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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Judith

Ich empfinde allerdings sowohl ebooks als auch Taschenbücher als Pappteller, wenn man es so nennen möchte. Beim Porzellan lande ich für mein Gefühl erst bei besonders schön gestalteten Büchern oder (hochwertigen) Hardcovern - diese kaufe ich auch ab und zu noch in gedruckter Form. Wenn ich allerdings die Entscheidung zwischen Taschenbuch und ebook habe, wähle ich deutlich lieber das ebook.

Entropy

Zitat von: Siara am 27. März 2015, 10:36:16
Und, wie ist es gestern noch bei dir gelaufen nach dieser ... produktiven Art des Prokrastinierens?

Ich hatte die aktuelle Szene zu Ende geschrieben bzw. mich eher mit einer besonders hartnäckigen Formulierung herumgeplagt und bin dann irgendwann - nach einer Debatte mit meinem Tagebuch - ins Bett gegangen. Hoffentlich läuft es heute besser, obwohl ich offiziell krank bin. :hatschi:

Zitat von: Siara am 27. März 2015, 10:36:16
Bei mir wurden gestern 8k gestrichen und die wichtigen Plotfragen geklärt, von denen ich bisher dachte, es wäre eine echt gute Idee, sie einfach getrost zu ignorieren.

Das kenne ich! Ich hasse es größere, mühsam geschriebene Teile unter den Tisch fallen zu lassen, aber manchmal ist es einfach notwendig, wenn man ansonsten nicht weiterkommt. Warum hast du Angst vor dem Schreiben? Aber dass du dich in deine Charaktere wieder einfühlen kannst, ist die Hauptsache. Damit geht das Schreiben auch viel leichter von der Hand, ist zumindest bei mir so. Oder es macht mir nicht so viel aus, einen Rückschlag zu verkraften, denn die Charaktere verlangen trotzdem nach ihrer Geschichte...

Siara

@Witch: Danke, so ähnlich werde ich es wohl wirklich handhaben. Die letzten zwei Tage habe ich nicht geschrieben, aber morgen will ich mich wieder ranwagen. Vorsichtig. Mit ein paar neuen Kniffen. Seltsam, dass ich Szenen schon vor der Überarbeitung mehrmals schreiben musste, hatte ich vor diesem Projekt noch fast nie.

@Entropy: Gute Besserung! Wie war dein Schreib-Freitag?

Zitat von: EntropyWarum hast du Angst vor dem Schreiben?
Weil ich es nicht wieder versauen will. Dieses Projekt hat es irgendwie geschafft, mir nach den ersten zwei Seiten so dermaßen ans Herz zu wachsen, dass ich dem unbedingt gerecht werden will. Und der gestrichene Teil hat dieses Gefühl in pures Unwohlsein umgewandelt. Jetzt habe ich Angst, es auf dieselbe Art wieder falsch zu machen.

Aber das Gestrichene loszusein fühlt sich eigentlich wirklich nicht schlimm an, eher befreiend.
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Entropy

@Siara: Danke! Nicht so produktiv, wie ich mir erhofft habe. :-X Ich habe dann doch gemerkt, dass ich krank war und habe eine nicht unerhebliche Zeit damit verbracht auf der Couch zu liegen und zu dösen. Ansonsten wurde ich mit dem Problem konfrontiert, nicht zu wissen, wo meine Protagonistin wohnt, da sich ihr Hintergrund nach einem Jahr Plotten doch erheblich geändert hat. Forest Hill erschien mir nicht mehr der richtige Platz zu sein, also wollte ich mir einen passenderen District suchen und musste feststellen, dass es davon in London eine unüberschaubar hohe Anzahl gibt. Also habe ich mich mithilfe von Google Maps und einem London-Blog durch die einzelnen Boroughs gewühlt. Immerhin habe ich endlich begriffen, dass Camden Town nicht automatisch zum East End gehört, bloß weil es eine alternative Musikszene hat.

