Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[FeeamPC]

Wobei es auch bei großen Verlagen Leute gibt, die davon träumen, den ganz großen neuen Autor zu entdecken.

[Rosentinte]

Ich sollte echt anfangen, meine Plots ein bisschen detaillierter zu machen. Irgendwie bin ich ganz schlecht darin, Prozesse sinnvoll zu zeigen. Im Plot habe ich jetzt stehen "Ferdinand wird eifersüchtig" und "Die Armee hat einen Siegeszug". Ich werde beide Sachen wohl mehr oder weniger gleichzeitig abhandeln, aber wie ich das in einzelne Szenen aufsplitten soll, ist mir gerade schleierhaft 

[Lothen]

Oh, Rosentinte, das kann ich gerade echt gut verstehen! Mir geht das ähnlich: Ich weiß, wo ich hin will und was so etwa passiert, aber die Details ... nä.

Vielleicht tut es dir ja gut, einfach mal loszulegen? Bei mir fällt dann immer irgendwann der Groschen, was ich als nächstes mache. Und die komischen Zwischenszenen und das Übergangsgedingse wird dann am Schluss einfach wieder gelöscht. 

Oder du brainstormst mal, welche Szenen du auf jeden Fall noch drinnen haben willst oder welche Entwicklungen dir wichtig sind?

Das finde ich nicht so ein gutes Beispiel, weil mir mal aufgefallen ist, dass das überwiegend Frauen gut finden, die in ihrer Beziehung gefangen und frustriert sind und so eine Art "Ausbruch" suchen, der ihnen dieser Roman wohl bietet.

Da könntest du recht haben, aber wenn man es schafft, mit seinem Buch alle frustrierten Singles der Welt (na ja, oder fast ) anzusprechen, dann ist das auch eine ziemliche Leistung. Ob man das jetzt will oder nicht sei mal dahingestellt. Aber man hat auf jeden Fall eine Zielgruppe gefunden.

@Norrive : Ehrlich gesagt ging's mir da gar nicht so um den SM-Aspekt, das war etwas unglücklich formuliert, zugegeben. Prinzipiell wollte ich nur sagen, dass manchmal Themen oder Umsetzungen den Buchmarkt sprengen, mit denen man nie gerechnet hätte. Und die sicherlich qualitativ auch oft nicht besser sind als das, was bei TiZis in der Schublade liegt.

Und jaaa, ich mag das Mittelalter auch.  Sehr sogar. Was aber nicht heißt, dass ich es nicht mega-spannend finde, auch mal was anderes zu lesen (oder zu schreiben). Allerdings gelten die meisten deiner Argumente ja auch für andere historische Settings, egal ob Antike, Barock oder Steinzeit.

[HauntingWitch]

Oh, Rosentinte, das kann ich gerade echt gut verstehen! Mir geht das ähnlich: Ich weiß, wo ich hin will und was so etwa passiert, aber die Details ... nä.
Vielleicht tut es dir ja gut, einfach mal loszulegen? Bei mir fällt dann immer irgendwann der Groschen, was ich als nächstes mache. Und die komischen Zwischenszenen und das Übergangsgedingse wird dann am Schluss einfach wieder gelöscht. 

Das mache ich auch immer so. Ich verkrampfe mich sogar eher, wenn ich zu detailliert plotte. Das macht mir ein bisschen Angst, ich habe vorhin gerade ein mögliches Ende für meine Gay-Romance notiert. Normalerweise, verliere ich die Lust, wenn ich das Ende notiert habe. Aber ich will es jetzt nicht aufgeben, ich bin schon so weit. Ich sage mir jetzt einfach, dass das nur Ideen sind und nicht unbedingt alles genau so werden muss und mache trotzdem weiter. 

Da könntest du recht haben, aber wenn man es schafft, mit seinem Buch alle frustrierten Singles der Welt (na ja, oder fast ) anzusprechen, dann ist das auch eine ziemliche Leistung. Ob man das jetzt will oder nicht sei mal dahingestellt. Aber man hat auf jeden Fall eine Zielgruppe gefunden.

Ach, ich meinte eigentlich gar nicht Singles. Das stimmt schon auch. Trotzdem hat das jemand in einem grossen Verlag als verkaufbar eingestuft und die entsprechende Werbung dafür aufgegleist, sonst wäre es vielleicht ein anderes, ähnliches Buch geworden. Aber ja, ich glaube, das ist ein Fass ohne Boden, da herumzuspekulieren, wenn man es nicht so genau weiss.

