatscht und wäre heulend raus gelaufen.  :'( Im ersten Moment habe ich mich ziemlich geärgert und hätte den entsprechenden Autor am liebsten gekillt, weil der es gewagt hat, diesen Begriff vor mir zu verwenden.  :pfanne:

Najaaa, die Großen Alten kommen aus H.P. Lovecraft's Cthulhu-Mythos und sind eigentlich ziemlich bekannt. Das ist so ein Fall... wenn du sie einfach nur die Alten nennen würdest und sie nichts mit diesen fiesen Superdämonen von Cthulhu zu tun haben, dann wäre es wahrscheinlich kein Problem - und mir persönlich wäre es vielleicht gar nicht aufgefallen. Aber die Großen Alten, das klingt für mich schon sehr nach dem Lovecraft-Universum ::).

Grey

Und Lovecraft ist schon tot - du kannst ihn also nicht mehr killen ;)

In so einem Fall würde ich mich erst recht lesen, wer oder was da so benannt wurde. Und wie Lavendel schon sagte, so lange es zwei verschiedene Sachen sind, würd ich mich nicht so sehr darüber aufregen ... sowas passiert schon mal ;)

Romy

Zitat von: GreyUnd Lovecraft ist schon tot - du kannst ihn also nicht mehr killen

Schade aber auch  ;D
Hm, also Lovecraft war das? Ich meine mich zu entsinnen, dass das Buch damals bei den Neuerscheinungen rumlag, aber ich weiß es echt nicht mehr  ::)
Wo ich vorhin diesen Thread gelesen hab, versuche ich schon die ganze Zeit mich zu erinnern ... mir kam irgendwie Hohlbein in den Sinn ... vielleicht gibt es ja sogar noch ein Buch mit den 'Alten' oder 'Großen Alten'
Aber wenn es bei Lovecraft Dämonen sind, dann ist es ja schon mal gut, weil es bei mir ja Götter sind  :innocent:

Nee, also aufregen tue ich mich auch (nicht) mehr.

Lavendel

Naja, also Lovecraft ist nur der, sagen wir mal, Urvater des Cthulhu-Mythos. Er wüschte sich explizit, dass andere Autoren Geschichten in diesem Universum ansiedeln, und das taten und tun so einige. Jede Menge berühmte Leute haben Cthulhu-Geschichten geschrieben, zum Beispiel Steven King. Wolfgang Hohlbein vielleicht auch, aber das weiß ich nicht so genau ...

Öhm, OT Ende ;).

Romy

Gerade habe ich noch mal ein wenig Google bemüht und habe festgestellt, dass sich tatsächlich Hohlbeins 'Hexer'-Zyklus des Cthulhu-Mythos bedient. Den ersten Teil hab ich sogar noch liegen und er will endlich mal gelesen werden  :-[ Im Klappentext steht auch was über Lovecraft und Cthulhu, allerdings nichts über die 'Großen Alten'. Also vermute ich mal, dass es einer der späteren Bände war, die ich damals in der Hand hatte und ich mich dann entschlossen hab, mal bei Band I anzufangen.
Hach, ich bin heute nicht so helle, glaube ich  :-[ ;D

Und 'Anubis' von Hohlbein hat anscheinend auch mit Cthulhu zu tun.

Gut das sich das geklärt hat, jetzt aber ganz schnell zurück zum Thema.  :winke:

JulyRose

Hm. Speziell beim "Klingen"-Begriff finde ich es nicht schlimm.

Schlimmer ist es wohl, wenn jemand nicht auf seine eigene Kreativität baut, sondern sich munter die Begriffe irgendwo zusammen klaubt und man merkt, die passen einfach nicht zusammen, weil der Autor sich einfach nicht die Mühe gemacht hat, darüber nachzudenken. Dann kann ich schon fuchtig werden, denn die Bezeichnungen einer Welt sollten in sich schlüssig sein. Wenn es da zu Überschneidungen mit den Welten anderer Autoren kommt wie in diesem Beispiel ... *schulterzuck* Wenn die Begrifflichkeiten in sich schlüssig sind und in die Philosophie und Atmosphäre einer Welt passen, ist das für mich durchaus legitim. Das zeigt, der Autor hat darüber nachgedacht.