Zitat von: Siara am 28. März 2015, 00:52:19
Weil ich es nicht wieder versauen will. Dieses Projekt hat es irgendwie geschafft, mir nach den ersten zwei Seiten so dermaßen ans Herz zu wachsen, dass ich dem unbedingt gerecht werden will. Und der gestrichene Teil hat dieses Gefühl in pures Unwohlsein umgewandelt. Jetzt habe ich Angst, es auf dieselbe Art wieder falsch zu machen.

Ich fürchte, da musst du einfach durchhalten und den Gedanken an vergangene Fehler beiseiteschieben. Man fragt sich oft: Wieso sollte es jetzt klappen, wenn ich es die vergangenen Male nicht hinbekommen habe? Aber dieser Gedanke ist pures Gift. Bereits gemachte Fehler kann man nicht mehr ändern, sondern bloß aus ihnen lernen. Du musst genau bestimmen, warum du es falsch gemacht hast. Nur dann kannst du vermeiden, wieder in dieselbe Falle zu gehen.

Miezekatzemaus

Ich mag keine eBooks und habe meinen eReader aus dem Grund an meinen Vater verschenkt. Ich lese einfach viel langsamer, wenn ich es digital tue und ich kann mich dann auch nicht so gut auf das Buch konzentrieren. Aber Taschenbücher finde ich gut! Erstens passen sie für gewöhnlich besser in die Tasche als Hardcover und zweitens sind sie billiger. Im Regal habe ich aber Hardcover am liebsten, weil sie beständiger sind und ich das einfach lieber mag, wenn ich zu Hause bin. Aber für unterwegs sind sie mir meist zu unhandlich.

Ich habe übrigens gerade einen Roman von 30k auf eins runtergekürzt. Ja, auf eins. Im Grunde war es Neuschreiben, weil ich die wichtigsten Sachen rausgesucht und vorsichtig verändert habe - und dann habe ich sehr viel dazugeschrieben. Es sind nur zwei Absätze aus der alten Version geblieben.
Öhm, ja. Solche Erfahrungen sollte man gemacht haben. ;D Es bereitet eine Menge Kopfschmerzen und ich hätte zwischendurch gerne den Computer an die Wand geschmissen, aber okay.
Ich bin übrigens nicht durchs Manuskript gegangen sondern habe überlegt, wo die zwei Absätze ungefähr sind, die ich in die neue Version packen wollte und dann habe ich das Material für "dazwischen" geschrieben.

Siara

#19625
@Entropy: Wenn man krank ist, geht gesundwerden ganz eindeutig vor. Selbst vor dem Schreiben. Ich hoffe, es geht dir schon besser? Deine Recherchearbeit klingt jedenfalls wirklich nach Arbeit und ziemlich viel Durcheinander. Nicht schlecht, dass du das durchziehst!

Zitat von: EntropyDu musst genau bestimmen, warum du es falsch gemacht hast. Nur dann kannst du vermeiden, wieder in dieselbe Falle zu gehen.
Das herauszufinden, ist gar nicht so leicht, aber damit hast du sicher recht. Im Augenblick drücke ich mich immer noch darum herum (:versteck:), aber das Dokument ist schon offen. Ehrlich!

@Mieze: Du hast nicht aus 30k 1000 Wörter gestrichen und jetzt noch 29k übrig, sondern du hast von 30k !29! gestrichen!? Das nenne ich mal radikal! (Und komme mir mit meinen 20% des bereits Geschriebenen, das ich gestern aus dem Projekt geworfen habe, gleich nicht mehr so einsam vor). :knuddel:
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Tokanda

@Entropy: Hätte nicht gedacht, dass London in so viele Districts aufgegliedert ist, interessant. Muss ich mir merken, da ein Teil meines zweiten T12-Projekts in London spielt und ich noch herausfinden muss, wo man am besten ein Startup ansiedelt, das Computerspiele entwickelt. Danke für den Hinweis!

@Siara: Bist du mit der "Fehlersuche" schon weiter gekommen?

@Mieze: Krasses Streichergebnis! Aber manchmal hilft nur noch Kahlschlag.

