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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Angela

Das ist schon ein wenig 'Lebenszeit opfern', wenn ich diese Sorte Bücher sonst eben nicht lesen mag. Mich öden z. B. Liebesromanzen ohne Knall-Bum-Aktion schlicht an, egal ob Buch oder Film, und ich meide das wie die Pest. Wenn Leute dann schon sowieso nicht gut und gerne lesen, ist es schon ein echter Freundschaftsbeweis.

LinaFranken

@Leann
Ich könnte deinen kompletten Thread genauso unterschreiben, hätte es aber vermutlich nicht so gut formuliert  :)

Ich erinnere mich an eine alte Bekannte, die (unter anderem) Lektorat studiert hat. Ich gab ihr die ersten drei Kapitel, damit sie nur mal darüberschaut und mir grob sagt, wie sie den Stil findet. Sie hatte die Kapitel monatelang bei sich ohne einen Blick drauf zu werfen, jammerte aber im gleichen Zug, dass sie Semesterferien hat und vor Langeweile stirbt.  :nöö:
Wohingegen eine andere Freundin zwar nicht selbst schreibt, aber sehr gerne Fantasy ließt und mich immer ermutigt weiter zu schreiben und sie mit neuen Kapiteln zu füttern. Für diese liebevolle Unterstützung wird sie auch von mir ein wunderschönes Printexemplar bekommen, selbst wenn ich nur ein Einzelstück für sie drucken lasse!
Außerdem erwarten ja andere auch, das man z.B. zu ihren Fußballspielen kommt und sie anfeuert, obwohl ich das als Verschwendung von Lebenszeit sehe  ::) Aber da haben die Meisten leider wirklich ein falsches Bild vom Schreiben. Die kennen nur die zwei Extreme zwischen "belangloses Hobby" und "Reich wie JK. Rowling", was ich wirklich sehr schade finde.

Ps. Perverse Szenen machen schon wirklich Spaß. Habe ich derzeit auch und kicher mir bein Schrieben auch einen ab  ;D

Leann

@Angela: Aber sie sollen es doch gar nicht lesen! Als Freundschaftsbeweis ist mir lieber, wenn wir uns bei einem Bier zusammensetzen  oder was Schönes zusammen unternehmen zum Beispiel. Nee, also mich würde das wirklich sehr sehr betrüben, wenn jemand es als Opfer seiner Lebenszeit sieht, etwas von mir zu lesen. Das möchte ich überhaupt nicht, egal ob ich die Leute kenne oder nicht. Schon gar nicht, wenn ich sie kenne!


Angela

Zitat von: Leann am 03. Januar 2016, 11:14:56
@Angela: Aber sie sollen es doch gar nicht lesen! Als Freundschaftsbeweis ist mir lieber, wenn wir uns bei einem Bier zusammensetzen  oder was Schönes zusammen unternehmen zum Beispiel. Nee, also mich würde das wirklich sehr sehr betrüben, wenn jemand es als Opfer seiner Lebenszeit sieht, etwas von mir zu lesen. Das möchte ich überhaupt nicht, egal ob ich die Leute kenne oder nicht. Schon gar nicht, wenn ich sie kenne!
Seh ich auch so, aber eine Freundin hat zwei meiner Bücher durchgelesen und das hat mich dann schon gerührt, da sie sonst eher uninteressiert an meinem 'Hobby' (und Fantasy) wirkt. Das rechne ich ihr hoch an (und Bier trinken gehe ich sowieso mit ihr).

Coppelia

#20614
ZitatIst das der Lover mit der schicken Hose? 

Die in Signalfarben? :P

Also da Coppelia ihn ausgezogen hat, ist er jetzt der Lover ohne die schicke Hose  :rofl:

Nein, nein und ja. ;D Es ist nicht Atanis. Aber hey, pervers ist es noch nicht, nur weil die Hose fehlt. ;)

Ich finde auch, dass die Leute die Bücher als Freundschaftsbeweis nicht lesen müssen. Aber es ist für sie halt tatsächlich ein Freundschaftsbeweis, und ich war aus denselben Gründen schon mit meinen Lehrer-Freundinnen auf Schulfeiern und -vorträgen. Manchmal hat es sogar Spaß gemacht ...

HauntingWitch

Ich finde das, was Coppelia sagt, sehr schwierig. Oft erlebe ich es, dass manche nicht nachvollziehen können, was das Schreiben für mich bedeutet und teilweise kann ich deren Hobbys nur bedingt nachvollziehen. Das erschwert halt ein Gespräch, weil ich sehr oft vom Schreiben rede, ich habe nicht sehr viel anderes, worüber ich reden kann. Da wären noch die Arbeit und die Musik, aber dann gehen mir die Themen langsam aus. Meistens entstehen dann solche "einer redet und der andere hört zu"-Situationen. Meine besten Freunde verstehen es zwar mittlerweile, glaube ich, aber es ist halt kein gegenseitiger Austausch.