[Rosentinte]

Danke, @Witch und @Lothen. Vermutlich liegt es daran, dass ich irgendwie generell gerade ein bisschen blockiert bin. Ich denke, ich werde heute (und vielleicht sogar das Wochenende) mal bewusst nur zum Brainstormen nutzen und versuchen, mir ein paar Szenen aus den Fingern zu saugen. Normalerweise kann ich nämlich am besten schreiben, wenn ich schon die groben Szenen vor Augen habe. Derzeit habe ich da aber überhaupt keine Idee. Um einfach loszulegen, fehlt mir derzeit ein bisschen "die Kreativität", wenn ihr versteht, was ich meine. Ich habe gerade einfach gar keine Idee und dann würde ich nur in einem Absatz zusammenfassen, dass sie Nachrichten über viele Siege bekommen o.ä. Dabei habe ich schon genug passive Szenen in dem Buch, die ich in der ÜA wieder aufbröseln muss...

[Tigermöhre]

@Coppelia, ich finde, deine Plots hören sich äußerst spannend an und ich glaube auch nicht, dass nur Mittelalter verkaufbar ist.
Ich habe hier ja auch noch ein Steinzeit-Fantasy liegen, den ich endlich mal überarbeiten sollte, damit ich mir Betas suchen kann.

Ich habe auch immer nur grobe Eckpunkte und dann schreibe ich drauf los und entdecke ganz viele spannende Szenen. Ich habe mal einen Szenenplan versucht, aber ich kann mir am Anfang echt nicht vorstellen, was in der Mitte so genau passiert, aber sobald ich an der Szene bin, klappt es einfach. Ich muss nur wissen, in welche Richtung ich muss, den genauen Weg bahne ich mir unterwegs.

[HauntingWitch]

Szenenpläne mache ich schon, aber nicht vorher, sondern parallel, damit ich hinterher noch den Überblick habe. Hilft mir sehr bei der Überarbeitung. 

[Kayla]

So ungefähr mache ich es momentan auch, Witch. Habe eine grobe Handlung im Kopf, die sich beim Schreiben weiter entwickelt. Beim Überarbeiten werde ich dann einen Plan machen. Hatte sowieso vor zwei mal zu überarbeiten. Einmal für mich und einmal mit Beta-Hilfe.

[Malinche]

Himmel, hab ich mich gerade erschrocken. Ich habe vor ein paar Tagen im Battle mit Janika knapp 1,5k geschrieben, die mir großen Spaß gemacht haben, und als ich jetzt gerade Scrivener öffnete, waren sie weg.  Und nirgends auffindbar.
Ich habe dann zwar gelernt, dass die Volltextsuche auf meinem Computer vollkommen meschugge geworden ist ("Analytik der Macht" führt zu den Manuskriptdateien meiner Kondorkinder, während der Suchbegriff "Mal des Todes" mich auf das Dokument "Allgemeine Bewerbungstipps" verweist ... ), aber den Text nicht wiedergefunden ...

... bis ich irgendwann darauf kam, dass ich vor ein paar Tagen versehentlich noch meinen USB-Stick angedockt hatte, auf dem eine ältere Version der Scrivener-Datei liegt. Die hatte ich während des Battles offen, den Stick später dann abgezogen und verstaut ... und da war der Text nun aber auch drauf. Puh. Bin aber auch selbst schuld, wenn die Dateiversionen bei mir alle ähnlich bis gleich heißen.

[Sipres]

Das war bestimmt ein ziemlicher fieser Schock, Malinche. Kann ich aber nachvollziehen. Ich hab mal alles auf einen Stick gezogen (Sicherheitskopie), hab das am nächsten Tag total vergessen und musste feststellen, dass alle meine Werke weg sind. Ich Idiot hatte nicht kopiert, sondern ausgeschnitten. Zum Glück hat mein Schatzi mich schnell beruhigt und mich daran erinnert, dass ich alles auf den Stick gezogen hatte.

Anderes Thema: Ich arbeite gerade an einer Horrorstory und höre nebenbei unheimliche Musik, um richtig in Stimmung zu kommen. Zum Schreiben sitze ich auf dem Balkon, alles ist dunkel. Bin ich bei Horrorfilmen und -serien noch so abgestumpft, wenn ich schreibe und nebenbei unheimliche Musik höre, könnte ich mir einpinkeln vor Angst. Irgendwie kontraproduktiv für jemanden, der gerne mal Horror schreibt .

[Golden]

während der Suchbegriff "Mal des Todes" mich auf das Dokument "Allgemeine Bewerbungstipps" verweist ... ),

Passt doch ganz gut.