Wir sind eben von einer Eselwanderung zurückgekommen. Also nicht nur meine Frau mit mir, sondern eine Gruppenwanderung mit sieben Eseln, jeweils einer pro Paar. Hätte nie gedacht, dass ich mal so was mache. Und was soll ich sagen... ich suche jetzt nach einem Dreh, in mein nächstes Projekt einen Esel einzubauen. Die sind so was von knuffig! Haben zwar durchaus ihren eigenen Kopf, sind aber so was von clever. Bin immer noch total hin und weg. Esel... ich glaub, ich bin jetzt Fan!  ;D

Miezekatzemaus

Zitat von: Siara am 28. März 2015, 19:08:35
@Mieze: Du hast nicht aus 30k 1000 Wörter gestrichen und jetzt noch 29k übrig, sondern du hast von 30k !29! gestrichen!? Das nenne ich mal radikal! (Und komme mir mit meinen 20% des bereits Geschriebenen, das ich gestern aus dem Projekt geworfen habe, gleich nicht mehr so einsam vor). :knuddel:
Exakt. ;D Wenn das Streichen gut für das Buch war, dann wirst du es dir selbst langfristig bestimmt danken, also sei bitte nicht traurig und einsam! :knuddel:

@Joren: Das klingt ziemlich cool! Ich habe das auch manchmal, dass ich etwas sehe oder mache und denke "das muss ich unbedingt in einem Projekt einbauen! Unbedingt!" - Ich konstruiere aus solchen Sachen dann immer neue Projekte. Das könnte der Grund für die Unübersichtlichkeit bei meinen Projekten sein. *hust* *grins*

Entropy

@Siara: Inzwischen sind meine Halsschmerzen zum Glück wieder weg, ich bin aber noch bis zu den Ferien krank geschrieben. Umso besser, mehr Zeit zum Schreiben! ;D (Natürlich werde ich auch für mein Abi lernen... Dann.) Wenn man in London durchsehen will, braucht man ziemlich viel Geduld. Aber da die Fortsetzung meines Buches so oder so in London spielen wird, brauche ich die Infos auch später noch. Hast du denn inzwischen wieder etwas geschrieben oder blieb es beim offenen Dokument?

@Mieze: Das ist auf jeden Fall eine harte Maßnahme, aber wenn du das Gefühl hast nur so weiterzukommen, ist es die richtige Entscheidung.

@Joren: London ist eine große Stadt. ;D Geh einfach auf die englische Wikipedia-Seite mit allen Districts und du wirst erschlagen.

Layka

@Mieze: Respekt, das nenn ich mal radikal gekürzt! Da das Wichtigste rauszusuchen, war sicher anstrengend.

@Joren: Esel sind wirklich herzallerliebst und so vielseitig, wie sie sind, bekommst du sie sicher irgendwo unter. Zum eigenen Kopf fällt mir ein Spruch ein: "Esel sind nicht stur. Sie geben dir nur Zeit, deine Forderungen zu überdenken." Mir kommen auch immer wieder Sachen unter, die ich unbedingt irgendwo unterbringen will, und wie bei Mieze sind da auch bei mir schon ganz neue Projekte herausgekommen.

Ich habe gerade zum ersten Mal seit Langem mal wieder ein paar hundert Wörter auf einmal zustande gebracht. Die letzte Zeit war ich immer entweder zu gestresst zu Schreiben oder mit Plotbau beschäftigt, und jetzt hat mich ein Haufen Ideen für ein Projekt überrannt, das ich in der Planung schon auf Eis gelegt hatte. Es tut so gut, auch einfach mal nur zu schreiben :vibes:
lights out.

Sipres

@Layka: Ich kann nachvollziehen, wie es dir ging. Ich habe es heute auch endlich mal wieder geschafft, mehr als ein paar Sätze hinzuklatschen. Es hat sich so angefühlt, als seien plötzlich alle Sorgen weg und ich konnte mich voll und ganz auf meine Geschichte konzentrieren. Deshalb freue ich mich umso mehr für dich, dass es bei dir anscheinend auch so gut läuft :jau:

HauntingWitch

@Joren: Dann viel Erfolg! Ich behalte solche Sachen immer im Hinterkopf und wenn sich dann die Gelegenheit bietet, werden sie verbaut. Und ich finde immer eine Gelegenheit.  ;D

@Layka: Oh, das ist schön! Geniess es!  :)

Ich habe am Wochenende dafür nichts zustande gebracht. Ich war einfach zu schlapp, all die tollen Ideen, die ich am Freitag noch hatte, waren am Samstagmorgen plötzlich wie weggeblasen. :( Naja, ich habe ja ein Grundgerüst, das vergesse ich nicht so schnell und in vier Tagen ist Ostern, sprich vier Tage Schreibzeit für mich.