Und darum dürfte es auch bleiben, wie's ist. Auch wenn man merkt, andere Autoren haben es vor mir verwendet.

Liebe Grüße
Juliane

Linda

Mh,

Lovecrafts "Große Alte" sind einigen unbekannt, die Tatsache, dass er seinen Cthulhu-Mythos für andere Autoren (so den Hohlbein, aber auch viele andere zeitgenössische Autoren) freigegeben hat, auch.
Dave Duncan hat keiner hier gelesen... Also, was bringen sie euch Kindern heute in der Schule bei?  :darth:

fragt sich,

Linda

Lavendel

Ja, ich finde auch, man sollte ab jetzt ab der achten Klasse Lovecraft in Englisch durchnehmen. Groartige Idee! Beide Daumen hoch für Linda!  :jau:

Linda

Zitat von: Lavendel am 29. April 2008, 23:51:06
Ja, ich finde auch, man sollte ab jetzt ab der achten Klasse Lovecraft in Englisch durchnehmen. Gro?artige Idee! Beide Daumen hoch für Linda!  :jau:

Höre ich da einen Hauch Ironie?  :)

HarHar - Lovecraft in der 8, das bringt die Kiddies auf Trab! "Mama, was heißt Ny - Nyarlahotep?" (und schwupps, windet sich ein Tentakel durch die Küchentür).
Ich hab den gute HP zwar einige Male gelesen, aber der Funke ist nie übergesprungen. Zu verschwurbelt. Das Universum allerdings ist ein Meilenstein der Phantastik und hat Dutzende Horror-Autoren beeinflusst.

Doch mal im Ernst, ein Autor sollte seine Bildnung nicht allein aus dem Schulkanon beziehen. Wo kämen wir denn da hin? Aber für mich gehört eine umfassende Kenntnis des Genres, in dem man schreibt, nun mal doch zum Handwerk dazu. Außerdem schreibt z.B. Duncan mitunter herrlich augenzwinkernd, ohne eigentlich humorvolle Fantasy zu verfassen. Das darf man sich in einem Genre selbst ernannter Ernsthelden doch nicht entgehen lassen.

Gruß,

Linda

JulyRose

Jetzt komm' ich wieder daher, die sich gerade durch die Klassiker wühlt, und frage, mal ganz im Ernst: Wer soll das alles lesen? Mehr als 50 Bücher schaff' ich nicht im Jahr ...

Wir schweifen ab. Ich hau mich einfach selbst, ist's recht?  :pfanne:

Linda

Zitat von: JulyRose am 30. April 2008, 12:27:28
Jetzt komm' ich wieder daher, die sich gerade durch die Klassiker wühlt, und frage, mal ganz im Ernst: Wer soll das alles lesen? Mehr als 50 Bücher schaff' ich nicht im Jahr ...

Wir schweifen ab. Ich hau mich einfach selbst, ist's recht?  :pfanne:

noch frech ein kurzer Abschweifer hintendran... Das Geheimnis besteht darin, früh genug anzufangen. Als Schülerin bin ich jede Woche mit bis zu 10 Büchern aus der Bücherei gekommen. Zu Ferienzeiten waren das noch mehr. Und meine Nichte macht mir das heute nach!
Stellen wir uns gemeinsam unter die Pfanne ;-)

Gruß,

Linda

Lavendel

Zitat von: Linda am 30. April 2008, 11:39:58
Höre ich da einen Hauch Ironie?  :)


Nee. Ich finde sowieso, der Schulkanon sollte sowieso überarbeitet werden.Ok, 8. Klasse, das war übertrieben. Aber es gibt eben gute Literatur, die in der Schule und außerdem auch im akademischen Rahmen nicht nur nicht ausführlich behandelt, sondern einfach übergangen wird.

Aber das wird jetzt OT...