Ich möchte auch nicht, dass jemand seine Zeit "opfert", um ein Buch von mir zu lesen. Wenn es jemanden nicht interessiert, finde ich das völlig in Ordnung. Aber wenn jemand es lesen möchte, soll er es kaufen. Das sage ich den Leuten aber auch.

Oh Mann, ich bin gerade an der Überarbeitung von dem einen Projekt. Die Zeitlinien am Anfang gehen überhaupt nicht auf! Meine Testleserin hat das zwar nicht angezeichnet, eher andere Dinge, aber ich sehe ja auch, dass es hinten und vorne nicht aufgeht. Weiss nicht, ob sie sich einfach die Lücken zusammengereimt hat und es sie deshalb nicht störte oder ob sie zu wenig aufmerksam war. Naja, jedenfalls ist diese Überarbeitung bis jetzt ein ziemlicher Kampf. Wird länger dauern, befürchte ich.  ::)

Sabine

Was das Verschenken meiner Bücher angeht, bin ich auch klüger geworden. Mein erstes Buch schenkte ich noch meinen Betalesern und meiner Familie.
Während sich die Betaleser sehr darüber freuten, hat es bisher keiner von meiner Familie gelesen.
Meine Mutter sagte folgendes: ,,Aber wir lesen doch nicht, höchstens die Zeitung."
Das hat mich traurig gemacht, aber ich wusste ja im Voraus, dass sie nicht viel lesen, warum also sollten sie bei meinem Buch eine Ausnahme machen?
Beim zweiten Buch, machte ich es genauso wie Angela, nur die Betaleser bekamen eins geschenkt und so werde ich es auch in Zukunft halten.
Zitat von Leann:
ZitatDa beschweren sich Leser darüber, dass ein E-Book 4,99 € kostet oder laden sich die Romane gratis von Piratenseiten runter, zahlen aber ohne mit der Wimper zu zucken genauso viel oder mehr für einen Starbucks-Kaffee oder tanken für 60 € voll.
Den Satz find ich gut, egal ob Musik, Filme oder Bücher, viele Menschen sind einfach nicht bereit dafür Geld auszugeben und es ist heutzutage ja so einfach, diese Medien illegal herunterzuladen.

Zitat Christoper:
ZitatBei den meisten Dingen wird der Preis an den Herstellungskosten orientiert. Bei schöpferischen Tätigkeiten wird die reine Arbeit aber gerne mit null beziffert, scheint mir. Bücher könnten und sollten durchaus mehr kosten, werden aber lieber verramscht. Warum und wieso ist schwierig zu beantworten.

Warum das so ist, ist doch klar. Es gibt so viele die gerne Schreiben. Da auch hier Angebot und Nachfrage den Markt bestimmen, ist das Produkt Buch billig zu haben und die Wertschätzung der Arbeit und des kreativen Entstehungsprozesses, leider sehr gering. Im Dschungel aus Büchern muss ein Leser außerdem, deines erst einmal finden, kaufen, für gut befinden und weiter empfehlen.

Zitat Witch:
Zitates wäre halt doch schön, wenn man z.B. nur schon die ganzen Investitionen irgendwann wieder reinbekommen würde.

Ja, das wäre schön. Genau wie du habe ich am Anfang darauf gehofft, zumindest die Kosten die mir entstanden sind wieder hereinzubekommen. Da ich mich mit Marketing nicht auskenne, bin ich viel zu naiv an die Sache herangegangen.
Ansonsten geht es mir genauso wie dir, ich rede nur zu gern über meine Bücher und muss deshalb aufpassen, dass ich meinen Freunden damit nicht auf die Nerven falle.

Zitat Coppelia:
ZitatTja, ich starte den Sonntag mal mit dem Schreiben von Schweinkram. Das hebt meine Laune gerade doch ziemlich.

Mir macht das Schreiben von Schweinkam auch sehr viel Spaß.  :vibes:
Wumm! Genau so ergreift der Habicht einen Spatz.
Eine Schnecke besteigt einen Berg, sehr langsam.