Aber Scrivener hört sich jetzt irgendwie nicht mehr so toll an. Nicht dass einem das Programm irgendwann die Dateien zerschießt oder überspeichert.

[Malinche]

Aber Scrivener hört sich jetzt irgendwie nicht mehr so toll an. Nicht dass einem das Programm irgendwann die Dateien zerschießt oder überspeichert.

Nein, nein, tut es nicht. Es speichert ja automatisch in frei wählbaren und sehr kurzen Intervallen, dadurch können Daten eigentlich so gut wie nicht verloren gehen (und deswegen hatte es mich ja auch so gewundert, dass der Text weg war). Man sollte halt nicht einfach faul den USB-Stick im Laptop lassen, alles Geschriebene fröhlich dort speichern lassen und ihn dann abziehen und vergessen, dass man je was damit gemacht hat.

Anderes Thema: Ich arbeite gerade an einer Horrorstory und höre nebenbei unheimliche Musik, um richtig in Stimmung zu kommen. Zum Schreiben sitze ich auf dem Balkon, alles ist dunkel. Bin ich bei Horrorfilmen und -serien noch so abgestumpft, wenn ich schreibe und nebenbei unheimliche Musik höre, könnte ich mir einpinkeln vor Angst. Irgendwie kontraproduktiv für jemanden, der gerne mal Horror schreibt .

Aaaaah, das kann ich mir gerade lebhaft vorstellen. Ich bin zwar auch für Horrorfilme viel zu empfänglich (und gucke die deshalb aus Prinzip nicht alleine), aber sich beim Schreiben zu gruseln kenne ich eben auch. Vor allem, wenn man dann so richtig in seinem Text aufgeht ... 

[Zit]

Alter. Das erinnert mich an mein Geeiere mit meinem Bericht zu einem Projekt, das ich in der Ausbildung machen musste. Da hatte ich an Tag1 eine Textvorlage1 erstellt und mir die per Mail nach Hause geschickt. Zu Hause drüber geguckt und als Textvorlage2 zurück geschickt. Am nächsten Tag habe ich die Vorlage dann direkt aus dem Mailprogramm geöffnet, drin rumgeschrieben und immer wieder gespeichert. Als ich die Sache dann an Tag3 auf Arbeit wieder öffnen will, war auf einmal alles weg. Glücklicherweise hatte ich mir aber kurz vor Feierabend an Tag2 nochmal eine E-Mail nach Hause geschrieben. Irgendwann später ging mir auf, dass bei den Rechnern auf Arbeit, wenn man E-Mail-Anhänge öffnet, die Datei nicht automatisch runtergeladen und als Kopie gespeichert wird sondern irgendwie nur als "Geisterkopie" geöffnet ist und wenn man sie schließt, ist die Kopie weg.

Scrivener ist an sich okey, man sollte nur eben aufpassen wohin und wann man seine Backups speichern lässt. Das kann dann bei Wechseldatenträgern natürlich zu Hickhack führen, weil Scrviener automatisch immer sukzessive die letzten fünf Backups überschreibt. (Okey, Malinche war schneller. )

[Golden]

Dann ist ja gut.
Bleibe trotzdem erstmal weiter bei OO, das funktioniert auch gut.

[Lothen]

@Golden : Das kann man schlecht vergleichen, finde ich. Die klassischen Textverarbeitungsprogramme haben definitiv Vorteile (gerade beim Layout), aber dafür fehlen ihnen halt auch viele Features. Aber da muss jeder selber wissen, was ihm besser liegt. 

@Malinche : Örgs, das kenne ich. Was für ein Schock - vor allem 1,5k.  Ich hatte vorgestern eine Szene innerhalb meines Manus an eine andere Stelle verschoben und aus irgendeinem Grund hat Scrivener die Szene dann doppelt gezählt. Ich hatte also irgendwie einen riesig hohen Wordcount, der aber gar nicht gestimmt hat.  Zum Glück hab ich's dann wieder hingebogen, ich hatte schon Sorge, dass ich mir meine Camp-Statistik komplett zerschossen habe ...

Irgendwie kontraproduktiv für jemanden, der gerne mal Horror schreibt .

Nein, gar nicht, ich finde das super! Mal ehrlich, wenn dich dein eigenes Geschreibsel schon gruselt, wie geht es dann jemand anderem, der es liest? Ist genauso, wie wenn man bei einer Abschiedsszene selber weinen muss.  Insofern würde ich das als großes Qualitätsmerkmal sehen! 

Aaah, ich würde auch so gerne mal wieder Horror schreiben! Ob ich da was im aktuellen Projekt deichseln kann ...