Irgendwie bin ich zu einem Angsthasen geworden durch meine derzeitige Blockade. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass mein aktuelles Roman-Projekt doch mehrere Perspektivträger braucht und würde die nächste Szene gerne aus der Perspektive einer anderen schreiben (bisher hatte ich einen Ich-Erzähler). Nur habe ich irgendwie Angst vor der Überarbeitung, jetzt schon. Das ist völlig absurd, normalerweise sage ich immer, trotzdem schreiben, über die Überarbeitung kann man sich später Gedanken machen. Ich habe das auch schon mehrmals gemacht, so viel umzuschreiben und es hat immer geklappt. Es gibt also keinen rationalen Grund, aber irgendwie ist da trotzdem dieses blöde Gefühl. Ich glaube, ich bin wirklich eingerostet.   ::)

Siara

#19632
@Joren und @Mieze und @Entropy: Jaaaa, ich habe geschrieben. Es ist nicht perfekt, aber tausend Mal besser als vorher, und das Wichtigste: Es führt jetzt in die richtige Richtung. Alles andere kann man überarbeiten. Außerdem kribbelt es wieder, bis in die Fingerspitzen, und ich bin gerade einfach nur irre glücklich, so radikal gewesen zu sein. :vibes:

@Joren: Hehe, Esel! Die sind wirklich niedlich, während sie einen in den Wahnsinn treiben. ;D

@Layka: Das freut mich sehr für dich! Manche Dinge sind einfach gut für die Seele, und wenn sie zu kurz kommen, spürt man das über Kurz oder Lang. Schön, dass du wieder Zeit und Ruhe zum Schreiben gefunden hast.

@Sipres: Bei dir auch: So schön, dass es endlich wieder besser läuft. Diese Durststrecken können einen einfach fertig machen, und man merkt um so deutlicher, wie erleichternd es ist, wenn die Wörter wieder fließen!

@Witch: Wart's ab, die Inspiration versteckt sich bloß, damit du sie suchen und pünktlich zu Ostern wiederfinden kannst. :D Die Angst kann ich allerdings gut verstehen, weil es mir gerade ganz ähnlich geht. Irgendwie sind da so viele Sorgen und Gedanken mehr als früher, die das Schreiben nicht gerade leichter machen. Aber gegenanzuschreiben ist, glaube ich, der beste Weg. Um den Rost zu lösen, quasi. Ich drück dir die Daumen, dass du die Angst bald vergessen und dich wieder in das Projekt fallen lassen kannst.
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Sipres

@Siara: Das war gestern (oder heute früh viel mehr) auch wirklich wie ein Befreiungsschlag. Und zu verdanken hab ich es meinem Vater. Seine schlechte Schreiberei hat mir erst gezeigt, wie gut ich eigentlich bin.

HauntingWitch

Zitat von: Siara am 30. März 2015, 11:21:31
@Witch: Wart's ab, die Inspiration versteckt sich bloß, damit du sie suchen und pünktlich zu Ostern wiederfinden kannst. :D Die Angst kann ich allerdings gut verstehen, weil es mir gerade ganz ähnlich geht. Irgendwie sind da so viele Sorgen und Gedanken mehr als früher, die das Schreiben nicht gerade leichter machen.

Mein Osterei! :rofl: Ja, und das obwohl man ganz genau weiss, dass das diese Gedanken einem nichts bringen und einen nur aufhalten... Aber ich spekuliere jetzt darauf, dass ich mit mehr Zeit wieder mehr Energie habe und diese dann nutzen kann.