Christopher

Das "Angebot" spottet aber oft jeder Beschreibung. Ich hab nichts gegen Dacia, aber ich nehm den Autobauer mal als Beispiel: Da werden auch eher nicht so hochwertige Autos gebaut, die dementsprechend (und aus anderen Gründen) weniger kosten. Trotzdem hat das keinen Einfluss auf die Preise von Audi, Porsche, Mercedes und co. Warum sollten die guten Bücher genauso verramscht werden wie die schlechten?
Das Problem ist eben, dass man auf den ersten Blick nur zwei Buchdeckel sieht. Wie das qualitativ da drin aussieht kann man nicht sagen. Auch eine "Probefahrt" eröffnet einem das nicht in ner halben Stunde. Und darunter leidet vor allem das Medium Buch. Filme, Musik, Theater: Da kann man die Qualität in viel größerem Maße in viel kürzerer Zeit abschätzen.
Be brave, dont tryhard.

Sabine

Da hast du vollkommen Recht Christoper und das mag wohl auch ein Grund mehr sein warum viele Leser zögern Geld für Bücher, insbesondere von unbekannten Autoren auszugeben, man weiß nie was man für sein Geld bekommt.
Auf meiner Lesung hat ein junger Mann zu mir gesagt: Er hätte meinen ersten Roman von einem Freund geschenkt bekommen und zunächst nichts davon gehalten, da er gesehen hat, das es im Selbstverlag veröffentlicht wurde. Trotzdem hat er es gelesen und war überrascht wie gut es ihm gefallen hat. Den Folge-Roman hat er dann auf der Lesung gekauft.
Wumm! Genau so ergreift der Habicht einen Spatz.
Eine Schnecke besteigt einen Berg, sehr langsam.

HauntingWitch

Zitat von: Christopher am 03. Januar 2016, 15:46:58
Und darunter leidet vor allem das Medium Buch. Filme, Musik, Theater: Da kann man die Qualität in viel größerem Maße in viel kürzerer Zeit abschätzen.

Wobei auch da nicht nur die gute Qualität konsumiert wird. ;)

Ich denke, das Problem ist halt wirklich diese "Kunst soll gratis sein"-Mentalität. Sehr viele Leute verstehen nicht, dass sie damit nicht die Freiheit der Künstler fördern (unglaubliches Arugment), sondern ihnen eben viel mehr schaden. Sie sehen das System nicht, das dahinter steckt und denken möglichst noch aus moralischen Gründen, das geistige Arbeit nicht mit Geld abgegolten werden soll. Das kann ich nicht haben, wirklich, da werde ich immer ungehalten.

Gerade, wenn es Musik geht, höre ich sehr oft den Spruch: "Aber die haben ja alle genug Geld." Ja, diejenigen, die du kennst, weil du sie im Radio gehört hast, haben wahrscheinlich genug Geld (was auch nicht immer stimmt) und das auch nur, weil es einmal Leute gegeben hat, die ihre Sachen gekauft haben! Aber das verstehen die einen nicht.

Loki

Ich habe mal eine Liste gesehen, wo das Vermögen von Künstlern geschätzt wurde und war überrascht wie wenig selbst bekannte Künstler verdienen. Also selbst diejenigen, die wir im Radio hören, wie Witch sagt.

Amberle

Seid ihr je in der Situation, dass ihr nicht wisst an welchem Projekt ihr weiterarbeiten sollt? Ich kann mich gerade einfach nicht entscheiden. :hmmm:

Siara

@Amberle: Ständig! Das Schlimmste ist, dass man sich oft "falsch" entscheidet: Weil bekanntermaßen ja nach den ersten paar tausend Wörtern andere Projekte so viel spannender erscheinen. Aber eigentlich glaube ich das Gegenteil, dass man sich nämlich nur richtig entscheiden kann. Hauptsache, man zieht es dann auch durch. 8)
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Amberle

Zitat von: Siara am 05. Januar 2016, 15:38:22Hauptsache, man zieht es dann auch durch. 8)
Urg, darin war ich noch nie gut. :versteck:
Im Moment muss ich mich dummerweise nicht zwischen zwei Projekte entscheiden, sondern zwischen einer Übung, von der ich weiß dass ich sie machen sollte und die im Moment nicht mal so schlimmer erscheint, und eine breits begonnenen KG entscheiden.
Nur, wenn ich die Übung mache, verliere ich vielleicht den Faden bei der KG. Und wenn ich an der KG arbeite, mache ich die Übung vielleicht nie.

Und ja, auf der anderen Seite ist das Gras immer viel grüner.

LinaFranken

Zitat von: Amberle am 05. Januar 2016, 15:16:21
Seid ihr je in der Situation, dass ihr nicht wisst an welchem Projekt ihr weiterarbeiten sollt? Ich kann mich gerade einfach nicht entscheiden. :hmmm:

Wie viele hast du denn zur Auswahl?